Die Kunst-Halle — 1.1895/1896
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https://doi.org/10.11588/diglit.62512#0297
DOI Heft:
Nr. 17
DOI Artikel:Feld, Otto: Bei Boldini
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Nunrnrer ^7.
Berlin, -^uni l896.
I. Iahrq.
Zeilschrist für die kildendeir Milft
und das Aunstgewerbe
Bei Bolötni
(Schluß), von v/ Thomas. -- Neber dekorative 'Kunst. von Albert
Dresdner Kunstbrief. von A r t h u r S e i d l. Lin Tertil-Museum. von lx. VV.
Herausgeber: Dr. Georg Galland.
Redakteur: Fritz Stahl.
gespaltene Nonparcillezeile HO Pf.
Künstlerischer Arbeitsmarkt: 2 Zeilen kostenlos.
Geschäftsstelle: Berlin w. 8, wilhelnrstraste §7.
Von Otto Feld, Haris.
^9^)^^elch herrliches Geschöpf! wie die weichen Linien des geschmeidigen
Körpers unter dem hellgrau-bräunlichen Sammet der Rabe von
0 weißen Seide des Empire-Stuhles sich abzeichnen, in den sie
sich plaudernd zurücklehnt. Gin flammendes Lichtgeriesel umspielt in blond-
röthlichen Lockenwellen die weiße Stirn, die goldbraunen Augen winken
und blitzen, leuchtend, sinnbethörend, wenn der Blick in unseren Blick sich
senkt, wie sind die Lippen so brennend roth, das Lächeln so süß, das
die feiner: Züge des blassen Gesichtchens bewegt, wie sind die nervösen,
raschen Bewegungen vor: so vollendeter Anmuth. Leber:, Lust, Heiterkeit
zucken ü: dem herrlichen Leibe! —
Gir: nervenerregender Zauber geht vor: dieser: modernen Frauen aus,
dieser: Verkörperungen des Letzter:, Höchster:, das eine überreife Kultur
vor: Geschmack, vor: Schönheit, vor: Komplizirtheit hervorgebracht. Zn
der: zarter: Körper:: wohnt ein dämonischer Wille neben schlaffester Seelen-
müdigkeit, glühendes Begehre::, heiße, auflodernde Sinnlichkeit neben einem
kühlen, abwägenden Verstand, der Alles zu umfassen, Alles zu begreifen
sucht, in übersättigten, von allen erdenkbaren Reizen ermüdeten Sinner: ein
Berlin, -^uni l896.
I. Iahrq.
Zeilschrist für die kildendeir Milft
und das Aunstgewerbe
Bei Bolötni
(Schluß), von v/ Thomas. -- Neber dekorative 'Kunst. von Albert
Dresdner Kunstbrief. von A r t h u r S e i d l. Lin Tertil-Museum. von lx. VV.
Herausgeber: Dr. Georg Galland.
Redakteur: Fritz Stahl.
gespaltene Nonparcillezeile HO Pf.
Künstlerischer Arbeitsmarkt: 2 Zeilen kostenlos.
Geschäftsstelle: Berlin w. 8, wilhelnrstraste §7.
Von Otto Feld, Haris.
^9^)^^elch herrliches Geschöpf! wie die weichen Linien des geschmeidigen
Körpers unter dem hellgrau-bräunlichen Sammet der Rabe von
0 weißen Seide des Empire-Stuhles sich abzeichnen, in den sie
sich plaudernd zurücklehnt. Gin flammendes Lichtgeriesel umspielt in blond-
röthlichen Lockenwellen die weiße Stirn, die goldbraunen Augen winken
und blitzen, leuchtend, sinnbethörend, wenn der Blick in unseren Blick sich
senkt, wie sind die Lippen so brennend roth, das Lächeln so süß, das
die feiner: Züge des blassen Gesichtchens bewegt, wie sind die nervösen,
raschen Bewegungen vor: so vollendeter Anmuth. Leber:, Lust, Heiterkeit
zucken ü: dem herrlichen Leibe! —
Gir: nervenerregender Zauber geht vor: dieser: modernen Frauen aus,
dieser: Verkörperungen des Letzter:, Höchster:, das eine überreife Kultur
vor: Geschmack, vor: Schönheit, vor: Komplizirtheit hervorgebracht. Zn
der: zarter: Körper:: wohnt ein dämonischer Wille neben schlaffester Seelen-
müdigkeit, glühendes Begehre::, heiße, auflodernde Sinnlichkeit neben einem
kühlen, abwägenden Verstand, der Alles zu umfassen, Alles zu begreifen
sucht, in übersättigten, von allen erdenkbaren Reizen ermüdeten Sinner: ein