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Die Kunst-Halle — 1.1895/​1896

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Nr. 7
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Kunst- und Künstler-Vereine
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Preisausschreiben
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Aus der Technik
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Bücherschau
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Nr. 7

H Die Kunst-Palle.

s09

Gallait) 4217 Mark, und für Ankäufe für die Vereinslotterie
M 703 Mark. Der Etat pro 1895/97 weist eine Einnahme
von 53 ?14 Mark 64 Pfennig und ebensoviel Ausgaben auf,
ivorunter 24 000 Mark für Ankäufe für die Vereinslotterie
nnd für die Vereinsgabe eingestellt find. Das reine Ver-
mögen des Vereins pro 30. Sept. 1895 beziffert sich auf
92 464 Mark 64 Pfennig (das dem Verein gehörige Aus-
stellungsgebäude ist mit 98 000 Mark bewerthet. Reserve-
fonds 4600 Mark. Der Restbetrag der unverzinslichen Dar-
lehne für das Ausstellungsgebäude beträgt nur noch 19 200
Mark). Vermögenszunahme 2664 Mark 69 Pfennig. Er-
wähnen wollen wir noch, daß die Vorortfchaft und damit
die Pauptgeschäftsführung des Verbandes Süddeutscher
Kunstvereine bis auf weiteres dem württembergischen
Kunstverein verbleibt.
-K
Preisausschreiben.
* Einen Wettbewerb um Entwürfe für eine
G e f chäftskarte hat der Verein fürdeutf ch e s K u n st -
gewerbe auf Veranlassung der Buchdruckerei kV. Bürenstein
für alle in Berlin wohnenden Künstler ausgeschrieben.
Ausgesetzt sind drei Preise von 150, 100 und 50 Mk. Ein-
lieferungstermin ist der 15. Januar 1896. Die näheren
Bedingungen find bei der Geschäftsstelle des Vereins,
kV., Wilhelmstr. 92/95, oder bei dem Schriftführer perrn
kV. Gnehl, SW., Ritterftr. 51, zu erhalten.
* In Dresden ist in Kürze die Ausschreibung
eines Wettbewerbes unter Künstlern deutscher Staats-
angehörigkeit für ein Bismarckdenkmal zu erwarten,
für welches 100 ooo Mk. zur Verfügung stehen, das Lr-
gebniß freiwilliger Sammlungen anläßlich des 80. Geburts-
tags des Fürsten. Das, einschließlich des granitnen Sockels
5 m hohe Lrzstandbild soll die staatsmännische Thätigkeit
des Altreichskanzlers zn lebendiger Erscheinung bringen,
wobei den Künstlern die Wahl zwischen Uniform und Eivil
freigelasfen ist. Für den Wettbewerb kommen vier Preise
von vier, drei, zwei nnd ein Tausend Mark zur Ver-
theilung.
Nus der Technik.
* Auf unsere Anfrage, die wir an eine Reihe von
Autoritäten der Malerei richteten, uns im Interesse des
Leserkreises über das von ihnen bisher verwerthete Lar ben-
material für die Gelmalerei Mittheilungen zn machen,
haben wir bereits einige Antworten erhalten, für die wir
an dieser Stelle unsern verbindlichsten Dank aussprechen.
Zuerst gewähren wir einer Zuschrift des Prof. p. Eschke,
des verehrten Berliner Altmeisters und hervorragenden
Landschafters, Raum. Er schreibt uns: „Bei einer 55fährigen
Praxis habe ich folgende Farben, die ich aus der Fabrik
von G. B. Moewes bezog, als durchaus folid und em-
pfehlenswerth befunden:

Lremser weiß
Engl. Roth
Ladmium II hell
Persisch Roth
do. dunkel
Krapplack II mittel
Neaxelgelb grünlich
Ultramarin I dunkel
Lichter Gcker I
Preußisch blau
Steinocker
Graphit
Italienische Erde
Llfenbeinschwarz
Dunkler Gcker
Permanentgrün hell
Lngl. Ambra
Grüner Zinnober, trans-
van Dyck-Brann
parent
Beinschwarz
Kobaltgrün dunkel
Zinnober
Smaragdgrün.

