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Pfälzer Bote für Stadt und Land (25) — 1890

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Nr. 31 - Nr. 40 (7. Februar - 18. Februar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44151#0145

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Erſcheint täglid, Sonn- und TFeiertagS ausgenommen,.
Samtitags mit Unterhaltungsbeilage. P rei3 viertehaͤhrlich
M, 1.20 ohue Trägerlohn u. Boftautfolag. Beftelungen

hei den Boftanitalten u. bei der Erpedition Ploͤckſtraße 103.

für Stadt




Rnzeige- Blaitk für Jämmtliche Bezirke
des had. Unterlandes, Preis pro 1 ſpalt Petit⸗
zeile 10 Bfg. bei Wiederholungen Rabatt.
Inſerate finden die weiteſte Verbreitung.







Nr. 36.

— —






Heidelberg, Donnerſtag, 8 Februar 1890.













25. Jahrgang.








vertreten ſoll. Es iſt dieſe Wahl um ſo wichtiger,




Preß⸗/ und Vereinsfreiheit;

®





lichen Glaubens und der Nächſtenliebe;
für die Arbeiterſchutzgeſetzgebung,




*



heben oder beſchränken.
Wir bitten Cuch,
den Candidaten des Centrums:


des Reichs; endlich,






Eichtersheim. Schäfer, Stadtpfarrer,
Frauz Peter Weickgenanut,

Meyer, Pfarrer, Rauenberg. Meier,
Albert Maier, Flaſchner, Sinsheim.
Eppiugen. Freiherr von Meutzingen, Mentzingen

Bürgermeiſter, Malſch. Freiherr von Benningen
Gänshirt, Stadtpfarrer, Eppingen.
Gerweck, Schloſſer, Bretten.

+



Zas Beichsgefeß vom 22. Juni 1889,
betr. die Invaliditäts- und Alters-

verſicherung.
Echluß)

6. Sonftige Unterbrechung des Arbeits—
und Dienſtverhältniſſes.

Wenn ein zwiſchen einem Verſicherten und einem
heftimmnten Axbeitgeber beſtehendes Arbetz oder
Dienitverhältniß vorübergehend deraxt unterbrohen
wird, Ddaß der Verſicherte während dieſer Zeit aus
jeder verſicherungspflichtigen Beſchäftigung ausſcheidet
(wa8 namtentli bet den fogenannten Saifon-
arbeitern vorkommt), ſo kaun nach $ 119 des Ge⸗
jebe8 für diefe Zeit, aber höchſtens auf vier Monate,
das Berficherungsverhältniß durch Fortentrichtung der



Emma und Delphine.

Von Melati v. Java.

Aus dem Hollaͤndiſchen überſett von L. v. Heemfiede,
Fortſetzung.

Fur dieſe Dinge find-ft Du, beſonders auf Jaba, dienſt⸗
bare Seilter in Fülley aber_ mer kann Dir rathen, Dir mit
freundlichem Zujpruce zur Seite ſtehen, ſich flr Deine Stus-
— geijtigen Genitfje interejjiren, wenn e8 Deine Frau
nicht i{t?, Ob fie in ihrem Kochbuche nicht ſonderlich bewandert
ijit, ob fie beffer mit der Feder als mit der Nadel fertig wer-
den kanıt, was Fümmert e& Dich, wenn Du genug Geld haſt,
Köchinnen und Lubmacherinnen zu bezahlen?“

„Das läßt ſich hören. 7

„NAber,“ fuhr Morig fort, „an eine Frau gefeſſelt zu ſein,


Dein Auge nicht durch ihre Liebenzmürdige Srjheinung erfreut
und Dein Ohr nie mit Mujik und Gejang erquickt, die Dir
Dein Baterland zuwider macht, weil ſie mweiß, Daß ſie dort mit
ihrer primtiven Toilette nie Furore madhen wird, {ag mir,
mein Theuerfter, ob das nicht zum Berzweifeln ift, und oO man
unter ſolchen Umftänden nicht dazu kommen muß, die Flaſche
zum Range der beften Freundin zu erhehen?“

„Du bift ein netter Tröfter, Movig 1“
ich will Dich aus jenen Banden befreien, ehe es zu
iſt.“
Das geht nicht!“



ſpät






Hisherigen Beitraͤge aufrecht erhalten werden; auch
für die nebergangszeit werden gemäß S 158 des
Geſetzes derartige voͤr Inkrafttreten des Geſetzes ein-
getretene Unterbrechungen der Beſchäftigung, inſoweit
fie waͤhrend eines Kalenderjahrs den Beitraum von
bier Monaten nicht überſteigen, einem Arbeits- oder
Dienftverhältniß gleichgeachtet.

7, Unterbrechung des Arbeits oder Dien ft-
verhältuiſſes duxch militäriſche Dienſt—
leiſtungen.

