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Pfälzer Bote für Stadt und Land (25) — 1890

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Nr. 191 - Nr. 200 (22. August - 2. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44151#0781

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Öfheint tagtich mil diusnehrie der Sonn-
— mit Unterhaltungsbeilage,



und Feiertage.
Preis vierteljährlich
- 1.20. ohne Trägerlohn n Poftanffchlag. . Beftelungen



für Stadt







Verantwortliher Redakteur:
Julius Jecker in Heidelberg.







5—

2 Beneral-Berjammlung der Katholiten
| Deutflands in Boblenz.

%%rüfmngérebe des Präſidenten des Lokal⸗
Comitee's, Rechtsanwalt Müller.
ee ſei Jeſ
e eit Wen .
X6 ©brenvolle und

D



l

A en
* 2

A

2

14 Tehen. Eebhaftes Brayo).
4

Vofalfomite raftlos mit der größten. Aufopferung
26 Hoͤrbiin beſtrebt geweſen, all den lieben Gäſten
* üllen Theilen des deutſchen VBaterlandes einen
4 feſtlichen Empfang zu bereiten (Bravo!) Mit
derer SGenugthuung darf ich hekvorheben an

4*

4 anderen Glaubenz (Bravo).
Qan vn Behörden, Civil- und Militärbehörden 1nd
8 * beſonders bei der ſtädtiſchen Verwaltung für
zg ſere Wünſche und Beſtrebungen das bereit-
ie und ebenswürdigſte Entgegenkommen ge-
Mın lebhaftes Bravo), wie wir denn heute Abend
e Freude haben, den Oberbürgermeiſter unferer
14 * der ſich in den wenigen Jaͤhroͤn feiner hieſigen
1 'qtat‘Qfeit die Liebe der gaͤnzen BevSlferung, erobert
1 8 nd den verehrten Hetrn Polizeidirektor 1und

f Ol Grafen Brühl hier in unfjerer Mitte zu
“ (türmifches Bravo!). Und in der That, e8 ift
] * Sroßes und Herrliches zu jehen, wie Taufende
] — Theilen Deutſchlauds zujammenftrömen,
1 Mnr und Edle des Landes, Gelehrte und Ungelehrte,
14 2 Handwerker, Bürger und Bauern um ihren
2 auben zu befennen, das fath. Bewußtiein zu
1 6 and hier zu berathen, wie dem Eindringen des
nen Heidenthums entgegen gearbeitet werden
L [)? und wie die ſozialen Schäden der jetzigen Zeit
* 4 verden Fönnen. (Bravo!). Wir Koblenzer
2 * s als beſondere Ehre enipfinden eine ſolche
* j te Verſammlung empfangen zu fönnen. Sie
&, daß auf der ” vorjährigen Verſammilung zu

Wir haben







Bochum beſchloſſen

Sie wiſſen auch,
dieſes Beſchluſſes
fieße ſich darüber
Zeitung“ hat ja b

daß in der diesj

fall in Bayern i

{

ganz Deutſchland
Eebhaftes Vravo
m.. H. ! al3 damals
der Bochumer Bef
ging eine ſchmerzli

auch diesmal Böſes
unſere lieben
vereitelt worden wä

zahlreich und in
Ruf: nein!). Wir h
an unferem Wein, j
Fröhlichkeit zu ergb
Vortheil, die Bayerı

Lohalität ſtürmiſch

feſtigt und geſtärkt
das Hauptübel Bay
dtet werde (lang

die















— *

2 2
— 2
* * 3
— —

*














Anzeige-Blatt für die Amtsbezirte Heidelberg,
Ladenburg, Weinheim,. Schwebingen, Vhilippsburg,
Wiesloch, Bruchfal, Bretten, Nedargemüänd, MoSbadh,
Eberbach Buchen, Walldürn, T.-Bifchofsh, Wertheim 2C;



yud, Berlag ı. Expedition von Gebr, Huber







wurde, daß in dieſem Jahre die
welche Umftände d

ie Ausführung
vereitelt haben.

