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Die Kunst-Halle — 1.1895/​1896

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Zeitungsstimmen
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Vom Kunstmarkt
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Bücherschau
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Preis-Ausschreiben
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.62512#0022

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Die K u n st - Ls a l l e.

Nr. s

nicht eine, nicht eine einzige, verkauft worden. Zn
wundern braucht sich allerdings nur der, welcher die Ge-
schichte von: figuralen Schmuck des neuen Iustizpalastes
nicht kennt. Menn das am grünen Volze geschieht. . . -
Nicht viel anders verhält cs sich mit der Frühjahrsaus-
stellung der Secession. Die Zahl der verkauften Bilder
(die Plastik zählt fast nicht) ist eine jammervoll geringe.
Wohl muß der unparteiische Beobachter, selbst wenn er
secessionistifchen Bestrebungen sympathisch gegenübersteht,
das Zugeständnis; machen, daß im Großen und Ganzen der
moderne Maler für sich, nnr für sich und dann vielleicht
noch für einen kleinen Kreis von Kollegen malt."
Vom LtunftmarlW.
Die kürzlich erfolgte Versteigerung der Gemäldegallerie
des verstorbenen Nürnberger Patriziers Emil Seitz ergab
für die Nauptobjekte folgende Preise: Josef Brandt „Kosaken-
zug" 6500 M., Franz Defregger „Der Franzl" 96OO M.,
derselbe „'s Traudl" 5^50 M., Wilhelm Diez „Die Maro-
deure" H050 M., Anselm Fenerbach" „Mandolinist" Woo Dl.,
derselbe „Medea" xo6oo M., V. Gude „Wolfgangsee und
Schafberg" 2600 M, Ed. Kurzbauer „Altbayerisches wirths-
mädcl" 396O AI., Ad. Laer „Kartoffelernte" 2600 M.,
W. Lindenschinit „Lesende Benedictiner" 2920 M., Gabr.
Mar „Neilige Magdalena" 5220 M., Paul Ritter „Die alte
Schau zu Nürnberg" 5900 M., F. Voltz „Landschaft nrit
Vieh" 5550 M., Ed. Schleich sen. „Mondscheinlandschaft"
3750 M., Siennradski „Abendlandschaft" 5050 M., Fr. Vinea
„Vioii <li 8orru" 3500 M., K. Spitzweg „Die Scharwache"
2390 M.
Bücherschau.
Lingegangen bis zunr 20. September:
^.88omption6 Dkllu Nuäonng.. Kritisch-Historische Er-
örterungen zu den: Gemälde: „^Momptiorw ävAu Nu-
üonnu" von: Herzog!. Pause d'Lste rc. von Laspar
Badrutt. Lin Band Groß cP init t2 Kunstbeilagen.
Pr. ^8 Mk. Nofer 6c Burger, Zürich ^895.
Betrachtungen über den Standpunkt gegen-
wärtiger Kunst. Vortrag. Aus den: Nachlaß des
an: 2ü Januar ^89-t verstorbenen Geh. Baurath Larl
Lüdecke veröffentlicht. Pr. 0,50 Mk. Breslau, Verlag
von Marnschke 6c Berendt.
Der orientalische Teppich als Vorbild. Kritik und
Vorschläge. Von Julius Ianitsch, Or. pbil., Direktor
des Schles. Museums der bildenden Künste. Pr. t Mk.
Breslau, Maruschke L Berendt, ül0060X01.
Die bildenden Künste. Kurzgefaßte allgemeine Kunft-
lehre rc. von Permann Riegel. Frankfurt a. M.
Verlag von peinrich Keller. ^895.
Die Perrscher-Gallerie in der Sieges-Allee zu Berlin.
Von Ernst Friedel. (Sonderabdruck aus dein „Bär".)
Berlin ^895.
(Line Besprechung einzelner Bücher behält sich die
Redaction vor.)

