Mannheimer Anzeiger — 1858
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https://doi.org/10.11588/diglit.29921#0804
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Nr. 181 – Nr. 206 (1. August – 31. August)
DOI chapter:Nr. 187
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- Einband
- Nr. 1 – Nr. 27 (1. Januar – 31. Januar)
- Nr. 28 – Nr. 51 (1. Februar – 28. Februar)
- Nr. 52 – Nr. 77 (1. März – 31. März)
- Nr. 78 – Nr. 102 (1. April – 30. April)
- Nr. 103 – Nr. 128 (1. Mai – 30. Mai)
- Nr. 129 – Nr. 153 (1. Juni – 30. Juni)
- Nr. 154 – Nr. 180 (1. Juli – 31. Juli)
- Nr. 181 – Nr. 206 (1. August – 31. August)
- Nr. 207 – Nr. 232 (1. September – 30. September)
- Nr. 233 – Nr. 259 (1. Oktober – 31. Oktober)
- Nr. 260 – Nr. 284 (1. November – 30. November)
- Nr. 285 – Nr. 310 (1. Dezember – 31. Dezember)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
* Der Werth des von dem ehemaligen Postsekretär Wasser-
iein aus der Berlin-Magdeburger Eisenbahn aus so freche
Weise gestohlenen Postgutes betragt ungefähr 36,000 Thlr., wäh-
rend kaum die Hälfte deklarirt war. So weit die Adressen noch
als Ausweis dienen, erhalten die Adressaten ihr Geld; an vielen
andern Stücken aber fehlen die Couverte ganz.
Die Feuer-Societätskasse zu Königsberg, im inneren
Schloßhofe gelegen, wurde letzten Donnerstag in der Mittags-
stunde um 26,000 Lhaler Papiergeld bestohlen.
Hannover, 31. Juli. Wie man hier zuverlässig vernimmt,
ist die demnächst bevorstehende Kündigung des englisch-hannover-
schen Stader-ZollvertragS Seitens Englands nicht länger zu be-
zweifeln. Damit wäre denn die entscheidende Initiative zur Be-
seitigung dieses Zolles ergriffen. (H. N.)
Aus Linz wird unterm 2. Aug. gemeldet, baß die Donau
eine Höhe von zehn Schuh erreicht habe und fortwährend steige;
man besorgt eine Überschwemmung. Auch im südlichen Böhmen
befürchtet man Wassersnot!). In Reichenberg sind nach mehr-
tägigen Regengüssen mehrere Stadttheüe überschwemmt worden,
einige Häuser waren eingestürzt und Menschen verhungert; fast
das ganze große Liebig'sche Fabrik-Etablissement stand unter Was-
ser; m Karharinaberg sind zwei Fabriken eingcstürzt. (W. Bl.)
Tri est, 5. August. Einer Ragusaner Meldung zufolge haben
die Montenegriner Kolaschins angegriffen, wurden aber zurück-
gedrängt. Rach der Levantepost bestätigt das Journal de Con-
stantinople die Reise Stratsord Eannings nach Konstantinopel.
In Canea ist neuerlich ein Türke durch Griechen ermordet wor-
den. Rach Nachrichten aus Teheran ist der Erbprinz gestorben.
Der türküche Gesandte hat seine Beziehungen mit der Regierung
abgebrochen, sie auf Murray's, des englischen Gesandten, Ver-
mittlung aber wieder ausgenommen. (A. Z.)
Schleswig, 1. August. Sämmtliche schleöwig'sche Behör-
den sind angewiesen worden, die aus der dänischen Generalstabs-
karte verzeichneten Namen als die einzig zulässigen (!) Bezeich-
nungen schleswig'scher Ortschaften zu gebrauchen. (N.P.Z.)
* Die abgebraunte Börse von Antwerpen war eines der
herrlichsten Monumente des Landes. Dieser altehrwürdige Pracht-
bau, dessen Anfänge aus dem Jahre 153! herstammen, ist in die-
sem Augenblicke nichts mehr als ein Hausen rauchender Trüm-
mer. Das Gebäude enthielt die noch ganz kürzlich mit den herr-
lichsten Fresken ausgeschmückren Räume der Handelskammer, des
Handelsgrichts und des Börsensyndikats — und Alles, Alles ist
zerstört, nicht ein Blättchen Papier gerettet worden. Welche
Störungen für den Handel nicht nur Belgiens aus dieser Ver-
nichtung der Archive hevergehen werden, das ist für den Augen-
blick mcht abzujehen; der materielle Schaden, welcher der Sradt
durch diesen Brand erwächst, beläuft sich auf nahezu 3 Millio-
nen; im Jahr 1531 kostete diese Börse 300,000 Goldkronen.
