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Die Kunst-Halle — 1.1895/​1896

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Nr. 21
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Meissner, Franz Hermann: Unsere Nationalgallerie, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.62512#0369

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Nunrnrer 21.

Berlin, l» August s896.

I. Iahrg>


JeitsUist fm die Lildende« Milke

und das Aunstgewerbe

Maltechnisches. von Albert Wirth. — Wer Recht hat? Neid? Non 6l. —

Herausgeber: Dr. Georg Galland.
Redakteur: Fritz Stahl.

II.

Unsere NMiomüIülene.
Line zeitgemäße Betrachtung von Franz Hermann Meißner.

Aünstlerischer Arbeitsniarkt: 2 Zeilen kostenlos.
Geschäftsstelle: Berlin w. 8, wilhelmftraste ^7.

ämtern (postzeitungs - Preisliste Nr. 3Y67). Insertionspreis für die drei-

l^^Has dritte, indirekt auch Iordan zuzuschreibende Moment für den
Niedergangszustand der Sammlung liegt im Stillhalten der mensch-
licheir Eitelkeit gegenüber. Künstler von hoffnungsloser National-
gallerie-Sehnsncht, vulZo Unsterblichkeitsbedürfniß, und hochherzige alte
Weiber beiderlei Geschlechts, die durch Testiren schlechter Bilder au Anver-
waudte ihr Audeuken zu gefährden fürchten, stiften ihre Werke und ihren Besitz
einfach der Staatsgallerie, — sie werden im Katalog genannt, und ein süßer
Schimmer der Unvergessenheit verklärt die letzten Jahre so edlen Lebens.
Auf diese Weise ist viel Thörichtes in die Gallerie gekommen, weil es
angenommen wurde. Warum hat man nicht kurzer Hand die Annahme
refüsirt, da Niemand gezwungen ist, Geschenke anzunehmen?-
Alles in Allem zeigt heute die Natioualgallerie deu Zustand eines
rapiden Verfalls, von dem seit Jahren alle Welt mit kritischem Achsel-
zucken gesprochen hat, bis die Sache durch Iordan's Abgaug wieder
aktuell ward. Ihre Aufgabe, durch das Beieinander von Hauptwerken
aller bedeutenden Künstler einer Zeit das Volk zu erzieheu und geistig zu
heben, vermag sie absolut uicht zu erfüllen, denn das Llitematerial wird
 
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