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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.44152#0901

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Eradezu abſtoßend wirkie. Zu beſonderm Danke iſt
m der Altkatholicismus verpflichtet, den er ſelb {t
daun noch mit allen Mitteln zu ſtützen ſuchte, als
das Fiasco Har zu Tage lag. Friedrich war ein
Ehr mittelmäßiger Redner; die Zuverfichtlichteit, mit
Welcher er fich bei religiöſen, flaatsrechtlichen oder
Ach allgemein politiſchen Fragen in die Erörterung
Miichte, übertraf bei weitem das Maß ſeiner Kennte
nifje. Dagegen galt er in finauz techniſchen Fragen
As eine Antorität, und ſchon feit vielen Jahren war
& Vorſitzender der Budget. Commiſſion. Mit Herrn
Cllitätter, dır 25 Jahre lang die badiſchen Finaͤnzen
geleitet hat, verſtand er ſich vortrefflich, und Leide
arbeiteten ſich gegenſeitig in die Hände. Vielleicht
ihm die neuen Verhältniſſe nicht behagt,
pon dem Perſonenwechſel ganz aͤbgeſehen. Das

letzte Budget ſchioß günſtig ab und geftattete
Dgar eine Steuerermäßigung, während die finan-
zielle Weiterentwickelung des badiſchen Staats-

weſens zur Zeit angeſichts der drohenden Mehrbe-
laftıng einen nicht gerade günftigen Aucblick eröffnet.
Auch die drohendẽ Borausficht, daß die liberale
Kammerfraftion durch die nächften Wahlen in Ddie
Minderheit gedrängt werde, ließ e& vielleicht ihm,
Wie ſeinem Freunde, dem Langjähıigen Kammerpräfi-
enten Lameh, räthlich erſcheinen, der parlamentari-
ſchen Thätigkeit den Rücken zu kehren. —“

— Zum Eäckinger Fall Herr Oberamtmann
Frech hHat dem Säckinger Voltsblatt mit Bezug auf
den S 11 des Preßgejebes eine Berichligung zugehen
laſſen, in welcher er Verſchiedenes in Abrede ſtellt,
Was er in dem von uns in Nr. 215 des Pfälzer
Boten miigetheilten Falle zu einer Wittwe Mettier in
Säckingen vor einem Jaͤhr geſprochen haben ſoll.
Peute muß ſich der Herr Oberamtmann eine öffent-
liche Erklaͤrung der keſoluten Wittwe gefaͤllen laͤffen,
worin es u. Y heikt: Ich nehme an, daß ein Ober-
Amtmann vergeſſen kann, was er vor einem Jahr zu
einer Frau geſprochen hat, von einer Frau aber, die
in gutes Gedächtniß hat, nehme ich an, daß ſie
nicht vergißt, was ein Obeeamtmann zu
ihr ſpricht. Im anderen Falle aber thut mir die
Werichtigung? und zwar lediylich im Intereſſe des
Ferrn Oberaintmanns fehr leid, da der $ 11, auf
Srund deffen er Aufnahme ſeiner Erkläruug in Ihr
Blatt verlangt, doch wohl nicht im Stande iſt, That-
ſachen aus der Welt zu ſchaffen und Geſchehens un-
geſchehen zu machen 2C. .. Ich erkläte hiermit
aufs Allerbeſtimmteſte, daß Herr Oberamtmann Frech
Uachdem ich im vorigen Jahre Aufklärung über das
Floſter von New Orleanz gegeben und ich mich bei
ihm beſchwerte über die vielen Unannehmlichkeiten, die
10 einen ganzen Nachmittag durch das dreimalige
Erſcheinen der Gendarmerie in meinem Geſchäfte hatte,
u mir neben anderen höflichen entſchuldigenden Wor-
ten wörtlich ſprach: „Nun, dies thHut mir recht
leid, die Mädchen können jetzt ruhig gehen und
Wenn je wieder eine Schwefter aus New-
Drleans8 kommt, ſo ſollen ihr von mir
aus keine Schwierigkeitenmehrbereitet
Werden.“ Trotzdem wurde dieſes Jahr einigen
Madchen, die ebenfallZ in daͤs Klofter nach Amerika
wollten, wieder Schwierigkeiten bereitet.




