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Die Kunst-Halle — 1.1895/​1896

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Nr. 13
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Allgemeine Kunstchronik
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Persönliches
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Kunst- und Künstler-Vereine
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Nr. P5

^8 Die Kunst-Palle. -

205

Aus Breslau. — Bezüglich des Kaiser wilhelms-
Denkmals hat das Konnto folgenden Beschluß gefaßt: Ls
fall eine nicht vergoldete Reiterfigur errichtet werden;
an den unteren Seiten der Pylonen follen bekannte Aus-
sprüche des verstorbenen Kaisers angebracht werden. Das
Postament erhält an der Vorderseite die Inschrift „Kaiser
Wilhelin I.", an der Rückseite „Dem großen Kaiser das
dankbare Schlesien". Die Enthüllung des Denkmals soll im
September erfolgen.
* Ans Utrecht. — Die Vereinigung „Voor äs Kuu8t"
eröffnete am ;6. März eine Ausstellung von Werken alt-
deutscher Meister.
* Aus Amsterdam. — Das Allg. pandelsbl. ver-
öffentlichte unlängst einen von Prof. Euypers geschaffenen
Entwurf zur Umgestaltung der St. Bavo-Kathedrale in
Paarlein und zwar in den Formen des romanisch-
gothischen Baustils, mit einer gänzlich neuen Doppelthurm-
anlage an der Westfront.
* Aus Paris. — Der Minister der „schönen Künste"
hat Mg,ä. Vemont-Rrkton, die Präsidentin der „Union ä68
Ü6MM68 P6intrv8 6t 86ulpt6nr8I empfangen. Gegenstand
der Audienz war die Erörterung des künstlerischen Unter-
richts der Frauen durch den Staat, ein Unterricht analog dem
der jungen Leute an der „Deols cls8 bsaux urtI durch die-
selben Lehrer ertheilt und mit denselben Preisbewerbungen.
Der Minister hat Nuä. Dsmont-Lrston geantwortet, daß
die Angelegenheit im Prinzip bereits entschieden sei
und daß voraussichtlich von Ostern I897 ab Frauen zum
Unterricht an der „Doow äs8 bs uux-8,rt8" zuge-
lassen werden würden. — M. Munkacsy hielt es
neulich für nothwendig, Verwahrung einzulegen gegen die
ihm von boshaften Leuten angedichtete Autorschaft an einem
Gemälde, welches öffentlich gezeigt wurde und einen „Ritual-
mord in Ungarn" darstellte.
* Aus Athen berichtete kürzlich der „Reichsanzeiger"
von der Fortführung der Ausgrabungen durch Prof. Vr.
Dörpfeld. Ls handelt sich bei diesen durch private Sub-
vention erheblich geförderten Ausgrabungen um Aufklärungen
betreffs der Topographie von Alt-Athen. In diesem Winter
hat Dörpseld die Lage des Stadtmarktes ins Auge gefaßt
und entsprechend der Annahme einer Lage östlich unter der
pöhe, welche den sogenannten Theseustempel trägt, dort
mit der Ausgrabung eingesetzt. Lr hatte zu diesem Zwecke
zwei Grundstücke an der heutigen Poseidonstraße angekauft.
Das Terrain derselben ist bis auf den antiken Boden frei-
gelegt. Ls haben sich auf beiden außer einigen Skulpturen
und Inschriften die Ueberreste antiker Bauten gefunden,
welche ihren Lntdecker in seiner Annahme bestärken, daß
aus der litterarischen Ueberlieferung bekannte Pallen am
Stadtmarkt hier gelegen hätten. Ls ist zu wünschen, daß
die griechische Regierung durch Lxpropriiren der anstoßenden
Grundstücke an der Poseidonstraße die Möglichkeit schaffe,
die Untersuchung in größeren: Umfange fortzuführen.
?
Persönliches.
* Mitglieder der Jury für die Düsseldorfer
Abtheilung der Internationalen Kunstausstellung - Berlin
sind: Prof. Ferd. Fagerlin, Maler p. Petersen-Angeln und
Maler Pans Bachmann. Als Stellvertreter: Maler Pans
Petersen und Maler Alfred Metzener. von der kgl. Kunst-
Akademie : Prof. Lugen Dücker und Prof. Fritz Röber. Als
Stellvertreter: Prof, peinrich Lauenstein. In die pänge-