Bern, 6. Aug. Neuenburg: Die liberale Volksversamm-
lung in Ehaurdefonds, 4000 Mann stark, beschloß gestern, für
Versaffungsannahme zu wirken. (Lchw. M.)
Paris, 5. August. Ter Moniteur zeigt die Ankunft des
Ka sers und der Kaiserin in Cherbourg an. Ein Altar war am
Eisenbahnhof errichtet, und ein Tedeum empfing den Hof. Der
Maire überreichte die Schlüssel der Stadt. — Am 15. August
wird laut Erlaß des Cultusministers ebenfalls ein Tedeum in
allen Kirchen gesungen werben.
Paris, 6. August. Beim Bankett zu Cherbomgan Bord
der „Bretagne" brachte der Kaiser folgenden Toast auf die Kö-
nigin aus. Er sagt: Einige Thatsachen beweisen daß einige un-
glückliche Zwischenfälle die feindlichen Leidenschaften erregt haben
aocr die Freundschaft zwischen beiden Kronen sei dadurch nicht
afterirt, und kein anderer Wunsch übrig als daß der Frieden
Zwischen beiden Ländern fortdaure. Er brückte die feste Hoff-
nung aus daß keine Zeit wieder komme die Groll und Leiden-
schailen auswecken würde. Die Königin erklärte daß sie empfäng-
lich für diesen Beweis und glücklich sei die Allianz durch ihre
Gegenwart wieder enger zu schließen. (A.Z.)
Cherbourg, 5. August, 8 Uhr 50 Min. Morgens. Die
Königin von England langte gestern an. Der Kaiser und die
Kaiserin statteten ihr ohne alle Eskorte sogleich einen Besuch ab.
Tie Königin Viktoria nahm die von demselben gemachte Einla-
dung zu einem intimen Frühstück an. Das Frühstück wird um
12 Uhr im Hotel der Seepräfektur stattfinden, und nur von sie-
ben Gedecken sein. Nach dem Frühstück werden der Kaiser und
die Kaiserin die Königin nach ihrer Aacht zurückgeleiteu. Abends
dinirt die Königin an Bord der „Bretagne".
i Cherbourg, 5. Aug. 1 U. 10 M. Der Kaiser und die
Kaiserin kommen vom Arsenal, wo sie die Königin Victoria em-
pfangen haben, welche sie alsdann zur Seepräfektur führten.
i Eine ungeheure Menschenmenge umgab den Wagen und ein glän-
zender Gencralstab bildete das Gefolge.
* Das elsässische Gesangsfest, welches diese Woche in Col-
- mar abgebalten wird, beschäftigt die Hauptstadt des oberrheini-
! tchen Departements nicht wenig. Dasselbe dürste sich aus eine
l würdige Weise dem -üngst abgehalteuen Schweizer Singfest an-
reihen. Tie Stadt Colmar hat für gastliche Aufnahme aller An-
kommenden gesorgt. Die Zahl der Vereine, welche an der Aus-
führung Theil nehmen, ist sehr stark und die Eisenbahn hat eine
beträchtliche Ermäßigung der Fahrpreise bewilligt
Caleutta, 17. Juni. Fort William. Der niederträchtige
Nena Sahib ist endlich gefangen genommen ES gelang ihm
also nicht, nach Central-Indien zu entkommen. Generalmajor
T. Tulloch, (M. H.)
* Dr. Gustav Tiezel, der bekannte politische Schriftsteller,
starb im Seedade Norderney am 1. August.
" Friedrich Tietsch aus Freiburg in Baden, welcher an der
- Revolution von 1849 thätiaen Antheil genommeu, ist dieser Tage
f in Newyork au einem Sonnenstich gestorben, er war bei der
Straßenvermcssung angestellt. — Feuner von Fenneberg liegt
sehr krank in Newyork, und seine Familie befindet sich m sehr
traurigen Verhältnissen; die Zeitungen von Newyork ersuchen
FennerS Freunde, ihm im Unglück beizusiehen.
