Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst-Halle — 1.1895/​1896

DOI issue:
Nr. 18
DOI article:
Preisausschreiben
DOI article:
Juristischer Rathgeber
DOI article:
Vom Kunstmarkt
DOI article:
Bücherschau
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.62512#0327

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Nr. W

—Die Aunst-Halle.

285

1- Fü?^ die Fahrrad-Industrie (Aufschrift: Fahrrad „Sicher
und Schnell"); 2. Lür die Nähmaschinen-Industrie (Auf-
schrift: „Vptima - Nähmaschine"). Hochformat 65:98 om.
Druck mit höchstens 6 Farben. Je ein Preis von 1000,
500 und soo Mk. Preisrichter: Döpler d. I.-Berlin, 6. von
Bartels-lNünchen, M. Kli??ger-Leipzig rc. Terrnin: 15. Dkt.
^895. Versendung mit Motto.
* Farbige Plakat-Entwürfe für alle gewerblichen
Branchen sucht die Leipziger Kunstanstalt Grimme A
Pempel durch einen Wettbewerb. Termin: bis 30. Sep-
tember d. I. Adresse: Kunstgewerbemuseum in Leipzig.
2t Preise von 200—1500 M.
* Entwurf zu einem Rath Haus-Neu bau in
L ind en (Hannover). Bedingungen erhältlich: Stadtbauamt,
Posthornstr. 6 (3 Mark). Termin: 31. (Oktober M6, Preise:
2000 Mk. (I.), 1500 Mk. (II.), 1000 Mk. (III.) und zwei
L 500 Mk. Baukosten: 300000 Mk.
* Entwürfe zu einem Neubau eines Kursaal-
gebäudes in Pyrmont. Preise: 2000, 1200 und 800 Mk.
Preisrichter: Grth (Berlin), 6. Stier (Hannover), Stiehl
(Lasse!), Gueisner (Arolsen). Termin: 15. August 1896.
Adresse: Kammersekretär Drube in Arolsen.
* Dreiundzwanzig Künstler, darunter hervor-
ragende Bildhauer, haben gegen das Komitö der Düssel-
dorfer Bismarck-Konkurrenz eine — gerichtliche Klage ein-
geleitet und mit ihrer Vertretung einen Berliner Anwalt
beauftragt. Die Herren sind namentlich mit den: bei der
Preisvertheilung gewählten Verfahren nicht einverstanden.
Ls bleibt abzuwarten, ob sie mit ihrer Anfechtung durch-
dringen werden. Inzwischen ist die Ausführung endgiltig
den Berliner Bildhauern Bauer und Röttger übertragen
worden.
* In dem Wettbewerb nm den Entwurf eines Bau-
planes für die Ansgar-Kirche in Kiel hat das Preis-
gericht von 36 eingegangenen Entwürfen denen der Archi-
tekten Fernando Lorenzen in Hamburg, bezw.I. Kr öger
in Berlin, bezw. Voß in Kiel den ersten, bezw. zweiten,
bezw. dritten Preis von 3000, ;5oo und 1000 M. zuerkannt
und außerdem die Entwürfe der Architekten Ku ne und
Bischoff in Karlsruhe und Diedrich Tölken in Bremen
dem Kirchenvorstande zum Ankauf empfohlen.
Juristischer Rathgeber.
Ueber die Betheiligung von unbefugter Nach-
bildung von Kunstwerken hat das Reichsgericht durch
Urtheil vom 17. Februar 1896 (D. Iuristenztg.) nachstehende
Entscheidung getroffen: Ls handelte sich darum, ob dierrach
tz 25 Ges. v. U. Juni 1870 bzw. 8 ;6 Ges. v. 9. Juni 1876
strafbare Handlung als Betheiligung an der Nachbildung
des Kunstwerkes erscheint. Nach der genannten Gesetzes-
stelle ist derjenige, welcher vorsätzlich verbotene Nachbildungen
gewerbsmäßig feilhält, verkauft oder in sonstiger weise
verbreitet, zur Entschädigung des Urhebers verpflichtet und
wird autzerdem mit Geldstrafe bis zooo Mk. bestraft. Den-
selben Rechtsfolgen unterliegen auch der Veranstalter und
Veranlasser der Nachbildung. Diese Vorschrift habe eme
eigenartige, selbständige Deliktsform des straf-
baren Eingriffs in geschützte Urheberrechte geschaffen. Neben
der Veranstaltung einer Nachbildung und der Veranlassung
einer solchen bilde das vorsätzliche, gewerbsmäßige Feil-
halten, Verkaufen und Verbreiten unter Verletzung
geschützter Urheberrechte din selbständiges Delikt, das auch
neben fahrlässigem verschulden oder durch entschuldbaren
Rechtsirrthum strafloser Handlungen in den beiden erst-
bezeichneten Formen vorkommen könne, aber auch nur straf-
bar sei bei vorsätzlicher und gewerbsmäßiger Be-
gehung. Deshalb bilde der Deliktsbegriff des 8 25 keine
Betheiligung am Delikt des 8 18, sondern beide ständen sich
ferner wie Diebstahl und Hehlerei. — In einem weiteren
Urtheil desselben Datums ist ausgesprochen, daß die Ver-
anstaltung der Nachbildung die Verbreitung absorbire,
so daß nicht wegen verhreitung neben Veranstaltung auf
Strafe erkannt werden könne. — was die statt der Ent-
schädigung auf verlangen des Beschädigten neben der

