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Die Kunst-Halle — 1.1895/​1896

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Nr. 13
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Preisausschreiben
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Vom Kunstmarkt
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Bücherschau
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.62512#0238

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206

-Die Run st-Halle.

Nr. s3

Preisausschreiben.
* Der Verein für deutsches Kunstgewerbe in Berlin
veröffentlicht ans Veranlassung des Arbeitsausschusses der
Gewerbeausstellung ein Preisausschreiben: n) Für
eine Zeichnung zu einem Diplom für die Gewerbeaus-
stellung MS, b) Für ein Modell zu einer Medaille für
dieselbe Ausstellung. Bewerber müssen in Berlin resp. in
den Vororten wohnhaft sein. Je drei Preise zu 1000, 600
und HOO Mark. Termin: ^o. April ^896. Adresse: Geschäfts-
stelle obigen Vereins, 3V., Wilhelmstraße 92/95. — Das
Diplom darf 50 om in Höhe resp. Breite nicht überschreiten,
kann ein oder mehrfarbig sein und soll den Namen „Ber-
liner Gewerbe-Ausstellung M6" tragen. Die Medaille soll
im Durchmesser 5 am messen und dieselbe Inschrift erhalten;
für das Modell wird eine Größe von 20 em im Durchmesser
verlangt. (Näheres durch die Redaktion der ,,K.-H.").
* Wettbewerb für den Bau einer G berre a lschule
in Bochum. Pläne bis 20. Juni an den Magistrat ein-
zureichen. Die Preise: sooo, 2000 und ^000 Mark. Preis-
richter: 6. Stier-Hannover, Stübben-Köln, Bluth-Bochum
u. a. Bedingungen und Bauxrogramm gegen 1; Mark von:
Magistrat zu beziehen.
* Wettbewerb für den Bau einer technischen Lehr-
anstalt in Detmold. Pläne bis v- Juni an den Ma-
gistrat einzureichen. Die Preise: ^000, 750 und 500 Mark.
Alles klebrige aus dem Bauprogramm, das vom Magistrat
gegen Mark bezogen wird, die den Theilnehmern später
zurückgezahlt wird.
* Für die diesjährige Brüsseler Ausstellung beabsichtigt
die belgische Postverwaltung besondere Briefmarken er-
scheinen zu lassen. Sie erläßt an die Künstler eine Auf-
forderung zur Einreichung von Zeichnungen für solche
Marken. In Aussicht genommen sind drei Werthe zu 5,
^0 und 25 Lentimes, und auch den Sonntagscoupon sollen
die Ausstellungsmarken erhalten. Die ausgesetzten Preise
bewegen sich zwischen 500 bis 1500 Francs.
Vom Kunstmarkl.
* Die Sammlung A u gust A rtari a in Wien gelangt
Anfang Mai durch die Firma Artaria 6c To. zur Ver-
steigerung. Die Sammlung enthält Rembrandt's Radirungen,
Dürer's Stiche und Holzschnitte in trefflichen Drucken, ferner
Handzeichnungen alter Meister, zumeist Holländer.
* Die zur Nachlaßmesse des verstorbenen Bildhauers
Ludwig Brodwolf in Berlin gehörigen Kunstgegen-
stände: Gipsmodelle, Büsten, Gemälde, Kupferstiche rc.
wurden am 25. März gerichtlich versteigert.
Versteigerung der Gemäldesammlung des verstorbenen
William Schaus zu New-Hork. Die höchsten Preise
wurden bezahlt: für einen Meissonnier „Landsknecht"
50000 Doll., Rousseau „Waldesrand" 25200 Doll., Diaz
„Sonnenuntergang" t8 9OO Poll., Rembrandt „Admirals-
porträt" ^8006 Doll.
Büch erschau.
(Lingegangen bis 25. März; Besprechung vorbehalten.)
r Leon Riotor. Des Lus 6 8 6lL88iqutz8 ^lls-
MUNÜ68. HÄtoirk ätz 1'tzN8tziAU6M6Ilt tzN ^IltzMU^Utz
äk8 ori»än68 uux tvmps moätzrus8. Hg-ris, Kibruirltz ätz
la Krane« Leolaire, l7 Rus Onontz^auä. Pr. 75 Ltms.
( Dieses Schriftchen entwirft auf nur ca. 60 Seiten ein
übersichtliches, wohlwollend aufgefaßtes Bild der Entwickelung
des Unterrichts in Deutschland.)
2. Dekorative Vorbilder. Line Sammlung von
figürlichen Darstellungen, kunstgewerblichen Verzierungen,
plastischen Ornamenten, dekorativen Thier- und Pflanzen-
Tyxen rc. Neue Folge ^895/9-4. Zwölf Monatsliefe-
rungeu (je 5 farbige Tafeln) g, Mark. Verlag von
Jul. Hoffmann in Stuttgart.
5. Das Museum. Anleitung zum Genuß der Werke
bildender Kunst. Verlag von w. Spemann. Berlin
und Stuttgart, r Lieferung Preis Mark.