Endlich wird die Zeit, während deren ein Ber-
ſicherter durch eine militäriſche Dienſtleiſtung (d. h.
eine behufs Erfüllung der Wehrpflicht in Friedens⸗
Mobilmachungs= oder Kriegszeiten beim Heere eder
bei der Marine in Folge Einziehung, oder in Mo-
bilmachungS= oder Kriegäzeiten freiwtllig verrichtete
militärijche Dienftleiftung) an der Fortſetzung eines

Reue.
Und was weiter?
„Daß Du aus ſeinem Briefe ſchließen müßiejt, daß eure

Naturen. und Neigungen nicht übereinftimmen, daß es für

Emma natürlich beſſer fei, in Dir vorläufig nichts anderes zu

jehen, als den früheren Spielkameraden,

Fanntjhaft.“ — ;
„Würde er das nicht übelnehmen &“

wenn 5 * *
reundſchaft.“
4 er ijt doch mein Wohlthäter, Mori.“

Das will ich nicht leugnen,
daß Dein eigenes Geld ihn zu
geſetzt hat.

„Baterliebe laßt ſich nicht bezahlen!“

„Willit Du die Vaterliehe denn dadurch belohnen,
feine Tochter unglücklich machſt?“

„Rein, gewiß nicht!“

„Nun, ſo ſchreibe!

meinem Qansherrn abrechnen,“
„Sieb mir mur Deine Borſe⸗

unterweg? bift.“
„Und die Folgen?“
„Du wijt mir dankbar dafür ſein!
lnſchluͤffta ftand Alfred auf.
„Nun, was zögerft Du denn noch?






Es muß!“
jollte id) da







; |
„Schreibe ihın, daß es eine Unbedachtjamkeit Deinerſeiis
war, Dich o Glindlings zu binden, nicht allein um Deinetwillen,
ſondern ſchiebe Emma’3 eigenes Intereſſe vor.“






iſt ein Tintenfaß, dort Feder und Papier




e& mwurde , g ,
einen Berfuch zu machen, das Zoch abruſch
jelbit in unbedachter Stunde aufgebuͤrdet Hatte.
Nach einer Viertelſtunde kam Morig zurůck.
Hier iſt die 8*4 die Drofchke wartet ſchon unten
u



Das arme Kind!“

Fommft Du mit oder biſt noͤch nicht fertig 9“














nicht lediglich vorühergehend eingegangenen Arbeits⸗
oder Dienitverhältniffes verhindert wurde, ganz In
gleicher Weiſe wie die Krankheitsdauer (Ziffer 5)
einent Arbeits⸗ oder Dienſtberhaͤltniß gleich geachtet
(S8 17 Abſ. 2 und 158 des Geſetzes).
s. Beibringung von Beſcheinigungen.

Nach Jukraftkreten des Ceſetzes werden
die erforderlihen Kachweiſe über die zurückgelegten
Beitragswochen durch die Quittungskarten, in welche
diẽ Beitragsnmarken einzukleben ſind, erhracht werden;
befonderer Beſcheinigungen wird es alSdann uur für
Diejenige Zeit beduͤrfen/ welche als Krankheitsdauer
pder Militärzeit in Aurechnung kommen ſoll! So—
weit aber nach den NebergangSbeftimmungen
für den Anſpruch auf Invaliden? und Altersrente
auf die vor IZnkrafttreten des Geſetzes in
verficherungzpflichtigen Arbeitszoder Dienſt—



„Da lie8, iſt e& 10 gut?”

„Sr bemiüht ſich doch eigentlich mit allen Dingen, der
Morik,“ dachte Alfred, feinen Koffer ſchließend, „e8 thut ntir
faſt Leid, ihn in mein Vertrauen gezogen 3zU haben.“

„Berloren iſt eigentlich gar nichts dabei,“ fuhr der Andere
fort, Ddie nöthigen SFreimarlen auf den geſchloſſenen Brief be⸗
feſtigend „gefällt das Mädchen Dir wider Erwarten, dann
launſt Du ja ſehen, wie Du e$ machſt; in feinem Falle wird
e8 Did reüen meinen Rath befolgt zu haben.“

„Sr meint c& doch gut mit mir,“ dachte Alfred, „aber der
gute, arme Onfel !”

Aır der Station angelangt befann er ſich indeſſen und ver⸗
langte den Brief zurücd,

Es iſt doch beffer,“ jagte er,
ſo große Sile hHat e& doch HE N

„Bu ipät!“ war die Autwort ich habe ihn gerade in den
Kaften geworfen.“ ;

wenn ich damit warte; eine

IL

Drei Monate darauf ſaß Alfred in der Vorgallerie des
Hotel des Indes zu Batavia. ;

Er hatte vor Jeiner Abreiſe aus Euxopa ſich noch in
Stalien aufgehalten und befand ſich ietzt ſeit einiger Zeit in
der Hauptftaͤdt des Landes, 100 er geboren wer
Dezember, alfo mitten in der Regenzeit, Regen hatte ihn be⸗
gleitet auf dein Dampfer, R gen bei jeiner Ankunft, und nun
ſchien es noch lange nicht ausgeregnet 3U Haben.

Sn Erwartung des Diners jJaßen Ddie Gäſte in kleinen
Gruppen unter den geräumigen Säulenhallen; das Geſpräch
, | war lebhaft und troß des ſchlechten Wetters ſchien man fich,

menfteggc nach dem laͤuten Laͤchen zu ſchließen, gut zu unter⸗
Alfred allein hielt ſich abſeits; er war nignris— der un⸗
gluͤckliche Regen hatte ihm ſein ſo ſchön geträumtes Zava gaNnz
verdorben, Au Hatte er an der Poͤſt keinen Vrief ſeines
Onkels vorgefunden,





+




(Fortjebung folgt.)






















































































 
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