Aus Stadt und Land.

ÜÖitachriOten für dieſe Rubrik find uns jeberzeit milliommen. — Etwaig:
Koften werden ſtets ſofort erjeßt.)
m = Deidelberg, 23, Sept. Muthmaßliches Wetter für
Sonrtag, 24. Sept. Veränderlich.

un * Heidelberg, 23. Sept Vorgeſtern Abend fand im
— eine vom Gewerbe- und FnDduftriever-
Eın anberaumte Berjammlung ftatt. Zweck derſelben war
die Beiprechung der Borichläge von Berlepfch’3 (preuß.
Minifter für Handel und Gewerbe), die Organiſation des
-Handwerka und die NRegelung des Lehrlingsweſens be-
freffend. Dieje Borfjhläge, wurden, von den zux Berfamm-
Il‚mg eingeladenen, zahlreich erſchienenen Mitgliedern des
Neligen Handiyerkervereins Lebhaft befämpfi. Die Redner
des Mbend3, die Herren Beck, Helffrich, Knoch u. a. ver-
raten den Standhunkt der Handwerferpartei: nur Der-
Jenige foll ein Handwerk betreiben, der e$ erlernt bat und
lelbit ausibt und nur ein foldher Weiſter ſoll berechtigt
Cin, Sehrlinge auszubilden. Alſo Befähigungsnachweis.

er WBorligende des Gemwerbevereinz, Herr
Meilter Bilabel, legte im Verlaufe der Verjammlung den
Standpunkt der Gewerbevereine Dar, diefer ijt! nach der
D. Ztg. der folgende:

‚ „Die nur für das Kleingewerhe vorgefehene Organi-
Tation wünfcht er auf das ganze Getwerbe ausgedehnt; es
ollen daher alle Gemwerbetreibende in dasjelbe einbegriffen
Werden, die gewerblich ausgebildete Arbeiter bejdhäftigen,
Und e joNlen au foldhe Gemerbetreibende zugelafien
Werden, die fich fchon vom Gejdhäft zurücgezogen haben,


er Orginjation gewonnen werden fönnten. Das wahlbe-
Vedtigte Alter zu Dden Gehülfeausjchüjien jollte auf 25


auf Angelegenheiten der Gehilfen bejhcänkt werden. An
telle der Bezeihnung Handwerkerfammern jollte der
USDr1 Der Berein
bält die obligatorijhe Sehrlingsprüfung, die fißG auch auf
Üeoretiiche Kenntnifje auszudehnen Hätte, für zwedmäßig ;
1€ obligatorifjdhe Meiſterprüfung Jollte dagegen nur für
“Mzelne Berufszweige, wie z. B. die Baugewerke, einge-


€& mag manches von dieſen Vor-
Ölägen annehmbar ſein die Forderungen die das Hand-
werk in gegenwärtiger Zeit entfchieden fordern muß und
fordert gehen weiter, d. H. Befähigungsnach-
weis für das gefammte Handwertk! .

* feidelberg, 23. Sept. Warnung! Ein Gauner
Hatte e3 in den leßten Tagen in unjerer Nachbaritadt
Mannheim Ddaranf abgejehen, verſchiedene Ladenhefitzer
hauptjächliqh Apotheker, zu preflen. So fam er in eine
Apotheke und kaufte für einige Pfennige ein und gab ein
Zwanzigmarkitüc in Zahlıng. Während der Apotheker-
gehülfe.dabei war das Geld herauszugeben, verlangte der
Unbefannte nod eine Mixtur, die weitab von der Theke
ſtand; während der Zeit ſtrich letzterer das bereit liegende
Seld nebſt feinem Swanziamaxkftück eın und verjhwand.
In einer anderen Apothele verfuchte der Gaͤuner dasfelbe
Erberiment, e& mißglücte ihm aber. Sollte dex Gauner
ſich auch näch Heidelberg wenden jo diene vorftehendes al3
Warnung

