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Pfälzer Bote für Stadt und Land (25) — 1890

DOI Kapitel:
Nr. 181 - Nr. 190 (9. August - 21. August)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44151#0753

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gd‚'?ini taglich mit Aunahme der Sonn uud Jeiertage

— Unterhaltungsbeilage, Preis vierteljährlich
120 Trägerlohn ı.. Poftanffchlag. Beſtellungen
— Poftanfialien m. bei der Erpebition wingerfiiaße 7.




für Stadt







Verantwortlicher Redalteur:
Julius Jeder in Beidelberg.

168








Anzeige-Blatt jür vie AmtSbezirfe Heidelberg,
Ladenburg, Weinheim, Schwetzingen, _g}bdtppsburg‚
WieSlochH, Bruchfal, Bretten, *)?edgr_qcn;unb, Mosbach
Eberbach/ Buchen Walldürn T Biſchoſeh Wertheintzc,





. Dienling, den 19. Yugut 1890.



t — —

lach
4 Deutſches Reich.
ng Serlin, 16. Aug Die „Kreuzztg.“ meldet aus
4 Y 4 4
19 dev fremden Zuden unbegründet geweſen iſt.
Zozieſiſtengeſes und Feſuitengſetz.
46 kürzlich aufmerkſam darauf, daß mit dem
udes Sozialiftengejebes, das Jeſuitengeſetz erſt
zef Oaltbar geworden, fei. Zuftimmend. fchreibt
e Sütiche Voltsbl.: „Man fann. unmöglich. das
witk Utengefeß aufheben und gegen die Ordensleute
® Kirhe noch länger Schlagbäume errichten.
ünn das nicht ſowohl aus kogiſcher Conſe—
ülS um der Macht der Thatſachen willen. Die
Mindung der fozialen Gefahren fordert das volle
en unferer Orden. Dieje kleinlichen Bepor—
Üngen müſſen enden, wie wir fie diefer Tage in
waben erlebten. Kamen da in KReute die
ler aıjammen, die 1865 geweiht worden waren;
‚UOnen befindet ſich der in Stuttgart Jahre lang
ar tHätige, jeht der Geſellfchaft Zefu angehörige
ino aus Altshauſen — ein Staalsbürger
‚} Sürttemberg, ein um die Soldaten von 1870
‚iter Deutfcher. Dieſer Priefter follte hei dieſem
ſeinen Cursgenoſſen am Graͤb der guten
die Gedaͤchtuißpredigt Halten. Er war von
Z dazu Hergereift; aber er Teijte. wieder ab,
Legebrebigt zu Haben! Wir, und Viele _ mit 1un8,
N Dieje Auslegung des Jeſuitengeſetzes nicht.
Verlangen die Beſeiligung eines folchen Zuftandes.
e derfehmten Revolutionäre des Jahres 1848
erlin kommen, erleben wir, daß Fürſt Bismarck
a lrg umd fie unter Umftänden wie Helden und
7l Däter des Vatlerlandes “gefeier£ iwerden; ein
O * Prieſter aber, der nie irgendwie und irgend-
bolitiſch iſt anrüchig geweſen, ſoll in feiner
‚7 unter ſeinen Cursgenoſſen nicht einmal zu
Ehre und der Menſchen Erbauung. am fünf⸗
—— — Juhelfeſt eine Predigt hälten
j Weil er Feſnit iſt? Das ſind unerträgliche
€ ſie müſſen enden.“

ſn angeblichen Verkaufe der Fiſcher'ſchen
Blätter in München

das „Regensburger Morgenblatt“ aus Mün—

—* Auguſt, folgende Darſtellung, die ſo ziem—

Vahrheit enifprechen dürfte:

ſ Nachrichten über den angeblich vollzogenen oder
S unmittelbar bevorſtehenden Verkanf der hHiefigen

— an ein außerhalb der Bartei ſteſen

Baͤft hat die öffentliche Meinung begreiflicher Weije

Die ſchwarze Hand. (Radd. verb.)
oman von Lampert de ste Croir.
“Tifirte freie Veberfebung von B hılipp Freidank,

