— —
—
—
—
Ericheint taͤglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.
Samftags mit Unterbaltungsbeilage. Pıeis vierteljährlic
IRE, 1.20 ohne Frägerlohm ı. Poftauffchlag. BefteNlungen
für Stadt
ote
Anzeige-Blatt für die ——⏑ — Heidelderg,
Ladenburg, Weinheim, Scwebingen, _?Bf)ilippäburg„
Niesloch, Bruchfal, Breiten, Nedargemiünd, Mosbach,
„ bei den Poſtan ſtalten u bei der Expedition Zwingerfiraße 7. Eberbach, Buchen, Walldürn/ T Biſchoſh Wertbeimc.
} — s — — — — EL — s s— DE
Verantwortlicher Redakteur: 2 2 Drud, Verlag ı.. Exrpedition von Gebr. Yuber K @&
$r° 153. Julius Jecker in Heidelberg. Ftüelhetg, Funntag, den Jili 490. in 4— Zwingerſtraße7 B. Jahtg.
— — — — E — — — —⏑ — —⏑ —“,˖nt ü — — — —
b Der hentigen nummer liegt ur. 28 der Unterhaltungs
—
— —
wir erfuchen unfere herren Vertrauens-
Münner und Agenten, etwaige für uns beſtimmite
inſche ꝛc. in getreff der Erxpedition oder Re-
Oktion an den Schriftführer des Com tes, Herrn
Pfarrer Werr in Ro hrbach gelangen zu laſſen.
Das Comite des „Pfälzer Bote“.
— ——
Das dulſch⸗eiſliſce Abkunmen
deutſcher Ueberſetzung wie folgt:
Artikel I. In Oſtafrika wird das Gebiet, welches
Lutſchland zur Geltendmachung ſeines Einfluſſes vor—
Hhalten wird, begrenzt: in Norden durch eine
Inle, welche an der Küſte vom Nordufer der Mün—
zung des Umbefluſſes ihren Ausgang ninimt und da—
Sauf in gerader Richtung zum Jipe See läuft. Dem
ſtufer des See’3 entlang und um das Nordufer her—
Amführend, überfchreitet die Linie darauf den Fluß
Umi, um die Landſchaften Taveta und Dihagga in
e Mitte zu durchſchneiden, und dann . entlang an
dem nördlichen Abhang der Bergkette des Kilima⸗
icharo in gerader Linie weiterzeführt zu werden.
08 2 demjenigen Punkte am Oſt Ufer des Viktoria⸗
Yanza-See’3, welcher von dem erſten Grad ſüdlicher
reite getroffen wird. Von hier den See an dem
Genannten Breitengrade überſchreitend, folgt ſie dem
Eoteren bis zur Grenze des Kongoſtaates, wo ſie ihr
Ende findet.
Es iſt indeſſen Einverſtändniß darüber vorhanden,
lautet in
* die deutſche Intereſſenſphäte auf der Weſtſeite
8
geannten Sees nicht den Mfumbiro⸗Berg umfaßt.
Talls ſich ergeben ſollte, daß dieſer Berg {üdlich des
nannten Breitengrades liegt, ſo ſoll die Grenzlinie
N der Weife gezogen werden, daß ſie den Berg von
der deutſchen Intereſſenſphäre ausſchließt, gleichwohl
aber zu dem vorher bezeichneten Endpunkte zurückkehet.
2 Im Süden durch eine Linie, welche, an der
Luſte von der Nordgrenze der Provinz Mozambique
Asgehend, dem Laufe des Flußes Rovumaͤ bis zu
m Punkte folgt, wo der Miſinjefluß in den Rapuma
Mündet, und von dort nach Weſten weiter auf dem
Sreitenparallel bis zu dem Ufer des Nyaſſa Sees
Luft Dann ſich nordwärts wendend, ſetzt ſie ſich
fäng8 dem Dft=, Nord und Weft-Ufer des Sees bis
In noͤrdlichen Ufer der Mündung. des Songwe—
luſfes fort! Sie geht daraͤnf dieſen Fluß bis zu
Die ſchwarze Hand. — verb.)
