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Die Kunst-Halle — 1.1895/​1896

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Nr. 15
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Kunst- und Künstler-Vereine
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Preisausschreiben
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.62512#0273

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Ar. (5

-Die Kunst-Halle.

237

Museunr. Jin Jahre 1895 fand anch die alle zwei Jahre
wiederkehrende Kunstausstellung der Kunstvereine westlich
der Elbe statt; sie enthielt ea. 800 Iverke deutscher Künstler.
Bei der Neuwahl des Vorstandes wurden 15 Herren ge-
wählt. Medizinalrath vr. Dannenberg zunr Vorsitzenden.
München. Lokalverein der Allgemeinen Deutschen
Kun st genossen sch ast. Die für die Berliner Inter-
nationale Ausstellung bestimmte Sendung von Kunst-
werken ist dorthin abgegangen und besteht aus M Gel-
gemälden, -1 Aquarellen, 1? plastischen Merken, 8t Merken
der zeichnenden und vervielfältigenden Künste und 2t Merken
der Architektur. Die Kollektion wurde von Sr. Königlichen
Hoheit dem Prinz Regenten besichtigt. Als Hängekommissäre
begeben sich nach Berlin die Maler Karl Albert Baur,
Richard Falkenberg und Professor Malter Firle. — Tilgner st.
Die Münchener Künstler-Genossenschaft, deren
Ehrenmitglied der verstorbene Meister war, lässt bei der
Beerdigung fich vertreten und am Grabe einen Kranz
nieder legen.
* M i e n. Die Gesellschaft für verviel-
fältigende Kunst hat zwei prächtige Heliogravüren
herausgegeben: F. Matsch: Tharlotte Molter, und Andr.
Proll: Ludwig Gabillon, beide nach den ausgezeichneten
Gemälden der erwähnten Meister. -Die Reproduktionen sind
vorzüglich. Beide Heliogravüren sind auch in den: Pracht-
werke „Die Theater Wiens" enthalten, auf welches die
Aufmerksamkeit der Theaterfreunde gelenkt sein möge.
ev-m.
* Der Öberösterreichische Kunstverein in Linz
ladet zur Beschickung seiner Hst Iahresausstellung ein, die
zwischen 5. Juli und 20. September stattstnden soll. An-
meldungen sind an das Sekretariat, Linz, Franz Iosefplatz 27,
zu richten. Linsendungstermin st Juni. Sammelstelle für
Berlin: M. Narzillier 6c Lo., Lützowstraße 102.
K u n st a u s st e l l u n g e n
in der zweiten Hälfte des Jahres 1896.
st Budapest. Minterausstellung vom 25. November 1896
bis 25. Januar 1897.
2. Lrfurü Eröffnung 10. Juli.
3. Braunschweig. Eröffnung 5. August,
st Nordhausen. Eröffnung 20. September.
5. GIdenburg. Eröffnung 9. November. (Einlieferung
bis 30. Gktober.)
6. Salzburg. Künstlerhaus, v- Juni bis 30. September.
Zeitpunkt noch unbekannt für Gera (Reuß), Kunst-
verein, für Landsberg a. M., Vereinigung der Kunst-
freunde.
Preisausschreiben.
Auf dem Treffpunkt der Köpenickerstraße, der Neuen
Iakobstraße und der Inselstraße in Berlin soll ein Denk-
mal für Schulze-Delitzsch errichtet werden. Das Denk-
mal soll die Porträtstatue in stehender Haltung darstellen.
An dem Postamente soll durch bildliche Darstellung die Be-
deutung und die Wirksamkeit von Schulze-Delitzsch zum Aus-
druck gebracht werden. Die Statue ist in weißem, wetter-
hartem Marmor auszuführen. Zu dem Postamente soll
Granit verwendet werden, die Wahl dieses Materials nach
der Farbe wird dein Künstler anheimgestellt. Die an dem
Postamente anzubringenden Figuren sind in Bronze herzu-
stellen. Für das Denkmal, mit Ausschluß der Kosten der
Fundamentirung, können 120,000 bis M,ooo Mk. aufge-
wendet werden. Die Porträtstatue ist in einer Höhe von
2,70 Meter angenommen. Der Entwurf ist durch ein Mo-
dell der Figur mit Postament in weißem Gips in pg der
wirklichen Größe darzustellen. Den Künstlern, welche an
der Konkurrenz sich betheiligen, wird auf ihren Antrag ein
Grundriß und eine photographische Aufnahme des Platzes,
auf welchem das Denkmal errichtet werden foll, zugesendet.
Die Photographie von vr. Schultze - Delitzsch sowie Mit-
theilungen über Leben und Wirksamkeit von vr. Schulze-
Delitzsch werden auf Erstechen den Künstlern zur Verfügung
gestellt. Die Anträge und Ersuchen sind an Herrn Sekretär
Häntschke, Berlin 3V., Rankestraße 5, zu richten. Die Ent-
würfe sind (verschlossenes Kouvert mit Motto) mit einer
genauen Kostenberechnung spätestens am 3st Dezember 1896

