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Die Kunst-Halle — 1.1895/​1896

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Nr. 14
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Persönliches
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Atelier-Ausstellungen
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Juristische Rathgeber
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Preisausschreiben
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Kunst- und Künstler-Vereine
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Nr. jsi

Die K u n st - H a l I e.

22 s

Schultze-Preis. Regierungsbaumeister Paul Habich, zur
Zeit in Konstantinopel, erhielt das Stipendium der Louis
Boissonnet-Stiftung in Berlin für das Jahr 1896.
* In Düsseldorf starb am so. März Prof. Ludwig
Munthe (geb. U- März Ml bei Bergen in Norwegen).
Munthe war ein auch im Ausland sehr geschätzter Maler
älterer Richtung, der das begrenzte Stoffgebiet — nordische
Flachlandschaften im Thauwetter — meisterhaft beherrschte.
Er ging aus der Schule Flamm's in Düsseldorf hervor.
Im Jahre 1875 wurde er Mitglied der Schwedischen Aka-
demie; ;878 erhielt er in Paris die goldene Medaille.
* Professor Dr. Lehrs in Dresden, bisher Direktorial-
Assistent, wurde zum Direktor des Dresdner Kupferstich-
kabinets ernannt.
* In Paris starb plötzlich am 5. April der Maler
Ernest Duez (geb. M3). Er hat neben dem religiösen
Gebiet auch Porträt und Genre gepflegt. Sein Triptychon
des Hl. Kuthbert wurde M9 für die Luxembourg - Galerie
gekauft.
* An Stelle Lord Leightons wurde George H.
Boughton in London (geb. zum Mitglied der Royal
Aeademy erwählt.
* Dem Bildhauer Harro Magnussen saß kürzlich
Fürst Bismarck in Friedrichsruh zu einer Büste, von
dem Künstler werden demnächst bei Schulte in Berlin
zwei interessante Arbeiten zur Ausstellung gelangen: eine
Büste des Groß Herzogs von Oldenburg und ein Por-
trätrelief des Altreichskanzlers, bestimmt für ein Gitter um
die Bismarck-Eiche in pever (Gstfriesland).
*
Atelier-Ausstellungen.
Herr Schnars-Alquist, Marinemaler, Lützowstr. 82
(Atelierhaus), empfängt jeden Donnerstag zwischen 10 und
3 Uhr.
Herr Wilhelm Bröcker, Landschaftsmaler, RI
Wörtherstr. 8 III, empfängt jeden Dienstag und Frei-
tag von 12—2 Uhr.
Herr Paul Hönig er, Genremaler, Königin-Augusta-
straße u, empfängt jeden Sonnabend von u—3 Uhr.
E . Lobedan, E. Lobedan und Hildegard Leh-
nert-Brandt empfangen im geineinsamen Atelier Pots-
damerstraße 26 II, Ouergebäude II, jeden Mittwoch von
1—3 Uhr.
Herr Martin Gscheidl, Magdeburgerstr. empfängt
jeden Mittwoch von 10—2 Uhr.
Julie von der Lage, ^V. Bülowstr. 89, Garten-
haus III, empfängt jeden Montag von 10—2 Uhr.
S
Juristischer Rathgeber.
Anfrage. Darf der Besitzer eines Kunst-
werkes, das ausgestellt werden soll, als Ver-
sicherungssumme einen höheren Werth an-
geben, bezw. durch den Künstler als Aussteller
angeben lassen, als den, welchen der letztere
als Bezahlung seiner Zeit erhalten hat?
Antwort. Sowohl für die Feuer- als auch die Trans-
port-Versicherung, um die es sich allein hier handeln kann,
ist der wirkliche Werth des Kunstwerkes, den dasselbe
zur Zeit des Abschlusses der Versicherung hat, allein maß-
gebend. Im Zweifel gilt ihr gemeiner d. h. allgemeiner
Werth als versichert, bei der Feuerversicherung ist sogar eine
Versicherung über den gemeinen Werth hinaus verboten.
Richtig ist, daß der Werth eines Kunstwerkes sich in: Laufe
der Zeit ändern und zwar sowohl erhöhen als auch mindern