Roman von Lam pert de Ste Croir,
Autorifirte freie Neberfebung von Philipp Freidantk,
5e, „ Sa, Herr MarquiS, aber nur vom Sehen; iG bin
5 jungen Dame einige Male in den Straßen der Stadt
eanet.”
ga Ah ermwiderte Ia Montana, indem er ſich zu aleicher
terhob. und einen Gruß des Herzog3 von Moron re-
Rapul richtete inzwiicdhen ſeine Blicke
04 junge Dame, die er bi8 jeßt voNjtändig überfehen
e.
n dieſem Augenblicke hatte ; Lagartijo. dem Stiere
4* dem Beifallsjubel der Menge ſeinen Degen zwiſchen
5E Schuldern gelioßen und ihn gefödtiet. Darauf erhob
Mercedes von Moron und warf unter Erröthen init
ä’!m feinbehandſchuhten Händchen ein Cigarrenetuis zu
üßen des kKüihrien Siegers. ; ;
B Dieſes Eiuis enthielt eine beträchtliche Summe in
Anfnoten. ;
* Die Menge verdoppelte ihren Beifalsjubel, worauf
Ntfer neuem Erröthen Ddie junge Dame wieder Platz nahm,
9 Der Marauis de Ia Montana ‚erhob ſich in dieſem
Ugenhlice, um ſich von Raoul zu verabſchieden.
— Herr Graf,“ fagte er zu
— „denn ich habe noch einen Beſuch abzuftatten; i
£ue mid, Ihre Bekanntſchaft gemacht zu haben Wenn
A Bloge: San Sofe Nummer .10 jehr erfreuen. .
Daus ift da Ihrige ; c& jteht zır Shrer vollen Verfiügung:
Apaniide Höflichkeitsformel, welche nux dieſem Lande
SCn 8 Ich bin jeden Morgenszu ſprechen und werde
aft: freuen Sie bei mir :;3u jehen:
Nach dieſen Worten drückte der Marquis, lebhaſt die
— — fich Lief und verließ die Gejellichaft.
3 er Marquis begab fid) dirett nach dex Loge des Her-
— Mioron, Mopfte an begrüßte die Unmwejenden auf
8 Freundjaftlichjte. Er wendete fich dann an die Tante
ſeinem Schnittpunkte mit dem 33. Graͤd bſtlicher
Länge hinauf und folgt ihm weiter bis zu demjenigen
Punkte, mo er die Grenze des in dem erſten Artitel
der Berliner Konferenz beſchriebenen geographiſchen
Kongobeckens, wie dieſelbe auf der dem 9. Protokoll
der Konferenz beigefügten Karte gezeichnet iſt, am
nächſten fommt.
Von hier geht ſie in gerader Linie auf die vor—
her gedachte Grenze zu und führt an derſelben ent—
lang bis zu deren Schnittpunkt mit dem 32. Grad
öſtlicher Länge; ſie wendet ſich dann in gerader Rich—
tung zu dem Vereinigungspunkt des Nord- und Süd—
armez des Kilambofluſſes welchem ſie dann bis zu
ſeiner Mündung in den Tanganhika-See folgt.
Der Lauf der vorgedachten Grenze iſt im Allge—
meinen nach Maßgabe einer Karte des Nyaſſa Taͤn—
gannika⸗Plateaus augegeben welche im Jahre 1889
amtlich für die britiſche Regierung angefertigt wurde.
3. Im Weſten durch eine Linie, welche von der
Mündung des Flußes Kilambo bis zum 1. Grad ſüd—
licher Breite mit der Grenze des Kongoſtaates zu—
ſammenfällt. .
Das Großbritannien zur Geltendmachung feines
Einfluſſes vorbehaltene Gebiet wird begrenzt: 1. Im
Süden durch die vorher erwaͤhnte Linie von der
Mündung des Umbefluſſes zu dem Punkte der Grenze
des Kongofreiſtaates, welcher von dem 1. Grad ſüd—
licher Breite getroffen wird! Der Berg Mfumbiro
iſt in dieſes Gebiet eingeſchloſſen.
2 Im Norden durch eine Linie, welche an der
Küſte am Nordufer des Zubafluſſes beginnt, an dem
genannten Ufer des Fluſſes entlang läuft und mit
der Grenze desjenigen Gebiets zuſanimenfällt, welches
dem Einfluſſe Italiens im Gallalande und in Abyſ—
ſinien bis zu den Grenzen Egyptens vorbehalten iſt.
3.. Im Weſten durch den Kongofreiſtaat und
durch die weſtliche Waſſerſcheide des oberen Nil—
beckens.
Artikel II. Um die in dem vorſtehenden Artikel
bezeichnete Abgrenzung zur Ausführung zu bringen,
zieht Deutſchland ſeine Schutzherrſchaft über Witu zu
Gunſten von Großbritannien zurück. Großbritanien
verpflichtet ſich die Souveränetät des Sultans von
Witu über das Gebiet anzuerkennen, welches ſich von
Kipini bis zu den im Faͤhre 1887 als Grenze feſt—
geſetzten Punkte gegenüber der Inſel von Kweihn
erſtreckt.
