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Pfälzer Bote für Stadt und Land (25) — 1890

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Nr. 101 - Nr. 110 (4. Mai - 15. Mai)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44151#0405

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. Sape® Läglic, GSomme und Feiertacs ausgenomien,
— Unterhaltungsbeilage. Brei8 biertefähe!l 5

@%‚;“};2“3&?%6 Trägerlohn u. Bokkanffehlag, Beftellungen
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n Voſtanſtalten w bei der Expebition Plöcjiraße 105.
Nr. 101

— —0 —

Ichreiben Fapſt Leo’s XI
An den Herrn Erzbiſchof von Köln.
— dem bereits erwähnten Breve, deſſen zweiter
nach unſerer geftrigen Mittheilung auf eine An—

*
8 der deutfchen Reichsregierung bei der Curie


erſe























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@[)rmürbige



ung.
Papſt Leo XIII. {
r Bruder, Gruß und apoſtoliſchen

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Frage, deren Bedeutung auch die Staats⸗
M den größten Reichen Europa's in Anſpruch
Bekaunt ijt Dir auch, daß Unfere Be-
ſchon ſeit langer Zeit auf die Erkenntniß

2 —
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22 —
8

M einem Schreiben an Se. Majeftät den
8 Kaiſer und König von Preußen, der Unz in
Würdiger Weife hezüglich der Berliner Con-

gge?‚ Wohlwollen zu erzeigen, das in Unſern
kann eg Deiner Weisheit nicht verborgen
0ß allerdings die bürgerliche Gewalt zur Er—
Ng des Lonfes der Arbeiter ſtarke Mittel an—
Kem fann, daß aber der wichkigere Theil bet
Werke der Kirche zufällt. Denn
y SEliche Kraft der Religion, welche Geiſt und
Menſchen durchdriugt, lenkt dieſelben zu
SEr Verfolgung des gerechten und rechten
Die Kirche it nämlich gewiffermaßen dirch

| $ die treue Hüterin der von Gott geoffen—

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die > Bater3 ift, ihrenm Auftrag, fie
“Cbin der Liebe Deſſen, weldher. „um unſert—

geworden iſt, während er reich war“,







Er die Armen geliebt, daß Er ihnen Be-
beſonderer Zuneigung gab. Bon Shm ift
6 Ige Lehre des Eyangeliums ausgegangen,
44 Gabe des Menjchengefhlechtes; deni
6 und der Liebe, jenem Unterſchied der
4 ſeine Härte, welchen die menſchliche Natur
D heraus erzeugt.


















ar 226 Un Brivat-Seben nach der Regel
r I Daftigen Lehre einrichtet. Diefe Anfhauung
( W uns die Bifdhöfe des Deulſchen Reiches,
7 * Hirteneifer durch {o mandhe Handlungen



Harte Köpfe.
Crzählung aus dem Schwarzwald.
Bon Ostkar Höcer.
(Bfeudonym: Germann Fraut)

Fortſetzung) {

M nafeweijfer Burfche,“ platzte er plöklih hHer-
i . den 2— 24 ein Sohn den Vater
HA DE ara e wohf, meil Du_ im fegten Sahr die
4 MMehmen eryalten haft, Dir etwas gegen mid
Du? 34 dürfen? Wir fnd Hier nicht in der Laſerne,
Und wenn Du Dein Lofes Mundwerk nicht

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1 *—

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Ruh’, unterbrach Sofjef, „i® bin Lein ;
n ‚Den Mund verbieten kann. Auch hab
genteint. ’8 i{ft mahr, der verwünſchte Yrannt- ;

ſchyeigen Burſche!“ brauſte der Vater anf,
weit hinter fich ftredend. „Sch bin kein
26 Dır {o mit mir rebeft,“ ;

nod HE, Bater, bift Du e& niht. Mber c8
— — Abend. Der Staiger Sorenz
— an und hat es jebt ſchon inı Trinken

M *

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ie Auton auf, während ſeine,

1:1% %lge%m iud’t""'d) Mach * daß ich mich vers

n it dein Sto eine Lection gebe, wie D ſie

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Joſe dem Bater, „Du muß}
n ROnnn — — ⏑ Yafjen,

e er Grrehung. idh bin ein baum-
— mit jedem aufnimımt, jedod) verflucht
die fic gegen Bater oder Mutter erhebt,
— wenn Di mi {lügelt, aber
Du dann verloren, deß fet gewiß, denn
c& nicht, Du aber haſt mi ja lieb
uns Frieden ſchließen.“


















jtem WECMÄß EDLE den fcherften und verheißungS: |
4 eg jenes Volk, welches all’ ſein Thun im










etberg, Sonntag, 4. Mai 1890.

der bedürftigen Arbeiterſchaft bewieſen haben. Damit
aber die Kirche um ſo vollſtändiger und wirkſamer
erfüllen könne, was die Zeitverhältnijffe fordern, muß
ſie mit vereinten Kräften ſänimtkliche ihr zur Erleich—
terung des lebels erreichbaren Mittel anwyenden.

