; en 4
Snmfi ägli®, Coune und Feiertag3 außgenoumen.
— Unterbaltungsbeilage. E‘gretß viertehahrlich
} nbnte Trägerlohr u Boftantfhlag. Beftellungen
en Mnftanftalten ı. BeiDer Erbebition Wibciirake 108,
N
flt
Runzeige-Blaii fur ſammtliche Bezirke
des had, UnterlandeS, Preis pro Iſpalt. Vetitz
2 .. zeile 10 Pig., bei Wiederholungen Rabaͤtt
% l E nferate finden die weiteſte Verbreitung
® 4 * Geidelberg, 6. Sunk.
W erhalten folgende Zuſchrift:
2* So Gott will wird die XXXVII. Generalver⸗
M Mlung der Katholiken Deutſchlands in dieſem Jahre
Oblenz tagen. — Nüäheres wird das Localcomite
ittheilen
7l — $nid, 4. Zuui 1890.
} Karl Fürſt zu Löwenſtein
2 als Commifjär der Generalverſammlung der
} % Katholiken Deutſchlands.
ur E ‘
en
— "Wfarzer Mader
1
über die Veichstags—
wahlen.
4 Aus ſeiner Rede vom 1, Juni zu Edingen)
‘ dem in zweites Greigniß des SYahres 1890 (außer
8 turz Dismard’S) Yt das Ergebniß der (Iegten
Das — im Reide wie in Baden ſpeciell.
UndeilvolNle Kartell Ht vom Sturme gerechten
iänrneé weggefegt worden, am gründlichſten bei
08 G aden. Das Centrum hat bdabet gewonnen,
! * erhaupt moͤßzlich war, faſt mehr als wir zu
8 ——— Die nationalliberale Bartet, welcher
1 * — von der angehören, mußte
* jene S der Nolle begnügen, für die Konſervativen
welche einſt das Centrum für
S&
e „eairfe zu Tetterr,
Konſervaliven denſelben Nationalliberalen
* hat, Zür fie felbit Hf nichtö übrig ge⸗
I * Nan durfte, ja man umßte erwarten, Ddaß
ng * 363 Ereigriß über den Reichstag hinauz Wirk-
das qWD Solgen Hatte. Schom mehr als einmal hat
8 iin nben mit banger Sorge den Er⸗
} 4 Er Reichstagswahlen entgegengefehen.
f“bat?nm Sahre 1878 war eS in Gefahr. Der „Kon-
mefibe © Dauch“ Hatte ſich fehr fühlbar gemacdht. Die
Ql 8 ſelbſt wählte den Freiherrn v. Marſchall und
nic e hatte der Bruder des Großherzogs eine
8 55 SKandidatur angerommen mit der beften
Lewahlt zu werden. Es gelang die Staat3-
4 e gerabe ſo gegen fie ins Treffen führen zu
8 , Wie gegen irgenb eine Centrums-Kandtdatur,
Üegen amals die Anitsverlindiger der Seegegend
4* ® Gandidatur des BruderS unferes Groß-
4* — durften und gedruckt haben, iſt und
Lee ESdcande für Baden. Gewiffe Herren in
— Daben c3. nicht gerne, wenn daran erinnert
| D 8 Yabe aber meine beftimmten Gründe, es
} 8 Wblikum in’3 Gebächtniß zurückzurufen. Der
die Gefahr war abgewiefen.
—
—
; Nachdruck verboten.
U Die ſchwarze Hand
1 Routan von Laubert de Ste. Croit.
ifirte freie Ueberfetzung von Philipp Freidank.
„aber der Milehli .
8 8 * — j „aber der Milchlieferaut er⸗
ſelbſt murmelte der Herzog: Unter ſolchen Ume
8 — eiligſt nach dem Kioſter gehen. Weich jelt-
Autor
8 * hatte cr diefe Worte vor fich hingefproden, ſo
Men 9y Dl weg, um feinen Wagen zu bejtellen. Iadh
%nietaeäe“"“äm fuhr jein Wagen vor und der Herzog ftieg
* / m fich näch Xeres zu begeben,
e — günftigen Lage und der peinlichen Neinlichkeit,
* tt, d herrichte, wurde Xeres bis jebt Don Spidemien
[Oong, 6 3 gewiffen Zeiten Spanien Yeimzufuchen pflegen,
Nn
ren — z M u 2
b ig meiß getündfen Häuſer der Stadt mit
bbochenen Eiſengittern und in grellen Farben
8 ** boten einen waͤhrhaft farbenprächtigen An-
9 baß, wenn die Strahlen der Mittagsjonne die
8
ENder — — Augen der Vorübergehenden fürmlich
* Wurden. |
8 (D .