an die Adresse: F. Schenck, Anwalt des Allgemeinen Ver-
bandes deutscher Erwerbs- und Wirthschaftsgenossenschaften,
Berlin 3V., Rankestraße 5, einzusenden. Preisrichter sind:
Prof. Erd. Enke, Prof. Gtto Lessing, Prof. A. v. Werner,
Geh. Rath Ende, Prof. Vr. Virchow, Stadtverordneten-Vor-
steher Vr. Langerhans, Anwalt F. Schenck. Preise: 3000,
2000, 1000 Mk.; außerdem sechs Preise zu 500 Mk. Die
Entscheidung betreffs Ausführung trifft der geschäftsführende
Ausschuß des Komitvs.
?
Vücherfchau.
(Eingegangen bis 22. April; Besprechung Vorbehalten.)
st Ludwig XIV in Bild und Wort. Mit ca. 550 Text-
illustrationen re. von Emil Bourgeois. Ueber-
tragen von G. Marschall von Bieberstein, st Lief.
Leipzig 1896. Verlag von Heinrich Schmidt 6c Earl
Günther. Erscheint in ca. 30 Lieferungen ü 60 Pf.
2. Porträt des Fürsten Bismarck. Nach F. von
Lenbach's Griginalgemälde. Photogravure von R. Pau-
lussen in Wien. Verlag von G. Heuer 6c Kirmse,
Berlin 3V. 30, Frobenstraße 17. — Preis Mk. 12,—-.
Diese Aetzung nach einem der ausdrucksvollsten Bilde
niste, welches der Münchener Meister von dem greisen ersten
deutschen Kanzler geschaffen, giebt mit wunderbarer Treu-
und Feinheit die Tonwerthe des Lenbach'schen Griginals
wieder und kann als vornehmer Wandschmuck den Kunst-
freunden warm empfohlen werden.
5. Deutscher Photograxhen-Kalender. Taschenbuch
und Almanach für 1896. Herausgegeben von K. Schwier.
15. Jahrgang. Mit Karte und 2 Kunstbeilagen. Preis
Mk. 1,50. Weimar 1895. Verlag der Deutschen Photo-
graphen-Zeitung.
st Bau- und Kunstdenkmäler Europas. Katalog 165.
Karl W. Hiersemann's Antiquariat, Leipzig, König-
straße 3.
5. Photographischer Notiz-Kalender für das Jahr
I896. Unter Mitwirkung von vr. A. Miethe heraus-
gegeben von vr. F. Stolze. Halle a. S. Verlag von
Wilh. Knapp. 1896. Preis Nk. 1,50.
6. Photographischer Almanach für das Jahr I896.
Mit 56 Beiträgen von Prof. Eder u. a. Düsseldorf.
Ld. Liesegang's Verlag.
7. verzeichniß von Werken und Zeitschriften aus dem Ge-
biete der Photographie. Verlag von Ld. Liese-
gang in Düsseldorf. 1896.
* Das Museum. Anleitung zum Genuß der Werke
bildender Kunst. Herausgegeben unter Mitwirkung von
Wilhelm Bode, Reinhold Kokulv von Stradonitz,
Woldemar von Seidlitz und anderen Fachmännern.
Verlag von W. Sxemann in Berlin und Stutt-
gart.
Die neuen photochemischen Verfahren dazu zu benutzen,
die Meisterwerke der Kunst zu billigem Preise dem allge-
meinen Genuß zugänglich zu machen, wird hier nicht zum
ersten Mal versucht. Doch unterscheidet sich das „Museum"
vortheilhaft durch die Sorgfalt, mit der die Reproduktionen
dnrchgeführt sind, und durch die gute Ausstattung. Der
Ruf des Verlages darf wohl als Bürgschaft gelten, daß
beides auf dieser Höhe bleibt. Daß auch die moderne Kunst
in den Rahmen des Werkes hineingezogen ist, kann nur
mit Freuden begrüßt werden. — Ueber den Text zu ur-
theilen, der in kleinen Aufsätzen guter Autoren die eigent-
liche Anleitung geben soll, wäre verfrüht. Die Aufsätze
von Kämmerer, Gronau und Helferich treffen den
volksthümlichen Ton. Gb das den anderen Herren, die
meistens Museumsbeamte sind, gelingen wird, muß man
abwarten. Und vor allem auch, ob die Themenwahl ge-
lingen wird. Wenn z. B. ein Aufsatz über den „Holbein-
streit" angekündigt wird, so dürfte diesen Haun: Jemand
lesen, der ihn nicht selbst schreiben könnte. Die ganze An-
ordnung des Textes dürfte sehr verbesserungsfähig sein.
In dem Aussatz „Puvis de Lhavannes" sucht der interessirte
Leser vergebens ein Bild, zu dein Doppelblatt mit. den:
Moses des Michel - Angelo würde er gern mehr lesen als
 
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