Vieles, Vieles
ereits vor einigen Tagen an den
Palais in Mainz erlauſcht,

ährigen SGeneralverfammlung. eine

Wir hahen Schlimmes erduldet,
und den Humor
dieſer Zwiſchen⸗
wahrlich nicht wichtig genug . um

vier Tage lang zu beſchäftigen.
und Händeklatfchen) Allerdings,
die Naͤchricht kam, daß und warum

um es zart auszudrücken,

und als Koblender möchte ich
gen daran knüpfen. Goͤtt hat
zum Guten gewendet (Bravo!
c nicht die Freude Haben,
3 Bahern hier

ve. (Bravo!) Glauben Sie, daß

aben die Freude, die Bayerır unter
yern haben ſich nicht allein
rn auch an unſerer rhäniſchen
ſie haben den Troſt und den
den es mir nicht übel nehmen,
wie man Treue gegen die
mit wahrer, - echter
fall) Ich bin überzeugt

o
*

ond

tzen,
1 er

er Bei

olifen in Bayern be⸗
werde, und daß auf dieſe Weiſe
ernz, das Stagtskirchenthum, ge⸗
anhaltender, ſtürmiſcher Beifall)
ſche mich anfchließen, welchem
f von Sekau dem Lofalfomitee
ſchreiben geäußert hat, daß nämlich
von den Augen der Mächte,
zu ſorgen haben,
Freunde und
g zu erkennen



vermögen Grovoh Damit verla ;
Frage Großes können wir Shnen hier in Coblenz
nicht bieten. Aber nie finden Sie an der ganzen
Pfaffenſtraße (Heiterkeit) etwas ſo einzig Schönes,
wie unſer ſchoͤuͤes Coblenz, und die Coblenzer jelbit
find prächtige Leute, ſage ich Ihnen (große Heiterkeit;
Sch ſelbſt bin nicht geborener Coblenzer. - (Heiterfeit:)
AWarme Begeifterung. für Ddie katholiſche Kirche,
flammendes Feuer für alles Guͤte und Ideale, aber
aber auch echt rheinijche Frohlichkeit fördern ſie det
uns. (Bravo!) Und vor Allem, Coblenz iſt die Ge⸗
burtsſtätte des großen Görxes, (Bravo!) dieſes glän⸗
zenden Streiters vor den Herrn, dieſes tiefſinnigen
begeiſterten, rortgewaltigen freiheitlichen Kämpfers
für Thron und Reich In ſeinen Sinne wollen auch
wir wirken Ich ſchließe mit dem Wunſche daß
auch dieſe erſanimlüng dazu beitrage, daß das Reich

Gottes gemehrt werde auf Erden. (Lebhafter langan⸗
dauernder Beifall

ſſen wir die bayerijche

Rede des Abg. Dr. Win

Meine Herren — und meine Da
An dem Redner, den wir j
ich nur das eine zu tadeln, daß ‚er der Damen ſich
nicht erinnert hat (Heiterkeit). Sr follte wiſſen, daß
eS ohne dieſelben nuͤn einnmal gar nicht geht, tund
daß wir ohne fie den Kultuxkaͤmpf nicht beitander
hätten lallſeitige Heiterkeit 110 Beifallh! Damit habe
ich dieſe Sünde gefühnt.

Nach der gehörten Rede iſt es einigermaßen ver—
meſſen, das Woͤrt zu ergreifen, den dieſe Rede hat
den am Begrüßungsabend gegebenen Stoff voll und
ganz und in vollendeter Form erſchöpft: Ich haͤbe
das von meinem Freunde nicht anders (erwartet, aber
doch meine helle Freude daͤruͤber gehabt.

