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Pfälzer Bote für Stadt und Land (25) — 1890

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Nr. 51 - Nr. 60 (2. März - 13. März)
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Griheint tägliG, Sonne und Feieriag® ausgenOMMEN.
— — mit Unterhaltungsbeilage. Preis viertellahrlich
M, 1.20 obne Trägerlohn-u. Boftautjolag, Beftekungen
bei den Boftanitakien u. bei der Erpedition löckftraße 108.






Deutſches Beich.
Berlin, Maͤrz

—— In ſeiner Schlußanſprache im Staatsreth
* der Maijer, der „Kreutzzeitung“ zufolge : „Was
ie Soctaldenrokratie anlangt, ſo iſt das Meine Sade;
* der werde Ich ſchon allein fertig.“ — Die Gin-
erufung des NReidhstages iſt erſt nach Oftern in
UWSfidt genommen. — SM parlamentariſchen Kreifen
©RÖHLE za fich, die Differenzeu zwiſchen den Fürkten
Zmarc aund dem KMatfjer feien keinesweg3 ber
gelegt. — Muz GHrligß wird gemeldet, die doxtigen


procentigen Lohnerhöhung.
— Proficiat! Unter dieſer Ueberſchrift hringt die


Abendnummer einen uͤberaus — nobeln
** G3 heißt derin: Die ung ebtldete Mehr-
8 des Hentfchen Voltes pbervollſtändigt am heutigen
* durch die Stichwahlen ihren Waͤhrſpruch über
8* deutfhe Neichspolittk, Wir fehen diejer Vervoll-
de BMoltzgerichteS mit jener gleichmüthigen
8 nüerfchütlerlichen Geringſchätzing entgegen, welche

f Ddurch ‚etn arges Mebermaß von Bernunft-


Werden fanın. Das Wahlergebniß
Sinne um ſo lieber,
— ſich ohne unfere Mitwirkung
7 { Reichstag geſtaltet und je hegründeter die Aus⸗

Öt ift, daß der edele Dreimännerbund

u‘“b”)DrttäRid)ter:(&ril[enber ger aller Welt
* SGreuel und Abfchen werden wird. Sm
Lebrigen freist ſich Jedernigun, daß die Wahlhewes

iſt uns in ge—


fefen mifjen, und wir wünſchen den leicht
_'iäußigen und urtheilölofjen Leuten, die es gierig in
4 aufgenommen Haben, daß e3 ihnen nicht ſchlecht
4 _ möge. Man laſſe dieſem portrefflichen
SeichSfag doch Zeit, Hd jo verächtlim zu maden,
e& Tanın und mag; man gönne dieſer zerfahrenen
* tagsmehrheit doch in breiteſtem Umfang die Ge-
ihre Unfruchtbarfeit, ihre gänzliche Unfähig-
** poſitivem Schaffen klar und bündig zu be⸗
8* man geftatte ihr doch, ihr Armnthszeuguiß
e Wand und jede Bank zu {eOreiben; man
— das Deutfche Bolf Dermaßen mit der
4 Speije diefes Anti-Cartell3, Ddaß Dder
anfd)e Michel ganz wild wird, wenn man mir feinen
neunnt. Und ſchließlich mag die Nation in
— in neuen Kämpfen verfuchen, Das
2 Zoch abzujchütteln, welches die un wiſſenden
* Dreimänner: Bund ruhig Jeine Re-
2 tex und feine Befchlüjfe faffen; er wird dem
— Neich vorläufig nicht viel anhaben, er wird

