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Mannheimer Anzeiger — 1858

DOI Kapitel:
Nr. 181 – Nr. 206 (1. August – 31. August)
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Nr. 201
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https://doi.org/10.11588/diglit.29921#0865

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Rr. 201

Erscheint, Montags ausgenom-
men, täglich Morgens in 1809
Exempl. und kostet mit dem Unter-
haltungsblatte vierteljährl. AL kr.

Mittwoch, 23 Angnst

Anzeigen werden in dem „Mann-
heimer Anzeiger" und dem tägli-
chen „Straßcnplakat" zusammen
die gewohnt.Zeile berechn, mit T kr.

1838.

Auf den „Mannheimer Anzeiger"
und das „Unterhaltnngsblatt" kann man
sich noch für den Monat September mit
18 Kreuzern abonniren bei den Postanstalten, den Boten der
Umgegend, den Tragern in der Stadt und der Erpedition, Lil.
W2 Nr. 9 in Mannheim.

* Mannheim 24. August. Das Regierungsblatt Nr. 39
enthalt: l. Unmilteibar e allerhöchste Entschließungen Sr. K. H.
des Großherzogö. 1) Ordensverleihungen. 2) Medaillenverlei-
hungen. 3) Erlaubnis' zur Annahme fremder Orden. 4) Dienst-
nachrichten. Le. K. H. der Großherzog haben geruht die evan-
gelische Pfarrei Haßmersheim dein Pfarrer Herrmann Wirth in
Koppenbach zu übertragen: den 7. d. M- den Oberl. Grafen
v. Leitungen vom (l.)'Leibgrenadierreginrent in den Ruhestand
zu verletzen; den Oberamtmann Kuen und den Amtsarzt Dr.
Firnhaber zu Ladenburg in Ven Penstousstaud zu versetzen; den
Bezirks-Jngenieurpraklikanten Ludwig Ziegler zum Ingenieur bei
der Wasser- u Straßenbauiuspektion Karlsruhe, den mit den Funk-
tionen eines Bezirksingen'eurs bei den Eisenbahn-Aemtern Basel
und Waldshut betrauten Ingenieurpraktikanten Karl Möglich
zum Ingenieur zu ernennen; den Pfarrer G. H. Ziegler zu
Steinen in den Ruhestand zu versetzen. I!. Verfügungen u. Be-
kanntmachungen der Ministerien. 1) Bekanntmachung des großh.
Ministeriums des gr. HauseS und der auswärtigen Angelegen-
heiten: Die Verbindung der gr Staats-Eisenbahn mit der
schweizerischen Nordostbahn bei Waldshut betreff!). 2) Bekannt-
machung des großh. Ministeriums deS Innern: u) Die Staats-
genehmigung von Stiftungen betreff!), ll) Die Staatsgenehmi-
gung von Stiftungen durch den großh. katholischen Oberkirchen-
rath betreffs). UI. Diensterledigungen. Eine Lehrstelle an der
höheren Bürgerschule in Mannheim für Geschichte und Geogra-
phie, englische Sprache und Literatur mit einem Gehalte von vor-
erst jährlich 600 bis 600 fl. Die Aintsvorstaudößelle zu Laden-
burg- Die Stelle eines Amtsarztes in Staufin, womit zugleich
die Funktionen eines Gerichtsarztes verbunden sind. Die Stelle
eines Amtsgerichtsarztes für den Anusgerichtsbezirk Hornberg
mit der Besoldung und dem Pferdesourage-Aversum eines Amts-
arztes. Die evangelische Pfarrei Sandhaufen nebst Filial St.
Ilgen, Diözese Oberheidelberg, mit einem Kompetenzanschlag
von 680 fl. 6 kr. Die evangelische Pfarrei Kcppenbach, Deka-
nats Emmendingen, mit einem Kompetenzanschlag von 610 fl.
13 kr. Die evangelische erste Pfarrei Neckargemünd mit einem
Kompetenzanschlag von 1552 fl. 31 kr. IV. Todesfälle: Ge-
storben sind: Am 23. Juli d. I. der großh. AuUschirurg Mat-
thäus Engesser zu Villingen; am 2. d 'M. der großh. Amts-
arzt Medizinalrath Dr. Martin in Staufen.
ck Mannheim, 24. August. Stand der Fremden hiesiger
Stadt vom 23. August: 298 Personen.
Aus Baden. Seine Königliche Hoheit der Großherzog
haben geruht:- den Hauptzollamts-Koutroleur Teubner zu Kehl
zum Hauptzollamtö-Verwalter des Hauptzollamts bei Schusterinsel,
den Kameralpraktikanten Anton Wickler von Krotzingeu zum
Hauptzollamts-Koutroleur zu Kehl, und den Registraturaffistenten
Hemberle von Karlsruhe zum Kanzlisten bei der Zolldirektion zu
ernennen — Da nach den Gesetzen des nordamerikanischen
Staates Missouri dort selbst Ausländer zu Erbschaften an dor-
tigen Liegenschaften amerikanischer Staatsbürger, oder solcher Per-
sonen, die erklärt haben, amerikanische Bürger werden zu wollen,
in der Weise zugelaffen sind, daß ihnen gestattet ist, die ihnen zu-
gefallenen Liegenschaften binnen 3 Jahren nach der Verwaltungs-
Schlußrechnung über das Vermögen des Verstorbenen zu ver-
kaufen und den Erlös zu beziehen, so wurden von der Großh.
Bad. Regierung den Angehörigen des Staates Missouri gleiche

