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'sfin{f?u *äaiidy Sonn und FeiertagZ auZgenommen. 2* AA E SR
— Unterhaltungabeilage. B reis oierte(äbeli@ ür Stadt und Land. — Breis pro 1 !
W den %ftä»äfl?%ryät * — — Inferate finden die weiteſte Verbreitung,
— * — Heidelberg/ Sonntag, 30. Närz 1890. 25. Jahrgang.
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7 — Gr ertrug Ddieje SoHmöhungen mit wundervolem | Kehreiben gr. Heiligkeit Japſt Leo XIl an
S Q5jührigen Pfarrjubiläum des | SoGweigen, Troft findend im Gebet, in der Vetracht- Heiligkeit Papft £
jo yna des Leidenden Seilands und in dem Bewußtſein, Ge. Majeſtät den Laiſer Vilhelm ll.
%, Herrn Btadtpfarrer Wilms. 4 eine gute Saͤchẽ —4 — 64 * * Majeftät!
4 Y⏑ Her der Sieg bleiben müſſe. Und ſeine Hoffnung HL M ir danken Ew Majeſtät für das Schreiben
4* 4 —— 4 — zu Schanden geworden. Seine Gegner JD eil welches Allerhöchſtdieſelbe guͤtig Uus 24 2
— er norher Längere Bett Bicar in | verfwunden, Iheils verfiumumt. ur einzelne ZAaNa- | um unſer Intereffe auf die internationale Conferenz
0 ! [)iefr?“ln‚ %farrvcrmcfer) 5 4 hei Offenburg. und tiker ſuchen noch das alte Gejchrei 'fort_gufeijm‚ aber zu lenken, welche in Berlin zu dieſem Zwecke zufammen«
emeinde geweien war. G3 wird Hoffent: | Mal hört nicht mehr auf fie. Die kath. Semeinde zutreten im Begriffe ſteht, die Mittel zur Verbeſſerung
8 Ölauf der gegenwärtigen Fajtenzeit Ge- | HeidelbergS aber {teht fejt, geeinigt und blühend da, | der Verhältniffe der arbeitenden Klaffen aufzufuchen.
? M 8 Ofen werbeit, Der aflgemgm„ Begeijter= | wie noch nie und ſchaart ſich begeiftert Mı thren ge= Es gereicht Ung zur Freude, Ew. Majeftät dazu zu
| hßfim che diefer %niaß in allen Schichten . der liebten Seelenhirten, Herrlich hat ſich an der Heheſ⸗ beglückwünſchen/ daß Allerhöchſtdieſelbe ſich eine ſo edle,
M Bebölferung Geidelbergs& Heroorgerufen | berger Kath. Gemeinde das Wort Tertulliang Dewährt: | fo erniter Aufmerfjamteit mürdige und die ganze Welt
4 4 S fei%r[ic[)eu — zu verleihen. | Die Kirche hat das Gigenthümliche, daß fe um ]O | intereffirende Frage ſo ſehr ans Herz genommen Haben.
Üd}eo © 48 heute bamit‘ßegnfügen ynit wenigen | wehr aufblüht, je mehr fie verfolgt wind Die Zahl Dieſe Frage hat übrigens Uns ſelbſt unaufhörlich
* die {o_auggedehnte . unDd fege'n%reicbc Mirk- | der Latholiken Heidelberg3 hat ſich in den letzten | beſchäftigi, und das von Em. Majeflät unternommene
ſeres geliebten Seefenhirten waͤhrend der 25 Jaͤhren mehr als perdreifucht. Durch Anregure Werk entſpricht einem Unſerer theuerſten Wuͤnſche Wir
8 öl zeichnen / des Sladtpfarrers entftanden eine Reihe fegenSreidh | Haben ſchon früher, wie Allerhöchfidiefelbe fich erinnert,
Uıg Üt, dasS wird Jeder zugeftehen, der ihır | wirkender und den Verhältniß der Nenzeit ent/preden- | Unfre Gedanken über dieſen Gegenftand Kundgegeben
, Da Oaus aus eine friebliebenbei’“sof)anneffi der Zuſtitutionen. Es wurde cin BincentinSverein | und mit unſerem Worte für denfelben die Lehre Dder
8 4 Heidelherg aber fand er das Arbeitsfeld | gegründet, weldher, trefflich organifirt und geleitet, | Fatholifdhen Kuche geltend gemacht, au al8 ihr Ober«
R 8 on %en Qeiden 1nd Mühfjeligkeiten, | unendlih viel Gutes wirkt, Die barniherzigen Schwes | Haupt an deren Lehre bei einem neuerlichen Unlafle
x der Mpoftel. im 11. Kapitel feine8 ämeiten, flern haben den Kraukendienſt an einer blühenden | erinnert und damit dieſe ſchwierige und wichtige Frage
4 ichildert, hat aud Wilm8 manche | Privatklinik übernommen und werden näcftenS in | nad alen Grundfäßen der Gerechtigkeit gelöft werde
— 8 „Semel | ir ueuerbantes Haus in der Wefiftadt einziehen. | und die berechtigten Intereffen der arbeitenden Klafje
18 e . Süm, einmal. biu . ich gefteinigt worden.“ | Gin Gejellenverein ſorgt für die Mufnahıne und Pflege gebuhrend ſicher geftellt werden, Haben Wir ANen 110
N nnlelo vor der Nbftimmung. über die der durchwandernden Geſellen. — _ Marienhaus Feden, die Regierungen einbegriffen, die Pflichten und
14 der Mifdh/Oule eine Verjamnumlung, der ninimt ſich Dder zahlreichen kath. Dienſtudchen all. | bejonderen Obliegenheiten, welche fte Haben, in das
il Männer ‚in der Schulkapelle abhielt, Die „Cäcilia“ hat den Kirchengeſang beonmes: Gedächtniß zurückgerufen.