Zunächſt muß ſie in geduldiger, raſtloſer Thätig—
keit darauf hinarheiten, daß die Bölker unter Ver⸗
beſſerung ihrer Sitten das öffentliche und Pripat—

{
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Weiter iſt zu erſtreben,
daß nicht abgewichen wird von den heiligen Vorſchriften
der Gerechtigkeit und der Liebe, wenn Meinungsver—
ſchiedenheiten ſich ergeben
Ständen der Blirger, und daß die entſtehenden Miß—
helligkeiten durch die väterliche Autorität der Hirten
beſeitigt werden! Dann iſt dafür zu ſorgen daß die

Uebereinſtimmung bringen.

durch welche ſie ſich koſtbarere Schätze im Himmel
erwerhen.
Großen Lohes werth eraͤchten Wir deshalb, was

beiter in chrbarer Weiſe zufammenfonımen, die Gründ—

Unterricht beiderl:t Geſchlechtes, die Bildung bvon
Congregationen zur Hebung der Frömmigkeit u. |. .

Arbeiter ihr Leben und die Enge Mrer häuslichen

Sitten pflegen.


Religivn, unter welchem ſte die ermähnten Wertke De-
gonnen haben, dieſe ſo zwedmäßigen Veranſtaltungen

beſonders an ſolchen Orten, an welchen Induſtrie ind
güuſte in Blüthe ſtehen und die Arbeiter dichter hei-
ſammen wohnen ; d
© gefchieht, ſo darf man den Hıirteu i‘_)eutfgt;_Iaub%„@Schf
dazu mün(chen, well ſie ſowohl nad) Rräften für Die
offentliche Ruhe Sorge tragen als aud) bie mahre
Humanität ausüben, wie fie für das bürgerliche Leben
ſich ziemt.




‘ Bilden. . In der Ausübung dieſes ausgezeichneten




Bewegung drücte. Gierauf tralen Beide wiedet ans Fenſter
Nach * Weile %egann MAnton, al3 ob nicht® vorgefallen
wäre: „Das uurg wahr fein, die Elſe ſſt ein Prachtmädel;
jo hätte audh unjer Lcnchen werden Können,“ Er jeufste
jchwer auf. „Sh gönne fie denen ‚da Ddrüben gar nicht, —
mir {cheint, fie Yat von dem hochnäſigen Ding, der — na, wie


„Mfra,“ ergänzte Joſef lächelnd
„Sa wohl, von dem Affen viel zu — ——
„Leider,“ pflidhtete Joſef bei, ich habe von der alten

weißt Du, Bater,“ ! 7*

ich 7* Noend. die Belanntſchaft des Verwalters von drüben
macht. habe?“ *

* ** verſetzie Auton mit ſichilichem Interefje, „Sr ſoll

„Sft er auch,“ pflichtete Jofjeph in warmem Tone bei, ;

jorgt, Die in Armliden VBerhältnifjen in Haufad) lebt, Der
Bater, ein kleiner Beamter, ift vor zwei Jahren geftorben und
bie Benfion, welche die alte Frau bezieht, ift ſo Kein, daß ſie
nicht dabon zu leben vermag. Da darbt ſich denn der Sohn
alles vom Munde ab, um fie unterftügen zu fönnen. Sr ift
ein qanz voͤrtrefflicher Menfch, mit dem ich gern Freundſchaft.
chlöffe.“ *
* Vater fagte nichts doch huſchte ein flüchtiges Lächeln
über fein Antlig, das aber bald wieder verſchwand/ als er an
dem verhängnikvollen Schrank vorüberkamt, Seine Braunen
zogen fich finjiter zujammen und er ftampfte mit dem FJuße,
„BZum Weiter,“ beganı er zu poltern/ „ih bin an meinen
Frühtrunk gewöhnt,“ Dabei öffnete er den Schrank, „IH
werde fhwad, mwenn ih nicht um ‚ diefe Zeit ein Cläschen
trinfe,“

Sofjeph war ſchnell bei ihın; er legte die %gnb auf feine
Schukter und fagte in freundlidem Zone: Wie wäre e3,
VBater, wenn ich in den Keller hHinabginge und ein gutes Tröpfle
Heraufholte? Weißt Du, von dem Saft, den ſchon Vater NoaY !












