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Mannheimer Anzeiger — 1858

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Nr. 181 – Nr. 206 (1. August – 31. August)
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Nr. 204
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https://doi.org/10.11588/diglit.29921#0877

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Samstag, 28. August

Anzeigen werden in dem „Mann-
heimer Anzeiger" und dem tägli-
chen „Straßenplakat" zusammen
die gewöhnt.Zeile berechn, mit S kr.

1888.

Erscheint, Montags auSgenom-
men, täglich Morgens in 1800
Exempl. und kostet mit dem Untcr-
haltungSblatte viertelsährl. L4 kr.

* Mannheim, 27. August. Die Direktion des großh.
Lyceums dahier veröffentlicht das Programm der öffentlichen
Prüfungen vom 3. bis 7. Sept. Dem Vorworte dieses Pro-
grammes entnehmen wir, daß in dem abgelaufenen Schuljahre
Herr Hofrath Echarpf wegen körperlicher Leiden in den Ruhe-
stand versetzt wurde. Dagegen trat der Lyeeumslehrer Dr. Jo-
hann Karl Schmitt in Folge höchster Ernennung vom Lyeeum
in Heidelberg an das hiesige Lyeeum ein. Lehramtspraktikant
Bauer von hier trat, nach mehrjähriger Abwesenheit in Amerika,
als Volontär am Lyeeum ein. Für den zurückgetretcnen Garni-
sonsprediger Riehm übernahm der provisorische Garnisonspre-
diger Faißt den ev. Religionsunterricht Endlich ertheilteStadt-
rabbiner Präger in diesem Schuljahre zum erstenmale den Re-
ligionsunterricht an die Schüler der israelitischen Eonfession. Im
Ganzen lehrten an der Anstalt die Herren: Hofrath und Direktor
Behaghel, Hofrath Kilian, Professor Dr. Fiekler, Prof.
Baumann, Prof. Waag, Prof- Ebner, Prof. Schmidt,
Prof. Deimling, Lyeeumslehrer Dr. Schmitt, Lyeeumslehrer
Rapp, Spitalpfirrrer Schmitt, Garnisonsprediger Faißt,
Stadtrabbiner Prager, Lchramtspraktikant Krcmp, Lehrer
Selz, Zeichnenlehrer Hauser und Dünkel und Gesanglehrer
Wlczck. Schulgeldbefreiungen wurden in diesem Schuljahre 22
katholischen, 6 protestantischen und 1 israelitischen Schüler zu
Thcil. An künftige Studierende katholischer Theologie wurden
9 Stipendien im Gesammtbetrag von <>50 fl. vertheilt. — Aus
der IP»««?» pi-r wurden 6 Stipendien im Betrage von 250 fl.
vergeben. Das Siebein-Mieg'sche Stipendium erhielten 3 Schüler
mit 78 fl. — Außerdem wurde das Pfeuffcr'sche Stipendium
ansgcgeben, während das Pater Mayer'sche bis jetzt noch nicht
ausgeschrieben wurde. — Nach den Anträgen der Lehrerkonferenz
wurden folgende 20 Schüler in nachstehender Ordnung zur Uni-
versität entlassen: Alfred Lenel von Mannheim tstnd. Chemie),
Julius Stabel von Mannheim (Jura), Georg Keller von Neckar -
bansen (kath. Theologie), K rl Guyet von "Heidelberg (Jura),
August Thorbecke von Mannheim (Philologie), August Hoff von
Heidelberg (Camcralia), Karl Blaß von Ladenburg (Cameralia),
Eugen Bassermann von Mannheim (Chemie), Franz Fohr von
Mannheim (Bergfach), Theodor Wilckens von Sinsheim (Chemie),
Ednurd Boeckh von Hausen (eo. Theologie), Mar Klein von
Bruchsal (Notariatsfach), Joh. Nahm von Lauda (kath. Theol.),
Adam Seeber von Mannheim (kath. Theol.), Joh. Fetlinger von
Wilhclmsfeld (kath. Theol.), Heinrich Schmidt von Mannheim
(Medicin), Oskar Lotter von Neckarbischofsheim (Jura), Martin
Hack von Reichartöhausen (ev. Theol.), Ludw. Kirn von Mann-
Hein; (Medicin), Valentin Steinhart von Mannheim (kath. Theol.)
— Im Ganzen war die Anstalt von 288 Schülern besucht, von
welchen im Lause des Schuljahres 43 austraten, so daß am
Schluffe noch 245 Schüler verblieben. — Die 288 Schüler
theilen sich in 142 Protestantkit, 119 Katholiken und 27 Jsrae-
lüeu. — Nach ihrer Heimath unterscheiden sich dieselben in 187
Einheimhche, 59 Auswärtige «Badener) und 42 Ausländer (Nicht-
Badener). — Die öffentlichen Prüfungen beginnen Freitag den
3- Sept., werden Samstag den 4. und Montag der» 6. Sept,
fortgesetzt und endigen Dienstag den 7. September Vormittags.
Sonntag den 5. September , Morgens 10 Uhr, findet für die
katholischen Schüler in der Schulkirche, und Nachmittags 4 Ubr
für die evangelischen Schüler in der Trinitatiskirche feierlicher
Schlußgottesdienst statt. — Dienstag den 7. September, Nach-
mittags 4 Uhr, findet im Lyceumssaale der feierliche Schlußaktus
des Schuljahres statt: Vierstimmige Gesänge der Schüler der
drei oberen Klassen. Lateinische Rede des Abiturienten Adam
Hennecka: ve Hoi-atü pLiIo8opllia. Abschiedsrede des Abitu-
rienten Peter Behaghel. Rede des Direktors. Verkündigung
der Promotionen und Preisvertheilung. Schlußgesang. — Dem