teine 8* Tenfter und er mußte durch die das kath Caſino und Ddie „SConftantia“ jorgen für Ohne allen Zweifel wird das vereinigte Handeln
7 4 ie Flucht er — Doch die härteſten Unterhaltung und Belehrung; die beiden Studenten⸗ dex Regierungen mächtig zur Erreichung des fo ſehr
4* < Ara en en freue% @eeienbirten im Dden fieb- | cOrborationen „Balatia“ und „Yyminia” lopie DEr | erfehnten Zieles Heitragen. Eine Gleichartigleit der
} IEI;Q}T‘“[)‘L‘en‚ Mit blutendenı Herzen mußte er mit- akadeniſche Bonifatiuzverein ſuchen die kath. Stu⸗ Anſchauungen und der Geſetzgebungen, ſo weit ſie
I den ' „ Die zahlreide Katholiken ihrer Kirdge ‚den | denten der, Hieligen Univerfität zu einigen und Der | menigjtens die verſchiedenen Verhältniffe der Dertlio-
X i * fich Dden Sektivern anfOlofjen. fath. Sache zu erhalten., Dieſe 301)11_‘&({)611 Schöpf? keiten und Länder geſtaiten, wird geeignet fein, in hHohem
* — wurden den Katholiken. entriffen. und | unNgen, welche alle in den Ießten 25 Zahren ent= | Grade die Frage einer gerechten Loͤfung entgegenzu-
D.tteäh%e%efuitenfir e war in großer Gefahr.. Der ! ftanden, find ein fiherer Beweis dafür, daß die kath. | führen. So können Wir nur nachdruͤcklich alle Bes
4 ; inde Hei ; der Leituug ihres Stadt⸗ ihungen der Conferenz unterftuͤtz iche darauf
Y m* Mußte und muß jeßt noch in einer aus Gemeinde Heidelbergs unter der Leitung ( rathungen der Conferenz unterſtuͤtzen, welche daͤrauf
/ A ßte und muß * 7 ; * — D
;@ge‚ 4 hergerichteten und erhaltenen Noth— pfaͤrrers voͤn einem guten Geiſt befeelt worden iſt | abzielen werden, die Lage der Arbeiter zu Heben; wie
— Hu Sen. | Nehmen wir noch dazu, daß unfer Stabtpfarver einen | , B, eine den Kräften, dem Alter und dem Grſchlecht
7 4 4 — ⏑ alt- ! großen. Theil unferer Gemeindemitglieder äg_@fbnl_e beffer angepaßte Arbeitszeit; die Sonntagsruhe und im
6 4 Und ein ſroleflauliſcher Hausbater einge- und Chriftenlehre untexrichtet und zum Tiſch des | allgemeinen Alles, was geeignet ift zu verhindern, daß
8 4 werden au dem Kath, Herrn geführt, für viele ein geſchützter Serlenſührer der Arbeiter wie ein feiles Werkzeug ausgebeutet werde,
unDd daSfelbe etnem altatholifchen | und Beichtvater, für un& alle aber ein Kiebeboller | ohne Rückficht auf jeine Menjchenwürde, feine Moralität
f ütenbr„ Übergeben: fatholifche, ja von Sejuiten | Geekjorger ‚ift, der eS berfteht, Dei ‚allen religtdjen | und feinen Häuslichen Herd. _
@eeieny_ e fiftung,en werden Altfatholifen zuges ! Anläffen mit Ienem})%n@en_ *4 der ihm * ‚ Curer Mojeftät iſt es indeß nicht entganen, daß
'fßnme‘“be ©gen diefe und viele andere Die Katholifche | Gut aufteht, 3 UNS Zorte der Srbauung 1D DeS | die glückliche Löfung einer ſo ernſten Frage neben der
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A e 5 Dei ſchwer ſchaͤdi S egeln | Zroftes zu reben; ſo Degreift ſich die allgemeine Be= | weiſen Intervention der buͤrgerlichen Gewalt die maͤch—
A ?Rtlmgbefgä?; }g‘;fi“a{‘?“&%fi% ;{*f‚‘ä?täiä geliterung, uit welder die hiejige kath. Gemeinde | {ige Baihitfe der MNeligion und Iie wohliHätige Aktion
; ‚f;äl‘hgeämen noͤch die u„„äbfiggfl per.fönlid)en Beletz | ihrem Pfarrer die Glückauſche zum, 25 jährigen der Kirche erfordert. Die religiöſe Sefinnung allein iſt
en die unferem geliebten Seelenhirten ir jenen | Pfarzubiläum Darbringt. IWir aber heten zu Gott, | fähig, den Gejegen ihre Mickfamkeit zu üchern