Handel und Verkehr.
* Fr a n kfurt, 5. Aug. Nach der so eben veröffentlichten
Darstellung des Verkehrs aut der Main-Neckar-Eisendahn in den
Jahren 1856 unb 57 eigibt sich folgendes Resultat: eS wurden de-
fördet 1856: 7»8,957 Personen, 64 693 Ztr. Gepäck. 1,7«>9,650 gtr.
Guter; 1857: 746,834 Personen, 70>38 Ztr. Gepäck, 8,147.345 Ztr.
Güter. Die Einnahmen haben betrage»: 1856: l,008,006 fl., 1857:
1,166,465 fl. Mithin Mehreinnahme im Jahre 1857 : 158,459 fl.
Frnchtmittclpreise.
Pforzheim, 4. August. Kernen 14 fl. 39 kr., Gerste 9 fl.
— kr., Hafer 7 fl. 30 kr., Korn 9 fl. - kr., Linsen — fl., Wicken
— fl. — kr., Heu 1 Alnr. 3 fl. 30 kr.
Heilbronn, 4. August. Waizen — fl. — kr., Kernen 16 fl.
5 kr., Gerste 10 fl. 56 kr., Dinkel 6 fl. 38 ir. Hafer 7 fl. 43 kr.
Rastatt, 5. August. Kernen >4 fl. 42 kr., Waizen <3 fl. 55 kr.
Korn 8 fl. 5 kr., Gerste 7 fl. 38 kr., Molzer ^8 fl. 30 kr Welsch-
korn 10 fl. — kr., Hafer 6 fl. 57 kr,
Dur lach, 31. Juli. Kernen 14 fl. 32 kr.. Korn — fl. — kr.
Gerste —fl. — kr., Waizen >2 fl. 29 kr., Hafer 6 fl. 58 kr.
Gernsbach, 2. August. Spelz 6 fl. >6kr., Neuere Kernen —
fl. - kr-, Korn 8 fl. 30 kr., Molzer 7fl. 48 kr., Gerste - fl. — kr.
Welschkorn io fl. 40 kr., Weizen >4 fl. — kr., Hafer 7 fl. 45 kr.
Offenb u rg, 3. August. Waizen 13 fl 10 kr., Kernen — fl.
Halbwaizen 9 fl. 83 kr., Korn 7 fl. 50 kr-, Hafer 6 fl. 52 kr.,
Gerste — fl. — kr., Welsckkorn — fl. — kr.
O b e r k i r ch, 29. Juni. Waizen 13 fl 38 kr., Kernen 13 fl.
54 kr., Halbwaizen 9 fl. 40 kr., Fees — fl. — kr., Korn 8 fl. — kr.
Gerste 6 fl. — kr., Welschkorn 9 fl. — kr. Haber 7 fl. ?0 kr.
Ackern 3. August. Waizen N fl. 45 kr., Kernen 13 fl. — kr.
Halbwaizen — fl. — kr., Fees 4 fl. 38 kr., Korn 7 fl. 50 kr.
G e n ge n b a ck, 29. Juli. Waizen 12 fl. 54 kr., Kernen — fl.
— kr, Halbwaizen 9 fl. 14 kr. Fees — fl. — kr.,Korn 8 fl. — kr.
Gerste — fl. — kr., Welsckkorn — fl. — kr., Hafer 6 fl. 2 kr.
Varleihkusse.
Auszug aus dem Abschlüsse vom 31. Juli 1858.
Gegebene Darlehen im Monat Juli d. Z. 11,395 fl. — kr.
Zurückbezahlte Darlehen im „ do. d. Z. 10,997 fl. -- kr.
Zunahme der ausstehenden Darlehen .... 398 fl. — krl
Stund derselben:
Auf laufende Rechng. 17,650 fl. — kr. Zunahme 60 fl.—.
Auf »»bestimme Zeil 22,185 fl. — kr. „ 935 fl. —. 995 fl. — kr.
Auf 6 Monate . . 18,138 fl. -- kr. Abnahme 293 sl. 45.
Auf 12 Monate. . 10,620 fl. 30 kr. „ S4.-?fl. 15.
Aeltere Faustpfänder — fl. — kr. „ 54 fl. —. 59/ fl. — kr.
bleibt Kapital . . 68,593 fl. 30 kr. Zunahme . . . 398 fl. — kr
Herr Redakteur!