Dentſchland verzichtet ferner auf ſeine Schutzherr—
ſchaft über die an Witu grenzende Küſte bis nach
Kismajn und auf ſeine Anſprüche auf Gebiete des
Feſtlandes nördlich vom Feſtlande und auf die Inſeln
Patta und Manda.
Artikel II In Südweſtafrika wird das Gebiet,
welches Deutſchland zur Geltendmachung ſeines Ein—
fluſſes vorbehalten wird, begrenzt:
1. m Süden durch eine Linie, welche an der
Mündung des Oranje Fluſſes beginnt und an dem
Nordufer des Fluſſes bis zu dem Punkte hinaufgeht,
wo derſelbe vom 20 Grad öſtlicher Länge getroffen
wird. —
2. Im Oſten durch eine Linie, welche von dem
vorher genannten Punkte ausgeht und dem 20 Grad
öſtl! Länge bis zu ſeinem Schnittpunkte mit dem 22.
Grad ſüdl· Breite folgt: die Linie läuft ſodann dieſem
Breitengrade nach Oſten entlang bis zu dem Punkte
wo er von dem 21. Grad öſtlicher Länge getroffen
wird, ſie führt darauf in nördlicher Richtung zu dem
genannten Längengrad bis zu ſeinem Zuſammentreffen
mit dem 18 Grad ſüdl Breite hinauf, läuft dann in
öſtlicher Richtung dieſem Breitengrade entlang bis er
den Tſchobe / Fluß erreicht und ſetzt ſich dann im Thal⸗
wege des Hauptlaufes dieſes Fluſſes bis zu deſſen
Mündung in den Zambeſi fort, wo ſie ihr Ende findet
Es iſt Einverſtändriß darüber vorhanden, daß
Dentſchland durch dieſe Beſtimmung von ſeinem Schutz⸗
gebiete aus freien Zugang zum Zambeſe mittels eines
Landſtreifens erhalten ſoll! welcher an keiner Stelle
weniger als 20 engl. Meilen breit iſt.
Das Großbritannien zur Geltendmachung ſeines
Einfluſſes vorbehaltene Gebiet wird im Weſten und
Nordweſten durch die vorher bezeichnete Linie be⸗
grenzt. Der Ngamifee iſt in dasſelbe eingeſchloſſen.
Der Lauf der vorgedachten Grenze iſt im Allge—
meinen nach Maßgabe einer Karte wiedergegeben, die
im Jahre 1889 amtlich für die britiſche Regierung
angefertigt wurde. Die Fortſetzung der Südgrenz
des britiſchen Wallfiſchbai⸗Gebietes wird der Eniſchei—
dung durch einen Schiedsſpruch vorbehalten, falls nicht
innerhalb zweier Jahre von der Untexzeichnung dieſes
Uebereinkommens eine Vereinbarung der Mächte über
die Grenze getroffen iſt. Beide Mächte ſind darüber
einverſtanden, daß, ſolange die Erledigung der Grenz⸗
frage ſchwebt, der Durchmarſch und die Durchfuhr
von Gütern durch das ſtreitige Gebiet für die beider—
ſeitigen Unterthanen frei und daß die Behandlung der
letzteren in dem Gebiete in jeder Hinſicht eine gleiche
ſein ſoll. Von Durchgangsgütern wird kein Zoͤll er—
hoben und bis zur Ordnung der Angelegenheit ſoll
das Gebiet als neutrales betrachtet werden.
Schluß folgt
des Berzaas, welche in der zweiten Reihe der Loge ſaß
und meinte: 4
Sie waren ſo liebenswürdig, ran Marquife, mi
heute zum Diener einzuladen; zu meinem Bedauern muß
i mi 6ntjchuldigen, denn ich haͤtte bereits vorher beim
Civilgouverneur zugefagt. Ich werde dafür ſo frei fein,
Sie hente Abend zu befuchen.“ {
„Wir werden uns ſehr freuen Herr Marquiz, Sie
%lf heute Abend bei uns zu jehen,“ erwiderte die würdige
ame.
Marquis de Ia Montana wendete ſich dann an Mer⸗
cedes Moron mit den Worten : , i
Geſtatten Sie mir Mercedes, mich zu ihren Füßen
zu leden (eine andere woͤrtliche ſpaniſche Höflichkeitsformel:
a Jos pies de usted) und Ihnen dazu Glück zu wünichen,
ein Enael gearbeitet und Ihnen alle Ehre gemacht.“
* danke Ihnen MAlvaro für Ihre Complimente,
jagte Mercedes, aber ich bin nur halb zufrieden geftellt.