25. Jahrgang.


Blut vergoſſen. Namentlich nimmt die Hirten der
Kirche die elende Lage der Bewohner Afrika’3 in An-
Pruch, welche, in Knechtſchaft lebend, wie käufliche
Waare in ſchimpflicheni Handel hingegeben und au—
genommen zu werden pflegen. Wie ſehr Uns dieſe
Angelegenheit am Herzen liegt, haben Wir bereits in
Unſern Schreihen zum Ausdruck gebracht. Da uun
die kaiſerlich deutſche Regierung beſtimmt hat, daß
den katholiſchen Miſſionaren der Zugang zu den unter
ihrer Schutzherrſchaft ſtehenden afrikaniſchen Gebieten
offen ſtehen ſolle, ſo können wir nicht umhin, Dich
und die übrigen ehrwürdigen Brüder welche an der
Spitze der Bisthümer des Deutſchen Reiches ſtehen,
immer wieder zu elfriger Nachforſchung zu ermahnen,
ob unter der deutſchen Geiſtlichkeit, welche ſo herr—
liche Belſpiele der Standhaftigkeit, der Geduld und
des apoſtoliſchen Eifers gegeben, ſich Männer finden,
die von Gott berufen find, unter jene unglücklichen
Stämme Afrika's das Licht des Evangeliums zu tragen.
Damit dieſelben aber um ſo Leichter dan Kufe
Gettes folgen können, wünſchen Wir dringend, daß
Zurch Deine und anderer Biſchöfe des Deutſchen Reiches
; Bemühung, mit Unterftützung der Gläubigen, eine
Anſtalt gegründet werden möge, in welcher eingeborene
Kleciker zur Uebernahme der afrilaniſchen Miſſibn vor—
; gebildet werden, nach Art des in Belgien gegruͤndeten
i Colfegiume, in welchein Jene Aufnahme finden, die das
{ Svangelium im Congo Staate verfündigen follen. So
wird bald eine edele Pflanzſtätte vorhanden fein; au8
; iör fanız man Setzlinge des wahren Weinſtockes, d, H.
} Chriftt, entnehmen und nach Afrika verpflanzen, wo ſie
reichliche Frucht bringen und unter wilden, durch Bar—
barei und Sündenſchmutz entſtellten Stämmen den Duft
Chriſt verbreiten werden.

Sehr angenehm, ehrwürdiger Bruder, wird es
Uns deshalb ſein, wenn Du von dem Inhalt dieſes
Schreibens die andern Biſchoͤfe des Deutſchen Reiches
in Kenntniß ſetzeſt! und wenn Ihr dann Alle, gleichen
Sinnes, mit vexeinten Kräften, an der glücküchen Er-
reichung jener Ziele arbeitet, welche Wir zum Wohle
euerer Bürger wie der Elenden Afjrika’@ Die Sringend
an’s Herz gelegt haber. Und auf daß der BVerlauf
des Werkes ſich um ſo glücklicher geſtalle und um 10
vollſtändiger euere Yebereinftimmung ſei bitien Wir
; ©ott, Er möge euch beiſtehen mit ſeiner Kraft und
ſeinem Rathe, und erthelien gern alg Unterpand der
\ göttlichen Gunſt Dir und andern ehr würdigen Yrüdern,
ſowie der Geiſtlichkeit und den euerer Wüchfamkeit
anvertrauten Gläubigen im Herrn den apoſtoliſchen Segen.

Gegeben zu Rom bei St, Peter, am 20. April
; 1890, im 18. Jahre Unferes Bonsificates

Papſt Leo XIII.

An den ehrwürdigen Bruder Philippus, Erzbiſchof
von Koͤln.







geliebt het ©8 iſt heute Sonntag, und da fönnten wir ſchon

bei einander ſizen und plaudern,“
„Das können wir auch {o,“

das Clas in der Hand hielt.
Ja ja,“ verſetzte Jofeph, „aber weißt

beffer, wenn der Wein im Glaſe perlt.“

„Da trint’,“ rief Anton gut gelaunt,



ſagte der Vater, der hereit®
es erzählt ſich

indem er dem


„Nein,“ erwiderte KJofeph, das Geſtcht verziehend, „folden



„Du,“ drohte der Alte, „fängft Du jchon wieder an ?“

„Micht doch VBater,“ lachte Sofeph, „laß un# Kieber mit
dem Wein anfangen, das iſt geſcheidtet!

—— hole einen Krug herauf,“ brummte Anton,

„So ein Pfälzerweinke, he? Vielleicht ein Stüc Sefuiten-
garten 2“

Den mag ich wohl Leiden,“ gab der Vater zurück, worauf
der Sohn ſchnell in den Keller eilte,

Anton befand ſich nunmehr allein in Ddem Zimmer. Un-
verwandt blickte er auf das gefüllte Slas in feiner Hand,
Er athmete tief auf und ſchuͤltelle den KXopf, — dabei näherte
er unwillkürlich das Glas den Lippen; er ſetzte an und nahm
einen kleinen Schluk, Seine Züge zZeigten jeßt eine innere
Befriebigung. Sr trauk noch einmal, Seine Geſtalt ſtreckte
ſich und er begann zu ſchniunzeln. Der dritte Schluck, den
er that, fiel ſo groß aus, daß das Glas leer wurde; er wollte
e& von neuem füllen, da aber kam ſchon Zoſeph die Keller-
treppe herauf, Mergerlih verſchloß Anton Elas und Flaͤfche
in den Schrank, *

Der eintretende Zoſeph war
wußte fofort, daß der Vaͤler der
ſeufzte auf, ſagte aber nichts.
er zwei Weingläjer, die er vor de
Tiſch ſtellte und füllte,

Fortſetzung folgt.)

f _ einen Blick auf
Rerſuchung erlegen
Von einem
n Bater und

* und
1 war, Gr
Wand{pind nahır
vor ſich auf den























































 
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