48 e igeifi‘n 3niberfu%ren .68 verging. kaun eine | € möge uns noch Kange unſern Seelſorger geſund | und das Evangelium allein ift das Gejebbuh, in wel-
8 © nicht in den 'fatbnüfe„femb&@en Blät- und wohl erhalten. chem ſich die Prinzipien der wahren Serechtigkit und
NL —6 — gehäffigiten Mrtifel erfchienen, — e die Grundjäbe gegenfeitiger Liebe verzeichnet finden,
1 4 Spife gegen unjern Bfarrer vichteten. \ welche alle Menſchen wie Kinder desſelben Vaters und
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Nafe führend, „daz konnute ich mir denken, Sie ſpielen ja wohl Augen feſt zufammenfniff und ſich gewaltjam an den beiden
folgte er, bden gefpreizten Stelzengang De8 „@außipf1nei(fte;ä mit Edwin wieder bergabwärts jchtitt, der lestere erwiderte
im Drafti{dher Weije nadhahmend, Jeinen Weg, während ſich Edwin | nichts, er behielt feine SGebanten für fich, aber ein Diifterer
etwas verlegen bon dem alten Herrn verabjchiedete, Der zieM- { Ernſt hatte ſich auf fein Geficht gelagert.
lich verblüfft dem unhöflidhen Komiker nadlah. I:
* iiche N u Schaufpielern vorbeidrängte. Sr mwar ſchon einige Fuß den
i Aus heiterem Himniel. 2 — — * 4 — * er ſich — zu⸗
Erʒã 3 ädige r iſt ein Feind aller Hanswurftiaden,“ rückrief:
— — —— 4 — 4 die 4 — er Ich rathe CEuch, daz HKebier hier zu meiden, Ddenn die
4 hr (Fortjebung.) jedoch feinen Nerger und ermwiderte nach Iurzer i]_%au}e: „Stelleicht | SZagd Deginnt, AWer weiß, ob nicht der eine oder andere Jäger
”l{xif" ue““n:%h&)‘mn — recht oft hierher“, ſagte der Freiherr | brächte ich den gnäbigen Hern doch zum Saden,“ j 5@'1_1}1) für errett hält und eine blaue Bohne Euch aus jeiner
j S „die Welt ſchill mich einen Mijankhropen, Der Haushofmeijter jchütteite fegeSgemwiß daz Haupt, - | Büchje zujendet.“ —— —* V
* 8 —* Menſchen mit denen ich gern verkehte, — „ brauge nur zu fopieren,“ Na Ddiejen Worten ver= „Sin elender, feiger ScHuft”, äußerte der Komiker, als er
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Ot. Die Btens C Dazır, . Er reichte Gdwin zum Aofchiebe die
Sewabel herablafiend grüßte,
d ‘@'u‚?“tr'n Nar der beiden KoNegen, als fie den KRückweg
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d Cine ichiedene,. Ehmwi dachte des — —— — —
4 —— — ——— ſeine Die gereizte Stimmung Schwabels hHatte ſich Feder gelegt An den Etrahenecken klebten Theaterzettel, Die Schubert-
/E‘g„ E%ät% Gechrt, mahrend der Komiker ſich in , jeinent j und er Plauderte und ſcherzte nacd) altgewohnter Weife, ſche Sejellihaft hat mit ihren Vorftelungen begonnen, Die
/gtmütb-rene que?äi faͤh. Er benetdete Ramberg um die ihm Die Kollegen befanden ſich ungefähr in der Hälfte be? heicheidene Bühne hefand fih im ftädtijhen Sewandhauz,
?ht%%‘q‚ Qbe Seichnung durchaus nicht, dazır war er viel zu Schloßbergz alg e8 jeitwärts in den Bijhen Inackte unD welches zur Zeit der Zünfte di Schneiderinnung errichtet
?m“”@teel inqef e Zurücfebung des @cfi[ogf)em—n fränfte ihı, } rajdelte, Sleich nachher tauchte ein Mann auf, deffen Phy= | hatte. Der Zufauerraum eß freilidH an Ausdehnung ZU
iäum‘t ſich jeiner gefeilfjdhaftliden Talente bewußt; | Koghomie niche weniger al® 1)ertr.auenqrmecfeng ‚war. Cr munqd)enüubng‘„ doch zeigte ſich Die Direktion ſchon zufrieden,
fh:g“.‘g * aller Örten an den Komiker: Heran, weil | Hatte fuchsrothe ftruppige Haare unDd eiten gleichfarbenen | wenn das Yubditorium auch mur bis zur Hülffe bejeßt wat.