Rechte im Großherzogthum Baden zugestanden. — Die GebükK
renbezüge der Distriktsnotarc und AmtsrevisoratSassistenten find nun
ebenfalls erhöht worden. Von den Tag- und Versäumnißgebüh-
rcn erhält der Geschäftsfertiger statt der bisherigen 40 nun 62Hz
Prozent, und ebensoviel von' der Gebühr für Stellung von Pfleg-
schafts- und Euratelrecknungen statt der bisherigen 50 Prozent.
Die Tagesgebühr für untarifirte Geschäfte, z. B. für Stellung
von Gemeinderechnungen, ist auf 2 fl. 30 kr. bestimmt. — Ge-
genüber anderweiten Mittheilungen wird der „Allg. Ztg." von
Karlsruhe geschrieben, es sei „bei dem großen Interesse und
bei dem Willen, welchen man von beiden Seiten hat," mit großer
Wahrscheinlichkeit „ein baldiger befriedigender Abschluß der Con-
eordatsverhandlungen mit Rom zu hoffen." — Dr. Häußer von
Heidel berg befindet sich gegenwärtig in Berlin um in Ven dortigen
Bibliotheken'und Archiven geschichtliche Studien zu machen-— Tie
Vorarbeiten für die von Heidelberg nach Würzburg projektirte
Eisenbenbahn find nunmehr in hiesiger Gemarkung so weit ge-
diehen, daß sämmtliche schwierige Stetten sorgfältig geprüft sind
und die Linie vom Bahnhof dahier bis zur Neckargemünder Mar-
kung festgestellt ist. Herr Oberbaurath Keller wird sich mit
seinem Personal in den nächsten Tagen nach Mosbach begeben,
und die nöthigen Arbeiten an den dortigen schwierigen Stellen
leiten. Wir vernehmen, daß die großh. Regierung gesonnen fein
soll, gemäß des Gesetzes vom 7. Mai d. I., mit dem Bau an
den schwierigsten Stellen zwischen Heidelberg und Mosbach noch in
diesem Jahre zu beginnen. Uebrigens hat, wie wir hören, auch
eine englische Gesellschaft, welche sich durch deutsche Kapitalisten
verstärken will, die Absicht, die fragliche Bahn auf ihre Kosten her-
zustellen und zu betreiben- Ihre Vorschläge sind jedoch bei der
großh. Regierung noch nicht eingereicht.
* Wie der „Kurier für Niederbayern" mittheilt, ist die Frau
Baronin v- Gumppenbach zu Baierbach (in Niederbayern) am
19 d. mit drei Knaben entbunden worden, rind ist deren Be-
finden wie jenes der Mutter den Umständen gemäß erfreulich
wohl.
* In Bingert werden fast in allen Straßen sog. Strauß-
wirthschaften errichtet. Um leere Fässer zu bekommen, wird hier
der Schoppen 1857er zu 12 Kreuzer verzapft.
Berlin, 21. Aug. Heute hat der bekannte Fabrikbesitzer
A. Borsig für seine dreitausend Arbeiter ein großes Fest veran-
staltet „zur Feier deS Ausgangs" der tausendsten Lokomotive, die
in seinen Werkstätten vollendet worden. (A. Z-)
Potsdam, 21. August. Der Großherzog und die Groß-
herzogin von Baden sind heute hier eingetroffen und wohnen
auf dem Babelsberg. (N. P. Z.)
Köln, 21. Aug. Mit der diesjährigen (10.) Generalver-
sammlung des katholischen Vereins Deutschlands, die am 6., 7.,
8. und 9. September hier abgehalten werden soll, wird auch die
diesjährige (3.) Generalversammlung des christlichen Kunstver-
eins, sowie die Generalversammlung des katholischen Gesellen-
vereins in Köln statthabem ,(K- Z.)
Die Königin Victoria wird auf Ihrer Rückreise am 28.
d. zu später Abendstunde in Köln eintreffen, am 29. dort vew
weilen und am 30. früh die Reise fortsetzcn- Wie wir hören,
soll am 29. Abends eine glänzende Beleuchtung der Rhcinseite
der Stadt Köln und des Domes veranstaltet werden
Paris, 22. August. Der Kaiser und die Kaiserin sind von
ihrer Reise in der Bretagne gestern Abend gegen 8 Uhr wieder
in St. Cloud eingetroffen. (Pf- 3),
Der „kleine Corpora!", nämlich der zum Corporal un
französischen Garderegiment ernannte 2Vzjahrige Sohn des Kai-
sers Napoleon, hat seine Kameraden am 15. August in der Uni-
form seines Regiments mit den Corporalschnüren an den Aermeln,
„empfangen."
 
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