Wir ſind nach dem ſchönen Coblenz ſehr gern
gegaungen, und ich habe ſchon in einer früheren Zeit
für Coblenz mich lebhaft intereſſirt. Ich konnte Dda-
mals aus anderen Gründen nicht durchdringen; aber
das Rechte ſiegt doch und mun f

( gtede ſind wir hier aller⸗
dings weſentlich in Folge des Umftandes, daß in
München Hinderniſſe

entſtanden, die Verſammlung
dort abzuhalten. Ich bedauere dieſe Hinderniſſe, aber
ich meine doch, ſie werden viel zu ſcharf aufgefaßt
und geben uns in der That keinen Anlaß, Ddariüber
viele Worte zu machen. Ich bin für mich ganz über⸗
zeugt, daß der Grund nicht darin liegt, daß man
überhaupt der katholiſchen Bewegung entgegentreten
vollte; man hat vielmehr geglaubt, daß in diejem
Jahre beſondere Gruͤnde vorliegen, in München nicht

dthorſt.
men! Geiterkeit)
deben gehört haben, habe













2
1 Die ſchwarze Hand. — verb.)
—— Roman von Lampert de Ste. Creit
torifirte freie Ueberſetzung von PHhilipp Freidank

* Couvert des Briefes trug den Stempel Manilla.
1 r Unterfchrift zu jchließen, mar alfo Maria Ordonnez
verheirathet und ihr Mann mußte demnächſt an⸗
V nhe“- Der Brief war eigenthümlicherweife am Vor⸗
ıc 068 Mordes an Maria Ordonnez gefchrieben. Wer
f 7 diefer Quiz ſein, von. dem in dem Briefe die Hede
dolbe ür e$ vielleicht diefer Mendrilla, den der Sicher⸗
N ſchon länaft als verdächtig hielt? Welches Fnte-
* t derſelbe gehabt, Gelder und Briefe des Mannes
* eria OÖrdonnez . zu unterſchlagen und diefelbe . zu
* * hrem Manne zu jhreiben ? .
(re(CObo - bverlor jeinen Muth nicht. Er begab ſich nach
äfin'b Surüd, um beim Minijterium des Innern Exkun⸗
8 über den nach Manilla VBerbannten einzuziehen.
Aa ST nicht leicht; denn nicht weniger als hundertein-
Aug 18ig BVerbrecher wurden feit drei Jahren zur Ver-
Yao nad Manilla begnadigt.. Man Fonnte ihim über
ell! kene Austunft geben, wenn Sacobo nicht die
N der Verurtheilung angeben fönne: E
w" Criminalbeamte. gab fich die Mühe, die Lilte der
‚ Al tanilla_ bverichicten VBerbrecher durchzugehen.. Bei
;’„‚afo Undankbaren Gejchäfte fiel ihm jojort der Name
zgr D Bodega auf, ‘ weldher wegen Zalihmünzerei vor
3;‚9{ zu ſechszehn Zahren ‚Zwangsarbeit . verur-
pf war.

‚B: tden mwa
)% %E‘ dem Namen SIdefonfo’8 fand ſich über ſeinen
3in d die Notiz : DBerheirathet mit Maria Mosquito3,
8 * — ohne Kinder: Der findige Gebheim-
egab ſi
en Da s Sivilftand der Gefuchten feltzujtellen. Bon ihren
D dten Yebte mur noch eıme alte Tante, weldhe ihm
“ens S0cobo erfuhr ferner, daß Maria Mosquitog aus
. Meigung ‚ einen Metallgraveur Nanicus Sldefonio

ehrlichen Mannes, biz
Frau in Balencia. ein

aus jeinen Dieniten ge
veruntreut hHatte, Sei

zu drängen.

trotzder Thränen und
gaben ſi
die beiden Banknotenfä
fielen und
urtheilt wurden.

kurzer ‚Zeit aus Balenc

erfuhr,. da

B fie in Ma
hHabe,

und zwar in. Ge



8
* * jofort nach Valencia, woes ihm leicht
vill Lue Berfonalbefchreibung von Maria OÖrdonnez ver⸗
Te6,ScBeirathet ‚Batfe und mit i in glüclicher












nach einigen Zahren ein Onfel feiner
traf und bei dem. jungen Chepaar
dahin .Intendant bei

