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Die Kunst-Halle — 1.1895/​1896

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Nr. 20
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Vom Kunstmarkt
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Der Amateur-Photograph
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3s8

Die Run st-Hal le.

Nr. 20

bach-Düsseldorf und das Gemälde desselben Kunstlers „Frischer
Schnee, Motiv Gotthardtstraße", ferner das Interieur „Zwei
Freundinnen" von Delachaux - Paris, „Phlox" von Bellis-
Brüssel, „Am Mühlenbach" von Heinisch-München, „Ron-
firmanden-Unterricht" von Poveda-Rom, „Sonntägliche Unter-
haltung" von Tusquets-Rom, „Im Walde" von Gisela-
Wien, „Mondschein" von Thaulow - Dieppe, „Venetianische
Gbstverkäuferin" von L. v. Blaas - Venedig, das Tempera-
bild „In der Lagune" von Laprile-Neapel, „Rinder-Idyll"
von Mizi Wunsch-Meran, „Das neueste Modeblatt" > on
Tusquets in Rom, „Ruhe und Arbeit" von Battaglia-Rom,
„Die Disteln" von I. v. Stanislawski - Riew, „Guitarren-
Unterricht" von March-Rom, „Guartiermacher" von Georg
v. Boddien-Rl. Zschachwitz, „Mädchen im Rosenkranz" von
Tonti-Florenz, „Umgebung von Sevilla" von Garcia y
Rodriguez, „Am Irusta-Bach" von Gili y Roig-Barcelona,
„Sevilla" von Lafita y Blanco, „Die Maske" von Pearce
in Paris, „Hafen von Barcelona" von Roig y Solar,
„Sonntagsmorgen" von Schenker - Dresden, „Flora" von
Weblus-Berlin und „Bergeinsamkeit" von Wilhelm Bröker-
Berlin. Hierzu kommen noch die Aquarelle „Zu Lccentiden
von Tennis-Glasgow, „Die Märchenthür" und „Das Todten-
pserd" von Gerhard Munthe-Stabäk bei Lhristiania, die
Pastelle „Am Ramin" von Max Ring-Berlin und „Vor dem
Spiegel" von w. Martens-Haag, endlich die Bildwerke
„Betsabea" von Trabacchi-Rom, die Marmorstatuette „Ioea"
von Lesare Aurels-Rom und die Marmorgruppe „Liebe
macht blind" von Barcaglia-Mailand. Die Gelgemälde
„Winterabend" von Arthur Thiele-München, „Liue gefähr-
liche Linsegelung" von Haaland Norwegen, „Flußlandschaft"
von F. I. du Lhattel-Haag, „Der Rarlsee bei Hilleröd"
von Zacho-Dänemark, „Heimkehr des ersten Fischerbootes"
von Neifren Roig-Barcelona, „Tagesneuigkeiten" von
Serra-Rom, „Frühling" von Liebakke-Norwegen, „Winter-
landschaft" von L. von Baumann-Weimar, „Nothpfennige"
von G. Schulz-Weimar, „Hochwasser im Herbst" von
Rubierschky-München, ferner das Aquarell „In Venedig"
von Tomba-Rom, endlich die Marmorfigur „Wissenschaft"
von Tondeur-Berlin, das Bildwerk „Die perle des Weines"
von Glausiügel-Berlin und die Bronzestatuette „Erwacht"
von Ernst Freese-Berlin. (Fort'', folgt.)
London. Die Versteigerung der Gemälde - Gallerte
des Sir Jul. Goldsmid ergab unerwartet große
Summen. Mr. Agnew erstand das Porträt der Lady Mary
Monckton von Reynolds für 7500 Pfund ft57 500 Mk.), das
der Lady Eden von Gainsborough für 5000 Pfund, von
den hochbezahlten Bildern von Romney erzielten einzelne
2000, 2750 und 3t00 Pfund. Reynolds „Duke of Rutland"
brachte MO Pfund, Toventry's Porträt einer Gräfin 3800
Pfund. Zwei Seestücke von Turner brachten 2050 und
3700 Pfund, eine Landschaft von Gainsborough und ein
Genre von Alina Tadema MO bezw. MO Pfund. Dagegen
konnte Ian Steen's , Guitarre - Unterricht", gekauft von
Sedelmeyer-Paris, nur 550 Pfund erzielen. Ls ist charak-
teristisch für England, daß dort in der Regel nnr die
nationalen Meister bedeutende Summen ergeben. In
Deutschland zeigt der Runsthandel ein entgegengesetztes Bild.
Die Versteigerung ergab im Ganzen 67 3^2 Pfund ft 3-^6 8-^0
Mark).
Der Nmaleur-Pholograph.
* Zum Schnelltrocknen von Negativen legt man
dieselben bekanntlich in Alkohol, in welchem sie einige Zeit
verbleiben müssen, weil sonst das Wasser nnr unvollkommen
entzogen wird und das Ropirpapier noch an der Bildschicht
haftet. Der zu verwendende Alkohol muß möglichst wasser-
frei sein, und schüttet inan, um demselben das Wasser zu
entziehen, trocknes, kohlensaures Rali in die Alkoholfiasche.
Wirklich trockene Platten, die man mit Sicherheit in den
Ropirrahmen legen kann, unterscheiden sich von scheinbar-
trockenen dadurch, daß erstere beim schnellen Ueberstreichen
mit dem Finger über die Schicht einen zischenden Ton hören
lassen, welcher bei nicht ganz trockenen Platten niemals
auftritt.