H. Die Forderungen der dekorativen Kunst.
Von Walter Trane. (Uebersetzt von O. Wittich.)
Berlin, Georg Siemens. ^896. 2^ S. tzO. Preis
2 Mark.
5. Lin Originalaussatz Vr. Richard Muth er's rc. Be-
sprochen von Vr. Theodor Volbehr, Direktor des
städtischen Museums zu Magdeburg. Leipzig ;896. Ver-
lag von L. A. Seemann.
Der Amateur-Photograph.
* Der Photograph bedarf neben dem durch keine andere
Lichtquelle zu ersetzenden Sonnenlichte künstlichen Lichtes,
um auch dann, wenn ersteres nicht vorhanden, Aufnahmen
machen zu können, namentlich bei Aufnahme nicht genügend
erhellter oder dunkler Innenräume, bei Architekturen,
Genre- und Lharakterbildern. Porträts bei künstlichem
Lichte aufzunehmen, ist nicht zu empfehlen, da das Resultat
selten ein gutes sein wird. Von den vorhandenen künst-
lichen Lichten, dem elektrischen (Bogenlampe), den: Gas-
glühlichte und dein Magnesiumlichte kommt in den
meisten Fällen für den Amateur nur das letztere in Be-
tracht, weil es billig und leicht transportabel ist, obgleich
es neben diesen Vortheilen einen stets lästig empfundenen
dicken Rauch entwickelt. Magnesium wird als Band oder
als Pulver verbrannt. Jin ersteren Falle benützt man eine
Lampe, die das Band mit der Schnelligkeit abrollt, als es
verbrennt; im anderen Falle wird das Pulver durch eine
Spiritusflamme geblasen, wodurch eine große, hell leuchtende
Flamme entsteht, oder man mischt es mit einem explosiven
Pulver und zündet die Mischung an. Für die Aufnahme
von leblosen Gegenständen, Architekturen und dunklen
Räumen ist die Bandlampe zu empfehlen; da diese jedoch
theuer ist und das Magnesiumband die üble Ligenschaft hat,
leicht zu verlöschen, so kann man sie durch eine Pustlicht-
lampe mit Repetitionseinrichtung (Lmmerich's Rexetir-
lampe, winzer's Vulkan u. a.) ersetzen. In jedem Falle
ist zur Verhütung des Linfallens von Licht in das Objektiv
ein Lichtschirm anzuwenden. Bei belebten Gegenständen
muß die kürzeste Belichtungszeit von pgo Sekunde durch ein
Lxplosionslicht erzielt werden, da die Flamme so schnell
aufleuchten muß, daß das Bild fertig ist, ehe die Personen
Zeit haben, zu erschrecken. Hierzu ist ein sauerstoffreicher
Brandsatz erforderlich. Folgende Mischungen sind im Ge-
brauch: I. Theil Magnesiumpulver, 2 Theile Kalium-
chlorat; II. 5 Theile Kaliumhyperchlorat, 5 Theile Kalium-
chlorat, H Theile Magnesiumpulver; III. 96 Magnesium-
pulver, M Kaliumhyperchlorat; IV. 5 Theile Kalium-
hypermanganat, 5 Theile Magnesium. — Die verschiedenen
Zündvorrichtungen werden wir ein anderes Mal besprechen.
* Lin überaus werthvolles und seltenes Werk —
Mexikanische Aufnahmen aus den Jahren ^857—1,858 —
soll, wie wie hören, auf der internationalen Ausstellung
für Amateurphotographie Berlin 1,896 ausgestellt werden.
Das betr. Albuin rührt aus dem Nachlaß des am 6. Mai
I859 verstorbenen Alexander von Humboldt her und umfaßt
q:7 Ausnahmen in dem Format 55: U, welche s. Z. durch
den ungarischen Amateur Paul von Rosti ausgenommen
wurden. Ueber die Herstellung der Negative läßt sich Be-
stimmtes nicht mehr ermitteln, doch dürfte der 1851, ver-
öffentlichte nasse Lollodiumprozeß benutzt sein. Die Abzüge
sind Liweißbilder, welche sich trotz des Alters von beinahe
^0 Jahren vortrefflich erhalten haben. Die Aufnahmen
sind von einer solchen Vollendung, daß sie jedem Amateur
der Neuzeit, der mit Trockenplatten und den vollkommensten
Hilfsmitteln ausgestattet ist, zur großeu Lhre gereichenwürden.
 
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