Ihr Torero konnte ſich wohl an jentand Anderen als
gerade an mich wenden oder mich vorher weniaſtens von
jeinem Vorhaben unterrichten; denn ich batle ia garnicht?
bei mir, was ich ihm geben ‚Fonnte. Es blieb mir deshalb
nicht3 Anderes übrig, als mir das Eigarettenetuis meines
zuzuwerfen. Ich bin darüber ſehr verdrießlich.“
Und ich bin eS noh mehr wie meine Tochter,“ fiel-
der 2— in die Unterhaltung: ein weil ich aroße Stücde
auf mein Cigarrettenehiis Halte; ich werde es deshalb
‚Morgen von.Lagartijo wieder verlangen laſſen/ unt ihm ein
_ u ſchenk Bitte la Montana, mit wem unter⸗
hielten Sie jid in der Loge Lecters? War es nicht der
Graf von Zerötre, dieſer Fremde welcher ſeit einiger Zeit,
man weiß nicht zu welchem Zwede, in unferer Stadt weilt?
„ Herr - Herz0g,.€3 i{t Graf von Hersire,“ erwiderfc
der Marquis. Der junge Sranzvje iſt ein Mebenwürdiger,
- jebhx wohlerzogener‘ Cdelmann.® .06 49 800
Verweilt er hier zu ſeinem Bergnügen 7! {rug: Mer-;
cedes welche lich umdrehte, um an der Unterhaltung theil⸗
zunehmen. Sie ſagen, er ſei wohlerzogen?“
„ 3n der That! erwiderte der Marquis. „Wie mir
der Graf, Jagte, hält er ſich zu feinem Bergnügen hier auf.”
„Wird. er längere Jeit hier bleiben ?” fügte der Her—
zog hinzu . } X
„3@ habe ihn darüber nicht befragt,” ſagte Ia Mon-
tana; „aber nach dem CEnthuftasmus zu ſchließen mit
welchem der Eref yon ‚den Stiergefechten {pricht, Dürfte es
waͤhrſcheinlich ſein daß er auch denI großen Feſtlichkeiten noch
anwohnen wird; die in vierzehn Zagen ftattfinden werden.“
Iſt der Graf wirklich aus guter Zamilie ?” , frug
Mereedes Man ſollte es kaum glauben denn er hat ſich
noch Niemandem in der Stadt vorſtellen Laffen.”
Bei dieſer Frage ſeiner Toͤchter dünkte es Herın D
Moron ſcchicklich die Unterhaltüung über dieſen Gegenſtand
abzubßrechen. _ %4 —
Sich an Nerecdes wendend frug,der Herzog: „DHalt
DunochH Suft, dem Schauſpiele bis zum Ende anzuwohnen ?”
Nein Bapa,“ erwiderte das junge Maͤdchen nicht
ohne etwas zu ſchmollen ı *
Wenn Du nichtS dagegen haſt, liebe Tochter,“ meinte
der Herzog Teichthin, ſo gehen wir, um das Gedränge zu
vermeiden.“. : . *
Gehen Sie mit uns Ia Montana?. In dieſem Falle
bitte, reidhen Sie meiner Tante den Arm und ich werde
mit den jungen Damen folgen.“
Der Wagen wartete bereits Der Herzog balf ſeiner
Tante bein Einfteigen, worauf die junge. Herzogin mit
ihren beiden Freundinnen ebenfalls Piatz nahm. Die
beiden Herren verſchedeten ſich dann von den Damen
und ſetzten Armin Arm ihren Weg zu Fuß fort.
„ Das aufregende Schaufpiel wat zu Erde und die
beiden Helden des Stierkampfes,, Lagartijo und Frascuelo,
wurden auf den Schultern der Menge im' Iriumphe zu
ihrem Wagen getragen: Eilf Pferden koſtete der Nachmit⸗
tag das Leben.
Naoul; der noch / vollftändig im Banne der blutigen
Thiertrahodie ſtand · haͤtte ſich von ſeinem Freunde dem
franzöfijchen Koninl, verabſchiedet und ſtrebte feinem Hotel
. 3u, wo er Naͤchrichten von Dubois oder Pianorrain er-
wartete. (Sorti. f.)
—
—
—
Ericheint taͤglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.