Onkel! war ein durchaus

Jagt, weil er über über 100,000 Fr2.
t Diefer Zeit frijtete er fein Dalein

a IMo3ZquitoS zu {hleichen

ſeiner Frau ließ
e und. ſpäler Bantk-
achen.

jen Beträügereien floß reichlih und
Hitten feiner. Frau febte Bodega dies
Bodega‘ und Mendrilla
ben hin, bis eines Tages
ie Hände der Gerechtigkeit
ten verdienten Strafe ver>
des Graveurs bhetrifft, ſo
mebhr, als daß fie nach
ia' verfjhwunden war. Man glaubte,
efühl ein Leids angethan.
Ordonnez und
re aufgehalten
es, deſſen Be-

terielooſ

ſſcher in-d

laga ſich einige Zaͤh
ſellſchaft eines Mann

Nidhte nach Xere3 Kbergefiedelt
„Schwarzen
ur den Polizei-Agenten war e


— —
Nichte dabon Kennte

ſchloß mit der Be⸗

feiner. Richte und

inzwiſchen auch- in

( nde Mendrilla von

rigejagt worden war.

nach Xeres 'theilte Facobo dem
nach Cadir fahren,

Eine Depejdhe aus Manila hatte nämlih die Abreije der
Begnadigten nach Spanien beftätigt. “Muleta mwollte vor
allen Dingen die Geſchichte des Klofterfchages feſtſtelen;
denn-e3 ſcien idm räthielhaft, auf welche, Weiſe Maria
Ordonnez ſich zu ‚diefem Verfüche der Höbheren Hochſtaplerei
hergegeben habe.

Nach dieſer Ab

in Berbindung ftand, und dak feine
niß hatte, .

Der Vericht des Bolizei-Agenten
merfung, daß Mendrilla der Mörder
Antonio unfchuldig fei. Kacobo. hatte
Erfahruna gebracht, aus welchem Gru
dem — von Moron fo
Na

Abſchweifung kommmen wir wieder zur
SGegenwart zurüc. Der Unterfucdhungsrichter Hatte nach
dem VBerhöre des Luiz eine längere Unterredung mit dem
SGeheimpoliziften, nach welcher ſich derfelbe in die Zelle des
Briganten begab. Mendrilla gejtand, daß er der 'ent-
ſprungene Gefangene jei, aher er leugnete zum großen Ver⸗
druffe Sacobo’3, daß er Sldefonfo kenne. .

Die Fragnente des Briefes, welche Muleta im Zimmer
bon Maria Ordonnez gefunden hatte, bewiefen zur Genüge,
daß ſich die Zrau in denſelben eine Waife aufbewahren
wollte, un fie'gegen Quiz 3zu gebrauchen, wenn. er ſie eines
Zages zu brutal mißhandelte. ;

Der Geheimpolizijt. Janı nach, aus welcher Urjache das

ſchreibung auf Luiz Mendrilla paßte. ;läerbtred;ecg t’anf I?;agiabyi@éfipntness poflféibrtömogbien jein

* onnte. Zedenfa eaDNATigie Luiz ohne Zweifel, als er
... £heodora Bodega (Maria — untertwarf der Naria Ordonnez tödtete, eine gefährliche Beugin zu befei-
— ihres OnfkelS {ehr ungern ; doch madte fie Feinen tigen.. Die Briefe, weiche. Maria Ordonnes empfing, und
Kirrinch, fich derfelben zu entziehen. Der Mann Dicjelbe anwiefen, _ fih denn Geboten des Luiz zu
g?‘“f‘ß magrgnbn 7 — 2 44 5 fügen, waͤren beftimmt getälicht. Das Bruchitüc des
te einen. kleinen Handel . mi elſinen ; 8 ; } *
Auffällig mar eS, daß die YUbmwejenhHeit Luiz Mendrilla’3, Briefes, das Facobo in den Himmer Maria Ordonnez

Handſchrift,
eſchlagnahnit
Fortfetzung folat.)

wie das Schreiben,
hatte.



SMendrilla mit der „Mano negra“


 
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