4 — Platze find mit huͤbſchen Bäumen bepflanzt,
Or' die @‚flbtnert_na{tung jorgfältig Dbegießen und pflegen
* * * e mit ihren hochſtrebenden zierlihen gothiſchen
2*— — VBerfaufsbuden, in weldhen
N rhie„ft Yangen, Feigen und Mekonen feilgeboten werden,
8 * uben mit ihren vom Winde bemwegien blaͤnten
“tfiogengar)u‚üfm Kaufläden mit ihren in alen Farben des
h‘I.ten 7°f)tml_nemben ausgelegten Waaren, die bunt auf⸗
8 Üihiere mit ihren {Oreienden Lenkerın, das
ehen der flanirenden Beyölkerung der Stadt
® Ddte dem Herzog kaum einen zZerftreuten Aufe
* Eerlangiamte den Gang ſeines Pferdes, alz er
Arga, Ddie lebhafteſte Straße der Stadt einbog
N
Dlg
berg, Samftag, 7, Juni 1890.
Turban und Stöſſer! Wieder blieb Turban Sieger ;
auch das neue Miniſterium trug ſeinen Namen Um
ſo gründlicher mar ſeine Niederlage bei den Land⸗
tagoͤwahlen des Jahres 1882. Er ſelbſt fiel durch
und mit ihm die beſten Stützen ſeiner Politil. Zur
Voth kam Fieſer in Raſtatt noch an, naͤchdem Engen
ihm den Abſchied gegeben Hatte, v. Freydorf mußte
ſchleunigſt ſein Mandat für Durlach niederlegen, um
Friderich dort unterkommen zu laſſen, der als Prä⸗
ſident der Budgeteommiſſion für die Kammer zwar
nicht unerſetzlich für die Regierung aber höchſt er—
wünſcht iſt. Kieferls Kandidaͤtur in der Reſtdenz er⸗
hielt perſoͤnlichen Schutz und Fürſprache Turbaͤn's,
derſelbe Klefer, der am Schluſfe des Landtages die
ttefſte Verſtimmung des Landesherrn ob ſeines Vor⸗
gehens gegen Turban’s Kollegen hervorgerufen haͤtte,
wurde nun als „dte beſte Stütze“ der Turban⸗
ſchen „HKegierung“ proelamirt.
verſtorbenen Fauler und einige
kein Platz mehr übrig. Zum erſten Male mar die
nationallberale Kanımermehrheit in Frage geſtellt.
Das erklärt es mehr als genügend, wenn bei den
Reichstagswahlen des glelchen Jahres die Staats⸗
Energie entfaltete. Es galt zwar nicht das Bater-
land zu retten, aber etwas anderes. In dieſer Noth
waren Demokraten und Sockaldemokraten willkommene
nationalliberale Mandate gewinnen. Abermals ging
die Gefahr vorüber.
Die Landtagswahlen des Jahres 1889 ſind für
die Regierung und die Lattonalliberale Partei ſehr
ungünſtig ausgefallen, Die wenig ruhmvollen Er⸗
folge derſelben in Bonndorf, Waldkirch und Freiburg
Stadt) ändern an dieſer Thatſache nichtä, Wenn
iroßdem auch die gründliche Miederlage bei den
Reichstagzwahlen ohne Gefahr für den Fortbeſtand
des Miniſteriums nationalliberaler Färbung blieb, ſo
iſt es ein deutlicher Beweis dafür, daß im Groß—
herzogthum Baden die Volksabſtimmung
fehr ſchwer in die WagihHale fäkllkt, wenn
ſie für die Nattonalliberalen ſpricht, da—
gegen ſehr leicht, wenn ſte gegen dieſelben
ſpricht. Uehbrigens wird man nicht fehl gehen, wenn
man aunimnit, daß das Geſchrei über unſer angeb⸗
liches Bündniß mit den Soclaldemokraten in innigem
Zuſammenhang mit der Frage ſteht, ob das Ergebniß
iteriums Turban eine Gefahr werden konnte oder
nicht. Wiederholt bin ich perſönlich zu einer Erklär—
ung über dieſen Bunkt herans
— — — —
— feinen nach dem Kofter, welches
der rechten Seite eines großen Platzes nahe dem Bahnhofe lag
Je näher der Herzog dem Kloſter kam, un {o Düfterer
; Tein Gehirn, und er bedauerte beinahe, {thon angefommen zu
* jeim Er ſtieg ab, überlieferte die Zügel feiner Pferde Ddem
; Kutjher und begann an der Pforte des Kloſters zu läuten.