Strafe zu erlegende Geldbuße anlangt, so erfordert die-
selbe keinen Nachweis des erwachsenen Schadens, sondern
solle vom Richter nach freiem Ermessen erkannt werden.
Hierzu bestehe eine Pflicht des Richters, die von Beweis -
anträgen des Beschädigten unabhängig sei, wenn nur die
Thatsache feststehe, daß Schaden entstanden sei.
Vom Runstmarkl.
* Auf der Internationalen Kunstausstellung
Berlin 1896 hat nun auch der Deutsche Kunstverein
seine Auswahl getroffen. Angekauft sind sieben Werke:
Die Bronze: „Der Violinspieler" von G. Busch-München,
die Gemälde: „Pieta" von L. Pfannschmidt-Berlin,
„Durch die Treiberlinie" von H. Müh lig-Düsseldorf, „vor
dem Schlosse" von W. Velten-München, „Landschaft
aus Lervara di Roma" von Franz Paczka-Berlin, „Be-
rathung" von Volkhart-Düsseldorf und das Aquarell
„Sommertag auf der Düne" von G. Grobe-Düsseldorf.
* Auf der Internationalen Kunstausstellung
Berlin 1896 hat die Landeskunst-Kommission eine
Reihe graphischer Werke erworben. Es sind im Einzelnen
folgende Arbeiten: Bildniß des Malers Ed. v, Gebhardt,
Griginalradirung von Ernst Forberg-Düsseldorf; Litho-
graphie „Lantate" und „Lhristus vor dem Volke" von
A. Frenz-Düsseldorf; div. Holzschnitte von M. Höne-
mann-Berlin, darunter ein Bismarck-Porträt nach Lenbach
und der „Llfenbeindrechsler" nach Menzel; ferner drei
Trockenstiftradirungen von w. Rohr-München, Griginal-
radirung „Sturm" von H. Ulbrich-Breslau, „Der weg
zum Hades" von Albert Welti-München und „Motiv aus
Burghausen" von Walter Ziegler-Wanghausen. — Außer-
dem noch folgende Privat-Ankäufe (Fortsetzung ans
Nr. 17): Fritz Heinemann, Lharlottenburg: Bildnißrelief
S. M. Kaiser Wilhelm I. (Marmor); Vtto Riesch, Berlin:
„Malerin" (Bronze); L. Freese, Berlin: „Erwacht" (Bronze-
statuette); P. Türpe, Berlin: „Heiße Arbeit" (Bronze);
L.Silbernagel, Berlin: „Morgenthau" (Bronze); L. Muntheff,
Düsseldorf: „Winterstimmung iinwald" (Gelgem.); E.Scheel,
Berlin: „weltverloren" (Geigern.); Wilh. Bröker, Berlin:
„Am Weiher" (Gelgem.); I. Mante, Berlin: „Glückseelig"
(Pastell); G. H. Engelhard, Berlin: „Wildbach" (Gelgem.);
Larmienke, Berlin: „Gletscherbach aus dem Goeschenenthal"
(Gelgem.); L. Dettmann, Lharlottenburg: „Lebensfrühling"
(Velgen?.); P. Flickel, Berlin: „Aufziehendes Gewitter,
Südschweden" (Gelgem.); w. Simmler, Berlin: „Verlorene
Liebesmüh" (Gelgem.); G. Pflugradt, Berlin: „Altes Garten-
haus" (Geigern.); Auguste Ludwig, Berlin: „Entschlummert"
(Gelgem.).
Im Hotel Drouot zu Paris kau? kürzlich ein
A. Watteau, „Diana iin Bade" unter den Hammer. Paul
Mantz hat dieses Bild ein „Wunder des Kolorits und
Lichts" genannt und von ihm gesagt, es sei des glorreichste??
Museums würdig. Die wenigen Käufer, die sich heran-
gewagt, mußten schließlich vor de??? Gebot von 107000 Fr.
zurückweichen, welches die Gräfin Lasa-Nir an da, die
bekannte schwedischeSängerinLhristine Nilsson, thun ließ.
?
Vücherschau.
(Lingegangen bis zu??? 5. Juin; Besprechung Vorbehalten.)
1. Das kleine A B L der Photographie. Li?? Leitfaden
für Anfänger. Herausgegeben von L. Glbrich. Mit
30 Abbildungen und einem Sachregister. Verlag von
Ant. Audrischok. Düsseldorf, 1896.
2. Preis-Liste über Projektions-Apparate, Sciopticons,
photographirte und geinalte Projektionsbilder rc. Ed.
Liesegang-Düsseldorf.
3. Der Aktsaal von LH. Roth, Bildhauer und Professor
in München. II. Auflage. 31 Bl. in Lichtdruck i;o Lfgn.
L 3 Mk.). Paul Neff, Verlag, Stuttgart. — Preis
(in Mappe) Mk. 31,50.
Diese werthvolle Publikation, die jetzt in zweiter Auf-
lage vollständig vorliegt, will, wen?? wir den im Anatomie«
 
Annotationen