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A mi i mer B e8 in ‘eder ejellichaft heiter und veranügt | Ziegenbart. Sine Unmenge vdon Sommerfprofjen vermehrte Bei den Sinwohnern von Itehwig regte fich in dieſer Saijon
| 2 4 * 4* 44 — — die Häßlichkeit. Jeiner Sejichtszlige, Die niedere Stirn, die | ganz befonders Ddie THeaterluft, und während in früheren
* HA H i ; F fer talı or brei ind 3 1 ie Voſ 3R toir herrich etzt
[ ⏑ —— en und | Heinen Augen, die aufgeworfene Maje und der breite, ordinäre Fahren die Poſſe das Kepertoire beherrfchte, gelangien je8
; 4 4 —— der Mund 8*— als 8 Zeugen für die rohe Gemüthsart | nicht nur Schau=, ſondern auch Trauerjpiele ZUr Q_mfiugruug.
i 4 — — mieder oiele Komiker zu dem | und Heimtüce des jchon ziemlih hejahrten Gejellen gelten. } Anerdings heftand bei [cg\tcrex_x das Pubkikum zumeift aus *
* * nden Kollegen empot. Nach feiner grünen Kleidung zu {Oließen, mußie er Jägersmann | ſchönen Sejchlecht, deffen Zdeal der neu cgigvagter{e.f\;gglbiig)l};.éier
{n geflenfie f)in‘lfé„ S Jußwegs, weicher ziemlich ſteil nad) der } jein, Neber feine Schultern hing eine doppelläufige Sagdflinte, ! war, Geine elegante Digur, die 2* 2* 4
2 8 * 284 dem RBaare. der Haushofmeifter | an weldhe er heim Anblick der Schauſpieler unwilfürlih faßte. | [omwie ſein wohlklingendes, frartage;prgm‚z inr *
lf — * Fract “welche Aufnahme Ddie Herren ge- „Na,“ rief er fef, „wer madt Platz avf dem ſchmalen Sympathıen 7* — — —
n 1G . RE iın 4n öfbi 4 $ er ich 2“ on jebt. eine, hübjhe Anzahl, e für Ebwin Dtamber
464 8 44 * —— — 2 4 * lautete Schwabels trockene Autwort. 4 Die DVireckion toteDerumt 4 als einen
A %{)ei\[mbfen 24 ach 8 ſich etwas einbilden; feit | ::Scb verjpiire Feine“, polterte der andere, „Und ich habZ } jektenen Kaffenmagneten, der faſt Dei keiner Vorſtellung fehlen
47 M Sa Sie der erite, dem.. eine jolde Ginladung nicht nöthig, denn i bin hier im Wald zuhaus, wmährend | durfte, y
j * 8 E 4 mein Oerr,“ wendete er ! Shr —“ Er ichloß mit einem SFluche, Zu den fleißigen Thecterbeſuchern ggbprrelx auch
2 ** — II iſt E 4 —— u | Schwabel lacht über die efnfältige Anmaßung des uur und Baul, Der veldenſpieler ließ dem Müller zahlr
/ — S — zu mohlbekannten Revierjägers, wüährend Samwin äußerjt ernit | billets zugehen, un fid) iDm genfct\gt zuU machen,
2 BG ie auch eiue Einladung bekonimen? — — und fichtlih erbleidhte, S entging Sowabel niht, omifer für den freien Sintritt Pauls ſorgte.
da
X daß jein Kollege mit dem miderwärtigen Fremden Blide des Fortſetzung folat.)
Vächelte der Haushofmeiſter, eine Prieſe zur I tiefften Haßes wechfelte, bi2 endlich der Rothhaarige die kleinen