Y
; Das Aeußere des Gebäudes bot nichts Bemerkensiwerthes dar.
Ein monumentales Thor und zwei Henfter zeigte an, daß
© DieS weite und hohe Gehäude bewohnt war, Sin hHodragendes
Cruelfir über dent Portale dentete den gweck des SGebäudecom»
plexes an, Sin ſchriller Ton der Glocke erſchallte und an
Guckfenfterchen des mafjiven Thores erfchien die Schweſter
Pförtnerin und erſterer befand ſich alsbald ‚im im Kloſterhofe
Die Schweſter Pförtnerin, welche zugleich das Auit der
Gärtnerin verſah/ vermittelte den VBerkehr der uur Gott dienen⸗
den Schweſtern mit der profanen YWelt, Dieſelbe flihıte den
Herzog an der alten Eloſterktrche vorbei, an der ſich wilde
Noſen mit Nelken und Jazmin vermiſcht emporrankten, in das
Sprechzimmer, Dieſer Raum war Lahl und Ieer. Nur einige
Yithographirte Heiligenbilder zierten die Wände, In dent recht-
eckigen Saale ſtanden einige Stühle, zZzwei alte Fautenils und
ein runder, mit einem alten geſtickten Teppiche bedeckter Tiſch.
Eine der Schrialfeiten des CmpfangSzimmer& war von einemt
ehemals rothen Borhange, der vom Zahne der Zeit ganz gelb⸗
lich geworden war bedeckt! Dieje bewegliche Tapete berbarg
ein Gitter aus geſchiiedetemn Sijen, welches vom Fußboden bis
zur Decke reichte. Dieſes ſtarke eiferne Gitter ſchien einige
Zahrhunderte alt zu fein und war im Stande, jedem gewalt-
janten Augriffe Widerftand zu Keiften, Dasfelbe mar 1D eng,
daß fauım möglidh mar, eine Hand Ddurch deſſen Oeffnungen
zu zwängen. Etwa fünfundzwanzig Centimeter hinter biefent
Gitter befand ſich ein zweites von derſelben Beſchaffenheit und
Größe, welches den vollftändigen Abjhluß zwijhen Dder pro⸗
fanen Welt und den Injafjen Ddes Klofter8 darftellte. Hinter
diefent zweiten Gitter befand ſich abermalz ein Borhang, 1{0
daß man mit den Religioſen wohl ſprechen/ dieſelben aber ohne
25. Jahrgang.
{ mentlich ſeitens des Herrn Abg Aiefer und i be-
; nüße den heutigen Anlaß, diefe Erflärung Hffentlidh
[En ig B /
| Ich habe zu wentg Vertrauen zur Unbefangenz
heit und Gerechtigleit der — — —
daß ich ihnen beſonderen Werth heilegen oder gar
Finfluß auf mein politiſches VBerhalten einräumen
fönmte. Eine Belobigung durch Kiefer wäre mir
mehr als bedenklich. Ich hoffe auch nie in einen
ſolchen Fall zu konunen. Wollte er mich jemals
Ioben, um damit kräftiger auf einen anderen ſchlagen
ı zu lönnen, ſo wird er wohl felber glauben, daß 1i
; niht zu jenen gehöre, die ſich von Geguern und Fein⸗
den der Centrumsfache auf Koſten anderer Partei⸗
genoſſen loben laſſen. Allein mit dem Gefchra über
unſer angebliches Bündniß mit den Socialdemokraten
hat man auch weniger der Wahrheit dienen 1nd ſeine
Entrüſtung uͤber elwas Verwerfliches zum Anusdruck
; bringen, als vielm ehr an beitimmten Stellen
Stimmung maden wollen gegen unfere
Sache und deven Bertreter. ,
Und das iſt der Grund, warum ich auf die Kiefer⸗
ſchen Anzapfungen mich einlaſſe. Ich fage alfo: Wir
waren und ſind und werden fein die enf-
jOtedenfien Gegner der Sog%ialdemokratie.