* Entwickler „Simplicissimus". Dein Umstande,
daß der Erfinder dieses neueren Entwicklers, Hugo Schnei-
der in Lharlottenburg, den interessirten Rreisen die Zu-
sammensetzung desselben geheimhält, ist es zuzuschreiben,
daß bisher gegen diesen Entwickler eine gewisse Reserve ge-
übt wurde, wir sind nun zwar zur Zeit nicht in der Lage,
aus eigener Praxis über die Wirkungen dieses Entwicklers
urtheilen zu können, entnehmen aber betreffs derselben den
Verhandlungen des „Amateur-Photographen-Vereins von
t89l in Hamburg" vom 7. Mai cr. Folgendes: „Herr Raxt.
Friedrichsen, auf dessen bewährtes Urtheil mit Recht beson-
derer Werth gelegt werden darf, legte vier gleiche Moment-
aufnahmen, bei bedecktem Himmel mit Doppelanastigmat
ausgenommen, vor, alle unter ganz gleichen Verhältnissen
auf gleichen Platten hintereinander aufgenommen, aber mit
verschiedenen Entwicklern behandelt, und zwar, um den
Unterschied zu zeigen, mit Lisen, mit Pyrogall, mit Hydro-
chinon und mit dem neuen Schneider'schen „Simplicissimus".
In dieser Reihenfolge steigerte sich auch der Lrsolg; der
„Simplicissimus" hatte den Sieg davongetragen und ein
ganz vorzügliches Resultat ergeben."
* Durch Baden in Anilinfarbstoffen kann man
nach „I. Raphaels Rünstlerischer Photographie, S. U9" der
Schicht photographischer Bilder leicht eine andere Fär-
bung geben: Zur Erzeugung eines rothen Untergrundes
z. B. bringt man den Abdruck nach dem letzten wasserbade
in eine Lösung von Diamantfuchsin in Wasser. (Ls lösen
sich nicht ganz o,l 0- in t l.) Nach einer halben Minute hat
sich die Gelatineschicht gleichmäßig gefärbt. Wünscht man
die Färbung weniger ausgeprägt, so verdünne man die
Lösung mit der vierfachen Menge Wasser und lasse den
Abdruck länger darin liegen. Jur Grünfärbung: Anilin-
grün 0,2 Wasser 800 oom. Färbungszeit: 3 Minuten.
Zur Blaufärbung Minuten): Alkaliblau 0,2 0-, Alkohol
q^o oem, Wasser t200 eom. Zur V i ol ettfärbung ft Minute):
Methylviolett 0,2 A, Wasser tooo eom. Line Gelbfärbung
erzielt man am einfachsten durch Baden des fertigen Bildes
in Raffee. Diese Angaben gelten für Gelatinepapiere.
Mit Lelloidinpapier gelingt der Prozeß weniger leicht.
* Handschriftliche Notizen auf photographischen
Bildern. Wickelt man belichtete, aber noch nicht ent-
wickelte Trockenplatten in unbedrucktes Papier ein und
schreibt außen auf das Papier, welches die Schichtseite be-
deckt, einige Bemerkungen mit Tinte, so wird später beim
Entwickeln der Platte die Schrift auf der Bildschicht sicht-
bar sein.
wenn man dergleichen Notizen auf der nicht entwickelten
Platte anbriügen will, so schreibe man in einer Ecke mit
Bleistift direkt auf der Bromsilberschicht.
* Ablackiren von Negativen. Für die Zwecke
einer weiteren Behandlung bereits lackirter Negative wird
das Ablackiren derselben nothwendig. Um den Lack von
einen: Negativ zu entfernen, übergießt man letzteres mit
Alkohol und reibt vorsichtig mit einem Lappen. Dies wird
mehrmals wiederholt, bis die Hauptmasse des Lackes ent-
fernt ist. Zur Beseitigung der letzten Lackspuren müßte
man große Mengen Alkohol verwenden, man lege daher
die Platte in verdünntes Ammoniak oder in eine wässerige
Lösung von kohlensaurem Natron. Hierin löst sich der Lack
vollständig auf. Nachher ist gründliches Auswaschen nöthig,
zumal wenn die Platte verstärkt werden soll.

Unsere Runstbeilage.
Die schon in Nr. s dieser Zeitschrift besprochene
N. Stangsche Nadirung „Ruhe auf der Flucht" nach
A. van Dyck, schmückt die gegenwärtige Inter-
nationale Runstausstellung in Berlin. Das berühmte
Original des Bildes befindet sich in der Gallerie
pitti in Florenz. Znerst veröffentlicht wurde die vor-
liegende Reproduktion von „lüo Innsrienn >Vownn'8
Nnß-nE" (New-Bork).
 
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