Vor der Vermischung von Zinnober mit Neapelgelb
hat man sich zu hüten, da diese beiden Farben sich gegen-
seitig angreifen und verändern. Braucht man zum Lafiren
oder zum Trocknen ein Medium, fo empfehle ich, auf Grund
eingehender versuche, eine Mischung von p-, Sikkatif und
chz Terpentin (best gereinigten). Diese Mischung verursacht
weder ein Nachdunkeln der Farben, noch befördert sie ein
Reißen derselben. Lingeschlagene Stellen der Untermalung
kann man durch einen leichten Ueberzug von zur pälfte mit
Alkohol verdünntem französischen Firniß (vsrni8 ü tublounx)
wieder zu ihrer natürlichen Frische hervorholen. Für etwa
einen Tag (meist Zeit genug, um solche Stellen zu über-
malen) genügt auch ein sehr leichtes Uebergehen mit Petro-
leum, das am nächsten Tage aber wieder verschlagen wird,
vor Anreibung jeglichen Geles soll man sich aber hüten, da
solches unabwendbar nachgilbt und dunkelt."
perr Prof. Eschke bemerkt noch mit liebenswürdigem
pnmor: „Eines wesentlichen Punktes möchte ich besonders
gedenken, wenn man manche Künstlerin, auch manchen
Künstler bei der Arbeit sieht, könnte man auf den Gedanken
kommen, daß die Malerei ein fo unsauberes Geschäft sei
wie etwa Gänsesengen oder wurstmachen. Dem ist nicht
so. Die gut erzogene Künstlerin wird, falls sie einmal zu
früh ihres Bräutigams im weißen Atlasschleppkleide harrt
und zur Palette greift, um eine schwache Stelle der Lein-
wand schnell zu verbessern, dennoch sicher sein, daß kein ver-
fehlter Gelfleck ihre freudige Stimmung stört. Um jeden
Mißgriff zu vermeiden gehört Ueberlegung und Gewohnheit.
Man darf nicht die pinsel voll dicker Farbe, ebensowenig
den eben gebrauchten Spachtel in den Mallaxpen wischen,
sonst giebt er, den man fast immer in der pand hat, den
bessern Theil unbemerkt dem gütigen Geber zurück. Dazu
dient besser Papier, in das man den Abgang streicht, um
cs, wie einen Liebesbrief geknifft, rasch in die pölle zu be-
fördern. ..."
Vücherschau.
Eingegangen bis zum 20. Dezember:
1« Das vornehme deutsch e 6 aus. Innenräume, Möbel
und Dekorationen. Entworfen vom Architekt Permann
Werle, versuch einer Neugestaltung unserer deutschen
Wohnräume. Motivenwerk. Liefg. V u Mk. 7,50.
Kunstgewerbl. Verlag Alexander Koch, Darmstadt.
2. Expositionstafeln zur Bestimmung der Belichtungs-
zeit beim Photographieren von W. Schrader. Preis
Mk. 1,50. Remscheid, Wilh. Witzel. 1895.
5. II. Einer-Ansstellung. Katalog mit Vorwort zur
zweiten Ausstellung von Werken der Bildenden Kunst
von peinrich pudor. Preis 50 Pf. Leipzig, E. Fr.
Fleischer, Salomonstr. 16. 1896.
-1. Italienische Sculpturen aus den König!. Museen
zu Berlin. Mit erläuterndem Text von der Direktion
der Sammlung. Verlag von Dr. E. Mertens 6: To.,
Berlin w. 50.
(Eine Besprechung einzelner Bücher behält sich die Redaktion
vor.)
* Ku ?sinturs un oüutoun äs Oüuntilly pur V. K.
(ärnysr msmbrs äs Nustltut. Ksols8 strun^srss. OnvruAS
illnstrs äs 40 NsI1o§ruvurs8 pur Bruun, Olsmsnt Oo.
Vuris El. Blon, Rourrit L Oo. (Kus Ourunsisrs 10).
1896. (378 S. in 4?, 40 Taf. u. Karte des Schlosses Lhantilly.).
Die Galerie des perzogs von Aumale auf Schloß
Lhantilly (nördlich von Paris) ist eine der vornehmsten
privatsammlungen der Welt, und schon lange bestand in
 
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