Johaun Joſef Schueider 1
* — — Buchen, 2. Marz

ie rahl au3 beiterem Himmel traf midh am
— — die Nachricht, der hochw. * —
2 Joſef Schneider, mein innig geliebter Freund, ſei am
zeifte gehenden Ahend geftorben. Boll Trauer und Schmerz
mitmglgä * Beerdigung, weldhe Samitag, den 1, März, Vor⸗
—— a6 Uhr geſchehen ift. Die BeerdigungSfeierlichkeit war
©ln * er doch ſehr erbaulich, verklärt gleichſam durch den
* Bten, welcher zu Grabe gefragen MWurde. Die ganze
8 — nahın inzigjten Antheil und viele Leute waͤren
auwefe 2— — —— — Achtzehn Prieſter waren
* * Jicherlich wären nod) mehr gekommen, wenn es nicht
8 — * — in der Hfterlihen Zeit gewejen märe, Statt
* — ichen Hochw. Hın Dekans und Stadtpfarrers Spiegel
— 9a funktionirte der Hochw. Kammerer und Stadipfarrt
* * Neudenan In der Predigt wurde in herzlichen,
——— orfen der Theilnahme und den SGefühlen aller Leid⸗
* 4* Ausdruck gegeben, Der Schluß der Predigt war,
8 * jene Licbe bethätigen welche über daz Grab hinaus-
{et Die an möge fortdauernd für den Verſtorbenen beten; das
* — Der ganzen Leichentede wertte man e& an,
Hotie 7 _ gettanute Herr ſeinen hingeſchiedenen Nachhar
* 8 ND mie fehr er von dem echt prieſterlichen Charakter
—— en besfjelben überzeugt mar. Dieſelbe Liebe und Neber-
Emoge% * offenbar auch den hochw. Herrn Kapitel3-Dekan
feiner Kräntklichkeit wenigſtens der Beerdigung
err Pfarrer Schneider wurde am 28, Mürz 1 i
4 einem kleinen Dorfe bei Wertheim,
1857 Tedigten der ehrmürdigen Jeſuitenpatres bei der Miſſion
* in Bronnbach wurde in ihm der Entſchluß wach ges
16 S:fl;äu fiudiven und Priejter 3zu werden, CObwohl bereitz
*8 te alt und ſeit 2 Jahren der Schule entwachfen, ' griff
* mit großem Eifer zu den. Büchern, . Sr gehörte
* * * Lenſchen „die guten Willens jind“, darıum folgte
imme Dder göttlichen Gnade — und fo hat er e& ge-










jür Stadt

Seideiberg, Donnerftag, 6. März 1890.



Gefebgebung zum Stoden, zUM Ein⸗
frieren bringen. Denn in Deutfchland gebietet der
Faiſer und der Bundesrath. und der Deutſche hat
heute allen Grund, ſeinem Schbpfer dafuͤr zu danken,
daßz es ſo ift. Je tiefer der Reich3tag finkt, um ſo
Höher ſteigen Diefe Gewalten in der Werth[NÄBUNGg
Der Natton.“ Welche „Bildung“, welche Würde,
welcdher tiefe politiſche Blick {pricht ſich in Diefem
Wulhausbruch aus! Es liegt nahe, ihn mit beißen
dem Hohn zu beantworten; aber wir beſchränken uns
auf ein einziges Wort: Proficiat!

* Müniter i. W. Bei dem Fefjtmahl zur Feier
der Confekration des Biſchofs von Münſter, Dr.
Dingelſtad brachte dieſer den erſten Toaſt, auf
Bapft und Kaiſer mit folgenden Worten aus:

