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Die Kunst-Halle — 1.1895/​1896

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Nr. 6
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Bücherschau
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Der Amateur-Photograph
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9^

Die K u n st - p a l l e. 8>-<-

Nr. 6

farbigen Vollbildern von Ad. Schreyer, L. Kliinsch,
Begas-Parinentier, Sophie Koner, Franz Skarbina n. A.
Berlin. Verlag Rosenbauin 6c Part.
5 . Dluo Nornlt. Kampf und Ende eines Künstlers,
von Malter Siegfried. 2. Ausl. Verlag von Larl
Rupprecht. München. )896.
(Line Besprechung einzelner Bücher behält sich die Redaktion
vor.)
* Lin orientalischer Teppich vom Jahre )202 n.
Lhr. und die ältesten orientalischen Teppiche von Alois
Riegl. Nit zwei Farbentafeln und Text-Illustrationen.
Berlin, Verlag von Georg Siemens. 1895.
Der Verfasser dieser Abhandlung geht von einem durch
Datirung bestimmten Prachtstück altorientalischer Teppich-
knüpserei, einem aus Armenien in den Besitz des Mrdens-
priesters vr. Kaleinbier in kvien gelangten Merke des
Nittelalters (t2«>2,o) aus, uud er kouuut durch viueiuziehung
anderer älterer Arbeiten und auf dein Mege stilkritischer
Vergleichung zn wichtigen Ergebnissen, die unsere Unkennt-
lich der nüttelalterlichen Teppiche des Orients zu be-
seitigen anfangen. Das bestehende Dunkel wird stellenweise
gelichtet, aber nicht definitiv gehoben. Das Verdienst dieser
Monographie ist nichtsdestoweniger bedeutend. Meisterhaft
wiedergegeben sind die Teppiche auf den beiden Farben-
tafeln.
* Die Gemälde-Galerie der Königlichen Nuseen zu
Berlin. Text von Geh. Rath vr. kV. Bode. 1895,
Lieferung ). Verlag von Ad. Braun 6c Lo. (Braun.
Llüment 6c Lo.) Dörnach i. L. und Paris.
Das jüngste Unternehmen der berühmten Dornacher
Firma wird in allen kunstliebenden Kreisen Berlins lebhafte
Genugthuung und auswärts gewiß einen tiefen Lindruck
Hervorrufen. Schon aus der ersten Lieferung ersieht man,
welche Perleit der Malerei unsere noch immer viel zu weuig
geschätzte Bildergalerie birgt. Ls liegen uns zur Probe
mehrere Blätter nach Rembrandt, Dürer, Murillo, Rafael
und Botticelli vor, wunderbare Leistungen der heutigen ver-
feinerten photographischen Technik, Tafeln, die durch ein
von jener Firma angewandtes Kohleverfahren den Reiz
monochromer Gemälde dauernd bewahren. Mir können so
herrliche Erzeugnisse der photographischen Reproduktion allen
Sammlern und Sammlungs-Vorständen, Künstlern und Kunst-
liebhabern nur warn: empfehlen. Die Lieferungen von
M Tafeln sollen zweimonatlich, in Mappen mit erläuterndem,
auf holländischem Papier gedruckten Tert als Gratisbeigabe,
erscheinen und zwar zum Abonuementspreise vou m resp.
5 Mark pro Tafel.

Der Amateur-Photograph.
* Internationale Ausstellung für Amateur-
photographie Berlin )896. Die deutsche Gesellschaft
vou Freundeu der Photographie uud die Freie photographische
Vereinigung, Berlin, werden unter dem Protektorat der
Kaiserin Friedrich von Anfang September bis etwa Mitte
Oktober 1)896 in den Repräsentationsräumen des neuen
Reichstagsgebäudes eine internationale Ausstellung für
Amateur-Photographie veraustalten. Diese wird folgende
Abtheilnngen enthalten: Geschichte der Photographie, An-
wendung der Photographie zu wisseuschaftlicheu Zwecken,
in der Kunstwissenschaft und im Knnstgewerbe; Landschaften,
Porträt und Genreaufnahmen; Nomentphotographie; Fenster-,
Laternen- und Stereoskop-Bilder; photomechanische Ver-
fahren; Apparate, Lhemikalien und photographische Litteratur.
— Zugelassen werden nur solche Aussteller, welche die
Photographie nicht berufsmäßig betreiben, und haben die
vorläufigen Anmeldungen bis zum ). April 1.896 an perrn
Direktor Schultz - pencke, Berlin 8^., Königgrätzerstr. 90,