* Heidelberg, 3. Sept. Der Bad. Artillerie-

tag wird am 8. Oftober in Zreiburg abgehalten.
Seitens des hierfür ernannten Ausſchuffes find bereits die
nöthigen Schritte gethan, Einladungen an die gedienten
Mannichaften der Zeld- und Fußartillerie exlaſſen worden
444 ſich auch ſchon eine große Anzahl folcher ange-
meldet.
Heidelberg, 23. Sept. In unſeren Weinhergen
ijt man fleißig am Traubenlejen. _ Die Nachrichten lauten
günftig ; unjere Winzer ſind mit Quantität und OYunalität
zufrieden.

* deidelberg, 23. Sept. Der heurige neue
Wein, vor defjen „Kraft“ überall gewarnt wird, benimmt
H auch im Fajle, wie man bei Trouspoxten jehen tann
jehr aufrührerijdh. Man hatte Gelegenheit zu jehen, wie
der von Kohlenſaure getriebene Noſt ſich durch den wohl
mangelhaften Gähripunden in Form einer hübſchen Fon-
täne einen Ausweg bahnte unter erheblichem Gehrans;
ohne Zweifel nicht zur Freude der Empfänger. Die An-
wendung eines richtigen Gähripundens, der {ich nicht ver-
itopfen kann, dürfte folchen Mißhelligkeiten am . ficheriten

vorbeugen.
Geſtern Nachmittag haͤtten

_ * geidelberg, 23. Sept.
wir ein heftiges Gewitter. Starke Abnahme der Tempe-
ratur war die unmittelbare Folge.

* Heidelberg, 23. Sept Geſtern weilte in unſerer
Stadt P. Bonaventura vom Dominikanerorden. Der hochw.
Lerr/ der ſich ſchon als Caplan hier in Heidelberg großer
Beliebtheit erfrente, empfing im Laufe des Tage3 den
Beſuch zahlreicher VBerehrer. Zur Beruhigung ängitlicher
Gemüther theilen wir mit, daß P. Bonaventura wieder
abgereiſt ijt; das Schleß iſt noch unbejchädigt, die Stadt
hat ihr unverändertes Ausſehen.

S W Dilsberg, 20. Sept. Da wir bis jetzt ver-
gebens auf einige Zeilen über das Kirchengeſangsfeſt
in Dilsberg aus berufener und ſachverſtändiger Feder
gewartet haben, ſo ſei von uns nachträglich kurz be-
richtet. Am verfloſſenen Sonutag herrſchie auf den
ſteilen Höhen des ſagenumſponnenen Diisberg ein
buntes Leben. Es fanden ſich nachmittags? Ühr in
der Pfarrkirche zu Dilsberg die Caͤcilienvereine von
Neckargemünd. Epfenbach, Mönchzell, Rohrbach,
Spechbach, Wieſenbach, Mauer, Neidenſtein und Dils-
berg zuſammen, um durch den Vortrag verſchiedener
Meſſen und Lieder ſich gegenſeitig in den cäciliani-
ſchen Beſtrebungen zu befeſtigen und zur energiſchen
AWeiterarbeit anzuſpernen In der That haben auch
die Varträge allen Erwartungen entſprochen, ja ein!
zelne Vereine haben wirklich Schönes geleiſtei, wie
die Chöre von Neckargemünd und Mönchzell. Die
Sänger und Sängerinnen von Neckargemünd ſangen
morgens 10 Uhr in der Pfarrkirche ein liturgiſches
Amt mit ſolcher Reinheit und Klaͤrheit, mit {olch
guter Schulung der Stimmen und Beherrſchung des
Textes und der Melodie, daß wir dem Herrn Diri-
genten und ſeinem Chor nur unſere höchſte Anerken-




