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Die Kunst-Halle — 1.1895/​1896

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Nr. 10
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Allgemeine Kunstchronik
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Atelier-Ausstellungen
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Juristischer Rathgeber
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Preisausschreiben
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Vom Kunstmarkt
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.62512#0183

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Nr. (0

»--ö Die Kunst-Halle. g>-<-

im Alter von so Jahren. Er hat eine Reihe bedeutender
Monumente geschaffen. Auch war er als Illustrator von
Zeitschriften geschätzt. — Giu seppe F io r ell i, der General-
konservator der italienischen Alterthümer (geb.t82Z zu Neapel).
Er war von Hause aus Numismatiker und später Uni-
versitätsprosessor in seiner Vaterstadt, wo er auch starb.
Die pompejanischen Ausgrabungen sanden unter seiner Ober-
leitung statt. — Der Bildhauer Nathieu-Neusnier in
Paris (geb. t82H. Er war vorzugsweise Portraitplastiker.
Melier-Nusstellungen.
* Die von uns letztens angeregten Empfangstage
unserer Künstler sind von vielen Seiten als eine werthvolle
Einrichtung in unserem Kunstleben begrüßt worden. U. a.
öffentlichen Stimmen bemerkt die Kreuz-Ztg. <I. Febr.)
hierzu folgendes: „Mir schließen uns diesem Vorschläge aus
vielen Gründen an und wollen die Verunehrung der kritischen
Arbeit von Nerzen gern übernehmen, da sowohl unseren
Lesern, soweit sie Bilder kausen oder bestellen, als auch
den Künstlern selbst nur Vortheile aus einen: solchen
persönlichen Verkehr erwachsen können — ganz abgesehen
davon, daß es doch eigentlich die natürlichste Sache von der
Melt ist, wenn der Künstler den Freunden seiner besonderen
Art zu schaffen hier und da ganz ungezwungenen Zutritt zu
seiner Merkstatt eröffnet. Die großen Ausstellungen
können ja nicht entbehrt werden, ebenso wenig die Aus-
stellungen der Händler. Sie machen uns mit der Ent-
wickelung der Kunst aller Völker bekannt, gestatten einen
schnellen, mühelosen vergleich und sind namentlich dein Kunst-
psychologen unentbehrlich. In den Atelier-Ans-
stellungen lernt man die Individualitäten besser verstehen,
neue Talente finden leichter ihre Mäcene, und der Käufer
wird nach seinen eigenen Ideen Bestellungen an den ge-
eignetsten Naler vergeben. . . . Atte diese und noch viele
andere vortheile haben den von der „Kunst-Nalle" ausge-
sprochenen Munsch zur That werden lassen." — Mir be-
merken übrigens, daß der Name des Radirers Pros. Karl
Köpping durch ein Versehen in die Liste derjenigen Ber-
liner Naler und Bildhauer gelangte, die bis jetzt sich bereit
erklärt, in nächster Zeit in ihrem Atelier zu empfangen.
S
Juristischer Rathgeber.
* Der Kunsthändler oder ein Kunstinstitut (Kunst-
verein) darf nach einer Entscheidung des Oherlandesgerichts
zu Hamburg vom 2^. April f895 das ihn: zur Ausstellung
oder zum Verkauf übersandte Merk nicht ohne vorherige
Zustimmung des Einsenders an einen andern Kunsthändler
oder anderes Kunstinstitut zu gleichem Zwecke überschicken.
Line allenfalls in dieser Richtung bestehende Uebung kann
nicht als zu Recht bestehend anerkannt werden, sondern stellt
sich als Niß brauch und Unsitte dar, so daß der also
Handelnde für den hierdurch entstehenden Schaden verant-
wortlich ist.
* Hat ein Künstler ein und dasselbe Merk zweimal
gefertigt, so kann nach einem Urtheil des Reichsgerichts vom
9. Nov. t895 an jeden: derselben ein selbstständiges Urheber-
recht im Sinne des K H des Gesetzes vom 9. Januar f876
begründet sein. Stammt das eine Bild aus der Zeit vor
Einführung dieses Gesetzes, dann sragt es sich weiter, ob
für den Künstler oder dessen Rechtsnachfolger, der das Nach-
bildungs- und Vervielfältigungsrecht an einen Andern über-
tragen Hat, jenes Gesetz neu in Kraft getreten, oder ob das
Urheberrecht mit den: Ligenthum des älteren Kunstwerks
auf den Besteller oder Käufer desselben übergangen ist.
Maßgebend hierfür ist das au: Ort des Mohnsitzes des

