Die Kunst-Halle — 1.1895/1896
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https://doi.org/10.11588/diglit.62512#0207
DOI Heft:
Nr. 12
DOI Artikel:Stahl, Fritz: Vor Thoresschluß
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Nunrnrer 1^2.
Berlin, 1^5. Märs ^896.
I. Iahrg.
Zeilschrilt für die Menden Künste
und das Aunstgewerbe
von Fritz Stahl.
Herausgeber: Dr. Georg Galland.
Redakteur: Fritz Stahl.
Geschäftsstelle: Berlin LV. 8, wilbelnrstraste F7.
^9 gaben UN „Sprechsaal" neulich eine Zuschrift wieder, die
leider, wie uns von vielen Seiten bestätigt wird, nicht nur die
6 Stimmung eines Einzelnen oder Weniger wiedergiebt, sondern
geradezu die gemeinsame Anschauung des ganzen jüngeren Künstlergeschlechts
kennzeichnet. Daraus schenkt sich mir dringend die Forderung zu ergeben,
diesen Dingen noch in letzter Stunde nahezutreten. Ich brauche nach der
ganzen Haltung unseres Blattes kaum zu betonen, daß meine Absicht nicht
ist,. die Gegensätze zu verschärfen, sondern zu mildern, nicht, das große
Werk zu hemmen, sondern zu fördern. Gerade in dieser Frage ist das
vertuschen und Todtschweigen eine Gefahr: die Verbitterung auf beiden
Seiten schadet schließlich der Sache, welche die gemeinsame senk sollte.
Und wer sich freut, wenn bei dein Streit der Parteien die Berliner Inter-
nationale Ausstellung nicht so gelingt, wie sie gelingen könnte, darüber läßt
die Haltung der Münchener Sezession keinen Zweifel.
Künstler und „Kunstschreiber" sollen ja oft in ihren Anschauungen
weit auseinander gehen. Ich als Kunstschreiber bin der Ansicht, daß es
die Sache aller Künstler ist, daß künstlerische und wirthschaftliche Inter-
essen es erheischen, alles dafür einzusetzen, damit auf dieser Ausstellung
Berlin, 1^5. Märs ^896.
I. Iahrg.
Zeilschrilt für die Menden Künste
und das Aunstgewerbe
von Fritz Stahl.
Herausgeber: Dr. Georg Galland.
Redakteur: Fritz Stahl.
Geschäftsstelle: Berlin LV. 8, wilbelnrstraste F7.
^9 gaben UN „Sprechsaal" neulich eine Zuschrift wieder, die
leider, wie uns von vielen Seiten bestätigt wird, nicht nur die
6 Stimmung eines Einzelnen oder Weniger wiedergiebt, sondern
geradezu die gemeinsame Anschauung des ganzen jüngeren Künstlergeschlechts
kennzeichnet. Daraus schenkt sich mir dringend die Forderung zu ergeben,
diesen Dingen noch in letzter Stunde nahezutreten. Ich brauche nach der
ganzen Haltung unseres Blattes kaum zu betonen, daß meine Absicht nicht
ist,. die Gegensätze zu verschärfen, sondern zu mildern, nicht, das große
Werk zu hemmen, sondern zu fördern. Gerade in dieser Frage ist das
vertuschen und Todtschweigen eine Gefahr: die Verbitterung auf beiden
Seiten schadet schließlich der Sache, welche die gemeinsame senk sollte.
Und wer sich freut, wenn bei dein Streit der Parteien die Berliner Inter-
nationale Ausstellung nicht so gelingt, wie sie gelingen könnte, darüber läßt
die Haltung der Münchener Sezession keinen Zweifel.
Künstler und „Kunstschreiber" sollen ja oft in ihren Anschauungen
weit auseinander gehen. Ich als Kunstschreiber bin der Ansicht, daß es
die Sache aller Künstler ist, daß künstlerische und wirthschaftliche Inter-
essen es erheischen, alles dafür einzusetzen, damit auf dieser Ausstellung