Die Kunst-Halle — 1.1895/1896
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https://doi.org/10.11588/diglit.62512#0099
DOI issue:
Nr. 6
DOI article:Galland, Georg: König Ruhm: satirisches Märchen
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Nuinnrer 6.
Berlin, ^5. Defenrbev 1(895.
I. Iahrg.
Zeillluift sm die titteiiüli Mße
und das Kunstgewerbe.
fahren kam ein armer junger Lithograph nach Berlin,
or vielen
um hier
aber er
war von Körper nur klein,
Bürgersrock und einen gar
diesen Zylinder so stolz um-
bald nach rechts, bald nach
stattlichen bsut auf den: Kopse. Und weil er
hertrug und dabei seine Augen unternehmend
sein Glück zu finden. Gr
trug einen langen, soliden
Herausgeber: Dr. Georg Galland.
Redakteur: Fritz Stahl.
Geschäftsstelle: Berlin w. 8, bvilhelinstraffe F7.
Satirisches Märchen,
von G. G.
König Ruhm.
links richtete, so blieben die Leute oftmals hinter ihm stehen und meinten:
das Herrlein thue grad' so, als wenn ihn: alle Welt ein Stück Geld schuldig
sei, der möchte einmal ein harter Gläubiger oder aber ein sehr großer
Künstler werden. Dem braven Jüngling war indeß gar nicht so heraus-
fordernd zu Muthe. Zn seiner Brust sah es sogar eines Tages recht trüb-
selig aus. Der kommende Morgen, welcher der erste des (Quartals war,
versprach ihm wieder einmal jenes peinvolle bsangen und Bangen, das
ein französischer Dichter „das Kap der Stürme" genannt. Unser Freund
schien aber darum nicht grade muthlos. Gr schritt an jenen: Nachmittag
fürbaß nach kfause, erreichte glücklich die kleine Lsühnerstiege, die nach
seinem Studio führte und stellte sich breitbeinig, soweit es seine kurzen
Beine erlaubten, vor eine Staffelei, auf der seiue erste Malerei thronte.
Berlin, ^5. Defenrbev 1(895.
I. Iahrg.
Zeillluift sm die titteiiüli Mße
und das Kunstgewerbe.
fahren kam ein armer junger Lithograph nach Berlin,
or vielen
um hier
aber er
war von Körper nur klein,
Bürgersrock und einen gar
diesen Zylinder so stolz um-
bald nach rechts, bald nach
stattlichen bsut auf den: Kopse. Und weil er
hertrug und dabei seine Augen unternehmend
sein Glück zu finden. Gr
trug einen langen, soliden
Herausgeber: Dr. Georg Galland.
Redakteur: Fritz Stahl.
Geschäftsstelle: Berlin w. 8, bvilhelinstraffe F7.
Satirisches Märchen,
von G. G.
König Ruhm.
links richtete, so blieben die Leute oftmals hinter ihm stehen und meinten:
das Herrlein thue grad' so, als wenn ihn: alle Welt ein Stück Geld schuldig
sei, der möchte einmal ein harter Gläubiger oder aber ein sehr großer
Künstler werden. Dem braven Jüngling war indeß gar nicht so heraus-
fordernd zu Muthe. Zn seiner Brust sah es sogar eines Tages recht trüb-
selig aus. Der kommende Morgen, welcher der erste des (Quartals war,
versprach ihm wieder einmal jenes peinvolle bsangen und Bangen, das
ein französischer Dichter „das Kap der Stürme" genannt. Unser Freund
schien aber darum nicht grade muthlos. Gr schritt an jenen: Nachmittag
fürbaß nach kfause, erreichte glücklich die kleine Lsühnerstiege, die nach
seinem Studio führte und stellte sich breitbeinig, soweit es seine kurzen
Beine erlaubten, vor eine Staffelei, auf der seiue erste Malerei thronte.