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Die Kunst-Halle — 1.1895/​1896

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Nr. 19
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Vom Kunstmarkt
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Bücherschau
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.62512#0346

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302

Die Kunst-Halle.

Nr. HZ

und Iakob Maris, Haag: „Am Kanal" (Gelg.); aus
Italien: G. Ciardi, Venedig: „Lanale Grande in Venedig"
(Gelg.); aus Schweden: A. Zorn, Stockholnr: „Sommer-
abend in Schweden" (Gelg.); aus Norwegen: Thaulow,
Dieppe: „Novembertag in der Normandie" (Gelg.); von
den Merken polnischer Künstler: A. v. Kowalski-Wierusz,
München: „Der Wilderer" (Gelg.); aus Belgien: „Cati-
lina", Bronzebüste von Vincotte, Brüssel. Innerhalb der
deutschen Gruppen sind sür den Staat erworben: Ans
München: R. v. poschinger: „Allee bei Schleißheim"(Gelg.);
ans Karlsruhe: H. v. Volkmann: „Frühlingslüfte" (Gelg.);
aus Düsseldorf: H. Bahner: „Aprilabend an einem hol-
ländischen Kanal" (Gelg.) und Ad. Seel: „Sklavenhandel
in Kairo" (Gelg.); endlich von Berliner Werken: L.
Manzel: „Abendlied" (Bronzestat.); H. Vogel: „In der
Lanbe" (Gelg.); G. Koch: „Moltke und die fremden Offi-
ziere" (Gelg.); L. Noster: „Ein ruhiges Stündchen" (Gelg.);
P. Vorgang: „Herbstabend im Hark" und L. Saltzmann:
„Manöverfahrt". — Außerdem hat der deutsche Kaiser
zwei Gemälde erworben: „Der Renommist" von Inl. Ehren-
traut, Berlin, nnd „Septembertag am Kellersee" von p.
Flickel, Berlin.
* In der Internationalen Kunstausstellung
zu Berlin sind bis 20. Juni im Ganzen ca. 260 Ar-
beiten, darunter (88 Gelgemälde, (3 Aquarelle, (H Zeich-
nungen nnd graphische Arbeiten, HZ Bildwerke angekauft,
von öffentlichen Instituten erwarb das Museum von
Magdeburg 7 Gemälde: „Genesung" von Walther Firle-
München, „Die Schwestern" von Mac Ewen-Haris, „Herbst-
landschaft" von Sanchez Herrier - Sevilla, „Han" von En-
rique Serra - Rom, Bildnißstudie von Max pietschmann-
Dresden, „Lin Wolf des Meeres" von Andreu y Senta-
mans-Nadrid und das Aquarell „Livia" von Battaglia-
Rom. In den Besitz der Verbindung sür historische
Kunst gehen H Werke über: „Kondolenzbesuch" von A. Lcht-
ler-München, „St. Karl Bonomäus" von G. Hackl-München,
„Beweinung Christi" von W. von Beckerath-Düsseldorf und
„Viktoria" von R. Eichstädt-Berlin. (Fortsetzung folgt).
Die Verkäufe haben bis jetzt — also nach siebenmöchentlicher
Dauer der Kunstausstellung — schon eine G esa mmtsnmme
von H35,ooo Mark erreicht.
Vücherschau.
(Eingegangen bis zum (8. Juni; Besprechung vorbehalten.)
Werkbuch des Dekorateurs. Eine Darstellung der
gesummten Innendekoration und des Festschmuckes in
Theorie und Hraxis. Von Ferdinand Luthmer.
Mit über 250 Illustrationen und (6 Linzelbeilagen. Stutt-
gart. Union, Deutsche Verlagsgesellschaft. I. Liefg.
(pz Lieferungen L ( Mk.)
In der Leitung unserer heutigen Wohnungsausstattungen
ist an Stelle des Möbeltischlers der künstlerisch empfindende
Dekorateur getreten. Das vornehme Interieur unserer
Häuser soll wie ein nach malerischen Grundsätzen geschaffenes
Kunstwerk wirken. Um dies zu ermöglichen, hilft uns der
auf vorliegendem Gebiete längst bewährte Verfasser. Jeder
kann sein eigener Dekorateur sein, wenn er dieses „Werk-
buch" mit Nutzen liest. Die folgenden Lieferungen des
werthvollen Buches werden die Absichten Luthmers gewiß
noch deutlicher erkennen lassen. —a.
2. Earl Müller. Sein Leben nnd künstlerisches Schaffen.
Von vr. Heinrich Finke, a. 0. Hrofessor. Mit Licht-
drucken. Köln (896. I. P. Bachem.
Der Verfasser hat die Ausgabe, der kunstsreundlichen
Leserwelt in einem illustrirten Schriftchen von tz? Seiten
ein Lebensbild des sympathischen Meisters, der ein Vertreter
der älteren Düsseldorfer christlichen Kunst war, darzubieten,
in rühmenswerther weise gelöst. Earl Müller, der erst
vor kaum drei Jahren ((5. Aug. (893) starb, gilt als der
letzte der sog. Nazarener, einer zur Zeit der Romantik von
Friedrich Gverbeck begründeten deutschen Malerschule, welche
sich als vornehmstes Ziel die Hflege der religiösen Knust
setzte. Ihre Vorbilder bestanden aber in Italien, wo einst
Meister wie Fiesole nnd Herugino, an welchen der junge

