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Pfälzer Bote für Stadt und Land (25) — 1890

DOI Kapitel:
Nr. 51 - Nr. 60 (2. März - 13. März)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44151#0233

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zeile 10 Bfig., bei Wiederholungen Rabatt.
Inſerate finden die weiteſte Berbreitung.












































rigens iſt es ein großer und verhängnißvoller Irrthum,
zu glauben, die katholiſchen Lehren ſeien unvereinbar
mit den Fortſchritten und der heutigen Geſtaltung der
Geſellſchaft; ſie ſind nur unvereinbar mit den Irr—
thümern, welche Bosheit und Unwiſſenheit mit dieſem
Fortſchritt verflochten haben. Die Wahrheit und die
der Entwickelung der menſchlichen Geſellfchaft zu Grunde
liegenden Grundſätze ſind zu allen Zeiten dieſelben,
und ſie haben die ſtets junge und friſche Kraft, einer

die Geſellſchaft wäre e& ein Unglück, wenn inmilten
des Irrwahns, des Hochmuths und der Zügelloſigkeit
die Sonne der katholiſchen Wahrheit nicht ſtets auf
die Erde ſchiene, um dieſe mit ihrem Licht zu erleuchten
und ſie mit ihren befruchtenden Strahlen zu erwärmen.
Wir könnten es aber auch niemals unterlaſſen, der
Welt die Lehre zu verkuͤndigen, zu deren Bewahrerin,
Dolmetſcherin und Lehrerin Jeſus Ehriſtus die Kirche

zu verkündigen.

Die Verkündigung des Wortes Gottes bildet einen
großen Theil des Apoſtoliſchen Amtes, und in der Aus⸗
übung dieſer Pflicht werden wir mit Gottes Hülfe es
niemals an Uns fehlen laſſen! Wenn ſelbſt auch Viele
die Verkündigung dieſes Wortes verachten oder in's
Lächerliche ziehen, ja wenn ſie, was eine ſchwere Be⸗
leidigung iſt, darin eine Auflehnung gegen die irdiſchen
Gewalten ſehen — wo ſie doch nur die ſchuldige Ehren—
bezeugung und Unterwerfung Gott gegenüber iſt; oder
die Erniedrigung der Vernunft — wo ſie doch deren
Vollendung und höchſte Würde iſt; oder die Knechtſchaft
— wo ſie doch nur die wahre, des Menſchen allein
würdige Freiheit iſt: ſo iſt das ein Grund mehr zur
lauten Verkündigung der Wahrheit der himmilichen
Lehren; denn dieſe Wahrheit wird, wenn die Geſell⸗
ſchaft noch gerettet werden ſoll, früher oder ſpäter doch
über die Verirrungen menſchlicher Verkehrtheit triumphiren.

Mäge e& dem Himmel gefallen, daß diejenigen,
welche die Geſchicke der Völker in der Hand haben, in⸗
mitten des mächtigen Ueberſchwellens der grundſtuͤrzen⸗
den Gedanken, zum Beſten der Geſellſchaft ihre Soͤrge
auf Beendigung des Kampfes richteten, welcher in allen
Zweigen des öffentlichen Unterrichts, in der Preſſe und
mit noch vielen anderen Mitteln gegen die katholiſche
Lehre geführt wird. Möge es SGott gefallen, daß ſie
ſich dafür entſcheiden, der Kirche und beſonders ihrem
Oberhaupt ſolche Bedingungen der Freiheit und Unab-
hängigkeit zu gewähren, daß ſie ohne Hemmniß die von
Gott zum Heile der Welt empfangene Aufgabe erfüllen
können.