Von einem Buͤndniß und einer Verbriderung mit den-
ſelben kaun nie die Rede fein und war nie hie Nede
guch nicht bei den letzten Wahlen. Ich finde e8 2
Jäglih Lächerlich, wenn Gerr Kiefer mich perſönlich
‘ YArm in Arm mit den Sozialdemokraten aufmarſchiren
; Jöäßt, weil i in der Refidenz in einer Verfammliung
auftrat, in welcher zufällig auch zwei Sozialdemokraten
; fpraden. Ich war vom Cenirumsfomitee gebetei gegen
Fieſer's Kandidatar aufzutreten, die ſozialdenokratifehen
Nedner kaunte ich nicht, ich habe mit denſelben nicht
einnal einen @ruß, geſchweige denn ein Wort ge-.
wechfelt. Den freijfinnigen Präftdenten ber Verlammt-
Iung habe ich noch gebeten, mich zuletzt prechen zu
(afjen, um entgegnen zu fönnen, wenn die foztaldemo-
kratiſchen Vorreduer zu einer Erwiderung nöthigen
ſollten. Was ich ſprach/ war lediglich gegen den Nationals
Mberalismus und ſperiell gegen die Kandidatur Fieſer.
Selbſt die Badiſche Landeszeitung haͤt anerkaunt/
daß ich Geſchickt! die Unabhängigkeit unferer Bartet
vor den Dewolraten gewahri Kätte. So mar e8 in
Karlsruhe. Nun erfläre ich weiter: ſo ausgeſprochen
und entſchteden unſere Geguerſchaft zur Soztaldemokratie
auch ijt, ſo folgt doch daraus noch lauge nicht daͤß
wix auch gegen das find, was in ihren Forberungen
und Beſtrebungen zu billigen und zu loben ik. &€
folgt nicht daraus, daß mir ihre Anhänger als minder«
werthige Staatsbürger auſehen und mit allen au
ungerechten. Mitteln befämpfen. Noch weniger folgt
daraus, daß wir uns dazu Hergeben dürfen 0der woll»
ten, als Nothhelfer nationalliberaler Kandidaturen eitz
aber, irgend einen Gegenitand von einent Gitter durch das
andere zu befördern {
— On einem KHeinen Pavillon außerhalb des Empfangsiaales
; in einer Ecke des Hofes hefindlich, Hatte man eine Drehvor-
richtung angebracht, durch welche e& möglich war, Ddem Kloſtet
und den DBerfehr ” mit
Außen zu vermitteln, ohue daß dadurch ein Blik in das Kloſter
geftaitet mürde, Wenn die Superiorin z B, erfaubte, daß
irgend ein Berwandier einer der Nonnen ein Gejhenk zu
machen gedachte⸗ jei e8 ein Gebetbuch oder ein fonftiges frommes
Andenken, ſo mußte pon dieſer Drehvorriehtung Gebrauch ge-
macht merden, Durch dieſelbe Vorrichtung wurde e den
Schreſtern zu gleiher Zeit ermöglicht, reichlidhe Almojen an
die Armen zu vertheilen,
Die Regel des Klofters war ſehr ftreng; doch erlaubte die
Superivrin den Bermandten zumweilen, ihre Angehörigen, die
der Welt entfagt, zu jehen. In diefent Fale wurde der Morz
hang be3 inneren Gitters zurücgezugen und . Die Verwandten
jahen dann vor Angeficht zu Angeficht die ntit ihrem langen
weißen Lewande belleideten Bräute des Himmels, welche auf
alle Freuden dieſer Welt Berzicht geleiftet Hatten,
„Bitte, Herr Herzog, nehmen Sie Plak, ich werde die
Superiorin Herbeirufen. Warten Sie fo lange, e wird nicht
lauge dauern,“ bat die Pförinerin, Dann ging ſie hinaus und
einem in der WMauer angebradten RKRinge 309. Zu oleicher
Zeit ſchob ſie eine KHNeine Platte zur Seite, welde eine Deffs
nung. von einigen Centimetern Durchmefjjer verbarg. Durch
dieſe DYDeffitung, den Singang eines Sprachrohres zeigte e den
Beſuch des Herzogs an und begab ſich dann wieder in ihre
beſcheidene Zelle.
Der Herzog hatte in dem einen Fauteuil nahe dem Gitter
Vlatz genommen und waxtete beſorgt und unruhiß der fommen-
den Dinge Bevor wir im unferer Erzählung fortfahren, ges
ſtatte man uns einen kleinen Blick in die Vergangenheit, —
Fortſetzung folgt.)
ihren Willen nicht ſehen konnte! Beinahe unmöglihH war e8