I Programme ist eine wissenschaftliche Beilage von A. Schmidt
angesügt: Aus der griechischen Rhetorik. Erster Theil: Zur Lehre
vom oratorischen Numerus.
7 Mannheim, 27. August. Stand der Fremden hiesiger
Stadt vom 26. August: 319 Personen.
* Am 25. August feierte König Ludwig von Bayern in
Aschaffenburg sein 72stes Geburts- und Namenstagsfest.
* Am 22. August verlor die Spielbank in Wiesbaden
250,000 Frs. an einen Herrn L . . . . aus Berlin. So be-
richtet die „Zeit."
* D;r in Basel verstorbene Christoph Merian-Burckhardt
besaß, wie man schätzt, einen Reichthum von 50—60 Mill. Frs.
Bern, 24. August. Heute wurde unter dem Vorsitze des
Bundesrathes Näss die westeuropäische Telegraphenkonferenz er-
öffnet; aus derselben sind vertreten Frankreich, Belgien, Holland,
Sardinien, Portugal, Würtemberg, Baden und die Schweiz. (F. I.)
* London, 23. August." Wie die Mornig Post meldet,
wird der (schon ziemlich betagte) Herzog von Malakoff sich näch-
stens mit einer Verwandten der Kaiserin Eugenie vermählen.
Paris, 25. Anguss Der Herzog von Malakoff ist gestern
von London in Paris eingetroffen. — Graf Walewski, der Mini-
ster der auswärtigen Angelegenheiten, reist heute Abend nach dem
Bade Vichy ab. (F. I.)
Die Heirath des Herzogs von Malakoff verwirklicht sich
unter den unmittelbaren Auspicieu der Kaiserin, indem die Braut,
Dosia Sofia de la Pauiega, eine der schönsten und reichsten Er-
binnen in Spanien, mit der Familie Montijo, nahe verwandt ist.
Sie langte vor wenigen Monaten aus Madrid an, in Beglei-
tung der Gräfin Montijo, Mutter der Kaiserin, und erregte durch
ihre blendenden Reize große Sensation in unserer eleganten Welt-
Die K aiserin war es, welche die erste Idee einer solchen Ehe faßte,
und während der Reise nach Cherbourg, wohin der Herzog v.
Malakoff die Königin Viktoria begleitete, zum Abschlüsse brachte.
Paris. Die Heirath des Herzogs von Malakoff mit Frl.
Pauiega ist auf den 8. September, den Jahrtag der Einnahme
von Sebastopol, festgesetzt. Man bezweifelt hier die Rückkehr deS
Herzogs auf seinen Posten als Gesandter in England- Der Her-
zog ist gestern in Paris eingetroffen.
Paris, 27. Aug. Der „Moniteur" enthält die Ernennung
des Marquis Turgot zum Gesandten in Bern, Barrot's zum
Gesandten in Madrid, des Grafen Monteffuy zum bev. Minister
in Brüssel, Salignac Fenelon's zum Gesandten in Frankfurt. —Die
Entschädigung für Morse ist auf 400,000 Fr. festgesetzt. (S- MI
* Aus Spanien wird gemeldet, daß das junge Fräulein
Pauiega, Schwester des Grafen gleichen Nainens, sich mit dem
Herzog von Malakoff verheirathen werde. Frl. Pauiega, welche
mit der Gräfin von Montijo nach Paris gekommen war, gilt
seit zwei Jahren durch ihre Aumuth und Schönheit als Zierde der
Salons. Wie man sagt wurde diese Vereinigung zu Cherbourg
abgeschlossen. _
* Mannheim, 27. August. Wir bitten, in. unserer gestrigen
Mittheilung über den letzten Casinoball an die Stelle des Musik-
dirigenten „Hild" den rechten Namen „Heidt" zu setzen!
Für die Wittwe Dieber.
Am 27. August
E. W. l st. Zusammen mit den frnoeren Beiträgen 13 l st. 24 kr.
Die Expedition des Mannheimer Anzeiger.
Für Walldorf.
Am 27. August
Nachträglich auf dem Ratdhause eingegangen von L. K. 1 fl.
Zusammen mit dem (rudern Transport 55 st. 3 kr.
Die Erpeditiou des „Mannheimer Anzeiger."
 
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