Das Unglück einer zahlreichen Familie gibt mir den Muth,
mich, wenn auch in einem ungünstigen Augenblicke, an Sie zu
wenden, um durch Ihr Organ das öffentliche Mitleid anzurufen,
um das Elend dieser Unglücklichen zu lindern. So vielseitig auch
die Mildthätigkeit unserer Mitbürger gegenwärtig in Anspruch
genommen wird sür weltbekannte UnglückSsälle, so braucht, wre
ich hoffe, t?r stille verborgene Jammer der Unglücklichen nur an
iein aus der Berlin-Magdeburger Eisenbahn aus so freche
Weise gestohlenen Postgutes betragt ungefähr 36,000 Thlr., wäh-
rend kaum die Hälfte deklarirt war. So weit die Adressen noch
als Ausweis dienen, erhalten die Adressaten ihr Geld; an vielen
andern Stücken aber fehlen die Couverte ganz.
Die Feuer-Societätskasse zu Königsberg, im inneren
Schloßhofe gelegen, wurde letzten Donnerstag in der Mittags-
stunde um 26,000 Lhaler Papiergeld bestohlen.
Hannover, 31. Juli. Wie man hier zuverlässig vernimmt,
ist die demnächst bevorstehende Kündigung des englisch-hannover-
schen Stader-ZollvertragS Seitens Englands nicht länger zu be-
zweifeln. Damit wäre denn die entscheidende Initiative zur Be-
seitigung dieses Zolles ergriffen. (H. N.)
Aus Linz wird unterm 2. Aug. gemeldet, baß die Donau
eine Höhe von zehn Schuh erreicht habe und fortwährend steige;
man besorgt eine Überschwemmung. Auch im südlichen Böhmen
befürchtet man Wassersnot!). In Reichenberg sind nach mehr-
tägigen Regengüssen mehrere Stadttheüe überschwemmt worden,
einige Häuser waren eingestürzt und Menschen verhungert; fast
das ganze große Liebig'sche Fabrik-Etablissement stand unter Was-
ser; m Karharinaberg sind zwei Fabriken eingcstürzt. (W. Bl.)
Tri est, 5. August. Einer Ragusaner Meldung zufolge haben
die Montenegriner Kolaschins angegriffen, wurden aber zurück-
gedrängt. Rach der Levantepost bestätigt das Journal de Con-
stantinople die Reise Stratsord Eannings nach Konstantinopel.
In Canea ist neuerlich ein Türke durch Griechen ermordet wor-
den. Rach Nachrichten aus Teheran ist der Erbprinz gestorben.
Der türküche Gesandte hat seine Beziehungen mit der Regierung
abgebrochen, sie auf Murray's, des englischen Gesandten, Ver-
mittlung aber wieder ausgenommen. (A. Z.)
Schleswig, 1. August. Sämmtliche schleöwig'sche Behör-
den sind angewiesen worden, die aus der dänischen Generalstabs-
karte verzeichneten Namen als die einzig zulässigen (!) Bezeich-
nungen schleswig'scher Ortschaften zu gebrauchen. (N.P.Z.)
* Die abgebraunte Börse von Antwerpen war eines der
herrlichsten Monumente des Landes. Dieser altehrwürdige Pracht-
bau, dessen Anfänge aus dem Jahre 153! herstammen, ist in die-
sem Augenblicke nichts mehr als ein Hausen rauchender Trüm-
mer. Das Gebäude enthielt die noch ganz kürzlich mit den herr-
lichsten Fresken ausgeschmückren Räume der Handelskammer, des
Handelsgrichts und des Börsensyndikats — und Alles, Alles ist
zerstört, nicht ein Blättchen Papier gerettet worden. Welche
Störungen für den Handel nicht nur Belgiens aus dieser Ver-
nichtung der Archive hevergehen werden, das ist für den Augen-
blick mcht abzujehen; der materielle Schaden, welcher der Sradt
durch diesen Brand erwächst, beläuft sich auf nahezu 3 Millio-
nen; im Jahr 1531 kostete diese Börse 300,000 Goldkronen.
Bern, 6. Aug. Neuenburg: Die liberale Volksversamm-
lung in Ehaurdefonds, 4000 Mann stark, beschloß gestern, für
Versaffungsannahme zu wirken. (Lchw. M.)