kann. Der für dasselbe thatsächlich bezahlte Kaufpreis giebt
nicht unbedingt den Ausschlag hierfür, da in dieser Be-
ziehung bekanntermaßen mancherlei Nebenumftände, leider
nur zu häufig dringendes Ledürfniß des Künstlers, Baar-
geld zu erlangen, entscheidend sind. Mit Rücksicht darauf
ist es allerdings zulässig, daß der Besitzer des Kunstwerkes
oder der Künstler selbst als Aussteller dasselbe für eine den
Kaufpreis, jedoch nicht den wirklichen Werth übersteigende
Summe versichern darf.
(Alle für Künstler und Sammler wichtigen Rechts-
fragen werden an dieser Stelle von Herrn Amts-
gerichtsratb Grünewald, Mitglied der künst-
lerischen Sachverständigen-Kommission in Llsaß-Lvth-
ringen erörtert.)
Preisausschreiben.
* Wettbewerb um Entwurf-Skizzen für ein Kunst-
gewerbe-Musenm in Köln, verlangt: Lageplan (t:5oo),
Grundrisse aller Geschosse, H Ansichtsfronteu, Längs-Ouer-
schnitte st:200); Hauptfaoade UM. Termin: r August 1896.
Adresse: Oberbürgermeister-Amt in Köln. Bausumme:
500 000 Mk. Preise: 2500, 1500 und 1000 Mk. Preisrichter:
Ende-Berlin, Thiersch-München, Pflaume und Heimann in
Köln u. a. Näheres unentgeltlich durch das städtische
Hochbauamt.
* Preisaufgabe: Farbiger Entwurf zu einem Glas-
fenster für die Treppenhalle der Villa des I)r. Schröder-
poggelow zu Berlin. In das aus gegebener Zeichnung
ersichtliche Rahmenwerk soll die Glasmalerei eingefügt
werden; sie soll aus Ornamenten und Figuren von strengen
Formen bestehen und, unbeengt durch historische Stile, deutschen
Charakter tragen. Die Farben sollen ungebrochen und kräftig
sein; doch müssen größere Theile des Fensters hell gehalten
werden, um die 13 in tiefe Halle genügend zu belichten.
Das Fenster ist, wie aus Figur ; ersichtlich ist, 5,5 m hoch;
die Zeichnungen sind im Maaßstab 1:10 farbig auszuführen.
Termin: Mai. Preise: qoo und 200 Mk. Preisrichter:
Direktor H. Bernhard, Prof. Döpler d. I., Arch. B. Ebhardt,
Prof. A. v. Heyden, E. Röchling. Adresse: Verein für
Deutsches Kunstgewerbe, Berlin, Wilhelmstraße 93.
* Mit den Mitteln der Stiftung des verstorbenen
Kasseler Bürgers Joh. Wimmel wird abermals ein Wett-
bewerb veranstaltet, wobei es sich um ein Oelgemälde
handelt. Es soll das jetzige Kasseler Leben darstellen, in-
begriffen die Zeit von Mo/?;. Zum Wettbewerb sind alle
Maler zugelassen, welche zur Zeit Angehörige des Deutschen
Reiches sind, ohne Rücksicht auf ihren gegenwärtigen Wohn-
sitz. Für die Ausführung des Bildes werden 6000 Mk. ge-
zahlt. Zunächst sind bis zum 1. August d. I. Oelskizzen
einzureichen, welche 1 m breit und 0,70 m hoch sind. Das
Preisgericht besteht aus dein Museumsdirektor Vr. Eisen-
mann, dem Intendanten Freiherrn von und zu Gilsa, den
Professoren Knackfuß, Akademie-Direktor Kolitz und Wünnen-
berg in Kassel. Für die Ablieferung des fertigen Bildes
ist eine Frist von einem Jahre, von der Zuerkennung des
Preises an, bestimmt.
* Für den Wettbewerb um ein Diplom und eine
Medaille der Berliner Gewerbe-Ausstellung »896
hat der Arbeitsausschuß die Einlieferungstermine bis zum
15. Mai d. I. verlängert.
Kunst- unb Rünstler-Vererne.
Berlin. Im Architektenverein sprach am
Montag, den 28. v. M. Prof. Büsing über seine Reise
durch Syrien und Palästina, unter Vorlage eines umfassen-
den Materials an Karten und Aufnahmen. — Es hat sich
unlängst ein verband akademischer Architekten-Vereine
deutscher Sprache gebildet. — Die Lehranstalt des Fach-
vereins der Photographen ist jetzt in die Verwaltung
 
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