Künstlers vor der Geltung jenes Gesetzes geltend gewesene
Recht, falls das Merk an diesen: Orte entstanden ist.
KL. Anfragen aus unserem Leserkreise, die für
unsern juristischen Rathgeber bestimmt sind, beliebe
inan an die Redaktion der „Kunst-Halle" zu richten.
*
Preisausschreiben.
* Entwurf für eine evangelisch-lutherische
Kirche in Kiel. Bedingungei: kostensrei zu beziehen von
der „Kirchenkasse in Kiel", Flämischestraße 2. Termin:
r>- Nai t896. Adresse: Kirchenvorstand ii: Kiel. Preis-
richter: Otzen und Schmechten in Berlin, Beisner in
Schleswig, Pastor Nichaelsen und Dr. Ahlmann in Kiel.
Preise: 2000, f.->oo und 1000 Mk.; event. Ankauf weiterer
Entwürfe.
* Reber Gewinnung von Entwürfen für eine Theil -
nehmer- und eine Festmahlkarte, die bei der 12.Mander-
versammlung des Verbandes deutscher Architekten- und In-
genieur-Vereine verwendet werden sollen, vgl. das Eentralbl.
für d. Bauverwaltung Nr. 6 (8. Februar Mch. Es sind
2 Ehrenpreise im Betrage von 100 Nk. zu verleihen.
* Die Straßburger Universität schreibt sür den
Lamey-Preis im Betrage von 2-foo Mk. als Aufgabe aus:
Line Geschichte und Charakteristik der deutschen
Bild:: er ei des fZ. Jahrhunderts und deren Beziehung
zur französischen Plastik jener Zeit. Ueber Herkunft der
Bewerber besteht keine Vorschrift. Die Arbeitei: müssen
deutsch, französisch oder lateinisch geschrieben und bis zum
t. Ian. M7 an das Sekretariat der Universität gerichtet
werden.

Vom Kunstmarkt.
* Aus Budapest. Die Ungarische Regierung hat das
Gemälde „Sphinx" von Franz Stuck für das National-
Museum erworben. — Leider hat die Regierung ihren Lhrgeiz,
das Pester Museum, zur Milleniumsfeier des Landes, durch
einen Massenaickauf alter Kunstwerke zu erweitern, hart
büßen müssen. Sie besaß die Unvorsichtigkeit, den Direktor
Karl voi: Pulszky, von dein man bisher nicht viel mehr
wußte, als daß er der Sohn des berühmten Franz von
pulszky ist, mit einer großen Geldsumme nach Italien zu
senden, wo man dein Herrn eine Menge alter Schinke:: und
grober Falsifikate als echte Raffaels u. dgl. verkaufte. Da-
rüber ist der unvorsichtige Museumsbeamte schließlich ii: Tob-
sucht verfallen, sodaß inan ihn in ein Irrenhaus bringen
mußte. Die Ungarische Regierung dürfte vielleicht berechtigt
sein, die Ankäufe pulszky's zu annulliren und die Bilder
an die Käufer zurückzugeben.
*
Büch erschau.
Liligegangen bis zum 8. Februar:
H ans Th 0 in a, Schwarzkunstblätter ü 2 Mark. Verlag
von Breitkopf dc Härtel, Leipzig.
2. Flugblätter. Volksdichtungei: und Zeichnungen von
Joseph Sattler, H. von Volkmann, B. Mannfeld und
Milh. Steinhausen. Verlag von Breitkopf <L Härtel,
Leipzig.
I. Ein Beitrag zur Kunst-Ausstellungs-Frage. Vor-
trag, gehalten im Künstler-Mest-Elub au: 29. Nov. ^895
von Hanns Fechn er. Als Manuskript gedruckt, Berlin.
H. Das vornehme deutsche Haus. Innenräume, Möbel
und Dekorationen. Entworfen von Architekt Hermann
Merle. Nebst Vorwort und Illustrations-Beschreibung
von Alexander Koch. Versuch einer Neugestaltung unserer
deutschen Mohnräume. Motivenwerk rc. (jetzt romplet).
 
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