Mit dieſem Wunſche, der auch Sie Alle beſeelt,
erneuern Wir dem H. Collegium Unſern Dank, und zum
Zeichen Unſerer beſondern Anhaͤnglichkeit ſind Wir
gluͤcklich, auch bei dieſer Gelegenheit Ihnen, Herr Car⸗




Der Wackeren wackerſte Wacker
Zerſchlug den Tempelbau ſchnell,
Denn ſie bauten auf fremden Acker
Mit Hämmerle, Schurzfell und Kell’,

Drum lebe der wackere Pfarrherr
Es leben die Männer all’ acdht! /
Wir rufen von nahe und fernher
Unb fingen, daßs ſchallt und Fradt:

Es weicht es flieht, e& weicht es flieht
Mit Wehſchrei wüthend und grell,
Es weicht es flieht, zum Land auszieht
SIn Trümmern das ſtolze Kartell.

Vermiſchtes.

Ein Junkerftreid. Wie ein Nachhall längſt ver—
gangener böſen Zeiten klingt ein Vorfall, der ſich vor Kurzem
in Ungarır zugetragen und an deſſen Wahrheit kein Menich
glauben mürde, wenn die gerichtliche Verhandlung nicht Ddie
huchſtäbliche Richtigkeit verblirgte, Der Sohn des reichen Te-
meriner Großgrundbhefiger3, Vekonom von Beruf, ftieß eines
ſchönen Tages bei einem Spaziergang auf einen Mann, den er
als der Wildieberei verdächtig und jofort au für verhaftet
erfflärte, Der angebliche Wilddieb war von drei Hunden be-
gleitet, und es Hälte nur eines Winkes hedurft, ıum {fte gegen
den jungen Herrn zu Hegen, Allein der Verdächtige Jagte ein-
fach er werde dem jungen Manne nicht auf deffen bloßes Ge⸗
heiß — was den Junker veranlaßte, feinen zu Wagen des
Weges Iommenden Säger Herbeizurufen, den Widerfirebenden
an die Wagenbremſe binden zu lafjen, und da von dem Manne
nichts mehr zu befürchten ftınd, deſſen Hunde zu erfchießen,
Dann ſaßen die Herren auf und der Gefangene mußte neben
dem Wagen anfangs einhertrotten, ſpäter alz ein luſtiger
Trab eingeſchlagen murde, athemlos einherlaufen. Sine volle







25. Jahrgang.



laten und allen hier Anweſenden den Apoftolifchen
Segen zu ſpenden.

Deutſches Reich

* Berlin, 8. März.
— Die „Köln. Ztg.“ dementirt die Melduug, der
Faiſer und der Kanzler hätten eine anderweitige Gin-

richtung der oherſten Reichsämter beraͤthen
— Wie die „Hamburger. Nachrichten? melden,
wird die neue Militär-Vorlage erft zu Herbit
erwaxtet; dieſelbe werde außer der Meorganifation
der Artillerie Beſtimmungen betreffend Vermehrung
der Unterofftziere ſowie Verbeſſerung der Lage der-

ſelben enthalken.

München, 6. Maͤrz. Vom biſchoͤflichen Ordinariat
Augsburg erhält das Mündener Fremdenblatt folgende
ſchriftliche Erklärung: „Augsburg, den 24, Februar
1890. Erklärung des Pfarrers Jojef Stempft in Dber-
reate an Hrn. Or. Kauſen 20. in Muͤnchen, niedergelegt
beim hochwürdigſten biſchöflichen Ordinariate Augsburg.
Nachdem ich über Hrn. Dr. Kauſen 2C, heffer unter-
richtet morden bin, bedauere ich die in meiner Abwehr
im Weiler Wochenblatt gegen denſelben enthaltenen be-
leidigenden Andeutungen und nehme ſie zurück. Joſeyh
Stempfl, Pfarrer.“