Nüchtigen Worten iheilte Mercedes Kavul die.Er-
4 der lesten Woche und vor Alem den Berzicht de
jgn“fflna’ß auf ihre Hand mit: Das Herz des jungen
( Wurde durch -diefe Mitiheilungen mit hoher reude
f „Die frohe Hoffnung, unter foldhen, Umftänden
eneg trog aller Hindernifje doch bald die Seinige
| iäu dürfen entzückte ihn. *
eiden junge‘ Leute gaben ſich in dem Wonne⸗
8 ihres Wievderfchen3. mit Entziſcken dem Vergnügen
* hin, obne zu ahnen, daß fie recht bald gus
Saume ziemlich unfanft aufgerüttelt werden würden.
1 230g mar S inzwijchem eingefallen, nach feiner
&u jehen. Als derfelbe an einer der Thüren des
| $ angefommen, juchte er ſie mit den Blicken und
?}}oguälutieinem großen Berdruffe, daß diefelbe gerade
Ü anzte. S
Schlag war hart für den Herzog, und es war
dalich feinen Unwillen zu verbergen.
1 — und immer dieſer Franzofjfe!” fagie er
Q

©
4
Mmöäßigte der Herzog in weiſer Selbjterfenntniß





*

— —























— — —
— — —

S

S&

4




















jon „Diejer Stelle‘ durchaus nicht angebrachten‘ Zorn
4 Ä® etwas in den Hintergrund: zurüc, um deſto
— das in der Sorglofigkeit unbegrenzten ®Liüdes






Yı Baar zu beobachten. ;

e

hpp ‚ülte Herr gewann endlich feine Ruhe wieder und
öffentlichen Skandal auszuweichen Er be-

—— der Bibliothet zu-gehen und beim Bot-
I @rfunbignngen über Raoul einzuziehen. : Vor allen
A in Mußte er erfahren, wie der Graf dazu kam, zu dem
er Botſchaft eingeladen zu werden.

. er Botfchaft eingelad d }
DHerzvg traf den Botſchafter mitten unter einer
K erworragender. Gäfle; ‚er hat denſelben um eine
—— Der Botfchafter: folote dem. Herzog in
Ma Naimmer, wo die beiden Herren Blaß nahmen.
M dies geſchehen ging Letzterer ſofort auf jein Ziel













23. Sabrg.



|. in Geidelberg, Zwingeritraße 7.