nung ausſprechen können. Auch das kindlich ſchöne
Lied von Schweitzer Saneta, sancta Maria wurde von
einem Chor vorgetragen und zwar recht gut und an-
muthig. Freilich gehört außerordentlich viel Talent,
Geſangperſtaͤndniß und Stimmmittel dazu, um das
Lied mit ſolcher Anmuth und Lieblichkeit, mit ſolcher
Zartheit, Reinheit, Biegſamkeit und Schmelz 1u. doch
wieder mit einer fo klalen Tonfülle der Stimme vor:
zutragen, wie es dem Geiſte des Komponiften vor-
ſchwebte und wie e& Schreiber dieſes ſchon gehört

hat Nach der kirchlichen Feier ſollte eine weitliche
ſtattfinden zwifchen den Ruinen der eHrwürdigen, viel-

bejuchten Schloßburg. Leider nöthigte das eingetretene
Regenwetter die Gejangsvereine und die vielen Frem-
den, die ſich gefunden hatten, eine Zuflucht in den
Wirthoͤhäuſern zu ſuchen Die Ddrei Wirthshäufer
konnten aber lauge nicht alle Sänger u. Sängerinnen
fafjen, e& mußten ſich daher viele in die Gaͤſthaͤufer
nach dem Dilsbergerhofe, der Rheinbach und Neckar-
ſteinach vertheilen. Um 5 Uhr kam S. Biſchöfl.
Gnaden, der Hochwit. Herr Biſchof Hafner von Wainz
per Chaiſe auf dem Wege von Hirſchhorn nach Neckar?
ſteinach, um dort zu firmen. Bei ſeiner Ankunft läu-
teten alle Glocken von Dilsberg, Böllerſchüſſe er
dröhnten von den ſteilen Höhen hinab ins tiebliche


ließ zu Ehren des hohen Herrn den ſteilen Berg
hinab über den Neckar hin das ſchöne Lied erklingen!
„Gott grüß dich.“ Erſt ſpät Abends zerſtreuten ſich
die vielen Gäſte, um ſich für den nächſten Tag nach
dem feſtlich geſchmückten Neckarſieinach zu rüſten, wo
auch durch den Biſchof von Heſſen ca. 130 Firnilinge


pfingen. Das romantiſche Dilsberg mit ſeiner ſtun-
denweiten Fernſicht über Berg und Thal hat allen


Feſttheilnehmern ſo gut gefallen, daß allſeits der
Wunſch geäußert wurde, recht bald wieder in Dils-
bergs luftigen Höhen ein ſchönes Feſt zu feiern.

Kauenberg, 22 Sept. Die Weinleſe hat
begonnen Hat man ſich ſchon längſt einen guien
Ber verſprochen, ſo hat man nun auch noch die
Freude, meiſt mehr zu bekommen, als man ſich ge-
ſchätzt hat. Die Weinwaage ſkandirt zwiſchen 80 u.
85 Grad, in beſten Lagen zeigt gutes Gewächs bis
90. Der mit Recht gerühmie 84er Wein wäre dem-
nach noch übertroffen. Auffallend iſt, daß ſich bis
jetzt wenige Großhaͤndler eingeſtellt haben. Es ſcheint
dies mit den günſtigen Weinernteberichten des Aus-
landes zuſacmienzuhängen. Hätten die Hopfen mehr
Geld ins Haus gebracht und wären dem Bauer die
Fäſſer nicht ſchon voll von Obſtwein, ſo würden die
Weinbauern den Weinhändlern nicht viel gute Worte
geben und ihren Wein auf Lager behalten, denn am
Ber kann nichts verloren gehen. So aber iſt der
Bauer in der Klemme.

Wertheim, 22. Sept. Die Folgen der Pul-
verexploſion in der Barthelsmühle ſind betrübender,
als man im erſten Augenblicke glaubte annehmen zu
dürfen. Sämmtliche drei Verwuͤndete ſind von ihren
Leiden durch den Tod erlöst worden.

Hopfen.

