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Die Kunst-Halle — 1.1895/​1896

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Nr. 14
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Kunst- und Künstler-Vereine
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Sprechsaal
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Bücherschau
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.62512#0256

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222

-^--8 Die Kunst-Halle.

Nr.

der Stadt übergegangen. Leiter der Schule ist Herr Schultz-
Hencke; das Schullokal befindet sich Auguststr. 2;.
* Der Geschäftsbericht der Renten- und Pensions-
anstalt für deutsche bildende Künstler zu Weimar
(Maler, Bildhauer, Architekten, Kupferstecher, Radirer, Zeichen-
lehrer, Musterzeichner rc.) über das zweite Geschäftsjahr MS
schließt mit einem Bestände von 2^1 Mitgliedern. Grts-
verbände haben sich in Kassel, Dresden, Frankfurt a. M,
Karlsruhe, Leipzig, München und Weimar gebildet. Das
vermögen der Anstalt erreichte am 3;. Dezember t895 die
Höhe von 5t 607 Mark, wovon 33 960 Mark auf den Renten-
fonds, t? 6^7 Mark auf den Verwaltungs- und Garantie-
fonds entfallen. Seitdem sind wieder to 000 Mark zur
Unterbringung gelangt.
* Münchener Künstlergenossenschaft. General-
versammlung vom Freitag, den 20. März. Aus dem Bericht
ist hervorzuheben, daß die Iahresausstellung im kgl.
Glaspalast mit ^578 Werken beschickt war, von denen t338
zu verkauf standen. Hiervon wurden 329 Werke um die
Gesammtsumme von ^38 93-1 Mark verkauft, also annähernd
der vierte Theil aller verkäuflichen Objekte. In der
Ständigen Ausstellung am Königsplatz wurden 25H
Werke um den Betrag von 8239t Mark angekauft, von
Seiten des Lokalvereins München der Allgemeinen Deutschen
Kunstgenossenschaft wurde der Linlieferungstermin für
die Berliner Ausstellung bis 3t- März inkl. verlängert.
* Brünn. Das Mährische Gewerbemuseum
versendet seinen XXI. Jahresbericht (t895). Danach er-
freut sich das Institut in allen seinen Einrichtungen des
besten Gedeihens. Das Museum zählte im abgelaufenen
Jahre 5t Stifter, 83 Mitglieder, 35 Theilnehmer, 70 Nutz-
nießer und tt Gönner. Direktor ist Architekt Jul. Leisching.
?
Sprechsaal.
„Moderner" in Berlin, wir beantworten Ihre
Zuschrift öffentlich, da Ihre mißverständliche Auffassung
unserer Stellung zu München möglicher weise von anderen
Lesern getheilt wird, trotzdem wir unserer Meinung nach
uns ganz klar ausgesprochen haben, wir wollen nur dem
alten Vorurtheil entgegentreten, München sei und müsse die
deutsche Kunststadt bleiben, wir sehen es als unsere Auf-
gabe an, die Unterschätzung des Berliner Kunstschaffens
und Kunstlebens zu bekämpfen, die leider in Berlin viel
mehr zu Haufe ist als in München, ja, die in München am
meisten die eingewanderten Berliner verbreiten, wir wollen
helfen, so weit das in der Macht des Nicht-Schaffenden
steht, Berlin zu einer Kunststadt zu machen. Unser Ziel
ist positiv. Line Bekämpfung Münchens wäre ein ne-
gatives Verhalten, das Berlin auch nicht um einen Schritt
fördert. Aber mehr: es giebt wohl überhaupt keinen Men-
schen von künstlerischer Empfindung, der nicht München
und seine Kunst liebt, wir machen keine Ausnahme und
bitten sehr höflich, uns nichts unterzuschieben, was wir nicht
aussprechen. — Ein Wort noch über die Sezession! Sie
hat große Verdienste um die Kunst und ganz besonders um
das Ausstellungswesen. Aber man kann der wärmste Freund
sein, und doch das von Egoismus und Ueberhebung be-
stimmte Verhalten Berlin gegenüber auf's Schärfste ver-
urtheilen. Sie nennen eine sachliche Kritik „schimpfen".
Nun also: wir „schimpfen", daß die Sezession nicht nach
Berlin kommt, aber wir werden nach München gehen, um
ihre Ausstellung zu sehen, und begeistert loben, wenn sie es
verdient. Hoffentlich verstehn Sie nun unsern Standpunkt.
Ganz besonders sollte es uns freuen, wenn Sie ihn auch
billigen.
Die Redaktion.

