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Mannheimer Anzeiger — 1858

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Nr. 154 – Nr. 180 (1. Juli – 31. Juli)
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Nr. 158
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Rr. 138.

Erscheint, Montags ausgenom-
men, täglich Morgens in 1800
Excmpl. und kostet mit dem Uuter-
haltungsblatte Vierteljahr!. L-L kr.

Dienstag, 6. Juli

Anzeigen werden in dem „Mann-
heimer Anzeiger" und dem tägli-
chen „Straßenplakat" zusammen
die gewöhnt.Zeile berechn, mit Ä kr.

18L8.

* Mannheim, 5. Juli. Das Großherzogliche Badische
Regierungsblatt Nr. 31 vom 3. Juli enthält: 1) Verfügungen !
und Bekanntmachungen der Ministerien. S. K. H. der Groß- :
Herzog haben sich gnädigst bewogen gefunden, den Oberhofgerichts-
kanzler Kirn, den Oberhosgcrichtsvicekanzler Haas, den Hofrich- !
ter Woll, den Hofrichter Mühling, den Hofrichter Fetzer und den j
Hofgerichtsdirektor Bohm als diejenigen Mitglieder zu bezeichnen, «
welche bei Entscheidung von Competenzstreitigkeiten während der
gegenwärtigen Landtagsperiode im großherzoglichen Staatsmini-
sterium beizuziehen sind. 2) Die Herstellung einer Telegraphen-
leitung von Müllheim nach Badenweiler. 3) Die zweite Prü-
fung für den öffentlichen Dienst in der Justiz- und der innern
Staatsverwaltung betreffend. Diejenigen Rechtöpraktikanten, welche
sich der im nächsten Spätjahre ftattfindenden zweiten juristischen
Staatsprüfung unterziehen wollen, haben sich nach Maßgabe der
Verordnungen vom 16. Dezember 1853 im Laufe des Monats
Juli d. I. bei diesseitigem Ministerium zu melden- 4) Die Zu-
lassung auswärtiger Feuerversicherungsgesellschaften zum Geschäfts-
betrieb im Großherzogthum betreffend. Durch diesseitige Entschlie-
ßung vom Heutigen "ist der Preußischen Nationalversicherungs-
gesellschaft in Stettin die nachgesuchte Erlaubniß zur Uebernahme
von Versicherungen gegen Feuersgefahr von Fahrnissen und vom
fünften Theil der Versicherungssumme der bei der Staatsanstalt
versicherteil Gebäude ertheilt worden. 5) Uebersicht der Studi-
renden auf den Universitäten Heidelberg und Freiburg betreffend.
Im Sommerhalbjahr 1858 studiren: -4- Auf der Universität
Heidelberg: 1. Theologen, immatrikulirte, und Seminaristen 105
(48 Badener, 57 N.-B.); 2. Juristen 315 (28 B. 287 N.-B.);
3. Mediziner, Chemiker und Pharmazeuten 132 (57 B. ,75N--
B.); 4. Kameralisten 42 (34 B-, 8 N.-B.); 5. Philosophen
und Philologen 65 (17 B-, 48 N.-B.), Summa 659 (184 B-,
475 N.-B.). Außerdem besuchten die akademischen Vorlesungen
noch: Personen reiferen Alters 34 (16 B., 18N.-B.); konditio-
nirende Chirurgen und Pharmazeuten 23 (13 B., 15 N.-B.).
Gesammtzahl 721 (213 B-, 508 N.-B.) L. Auf der Universität
Freiburg; 1. Theologen 161 (129 B., 32 N.-B.); 2. Juristen
und Notariatskandidaten 28 (25 B., 3 N.-B.); 3. Mediziner,
Pharmazeuten, und höhere Chirurgen 55 (53 B>, 2 N--B.); 4.
Kameralisten 29 (28.. 1 N.-B.); 5. Philosophen und Philolo-
gen 30 (28 V., 2 N.-B.). Summa 303 (263 B., 40 N.-B.).
Hospitanten 9. Niedere Chirurgen 5. Gesammtzahl 317 (263
B., 40 N.-B.) 6) Die im Frühjahr 1858 abgehaltene Prüfnng
der innern Heilkunde, Chirurgie und Geburtshilfe betreffend. Von
den 10 Kandidaten der Medizin, 5 Kandidaten der Chirurgie, und
8 Kandidaten der Geburtshülfe, welche sich der jüngsten Früh-
jahrsprüfung unterzogen haben, erhielten nachbenannte von groß-
herzoglicher Sanitatskommsssion Licenz, und zwar: Zur Aus-
übung der innern Heilkunde: F. Knaufs von Karlsruhe, E-Nees
von Müllheim, F. Graf von Sinsheim, E. Erkenbrecht von
Plankstadt, Wundarzt Herrmann Vögele von Freiburg, H. Will-
mann von Unterlenzkirch. ö. Zur Ausübuug der Chirurgie: G.
Bertheau, praktischer Arzt von Mannheim; H. Schäfer prakti-
scher Arzt und. Hebarzt von Lörrach; F. Graf von Sinsheim;
L. Lang, praktischer Arzt von Karlsruhe. 6. Zur Ausübung der
Geburtshilfe: E. Nees von Müllheim; G. Bertheau, prakti-
scher Arzt von Mannheim; H. Willmann von Unterlenzkirch;
F. Graf von Sinsheim; G. Schmid, praktischer Arzt von Mun-
zingen; H. Vögele,^Wundarzt von Freiburg; H. Glänz von
Freiburg. 7) Die «Lüftung des verlebten Herz Schlesinger aus
Pforzheim und seiner Ehefrau Jette Schlesinger in Karlsruhe
betreffend. Dieselben haben ein Kapital im Gesammtbetrage von
6000 fl. gestiftet, aus deren Zinsen ein in den talmudischen Wis-
senschaften wohl ausgebildeter Mann zur Verrichtung von Ge- j
beten und unentgeldlicher Unterrichtsertheilung an arme Semina- l
risten und angehende Theologen bestellt werden soll. Diese Stif- I