VreiF-AuFschreiben.
P Gegenstand: u) Künstlerisch ausgeführte Denk-
münze (Medaille) aus Ldelmetall. b) Künstlerisch aus-
geführte Verleihungsurkunde. — Zweck derselben:
Auszeichnung für hervorragende Leistungen rc. von der
Stadt Dresden. — Bedingungen: Entwürfe uä libitum.
Je drei Preise von 500, 300 und 200 Mark. Termin:
2. Dezember t895. — Adressen für die Entwürfe:
Rath zu Dresden, Ausstellungsgebäude an der Stubel-Allee.
Programm erhältlich: Rathhaus, Zimmer (I. Etage).
2) Gegenstand: Künstlerisch gestalteter Kandelaber
zur Aufhängung von je —6 Bogenlampen. — Zweck
desselben: Beleuchtung und Schmuck des Altmarktes zu
Dresden. — Bedingungen: Entwürfe nur in den archi-
tektonischen Pauptformen gleichartig. Material: Lisen, die
Fußdekorationen Bronce. Termin: 25. November. Drei
Preise zu 2000, tvoo und 500 Mark. Ankäufe: 300 Mark.
— Adressen für die Entwürfe: Rath zu Dresden, Aus-
stellungsgebäude au der Stubel-Allee. Programm erhältlich:
Rathhaus, Zimmer x5 (I. Etage).
Ver Amateur-Motograph.
Redakteur: Lranz Tismar, Berlin-Schöneberg, Gothenstr. 8.
Die Photographie, bis vor einem Vierteljahrhundert
noch unbestrittene Domäne handwerksmäßiger Fachleute, hat
sich seither, namentlich aber innerhalb des letzten Dezenniums,
zu einer wirklichen Kunst erhoben, von welcher die Erzeug-
nisse unserer großen Ateliers beweiskräftig zeugen. Dieser
Kunst hat sich in den letzten Jahren bekanntlich auch die
Laienwelt und zwar in so hohem Maße bemächtigt, daß
sie heute nrit den Fachleuten in enge geistige Konkurrenz
getreten ist. Die Photographie ist den: Laien Sport ge-
worden und wahrlich, nicht der schlechteste! Gilt es doch
bei Ausübung dieses Sportes Schönheitssinn zu bethätigen
und zu schärfen, lernt man doch durch ihn die Natur und
ihre Gebilde erst recht erkennen, gleichsam als wäre das
Gbjektiv des Apparates eine Alles verschönende und klarer
machende Brille.
Was den: Berufsphotographen, der zumeist an sein
Atelier und seine Scholle gefesselt ist, versagt bleibt,
das vollbringt die große Zahl der wandernden Laien, die
überall sich zeigen, wo die Natur anmuthig, erhaben,
grotesk oder sonstwie eigenartig gestaltet ist, sei es an dem
Gestade des Meeres oder im hohen Gebirge oder an sonst
sehenswerthen Grten.
Somit hat sich der Sport des Amateur-Photo-
graphen in den Dienst der Allgeineinheit gestellt, trägt er
doch heut zu Tage erheblich dazu bei, den Text werthvoller
Aufsätze und Beschreibungen durch seine aus allen Welt-
theilen hergeholten Erzeugnisse bildlich zu veranschaulichen
und zu erläutern, sowie anregend und belehrend zu wirken.
Anlaß zur Verallgemeinerung der photographischen
Thätigkeit gaben die vielen und durchgreifenden Erfindungen
und Verbesserungen an Allein, was zur Leibesnahrung und
Nothdurft des photographischen Apparates gehört. Fort-
während reihen sich den alten Errungenschaften neue an,
die nicht zum geringsten Theile Amateuren zu danken sind.
Aufgabe dieser kleinen Rubrik soll es nun sein, die
fortschreitende Weiterentwicklung der Amateur-Photographie
zu verfolgen und den Betheiligten ein Wegweiser zu sein
 
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