„In dem Kollegium, in welchen ich meine
Gyninaſtal⸗Studien gemacht, dem ich dann als Lehrer
diele Jahre angehört habe, beſtand der Brauch, an
Tagen ungewöhnlicher Feſtfeier deſſen in einem Trink⸗
ſprüch zu gebenfen, den das Feſt zu dauken war.
Geitatten Sie, daß ich der Sitie, welche ich als
Schuͤler lieb gewonnen, als Lehrer geübt habe, als
Bifchof treu bleibe. Das heutige Feſt iſt — nächtt
Gottes Erbarmung — ein Eeſchenk des hl. Stuhles
und der Krone Preußens; Sr. Majeftät des Kaiſers
aund Koͤnigs und Sr Heiligkeit des Bapftes. Aller⸗
hoͤchſt Ihuͤen gilt daher mein Trinkſpruch. Millionen
aumd wieder Millionen blicken bewundernd auf die
Beiden von Gottes Gnaden hingeſtellten Fürſten und
ſtaunen ob der Kraft und Weisheit, mit der ſie
beide ihres hoͤchſten Amtes walten, beide in vollbe—
wußteni Pflichtgefühl unabläffig ſinnend und ſorgend,
das Wohl der Untergebenen zu ſchütze und zu för⸗
dern, die ihrer Obhut anvertrauten Güter zu erhal⸗
ten und zu befeſtigen, — Dbeide, der jugendliche Herr⸗
ſcher auf dem ruhmumſtrahlten Hoheulzollern⸗Thron
Lund der hochbetagte Greis auf dem Stuhl im
vetrt Dom. Wohl liegen die Aufgaben des oberſten
Schiruiherrn der deutſchen Grenzen vielfach auf an—
Serem Gebiete, als die des Hohenprieſters, in dem
wir Kalholiken den Statthalter Chriſti auf Erden an—
exfennen und ehren. Aber es gieht Aufgaben welche
das Zufammenwirken der weltlichen und geiſtlichen
Macht erheiſchen. Zu den wichtigſten dieſer Art ge⸗
hört in der Gegenwart die Beſchuͤtzung des Axbeiters
und feiner Familie vor Noth, Gefährdung der Ge—
jundheit, BZerrüttung chriſtlicher GSefiumung und Ge—
Jittung. Und gerade hier huben der Träger der
TFiara und der Traͤger der mächtigſten Kaiſerkrone
ſich die Hand gexeicht zu gleichem Streben, jener in
dem Briefe des Karbinal⸗Staatsſekretärs vom 1. Mai
d. J. Diefer in den herrlichen Erlaſſen vom 4. d. M.
Seine Majeftät ſchreitet vorwärtS auf den: Wege,
den fein in Gott ruhender Großpater vor neUN Jaͤh⸗
ren betreten, und unternimmt feſten Blicks und feſter

halten ſein ganzes Leben lans Mir gingen ntiteinander 1858
an das Gymnaftum in Tauberbifhofsheim ; dort wohnten wir
5 Sahre lang beifammen in einem Bimmer; er war ein fleißiger
eingezogener, jehr braver Schüler; in der Klafje ſaß er in den
yorderfien Reihen; ich weiß von ihınr kFein einziges ungeziemendes,
gefchmweige Ddenn uncHrift!iches Wort, jeine ganze Studienzeit
in Tauberbijhofaheim verbrachte er rein und waͤckellos ebenſo
war er mwährend der 2 Zahre am Lhyenn in Raͤſtatt! Alle
ſeine Mitſchuler ohne Unterfchied der Sefinnung werden ihm
Diefes Zeugniß geben. Im Lerbſt 1865 wuͤrden wir als glüd-
liche Candidaten der hl, Theologie in das Exabiſchofliche
Convikt in Freiburg aufgenommen, Als cS zU den hl. Weihen
fam, wurde Schneider, Dder yorher an Jeinem Beruf nie ge-
zweifelt ‚Hatte, jehr ängſtlich hezüglih ſeiner Berufswahl; es
Fayı dies von feiner zarten Gewifjenhaftigkeit im Hinblie auf
Die Dereinfjtige furdtbare Verantwortuns Durch den hochw.
erın Direktor Litjhgt ermuthigt, trat er dann Hin zu den
Stufen des Altarz, empfing Ddie hl. Weihen und am 4, Muguft
1869 bie hl. Rrieftermeihe, SJ Prieſterſtand lebte er dann
immer ſo froh und zufrieden, wie wenn er ven Kindheit an in
bemfelben gelebt Hätte, Und doͤch brachte ihın das Priejterleben
niele Leiden. Nur Iurze Zeit war er Bikar in Hilsbach und in
Malich bei Wiesloch, darauf Kam er in gleicher Eigenſchaft
na Muday, mo er 2 Jahre Blieb; hier 30g er fidh durch die
Taue Odenwaidluft während des Winters bei ſeinen Filialgängen
eine jehr bedenkıiche Quftröhrenentzündung zu; der Arzt gebot
ihın volljtändige Rıhe; 3 Sahre mußte er num außer Tienſt
daheim im elterlichen Haufe zubringen. Während dieſer Jahre
jOrieb er mir einmal: „IO hHabe jebt Zeit, micd auf die
Ewigkeit vorzubereiten! Seine Kräfte fjammelten ſich Langjam,
aber doch mieder injoweit, daß ihm 1874 bdie kleine Kuratie
HeinghHeim am Neckar übertragen werden fkonnte; hier wirkte
er er in bvollfommener Pflichterfüllung etwa 13 SJahre lang,
geliebt mie der Bater von jeinen Kindern. In Folge des
großen Priejtermangels mußte er als Pfarrvermefjer. nad) Dder
verwaiſten Pfarrei Haßmersheım verfeßt werden; dahin ging
er gern im ſchuͤldigen Gehorfam, ungern aber injofern, al8 er
nun endlich einmal Pfarrer werden wollte; nad 18 Dienſt⸗
jahren wollte er Ruhe finden in ſeinem Wanderleben; er fand