ſehr errent, Herr Verleger Fiſcher hat ih — allerdings
etmwas {pät — zu Dder Srilärung aufgeraff, Ddaß er feine
Latter nicht verkauft habe. Man Hält hier troßdem falt
allgemein an der Meinung feit, daß dech etwWaS. an ‚der
Sache ijt, wenn au Herr Sijher vielleicht in diefem
Augenblide den Wortlaut jener Erklärung verantworten
zu Fönnen glaubt. Die anı vorigen Montag im „Fremden-
blatt enthaltene Berficherung, Her Verleger Fijcher denke
heute weniger al8 je daran, feine Blätter 3zu verkaufen,
wird von dieſen felbft nicht wiederhoͤlt und beftätigt. Herr
Fiſchex hat in letzter Zeit ganz entichieden daran gedacht,
jeine Blätter zu verfaufen; und Heute macht ‚er auch Nie—
manden gegenüber ein Hehl daraus, Daß er „jeßt erft recht“
verfanfen werde. — Beir Diefer Gelegenheit {ei auch an die
jonderbaren Erflärungen erinnert, die Herr Fiſcher in der
legten Sigung des Comites zur Vorbereitung der Ratho-
. fifenverfammlıng abzugeben für gut fand, Erflärungen,
die nicht gerade einen forreften und Überzeugten Bartei-
Handpunkt hewieſen und algemeines S{‘ovfid)iittet_n hervor⸗
riefen. Das, was Herr Fifcher damals in Ausficht ftelte,
ſoll ietzt in Erfüllung gehen, und daß ihar „a der Partei
nichts Liegt”, zeigt er daburch, Ddaß_ er ohne Fühlung mit
berfelben die Beränßerung feiner Bläiter au eine Oejell-
ſchaft betreibt, deren kath Charakter mehr al3 zweifelhaft
ift.. Schreiber dieſes hHat ſich über die VBorgänge der leßien
Woche fchr genau und sewijfenhaft informirt und alaubt,
durch nacfiehende authentijhe DarfieNung der Sache der
Barfei zu nüßen und da feltfame Dunkel aufzubellen, das
über der peinlidhen AUngelegenbeit {hiwebt. Sein Gewahrs⸗
mann Hat aus dem Munde des zur Zeit erkrankten . Chef-
vetakteur3 Hern Dr. Maufjen das erfahren, was zur Beit
ohne pilichtwidrige Indiskrefion mitgetheilt werden kanı
Um Morgen des 4 AMuauft, alfo heute vor 8 Tagen, _ er-
flärte Herr BPileiderer, Erpeditionzvorftand und Handels⸗
redakteur Ddes „Mündhener. Fremdenblatt,“ zugleich der
finanziele Rathgeber‘ des Herrn, Fijcher, feinem Chefredat-
teur Dr. Kaufen, Herr Fijcher Habe am Samftag vorber
‚ feine drei Blätter an Bankier Graf (Miberaler Proteftant)
verfauft, der Termin des Antritts jei noch nicht ausge:
madt, Herr Fiſcher gelte bi3 dahin al Beliber, vor der
Deffentlichfeit werde. jede Nachricjt über den Verkauf in
Ubrebde geitellt werden: Herr Pileiderer joll ſich auch über
die Pläne geäußert haben, die man mit den Blättern habe,
und hielt eS nicht für ausgefchloffen, daß eine Yttiengefell-
jaft an Stele Grafs trete. Mjleiderer ion auch zugegeben
hHaben, daß das jüngft in einigen kath Blättern erfchienene
Inſerat/ wodurch „Jür ein gut kath Blatt erften Ranges“
in München !!) ein Chefredakteur gefurcht wurde, mit diefem
Handel in Verbindung {tehe, Zmwei Stunden {päter, nach-
Ddem er in der Stadt erfahren hatte, daß in den Beitungs-
rebdaktionen, an den Banken u. { w. das Gerucht von dem
Blätterverkauf bereit® bekannt wmar, erfhien Herr Pfleiderer
wiederum bei dem Chefredakteur des „Fremdenblatt” und
verlangte von ihm die Aufnahnie eines icarfen dementis,
mwonad) an den Gerüchten Fein wahres Wort jet und Hert
Fiſcher weniger Ddenn je daran deute feine Blätter zu ver⸗
faufent, Hr. Pfleiderer foN dann auf Borbehalt Dabei. ver-
blieben, jein, die Blätter jeien an @raf verfauft, aber man
könne das jeßt nicht brauchen, man woͤlle ſich {.ine Birtkel
nicht jtören lafjen; er habe das Gefchäft vermittelt. Wenn
mein ©emwährsmann recht untervichtet ijt, {o Bat Herr Dr.
Kaufen über den obigen Vorgang zwifdhen ihm und Biletderer
eine eidesſtattliche Eı Härung abgegeben und ſich bereit erflärt,

— —










ſeine Angaben jeder Zeit eidlich zu erhärien. Perr Dr
Kauſen lehnte natürlich die Aufnahmie der Notiz ab und
erflärte {chriftlich, daß er, wenn fie dennoch erfhiene, das
Blatt weder als Chefredakteur noch als VBerantwortlicher
zeichnen wmerde. In Folge deffen zeichnete Herr %r}g:ngreg
felbſt ſowohl in „Fremdenblatt” wie im _ Baher Kurier
— Redaktenr. Herr Pileiderer hat nur,
wie man verninmt, den hoͤchſt Tonderbaren Vorfall damit
rechtfertigen wollen, er baͤbe den Kaufen angelogen, um
ihn von ſeiner Stelle megzubuafiren. Jedoch wird dieſe
angeblidhe Loſung des Näthfels uur wenige Gläubige
finden. Thatfache ift, daß Herr Pfleideren au Heute Noch
Handelsredakteur und Finanzmann des „Münch. Fremden-
blatt” und des Herın Filher ilt, Ddaß Herr Zıjeher. fich
lieber von ſeinem Chefredakteur alg von jeinem Ananztellen
Kathgebet und VBermittler ı trennen . mwil. Dazır Tommt,
daß DHerr Pfleiderer , (bekanntlich aleich Graf Proteftant)
auch in den legten Tagen in der fraglichen Angelegenheit
jehr einfıig thätig iwar. GSeine häuftzen Conferenzen _ mit