— * Münden, 8. Mäxz. Die Akademieſchuͤler tumul⸗
firten Nachts wegen der bekanuten Budgetabitriche
vor der Wohnung des Centrumsführers Orterver
der Polizeihericht meldet darüber: „Demonftration,
Vor dem Hauſe Vr. 20 in der Salzftraße, in wel-
chem Herr Abg. Dr. Orterer wohnt, fammelten ſich
in pergangener Nacht von 11 Uhr an zahlreiche, zu⸗
meiſt der Akademie und Univerfität angehörige jingere
Leute an, welche in tumultuhſer Welfe ihren An-
ſchauungen Ausdruck gaben. (Sie hrüllten. „Vereat
Orterer', „Nieder wit Orterer“, ſchlugen mit ihren
Stöcken gegen die Fenſtexläden, joͤhlten und pfiffen.
D, R.) Den fofort erſchienen Polizet Organen ge⸗
lang cS, die Demonſtranten alluiählig zı beruhigen.
Dieſelben zogen in den Hackerbräufeller, ohne zu
weiteren polizeilichen Einſchreiten Anlaß zu geben.
Zur VBerhütung einer anfänglich in Ausſicht {tehen-
den Wiederholung verblieb eine große Anzahl Gen—
darnen zu Fuß und zu Pferd bis gegen 3 lhr fruͤh
am BPlage.“ — In der heutigen Finanzau3 j Hu ß-
ſizung erflärte das Centrum, auf den den Mbge-
ordneten geſetzlich zuſtehenden Schutz hinweijend, e8
müſſe erwägen, ob unter ſolchen Umftänden getagt
werden könne, wenn die Staatsregierung nicht die
Mittel oder den Willen habe, den Abgeordneten Schuß
und Unabhängigfeit zu garantiren Die Saͤche gehe
über perſbnliche Beleidigungen hinaus. Liberaler-
ſeits wurden ebenfalls Maßregeln zum Schuͤß der
Abgeordneten verlangt. Orterer (Centrum) be—
ſpricht die Aufforderüng der „Neueſten Nachrichten“

*






dieb“ an einem ſteilen Punkte zu Fall kam und von dem
Wagen eine Strecke weit auf dem Boden dahingefchleppt wurde,
Als der Gepeinigte und ſeine Peiniger im Schloͤſſe angekommen,
wurde der erſtere gnädig entlaffen, da der junge Fernbach ſich
angeblich überzeugt hatte, daß der Gefangene unſchuldig ſei.
Der Nißhandelte klagte, und der Neufatzer Gerichtshof erkannte
auf mildernde Umftände, bemaßz die Strafe für Beter Fernbach
mit adt Tagen Sefängnig, für den FJaͤger Sofef Benezinger
mit fünf Tagen Gefängniß, Die kaiſerliche Tafel, an welche
appellirt wurde, fand das Amüferent des SJunkers weniger
berückſichtigenswerth und erhöhte die Strafe für Fernbadh jun,
auf drei Monate, für ſeinen Untergebenen auf einen Monat
Sefängniß. *

— Der junge Kaifer von China, den feine Mutter
erft vor Kurzem ermahnte, ein guter Sohn zu jein und ſich
auf jeine hohe Beftimmung vorzubereiten, iſt ſchuct aler Bes-
vormundung entſchlüpft und fHaut, wie es Heißt, jebt in jedem
Zweige der Staa zverwaltuns nach dem Rechten, Kuan Tſu
hat durch einen einzigen in der „Pekinger Ztg.“ neröffent?icfiten
Erlaß alle Provinzialämter aufgehoben, welche während des
Taibing Aufſtandes gegründet wurden jetzt aber nur dazu da
find, um die hungrize Menge von Stellenbewerbern zu ver⸗
jorgen, welche die Staatzprüfungen auf das Volf Ioslajjen.
In einent anderen faiferl, Grlaffe wird den Vorſtehern des
Departements erllärt daß die Gewohnheit, „in mehreren Mo-
naten nır einmal auf das Bureau zu fommen“, nicht länger
angehen fanın, Auch die Polizet von Becking wird zu größerem
Pflichteifer angejpornt., „Pecing,“ {o fagt der Katjer, „Könnte
eine Muſterſtadt fein, wenn die Polizei ihre Pflicht tHhäte,
SGerade das Gegentheil iſt der Fal,“ Kuang Z{n hat jedoch -










































































 
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