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des had. Unterlandes, Preis pro1 ſpalt. Petit⸗
zeile 10 Bfg., hei Wiederholungen Rabatt.

Inſerate finden die weitefte Verbreitung.





25. Jahrgang.

Hand ein Rtefentwerk, Wenn dasſelbe gelingt —
und das hoffe ich zu Gott — ſo wird eS nict dem
Raterlande allein, fondern allen eiviliirten Staaten
neue Feſtigung der tief erſchůtterten geſellſchaftlichen
Berhältniffe bringen, dem Hülfabedlirftigiten Stande
Bohlfahrt oder doch Linderung des Druckes zuwen⸗
den, das Haupt Sr. Majeftät mit unverwelflidem
Qorbeerkranze ſchuucken. Es iſt mir eine Freude,
heute und in dieſem Kreiſe auszuſprechen, daß ich
Atſchloffen bin, auf dem mir angewiejenen Gehiete
mit. ganzer Kraft zur Erreichung der Ziele mitzu-
wirken, welche Kaiſer und Papſt als nothwendig für
die Wohlfahrt der Geſellſchaft bezeichnen.“ — Zum
Schluß bracte der Biſchof ein Hoch auf Papſt und
Kaiſer aus.



Aus Baden.
Heidelberg, 5. März.

* ‚€ wird Schwaxzwild aus gehauen!“
Wie ſich doch die Zeiten ändern!

Das Ergebuiß der Stichwahl in Mannheim ruft
ganz eigenthümliche Erinnerungen wach €3 war am
23. Februar des Jahres 1865, da wollten die badiſchen
Katholiken eine Verſammlung in Mannheim abhalten,
um. gegen die damals ſchon heftig auftretende Verge—
waltigung von Seiten der „Siberalen“ Proteſt zu er-
heben! Das ſollte ihnen aber ſchlecht bekommen! In
aner Mannheimer „liberalen! Zeitung mar mit fetter
Schrift bekannt gemacht worden:

Am 23. Februar wird Schwarzwild

ausgehauen!

Der Wink wurde gut verſtanden. Die Mannheimer
Spanner und Fabrikarbeiter Keßen ſich von den „Li-
bekaͤlen⸗ gegen die Beſucher der Katholikenverſammlung
gebrauchen, und e& kam zu Auftritten, die jeder Be⸗
ſchreibung ſpotten. Die Katholiken wurden gehauen
und verfolgt wie gehetztes Wild; ſie mußten froh ſein,
daß fie mit dem Leben davonkamen. „Das Schwarz-
wild“ war alſo wirklich ausgehauen worden zum
großen Jubel der „Liberalen“ welche auf die ſchänd⸗
üchen Ausfhreitungen des Pobels als „auf die Stimme
des Volkes? hinwieſen.