raf und Yfeine wiederholten Reifen nach Kegensburg
werden aNlgenrein damit in Verbindung gebracht, daß die
Fiſcherblätier in den Beſitz der ‚ Aktiengefelli&aft vormals
Manz Gderen ?!f'nenfqmml um -200,C00. Mark. erhöht ift)
übergehen jollen. Wie eS unter diejfem, Sigenthlümer mit
der bieher entſchieden katholiſchen und prinzipienfeſten
Haltung des „Fremdenblatt“ 11. f m. ausfhauen würde,
ergibt ſich aus einem flüchligen Blide in Ddie Lijte Dder
Uctionäre, unter denen ſich nicht mwenige Broteftanten und
Hsraeliten befinden. Der Hauptprotektor der Gefellichaft
iſt bekanntlich der liberale broteſtanliſche Bankier Oraf,
welcher‘ kürzlich in vielen Blättern Für die Manz Aktien
die Werbetrommel rührte, . ;

‚Da haben wirs! Was die berechnende Hetze des
Liheralismnus was die „Höfijhe Mäßigung nuͤd die
unberufene Diplomatie nicht zu beugen vermocht hat:
die Einigkeit der Partei in Bayern; dagegen wird
jetzt ein Schlag gefüht — „um ſchnödes Gold.“ Wie
die Sachen liegen, iſt von der Ehrenhaͤfligkeit des
Lerrn Fiſcher nur noch zu wuͤnſchen, daß er die
Vexantwortung für die Schädigung der Partei nicht
mehr erweitere, ſondern Faͤrbe bekenne. Daß dazu
die Niederlegung des Mandats für den Reichs—
tagswahlkreis Waſſerburg⸗ Mühldorf Erding gehören
toürde verfteht ſich in erfter MReihe. Sollte Herr
Konrad Fiſcher es vorziehen zu ſchweigen ſo würden
ſich, ſoweit wir unterrichtet {ind,- die Konſequenzen
aus dem Wahlkreiſe heraus von ſelbſt ergeben. Die
Centrumspartei in Bayern muß Klarheit verlangen
und ſie wird dieſelbe auch bezuͤglich ihrer Münchener
arteipreſſe ſchaffen.

Ausland.

Madrid, 16. Aug! Auf der Inſel Hap überfielen
wie ſchon gemeldet, die Eingeborenen eine Abtheilung
haniſcher Truppen, welche unbewaffnet im Walde Holz
Jällten. Ein Lieutenant und 27 Maͤnn wuͤrden getödtet
die Uebrigen entkamen. Der Goubeneut der Karolinen

















* indem er den Botfchafter fragte

KRaouıl de Ia Feretre Fenne und bat ihn, im Namen ihrer
Sc%tenl%reunbicbaft drinalich unı genaue Wuskünfte über
Raoul

Der Diplomat bewohnte Paris lange genug, um mit
den Leben hHervorragender Mitglieder der dortigen vor-
nehmen Welt bekannt zu fein. Derfelbe kannte auch Raoul
vom Jodehchub her, wenn er auch mit dem jungen Manne
nicht näher befreundet war. „Da Raoul, hHohes Anfehen
genießt, ein reicher wohlerzogener, junger Mann ilt,“ fügte
der Botjchafter bei, „io Habe ich Feine, Schwierigfkeit ge-
madcht, als.das Erjuchen an mich geftellt wurde,. denjelben
zum Feſte einzuladen. Der Name des Vaters des jungen
Mannes hatzudenı einen fo _ guten Klang, taß dem jungen
Grafen in Paris jedes Hans offen fteht.”