Paris, 5. August. Ter Moniteur zeigt die Ankunft des
Ka sers und der Kaiserin in Cherbourg an. Ein Altar war am
Eisenbahnhof errichtet, und ein Tedeum empfing den Hof. Der
Maire überreichte die Schlüssel der Stadt. — Am 15. August
wird laut Erlaß des Cultusministers ebenfalls ein Tedeum in
allen Kirchen gesungen werben.
Paris, 6. August. Beim Bankett zu Cherbomgan Bord
der „Bretagne" brachte der Kaiser folgenden Toast auf die Kö-
nigin aus. Er sagt: Einige Thatsachen beweisen daß einige un-
glückliche Zwischenfälle die feindlichen Leidenschaften erregt haben
aocr die Freundschaft zwischen beiden Kronen sei dadurch nicht
afterirt, und kein anderer Wunsch übrig als daß der Frieden
Zwischen beiden Ländern fortdaure. Er brückte die feste Hoff-
nung aus daß keine Zeit wieder komme die Groll und Leiden-
schailen auswecken würde. Die Königin erklärte daß sie empfäng-
lich für diesen Beweis und glücklich sei die Allianz durch ihre
Gegenwart wieder enger zu schließen. (A.Z.)
Cherbourg, 5. August, 8 Uhr 50 Min. Morgens. Die
Königin von England langte gestern an. Der Kaiser und die
Kaiserin statteten ihr ohne alle Eskorte sogleich einen Besuch ab.
Tie Königin Viktoria nahm die von demselben gemachte Einla-
dung zu einem intimen Frühstück an. Das Frühstück wird um
12 Uhr im Hotel der Seepräfektur stattfinden, und nur von sie-
ben Gedecken sein. Nach dem Frühstück werden der Kaiser und
die Kaiserin die Königin nach ihrer Aacht zurückgeleiteu. Abends
dinirt die Königin an Bord der „Bretagne".
i Cherbourg, 5. Aug. 1 U. 10 M. Der Kaiser und die
Kaiserin kommen vom Arsenal, wo sie die Königin Victoria em-
pfangen haben, welche sie alsdann zur Seepräfektur führten.
i Eine ungeheure Menschenmenge umgab den Wagen und ein glän-
zender Gencralstab bildete das Gefolge.
* Das elsässische Gesangsfest, welches diese Woche in Col-
- mar abgebalten wird, beschäftigt die Hauptstadt des oberrheini-
! tchen Departements nicht wenig. Dasselbe dürste sich aus eine
l würdige Weise dem -üngst abgehalteuen Schweizer Singfest an-
reihen. Tie Stadt Colmar hat für gastliche Aufnahme aller An-
kommenden gesorgt. Die Zahl der Vereine, welche an der Aus-
führung Theil nehmen, ist sehr stark und die Eisenbahn hat eine
beträchtliche Ermäßigung der Fahrpreise bewilligt
Caleutta, 17. Juni. Fort William. Der niederträchtige
Nena Sahib ist endlich gefangen genommen ES gelang ihm
also nicht, nach Central-Indien zu entkommen. Generalmajor
T. Tulloch, (M. H.)
* Dr. Gustav Tiezel, der bekannte politische Schriftsteller,
starb im Seedade Norderney am 1. August.
" Friedrich Tietsch aus Freiburg in Baden, welcher an der
- Revolution von 1849 thätiaen Antheil genommeu, ist dieser Tage
f in Newyork au einem Sonnenstich gestorben, er war bei der
Straßenvermcssung angestellt. — Feuner von Fenneberg liegt
sehr krank in Newyork, und seine Familie befindet sich m sehr
traurigen Verhältnissen; die Zeitungen von Newyork ersuchen
FennerS Freunde, ihm im Unglück beizusiehen.
Handel und Verkehr.
* Fr a n kfurt, 5. Aug. Nach der so eben veröffentlichten
Darstellung des Verkehrs aut der Main-Neckar-Eisendahn in den
Jahren 1856 unb 57 eigibt sich folgendes Resultat: eS wurden de-
fördet 1856: 7»8,957 Personen, 64 693 Ztr. Gepäck. 1,7«>9,650 gtr.
Guter; 1857: 746,834 Personen, 70>38 Ztr. Gepäck, 8,147.345 Ztr.