Raffael anknüpfte, die größte Frömmigkeit und Zartheit der
Empfindung mit ihren Gestalten verschmolzen, wie Gver-
beck, so ahmte auch Earl Müller jene Vorbilder nach, fügte
aber — und das darf nicht verschwiegen werden — seinen
Darstellungen manchen selbstständigen Zug hinzu, der einer-
seits echt deutsches Gemüth, andererseits auch eine dem mo-
dernen Schönheitsgefühl mehr zusagende formale Behand-
lung verräth. Möge die kleine Biographie dankbare Freunde
finden. — u.
3. Loon Riotor. Vs Kmpsrsnr, ?oem6 leMn-
äairo. Varv. lVIeienro äs Kranes. 15 Rus clv I'velluuclö-
8t. Osrmain. 1896.
H. Vierteljahrsheft des Vereins bildend er Künst-
le r D r e s d e n' s. I. Jahrgang. Erschienen Heste (—3.
Groß-Fol. Mk. (2 pro Heft, Mk. 36 pro Iahrg. Kom-
missions-Verlag von Ernst Arnold (Ad. Gutbier), Kgl.
Hofbuchhandlung in Dresden.
Diese überaus glänzende Publikation enthält in jedem
Hefte Griginalradirungen, Steinzeichnungen, Photogravüren
und Lichtdrucke ohne jede textliche Beigabe. Es sind Schöps-
ungen aus dem Künstlerkreise der Dresdener „Sezession",
denen eine große Frische sowohl hinsichtlich der künstlerischen
Erfindung, als auch der zeichnerischen Behandlung inne
wohnt. Landschaften von Earl Mediz, Hans Unger, Vtto
Fischer, Paul Baum wechseln mit verschiedenartigen figür-
lichen Darstellungen von G. Müller-Breslau, Lmisie Mediz-
pelikan, S. Schneider u. in. a. ab. Anch Aufnahmen von
Bildwerken, z. B. von Poppelmann's reizender Madchen-
fignr des „Frühlings", kommen zur Reproduktion, wir
wünschen diesem echt künstlerischen Unternehmen ein ersprieß-
liches Gedeihen. — a

Der Amateur-Photograph.
* Neue Entwicklungsschalen (Edward'sche) bestehen aus
einem Gerippe von emaillirtem Eisenblech, in welches inan
ein Blatt durchsichtiges, dünnes Celluloid legt. Da der
Boden des Eisenblech-Gerippes durchbrochen ist, so kann
man das Negativ in der Durchsicht betrachteu, ohne dasselbe
aus der Schale zu heben.
* Eine neue Eamera hat E. Nächst in Paris gebaut.
Sie bewirkt gleichzeitig 3 Aufnahmen mit einer gelb-, einer
rothempfindlichen und einer gewöhnlichen Trockenplatte.
Von den erhaltenen Negativen werden Diapositive herge-
stellt, welche in dem Lhromophotoskop vereinigt, das Bild
farbig zeigen.
* Internationale Ausstellung in Haarlem, veranstaltet
vom (6.—26. Mai (896 von den Haarlemer Amateur-Photo-
graphen-Gesellschaft zu Haarlem in der großen Halle der
„Societeit Vereinigung". Amateure uud Photographen sind
zugelassen. Auskunst ertheilt Maurits H. Binger, Haarlem,
Königstraat 52. Vertreter de' Ausschusses für Deutschland
ist Ernst Juhl, Hamburg, Kunsthalle.
* Zur Aenderung des Tones von guten Diapositiven
empfiehlt das „British Journal of Photography" (896, S. 7,
das Bild einfach in eine Lösung von Alizarin in verdünntem
Ammoniak und hierauf in eine verdünnte Alaunlösung zu
legen. Zur Erzielung von kalten Tönen giebt inan das
Bild in eine Lösung von Indiga in Schwefelsäure. Eine
gute Methode zur Erreichung von großer Kraft und schönem
Farbentone ist diese: g.) Wasser 300 eem, Silbernitrat o,3
verdünntes Ammoniak so viel, bis der entstehende Nieder-
schlag sich wieder gelöscht hat, b) Wasser 500 eoni, Litronen-
säure 0,3 pyrogallnssäure 0,06 0) Wasser 500 eom,
Silbernitrat 0,6 ». Die Prozedur ist folgende: Das Dia-
positiv wird im trockenen Zustande 30 Sekunden in Lösung a
gelegt und hierauf gewaschen. Nunmehr wird die Platte
mit einer genügenden Menge von b und 6 Tropsen von 0
(gut gemischt) schnell übergossen. Die Färbung (gleichzeitig
auch Verstärkung) geschieht sehr schnell, wird die Platte
nach kurzer Einwirkung gewaschen, dann ist der Farbton
warn:, bei längerer Einwirkung wird er kälter.
 
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