Das war Ales, wmas der Herzog von dem Botjchafter
über Kavul erfahren konnte Der waͤniſche „ Diplomat
war über die Fragen ſeines alten Freundes nicht wenig
beunrtuhigt. ;

Der Herzog wandte ſich noch an zwei andere hoch⸗
geſtellte Herren er hielt. aber dort nehglänzendere Auskünfte
über Raoul, bein Botfchafter. Man war Der . ein-
ftimmigen Anficht, daß der Graf Feretre ein, volljtändiger
Sentleman ſei

Das Lob, das MRavdul von ſo unparteiifchem Munde
gelungen wurde, machte den in feiner Äbneigung gegen
den jungen @®rofen ‘ volljiändig. verſtockten Herzog.von
Moron ganz toll vor Merger, und in dieſex ©emuüth8-
{timmung fehrte er in den Balljaal zurüc. Der Walzer
war zu Ende.

Das Orcheiter ftimmte eine Polta an. Mercedes hatte
fid {oeben erhoben, um an diefem Tanze Theil nehmen
als Jie ihren Bater bemerkte : doch niichloß fie ſich plöblich

anders Sie flüſterte Rabul zu, daß er, fallser etwas
mitzutheilen. habe, unter der Adreffe ihrer Kammerzofe
uana KRoveredo im Continentalhotel jhreiben. jolle. Dann
bat fie Raoul, fih durch die Öruppe der Tanzenden nach
anderer. Richtung. Hin zu ‚entfernen und vernb{chiedete: [ich
von ibren Zreundinnen mit der Bermerkung, daß fie ihren
Vater auffuchen müffe.






2 — ——— — — —
Obhne ein Wort zu ſagen nahm der Herzog den Yım
jeiner Tochter und fuͤhrte fie in die ©Garderobe, um' fich
für die Nadhaufefahrt - anzukleiden. -Sie beitiegen‘ dann
den ihrer hHarrenden Wagen. und fuhren nach ihrem Hotel.
Dort angefommen, wünfchte . der Herzog., feiner Tochter
froſtig gute Nacht worauf Beide die Ruhe auffuchten.

‚.. Die arme Mercedes: war ganz beftürzt von diefer Mälte
ihres VBaters und Ichlaflos wäzlte Ke: fich in den Kiffer
ihres Lagers. Sie, beihloß, eine Entjheidung herbeizu:
führen und richtete des anderen Tages in aller Hrühe einen
Brief folgenden FInhaltes an Ravul:;

„Mein Herr! ;

Die Lage ift ſo unerträglih geworden, das es auf
dieſe Weiſe nicht. mehr. weiter gehen fann... Sie miffen
mit meinent Bater wrechen Stellen Sie fidh Ddemfelben
ſo * als möglich voͤr und bitten ihn muthig um meine
Hand

Wenn Sie auf den erften Unlauf auch keinen gaͤnftigen
Beiheid erhalten, ſo verlieren Sie, bitte, nichtsdeftoweniger
den Mıurth nicht. Nie werde ich die Frau eine& Anderen
werden. Alſo MuthH und Vertrauen. de M“

Nachdem Mercedes dieſes Schreiben beendet Hhatte,
übergab ſie e3 ihrer Zofe mit den Auftrage, dasſelbe
Jofort 3ur Boft au bringen.. Die Adrefje Ravul’8 bhatte
ſie geitern auf denm Balle erfahren. . Berubigt fühlte.fich
das Junge Mädhdhen nach AWbjendung des. BriefeS. keines-
weg5 und ſie war ühet ihHrem Schritt und feine möglichen
Folaen fehr exfdhrecdt. - Bunm erften Male ſchrieb es an
Raoul in jolchen Ausdrücken, doͤch waͤr e zu ſpät um dieſen
Schritt wieder zurüczuthun.

Mercedes fuchte dann ihHren Vater auf, dorh war der-
jelbe bereitz ausgegangen. Dieler Gang in aler Fricheer⸗
Jüllte-fie mit Unruhe: Sie beruhigte ſich aber mit dem
Gedanken, derſelbe ſei vieleicht zu dem Botfchafter gefahren,
u fih wegen ſeines plößlidhen Berlaffens des Feites. zu
entſchuldigen 2*

‚ ®egen 11 Uhr kehrte der Herzog zurich Sein Aus-
ſelen war nicht riehr jo verflurt und evnft wie Lagz zuvor
und er umäarmte, während ein Strahl von Freude ſein
Geſicht überflog Mercedes, herztich Fortſ folgt.)


 
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