Güter. Die Einnahmen haben betrage»: 1856: l,008,006 fl., 1857:
1,166,465 fl. Mithin Mehreinnahme im Jahre 1857 : 158,459 fl.
Frnchtmittclpreise.
Pforzheim, 4. August. Kernen 14 fl. 39 kr., Gerste 9 fl.
— kr., Hafer 7 fl. 30 kr., Korn 9 fl. - kr., Linsen — fl., Wicken
— fl. — kr., Heu 1 Alnr. 3 fl. 30 kr.
Heilbronn, 4. August. Waizen — fl. — kr., Kernen 16 fl.
5 kr., Gerste 10 fl. 56 kr., Dinkel 6 fl. 38 ir. Hafer 7 fl. 43 kr.
Rastatt, 5. August. Kernen >4 fl. 42 kr., Waizen <3 fl. 55 kr.
Korn 8 fl. 5 kr., Gerste 7 fl. 38 kr., Molzer ^8 fl. 30 kr Welsch-
korn 10 fl. — kr., Hafer 6 fl. 57 kr,
Dur lach, 31. Juli. Kernen 14 fl. 32 kr.. Korn — fl. — kr.
Gerste —fl. — kr., Waizen >2 fl. 29 kr., Hafer 6 fl. 58 kr.
Gernsbach, 2. August. Spelz 6 fl. >6kr., Neuere Kernen —
fl. - kr-, Korn 8 fl. 30 kr., Molzer 7fl. 48 kr., Gerste - fl. — kr.
Welschkorn io fl. 40 kr., Weizen >4 fl. — kr., Hafer 7 fl. 45 kr.
Offenb u rg, 3. August. Waizen 13 fl 10 kr., Kernen — fl.
Halbwaizen 9 fl. 83 kr., Korn 7 fl. 50 kr-, Hafer 6 fl. 52 kr.,
Gerste — fl. — kr., Welsckkorn — fl. — kr.
O b e r k i r ch, 29. Juni. Waizen 13 fl 38 kr., Kernen 13 fl.
54 kr., Halbwaizen 9 fl. 40 kr., Fees — fl. — kr., Korn 8 fl. — kr.
Gerste 6 fl. — kr., Welschkorn 9 fl. — kr. Haber 7 fl. ?0 kr.
Ackern 3. August. Waizen N fl. 45 kr., Kernen 13 fl. — kr.
Halbwaizen — fl. — kr., Fees 4 fl. 38 kr., Korn 7 fl. 50 kr.
G e n ge n b a ck, 29. Juli. Waizen 12 fl. 54 kr., Kernen — fl.
— kr, Halbwaizen 9 fl. 14 kr. Fees — fl. — kr.,Korn 8 fl. — kr.
Gerste — fl. — kr., Welsckkorn — fl. — kr., Hafer 6 fl. 2 kr.
Varleihkusse.
Auszug aus dem Abschlüsse vom 31. Juli 1858.
Gegebene Darlehen im Monat Juli d. Z. 11,395 fl. — kr.
Zurückbezahlte Darlehen im „ do. d. Z. 10,997 fl. -- kr.
Zunahme der ausstehenden Darlehen .... 398 fl. — krl
Stund derselben:
Auf laufende Rechng. 17,650 fl. — kr. Zunahme 60 fl.—.
Auf »»bestimme Zeil 22,185 fl. — kr. „ 935 fl. —. 995 fl. — kr.
Auf 6 Monate . . 18,138 fl. -- kr. Abnahme 293 sl. 45.
Auf 12 Monate. . 10,620 fl. 30 kr. „ S4.-?fl. 15.
Aeltere Faustpfänder — fl. — kr. „ 54 fl. —. 59/ fl. — kr.
bleibt Kapital . . 68,593 fl. 30 kr. Zunahme . . . 398 fl. — kr
Herr Redakteur!
Das Unglück einer zahlreichen Familie gibt mir den Muth,
mich, wenn auch in einem ungünstigen Augenblicke, an Sie zu
wenden, um durch Ihr Organ das öffentliche Mitleid anzurufen,
um das Elend dieser Unglücklichen zu lindern. So vielseitig auch
die Mildthätigkeit unserer Mitbürger gegenwärtig in Anspruch
genommen wird sür weltbekannte UnglückSsälle, so braucht, wre
ich hoffe, t?r stille verborgene Jammer der Unglücklichen nur an