tung hat die Staatsgenehmigung erhalten. 8) Todesfall. Ge-
storben ist: am 22. Ium d. I. Erpeditor Erhardt bei großh.
Hofdomänenkammer.
/V Mannheim 6. Juli- Sicherem Vernehmen nach wird
der Mannheimer Gesellenverein mit dem Mainzer in den ersten
Sonntagen des Monats August in Worms zu einem gemeinsamen
Feste zusammen treffen.
* Karlsruhe, 3. Juli. S. K. H. der Großherzog haben
nach höchster Entschließung, <1. 6. Schloß Baden, 22. v. M.
allergnädigst geruht: den Revisor Hitzig bei der Kreisregierung
zu Mannheim zum Amtsrevisor in Emmendingen, den Amtsre-
visorats-Verwaltec Friedrich Kiefer in Oberkirch zum Amtsrevisor
daselbst und den frühern Notar und jetzigen Bürgermeister in
Ueberlingen, Adolph Schmalholz, zum Amtsrevisor in Wolfach
zu ernennen-
München, 3. Juli- Zu der heutigen Schranne hatten sich
wieder viele Händler aus den Rheinlanden eingefunden, die nicht
nur bedeutende Quantitäten Getreide, sondern auch das von ver-
schiedenen Kunstmühlen in der Stadt vorhandene Mehl ankauften,
indessen fand eine starke Zufuhr statt. Die heutige Schranne
brachte auch die erste diesjährige Frucht, eine Partie Gerste, die
indessen nicht von bester Qualität war. (A. Z.)
* Das Gesuch für Konzessionirung einer Eisenbahn von
Kaiserslautern über Kirchheimbolanden nach Alzey
wurde, wie man vernimmt, allerhöchsten Orts abgewiesen.
* Bingen, 1. Juli. Die Grundsteinlegung zu der neuen
evangelischen Kirche, welche größtenthells durch die Mittel des
GustawAdolphvereines erbaut wird, fand heukc mir großer kirchli-
cher Feierlichkeit dahier statt-
* Wiesbaden, 2 Juli. Als Beitrag zur Aufbesserung der
Elementarschulen wurden in der heutigen Sitzung der Stände-
versammlung bewilligt 16,200 fl.
* Frankfurt, 3. Juli. Die Nationalzeitung will jetzt ge-
wiß wissen, daß die zum 1. Juli erwartete dänische Antwort nicht
vor dem 15. eintreffen werde, da die Kopenhagener Regierung
den sechswöchentlichen Termin erst von dem Tage an rechne,
an welchem ihr der Bundesbeschluß zugestellt worden sei, nicht
von dem, an welchem er gefaßt wurde.
Frankfurt a. M-, 2. Juli. Wider Erwarten ist in der
gestrigen Bundestagssitzung die Rastatter Besatzungsfrage nicht
zur Verhandlung gekommen. Der Gesandte Würtembergs theilte
eine auf die standesherrliche Frage bezügliche Erklärung seiner
Regierung mit; der bayerische Gesandte erstattete ausführlichen
Bericht über die Regelung des Auswanderungswesens. In der
gestrigen Sitzung wurde der neue Gesandte Mecklenburgs, Bülow,
eingeführt. (Schw. M.)
Im Brandenburger Zuchthause sind nahe an 50 Per-
sonen vom Sonnenstich befallen worden.
" Mit dem 1. Juli wird in Preußen das neue Lan-
desgewicht, das Zollpfund eingeführt. Auch in Frankfurt, Wal-
deck, Dessau, den thüringischen und andern deutschen Staaten er-
hält dasselbe vom gleichen Tage an alleinige Giltigkeit.
Wien, 1. Juli- Man spricht heute davon, daß eintreten-
den Falls die Bundeserecuticn gegen Dänemark nicht durch
österreichische oder preußische Truppen würde ausgeführt werden,
man werde es eventuell vorziehen dazu entweder sachliche oder
wohl gar Truppen des zehnten Armeekorps, zu welchem das hol-
steinische Bundescontingent im Divisionsverband steht, zu kom-
mandiren. Die Sache mache hier viel Aufsehen. (A. Z.)
* Die türkische Regierung hat abermals 3000 Mann
nach der Herzegowina abgeschickt. In der bosnischen Kraina
stehen 8000 Türken unter den Waffen; unter den bosnischen
Christen herrscht deßhalb große Aufregung; sie fürchten ein all-
gemeines Gemetzel und rüsten sich theils zum Widerstand, theils
bereiten sie sich'zur Flucht auf österreichisches Gebiet vor-
 
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