Schwetzingen Geſtern wurden auf der hieſigen
Stadtwaage 19 Ballen verwogen Preis unverändert.
— Ottertsheim Hier wurde für 230—225 Mt.
und Trinkgeld verkauft. — Plankſtadt. Im
Hopfeneinkauf war es in den letzten Tagen recht
lebhaft. Bezahlt wurden 210, 215, 220 - 230 Mt.
per Certner — Brühl. Verkauft wurde für
205—210 Mf. mit Trinigeld — Hockenheim.
Vextäufe wurden zu 210 Mk. abheſchloſſen. —
Nürnberg. Es notiren: Markthopfen Ia 200—205,
Ila 190—195, IIla 125—132, Hallertauer Ia 218
bis 220, Elſäſſer Ia 210—215, Badiſcher Ia 225
bis 228, IIa 215—220, Württemberger Ia 222—225,
JIa 210—215, Aichgründer Ia 205—210, Adorrfelt
und Hersbrucker Gebirgshopfen Ia 210—210 Maͤrt,

Neueſte Nachrichten

Karlsruhe, 22 Sept. Die Regierung hat,
wie die N. B. Lztg. zu melden weiß, die Genehmig-
ung ertheilt zur Einführung des als „Kongregation
der barmherzigen Schweſtern vom heit. Kreuz von
Ingelbohl ſich bezeichnenden ve ligiöſen Ordens
ſowie zur Errichtung einer Or den danſtalt in dem
vormaligen Schloßgut He gen bei Konſtanz mit der
Maßgabe, daß der Ablegung des Ordensgeluͤbdes eine
bürgerliche Wirkung nicht zukomme und daß außer
Einhaltung der geſetzlichen Vorſchriften die von der
Staatsregierung der Kongregation gemachten beſon-
deren Auflagen erfüllt werden.

* Durlach, 22. Sept. In einer geſtern zu
Sollingen ſtattgehabten Berſammlung beſchloſſen die
Tonſervativen, Herrn Bauunternehmer Karl
Kirchenbauer abermals als Kandidaten für den 38.
Landtagswahlbezirk aufzuſtellen.

Kiſſingen, 22. Sept. Die Krankheit des
Fürſten Bismarck ſoll, wie jetzt mitgetheilt wird, eine
ſchwere Lungenentzündung geweſen ſein.

Wien 22. Sept Unterrichteie Kreiſe beſtreiten,
daß Kaiſer Franz Joſef irgendwie auf Laifer Wilhelm
eingewirkt habe, die bekannte Depeſche an Bisniarck
abzuſenden; doch ſei er allerdings in der Lage geweſen,
dem deutſchen Kaiſer über den ungünſtigen Zuſtand
Biamarcks genauer zu unterrichten. Eine politiſche
Bedeutung legt man der Angelegenheit auch hier

nicht bei.
Eriefkaſten.

. %. Yeber die Voreiligkeit mit welcher das Neue Mannh.
VBolksblatt, der Tauberbote und der Frankenbote fih über
die für die Centrumspreſſe in diejer Richtung doch gewiß
maßgebenden Varſchriften des Central-Comites Hinwea
ſetzten, wollen wir nicht reden. Ob Ddieje Blätter damit
eine nähere ZühHlung mit der Barteileitung Ddoku-
mentiren wollen, wiſſen wir nicht iſt aber möglih. Das
Central-Comite ſchrich als Termin für dieBerbffentlichung
des Aufrufs die Sonntagsnummer vor. Das
Comite mar augenicheinlih der richtigen AUnficht, daß die







gleihzeitige Beröffentlidhung in der Wentrumspreije
des Sandes zwedmäßiger fei. Es ware aljo zu win-
daß ſolche Voreiligkeit in Zukunit vermieden
würde.





Katholiſches Caſino, Heidelberg.
Sonntag, den 24 September Abends 8 Uhr
in den oberen Sälen des „Hotel Reichspoſt“

Vortrag
des 1. Vicepräſidenten das deutſchen Reichstags Herrn
Landgerichtsrath Freiherrn v. Buol

Die Centrumzmänner von Stadt und Land ſind
hierzu freundlichſt eingeladen.
Mit Rückſicht auf die vorausſichtlich ſehr zahl-
reiche Betheiligung bittet um pünktliches Erſcheiuͤen
Der Vorſtand.




 
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