Die Kunst-Halle — 1.1895/1896
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https://doi.org/10.11588/diglit.62512#0423
DOI Heft:
Nr. 24
DOI Artikel:Galland, Georg: Neue Kunst
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Nunrnrer 2^.
Berlin, Sextenrber 1896.
I. Iahrg.
und das Aunstgewerbe
Herausgeber: Vr. Georg Galland.
Redakteur: Fritz Stahl.
Von Georg Galland.
gespaltene Nonpareillezeile -»0 Pf.
Künstlerischer Arbeitsmarkt: 2 Zeilen kostenlos.
Geschäftsstelle: Berlin w. 8, wilhelmstraste F7.
Inhalt: Neue Kunst, von Georg Galland. — Neapel. II. von
Neue Kunst.
Neues Leben" bezeichnet Dante die ersten Erlebnisse seines
Herzens, die ihn zum begnadeten Dichter machten. Man hat be-
kanntlich an der Wirklichkeit dieser Erlebnisse gezweifelt und jene
besungene Beatrix, die er den Engelsschönheiten des Trans anreiht, eine
nebulöse Phantasiegestalt genannt. Seiner Intention würde dann der
Begriff, den wir auch in den Ausdruck „Neue Kunst" legen können,
nahe verwandt sein. Das künstlerische Ideal soll so heiß begehrt sein wie
das des Dichters. Und wie dessen „Neues Leben" so ist auch „Neue
Kunst" nicht nur anders als Gewesenes. Sie soll dem Künstler vor Allem
das Höchste in geistiger und formaler Schönheit scheinen wie dem ver-
liebten Dichter sein Frauenideal, sie soll ihm die weihe eines ganzen
Zeitabschnittes sein, in dem er als Phantasiemensch lebt und mit Inbrunst
schafft. Und das genießende Publikum wird mit ihm von der Kraft seines
Wollens und Empfindens hingerissen werden, bald oder später. Der Tag
wird unbedingt kommen!
wenn wir nun aber die Reihe der Werke, die in dem gegenwärtigen
neuen Kurs entstehen, betrachten, so hegen wir vor der jüngst offenbarte»!
Berlin, Sextenrber 1896.
I. Iahrg.
und das Aunstgewerbe
Herausgeber: Vr. Georg Galland.
Redakteur: Fritz Stahl.
Von Georg Galland.
gespaltene Nonpareillezeile -»0 Pf.
Künstlerischer Arbeitsmarkt: 2 Zeilen kostenlos.
Geschäftsstelle: Berlin w. 8, wilhelmstraste F7.
Inhalt: Neue Kunst, von Georg Galland. — Neapel. II. von
Neue Kunst.
Neues Leben" bezeichnet Dante die ersten Erlebnisse seines
Herzens, die ihn zum begnadeten Dichter machten. Man hat be-
kanntlich an der Wirklichkeit dieser Erlebnisse gezweifelt und jene
besungene Beatrix, die er den Engelsschönheiten des Trans anreiht, eine
nebulöse Phantasiegestalt genannt. Seiner Intention würde dann der
Begriff, den wir auch in den Ausdruck „Neue Kunst" legen können,
nahe verwandt sein. Das künstlerische Ideal soll so heiß begehrt sein wie
das des Dichters. Und wie dessen „Neues Leben" so ist auch „Neue
Kunst" nicht nur anders als Gewesenes. Sie soll dem Künstler vor Allem
das Höchste in geistiger und formaler Schönheit scheinen wie dem ver-
liebten Dichter sein Frauenideal, sie soll ihm die weihe eines ganzen
Zeitabschnittes sein, in dem er als Phantasiemensch lebt und mit Inbrunst
schafft. Und das genießende Publikum wird mit ihm von der Kraft seines
Wollens und Empfindens hingerissen werden, bald oder später. Der Tag
wird unbedingt kommen!
wenn wir nun aber die Reihe der Werke, die in dem gegenwärtigen
neuen Kurs entstehen, betrachten, so hegen wir vor der jüngst offenbarte»!