Vücherfchau.
(Lingegangen bis ;o. April; Besprechung Vorbehalten.)
* Japanische Motive für Flächenverzierung. Lin
Formenschatz für das Kunstgewerbe. Mit erläuterndem Text
herausgegeben von I)r. Friedrich Deneken. Lief. I.
;o Taf. Lichtdr. (Mk. 5). Berlin ^896. Verlag v. Iulius
Becker, Friedrichstr. 2^o/2U.
* Gemalte Galerien, von Or. Theodor von
Frimmel. 2. umgearb. Auflage. Berlin, Verlag von
Georg Siemens. l896.
^Hervorragende Kunst- und Alterthums-Gegen-
stände des Märkischen Prov inzial - Museums in
Berlin. Herausgegeben von der Direktion des Museums.
Heft x. Die Hacksilberfunde. Mit VIII Taf. Verlag von
Or. L. Mertens 6c Lo., Berlin w. 50. l896.
7 V Geschichtl. Theil, von Lrnst Friedel, ö. Beschrei-
bender Theil. Von R. Buchholz. 0. Die Münzen. Von
Vr. L. Bahrfeldt.
* Lonvlluuäi^ äsollritK. Uskl XIV. Ilmnitz
's 6lra.v6ulia^6. Llouton Oo. 1896. (vubl. äoor
äs LlaatscK. tot. Lkvorä. ä. Lonv^unst.)
* „ B r a n d en b ur g i a ". Monatsbl. der Gesell-
schaft für Heimath künde der Provinz Brandenburg.
Nr. tl- Berlin ;896. P. Stankiewicz' Verlag.
* Mittheilungen des Gewerbe-Museums zu Bremen.
Iahrg. XI. ;896. Nr. 2.
Der Amateur-Photograph.
* Nachtheilige Wirkungen einzelner Entwickler auf die
menschliche Haut. Für solche Personen, deren Haut zart
und für äußere Reize sehr empfänglich ist, empfiehlt sich
nicht die Anwendung des Amidolentwicklers wegen der
unangenehmen Hautaffektionen, welche er hervorruft. Lin
Photograph, der sich mit Vorliebe des Anidols bediente,
mußte schließlich von seiner Verwendung absehen, da er bei
anhaltender Arbeit schlimme, entzündete Finger bekam. Auch
Pyrogallol wirkt unter Umständen nachtheilig auf die
Haut. Abgesehen von der starken Beschmutzung der Hände,
der man nur durch Litronensäure einigermaßen zu begegnen
vermag, können bei Personen, welche besonders dazu veran-
lagt sind, schwerere Erscheinungen wie Blasenbildung und
Eiterung eintreten. Ferner soll auch der Metolentwickler,
der beim Hervorrufen sehr kurzer Momentaufnahmen aus-
gezeichnete Ergebnisse liefert, auf den Fingerspitzen unter
der Haut gelbe Knötchen hervorbringen, die außerordent-
lich jucken. Nach einiger Zeit wird die Haut pergament-
artig und schält sich ab. Man sieht, die neuen Entwickler
sind nicht ganz ungefährlich!
* Nachstehende drei Lösungen sollen eine vorzügliche
Silberverstärkung ergeben: a) Wasser ;oo oom, Lhromalaun
5 x, rein konzentrirte Salpetersäure 2 Tropfen, d) Wasser
too vom, Gallussäure t6 e) Wasser ^00 oom, Silber-
nitrat 2 Das ausfixirte, gut ausgewaschene Negativ
wird einige Minuten zur Härtung und Klärung in Lösung a
gelegt. Zum Zwecke der Verstärkung bringt man es in
eine Mischung von t Theil b, Theil 6 mit 30 Theilen
Wasser.
* Die Lxpositionstafeln von w. Schrader (Verlag
Wilh. Wetzel, Remscheid, Mk. ;,5o) bieten dem Amateur
bei Bestimmung der Belichtungszeiten recht schätzenswerthe
Fingerzeige. Auf ;2 Monatstafeln sind für 9 Blendengrößen
die Belichtungszeiten an sämmtlichen für das Photographiren
geeigneten Tagesstunden angegeben und dem Texte für den
Gebrauch dieser Tafeln alle diejenigen Umstände hinzu-
gefügt, durch welche die Lxpositionszeiten beeinflußt werden.
Es finden sich in dem Büchlein daher die Vorschriften für
die Belichtung bei Schnee, Lirruswolken und Hellen, weißen
Gegenständen, bei See- und Straßenszenen, bei Ansicht ohne
Vordergrund, bei gelben und braunen Farben, bei der ver-
schiedenen Gestaltung des Himmels, im Atelier, in Innen-
räumen u. s. w.
 
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