Kommission wurde gewählt: Maler Ad. Schweitzer. Als
Stellvertreter: Maler Pans Bachmann.
* Mitglieder der Jury für die holländische
Kunstabtheilung in Berlin sind I. van de Sande-Bakhuyzen,
Iozes Israels und Willem Maris. Die übrigen vier-
holländischen Juroren gehören den Gesellschaften „Pulchri
Studio" und „Arti et Amicitiae" als Mitglieder an.
* Prof. Brunow-Berlin hat den Auftrag zu einem
Bismarck-Denkmal in Llberfeld erhalten.
* Im Gefolge des deutschen Kaisers befindet sich der
Berliner Marinemaler Pans Bohrdt auf einer Reise in's
Mitteländische Meer.
n Aus Gesundheitsrücksichten hat Viktor von
Schubert den Vorsitz der Dresdner Kunstgenossenschaft
niedergelegt. Sein Amt ist perrn Eduard pübner
übertragen worden.
* Bildhauer Peter von woedtke, ein taubstummer
Künstler, hat den Preis im Wettbewerb um ein Kaiser
Wilhelms-Denkmal in Merseburg erhalten.
* Gestorben: Maler Fritz Barlach zu Neapel am
17. März im Alter von 36 Jahren; Maler George Rich-
mond in London (geb. I809), seit ;866 Mitglied der Royal
Ntelier-Nusstellungen.
Prof. Eugen Bracht, Siegmunds pof 9—O empfängt
Mittwoch, den 8. April, von tt bis 3 Uhr.
paulpöniger, Königin-Augusta-Straße Ht, empfängt
am 7., und ;2. April von ;; bis 3 Uhr.
E . Lobedan, E. Lobedan und pildegard Lehnert-
Brandt empfangen im gemeinsamen Atelier Potsdamer-
straße 26b, Ouergebäude II, jeden Mittwo ch von 3 Uhr.
F . E. Wolfrom ließ in seinem Atelier pildebrandt-
straße 12 am Donnerstag den 26. März mehrere seiner farben-
leuchtenden Temperagemälde u. a. die Kompositionen „wald-
märchen", „Sommer" und „Frühling" sehen.
Bildhauer Joh. Boese arbeitet an den Büsten des
Prinzen und der Prinzessin Friedrich Leopold von Preußen,
sowie an den Porträts der beiden ältesten prinzlichen Kinder.
Kunst- und Künstler-Vereine.
* Verein für Deutsches Kunstgewerbe in Berlin.
Sitzung am 18- März. Den Pauptvortrag hielt perr
Direktor G. von Falke-Köln über „Altes und neues Zinn-
geräth."
* Dresdner Kunstgewerbeverein. Sitzung vom
19. März. Den Pauptvortrag hielt perr Direktor Vr. Th.
v 0 lbehr - Magdeburg über „Zur Geschichte und
Technik der Gläser", perr Friedrich Zitzmann-Berlin
erläuterte die Technik des venetianischen Glasblasens. Die
vorhandene Ausstellung von alten und neuen Gläsern wurde
vom Kgl. Kunstgewerbemuseum und den Dresdener Firmen
Gebr. Liebert und W. Wehrle geliefert.
* Allgemeine Deutsche Kunstgenossenschaft.
Der Pauptvorstand zu München hat sich für das Jahr 1896
konstituirt wie folgt: Karl Albert Baur, Vorsitzender; Georg
Dehn, Schriftführer und Kassirer; Martin Dülfer, Markus
Grönvold, Anton Laupheimer, Wilhelin Löwith, Pius
Ferd. Messerschmitt.
* Kunstverein, München. Neuwahl des Vorstands.
Vorsitzender Prof. Vr. K. peizel; 2. Vorsitzender Prof.
I)r. A. Wagner; 3. Vorsitzender Generallieutenant von
Luler-Lhelxin; Kassirer Kaufmann p. Kotz.
* Kunstverein in Baden-Baden. Aus dem
35. Jahresbericht geht hervor, daß von 586 ausgestellten
Werken im Jahre 1895 65 Stück für 12 82-1 Mark verkauft
wurden. Den Ausstellern wird für ihre Sendungen freie
Fracht bis 75 Kilo, hin und zurück, gewährt. Erwünscht
ist voraufgegangene Anzeige.
 
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