Lettehaus, auf besonderen Formularen zu erfolgeu. Jeder
zur Ausstellung Zugelassene erhält ein auf den Rainen
lautendes Lrinnerungsblatt, außerdem kommen Preismedaillen
sowie Ehrenpreise zur vertheiluug, auch ist die Erlangung
von Staatsmedaillen in Aussicht genommen. Im Anschluß
an die Ausstellung werden wissenschaftliche Vorträge und
Projektionsabende stattfinden.
* Znr Ablösung und Vergrößerung der Ge-
latineschicht empfiehlt Pofphotograph LH. Scolik, Mien,
ein sehr einfaches Verfahren. Er legt die Platte, deren
Schicht er ringsum nahe am Rande mit einem scharfen
Messer eingeschnitten hat, in ein dünnes Säurebad p: 30)
und spült die abgelöste Schicht sorgfältig unter den: kalten
Masserstrahl ab. Die Vergrößerung beträgt etwa die prüfte.
Die beim Aufbringen der Schicht auf das neue größere
Glas entstehenden Luftblasen quetscht mau heraus, indem
man ein Blatt glattes Filtrirpapier anflegt und die Schicht
mit mäßiger Gewalt glatt streicht. Das Blatt muß kleiner
sein als die Schicht, da sonst die Ränder festkleben würden.
Die neue Platte wird an einem feuchten Orte liegend ge-
trocknet.
* Zur Erhöhung der Entwicklungskraft können
dein gebräuchlichen pydrochinon - Entwickler einige Tropfen
Terpentinöl zugesetzt werden. Die Dichtigkeit der so er-
haltenen Negative soll eine beträchtliche sein. Liesegang
hat beobachtet, daß der Zusatz vou einigen Tropfen der
gewöhnlichen Firirbadlösung im pydrochinon- oder Pyro-
galientwickler die entwickelnde Kraft dieser Pervorrufer
gleichfalls erheblich steigert. Jedoch darf der Zusatz erst
gemacht werden, nachdem die Platte bereits kurze Zeit,
etwa eine Minute, im Lutwickler gelegen hat und die Linzel-
heiten des Bildes erscheinen.
* Massivrubingläser, d. h. in der Masse gefärbte
Gläser, sowohl Lylinder wie Scheiben für die Dunkelkammer
stellt die Glasfabrik der Gebr. Putzler in penzig (Schlesien)
her. Die bisher verwendeten Rothgläser waren stets mangel-
haft, nie absolut sicher uud waren wegen Schleierbildung
für farbenempfindliche Platten völlig unbrauchbar. Berliner
Vertreter: R. Kindler, 8. Ritterstr. 36.
* Die K88oeiatlon Leibe cle NwtoArLplüö (97 Avenue
Brugmann in Nele bei Brüssel) veranstaltet vom )5. Januar
bis )5. Februar )896 in Brüssel eine photographische
K u n stausstell u n g.
* Bilder auf Glas, Porzellan, Polz rc. Ge-
wöhnliche Kopien auf Albumin- oder auch auf Lollodium-
papier kann man auf folgende Meise auf eine beliebige
Unterlage übertragen. Man reinigt die betreffende' Fläche
auf das Sauberste, überzieht sie dick mit Lopallack und
quetscht das noch feuchte Albuminbild mit der Schichtseite
auf den noch klebrigen Lack, piernach läßt man das Ganze
mindestens -ch Stunden trocken, befeuchtet das Papierbild
mit einem nassen Schwamm und reibt das Papier allmählig
gleichmäßig mit demselben ab. Das Bild, zwar spiegel-
verkehrt, kommt klar und kräftig zum Vorschein und haftet
auf der Unterlage ganz fest. Um es zu schützen, überzieht
man den Gegenstand noch mit einer dünnen Schicht von
französischem Firniß oder farblosen: Sxirituslack.
(Vr. Adolf Miethe, Rathenow.)
* Unsere K u n st b e i l a g e, Madonna mit
Thristuskind, ist nach einer Badirung von F. L.
Wolfram, einem der fähigsten Koloristen der Ber-
liner Künstlergemeinde, ausgeführt worden in der
Kunstanstalt von Fischer öc I)r. Bröckelmann,
Berlin w., Potsdamerstr. PO.
 
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