Und heute, naͤch 25 Jahren, treten die Arbeiter
furchtlos auf gegen ihre ehemaligen Herren und
Meiſter, die „Ciberalen“; e& wird jetzt kein „ Schwarz-
wild“ mehr gehauen; e& iſt ſchon mehr Kothwild“
(„Edelwild“ dem die Haue gilt, Am 28, Februar
wurde der Mannheimer „liberale“ Oberhürgermeiſter
Diffene von den Arbeitern niedergeſtimmt und
der ſozialiſtiſche Gegenkandidat Dreesbach in den
Reichstag gewählt. Ob die „Siberalen“ in Mannheim
wohl no an das ausgehauene Schwarzwild! vom
Jahre 1865 denken? Wahrſcheinlich nicht; denn die
„Ciberalen“ leiden ſammt und ſonders an ſchwachem
Gedächtniſſe.




— — — — — —— —— — —⏑

Kuhe; Ddie Pfarret Nüfeld wurde ihm übertragen — da fand
er jhon nach einem Jahre eine andere Rıuhe, Ddie Rırhe Ddes
Grabes.

Herr Pfarrer Schneider war eine durchaus ehrenwerthe

Perſbulchleit er mar Priejter mit jedem Gedanken und mit
jedem Blutstropfen, Was bei einent kaͤtholiſchen Prieſter die
Hauptjache ijt: die Liebe zur hl. Kirche — Ddiefe beherrſchte
feine ganze Seele, Sonit von mildem und fjanftem SGemüthe,
fonnte er Feuer und Schwert werden, wenn die Itechte unſexer
nl Kirche verleßt wurden, In Folge deſſen hHat ev immer da,
wo _ e8 galt, mt__ofienfltcf)qn Leben, die Jutereſfen der Kirche zu
vertheidigen, für Verbreitung der katholiſchen Preſſe u. ]. w.
1eme@?13f[tä)t gethan.
— war fromm, ein Mann heiliger Betrachtung; trotz ſeiner
fröhlichen Heiterfeit, bemerkte man an ihm, wie * — ſich
gefehrt mar, er war ein kindli her Berehrer der lieben Mutter
Gottes und des gottlichen Herzens Sefu; ich beohaͤchtete ihn
verfhiedene Male, wie er felbſt mährend des Geſpräches inner-
lich für ſich Detete, In der Schule, am Krankenbette u. ] w.
haͤt er gewiß nie ſeine Pflicht verjäumt, wie ich gus verſchie⸗
denen Fällen, Ddie mir befannt ſind, überzeugt bin. Da der
Kreis fjeiner Paſtorationsthätigkeit wegen feines Halsleidens
nie groß Jein konnte ſo hatte er viele freie Zeit; dieſe benntzte
er zum Studieren; er Hinte1äßt eine ſchöne Bibliothek, Ddie er
viel gebraucht hat. Er niachte jedoch kein Aufheben mit jeinem
Wiſſen; uur hie und da warf er ein Goldköruchen in die Unter-
Haltımg, moraus man abnehmen konnte, welch” reicher Schatz
von Kenninijjen in feinent Geiſte verborgen lag.

Wie genläigjam er war, das beweiſt ſeine Zufriedenheit
mit der außerit armjeligen Wohnung, weldhe er in den erften
Jaͤhren in Heinsheun hHatte, In einem ſehr Heinen Bauernhaus,
zur Hälfte arg feıcht und abfohut unbewohnbar, hatte er nur
zwei Meine Zimmer für ſich und ſeine Angehörigen. Und doch
erinnerte ich mi nicht, daß er einmal darüber geklagt hat;
nur im Spaß jprad) von feiner Meinen „Refidenz“, .

Herr Pfarrer Schneider hat Alles, was er bei feiner ein-
faden Lebensweiſe erübrigen fonnte, für Arme und für
hl. Zwede hergegeben; ‚er Dinterläßt kein Vermögen; eine
kleine Summe, die er ſich im letzien Jahre , erfpart haͤtte


 
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