Samftags mit Unterbaltungsbeilage. Pıeis vierteljährlic
IRE, 1.20 ohne Frägerlohm ı. Poftauffchlag. BefteNlungen
für Stadt
ote
Anzeige-Blatt für die ——⏑ — Heidelderg,
Ladenburg, Weinheim, Scwebingen, _?Bf)ilippäburg„
Niesloch, Bruchfal, Breiten, Nedargemiünd, Mosbach,
„ bei den Poſtan ſtalten u bei der Expedition Zwingerfiraße 7. Eberbach, Buchen, Walldürn/ T Biſchoſh Wertbeimc.
} — s — — — — EL — s s— DE
Verantwortlicher Redakteur: 2 2 Drud, Verlag ı.. Exrpedition von Gebr. Yuber K @&
$r° 153. Julius Jecker in Heidelberg. Ftüelhetg, Funntag, den Jili 490. in 4— Zwingerſtraße7 B. Jahtg.
— — — — E — — — —⏑ — —⏑ —“,˖nt ü — — — —
b Der hentigen nummer liegt ur. 28 der Unterhaltungs
—
— —
wir erfuchen unfere herren Vertrauens-
Münner und Agenten, etwaige für uns beſtimmite
inſche ꝛc. in getreff der Erxpedition oder Re-
Oktion an den Schriftführer des Com tes, Herrn
Pfarrer Werr in Ro hrbach gelangen zu laſſen.
Das Comite des „Pfälzer Bote“.
— ——
Das dulſch⸗eiſliſce Abkunmen
deutſcher Ueberſetzung wie folgt:
Artikel I. In Oſtafrika wird das Gebiet, welches
Lutſchland zur Geltendmachung ſeines Einfluſſes vor—
Hhalten wird, begrenzt: in Norden durch eine
Inle, welche an der Küſte vom Nordufer der Mün—
zung des Umbefluſſes ihren Ausgang ninimt und da—
Sauf in gerader Richtung zum Jipe See läuft. Dem
ſtufer des See’3 entlang und um das Nordufer her—
Amführend, überfchreitet die Linie darauf den Fluß
Umi, um die Landſchaften Taveta und Dihagga in
e Mitte zu durchſchneiden, und dann . entlang an
dem nördlichen Abhang der Bergkette des Kilima⸗
icharo in gerader Linie weiterzeführt zu werden.
08 2 demjenigen Punkte am Oſt Ufer des Viktoria⸗
Yanza-See’3, welcher von dem erſten Grad ſüdlicher
reite getroffen wird. Von hier den See an dem
Genannten Breitengrade überſchreitend, folgt ſie dem
Eoteren bis zur Grenze des Kongoſtaates, wo ſie ihr
Ende findet.
Es iſt indeſſen Einverſtändniß darüber vorhanden,
lautet in
* die deutſche Intereſſenſphäte auf der Weſtſeite
8
geannten Sees nicht den Mfumbiro⸗Berg umfaßt.
Talls ſich ergeben ſollte, daß dieſer Berg {üdlich des
nannten Breitengrades liegt, ſo ſoll die Grenzlinie
N der Weife gezogen werden, daß ſie den Berg von
der deutſchen Intereſſenſphäre ausſchließt, gleichwohl
aber zu dem vorher bezeichneten Endpunkte zurückkehet.
2 Im Süden durch eine Linie, welche, an der
Luſte von der Nordgrenze der Provinz Mozambique
Asgehend, dem Laufe des Flußes Rovumaͤ bis zu
m Punkte folgt, wo der Miſinjefluß in den Rapuma
Mündet, und von dort nach Weſten weiter auf dem
Sreitenparallel bis zu dem Ufer des Nyaſſa Sees
Luft Dann ſich nordwärts wendend, ſetzt ſie ſich
fäng8 dem Dft=, Nord und Weft-Ufer des Sees bis
In noͤrdlichen Ufer der Mündung. des Songwe—
luſfes fort! Sie geht daraͤnf dieſen Fluß bis zu
Die ſchwarze Hand. — verb.)
Roman von Lam pert de Ste Croir,
Autorifirte freie Neberfebung von Philipp Freidantk,
5e, „ Sa, Herr MarquiS, aber nur vom Sehen; iG bin
5 jungen Dame einige Male in den Straßen der Stadt
eanet.”
ga Ah ermwiderte Ia Montana, indem er ſich zu aleicher
terhob. und einen Gruß des Herzog3 von Moron re-
Rapul richtete inzwiicdhen ſeine Blicke
04 junge Dame, die er bi8 jeßt voNjtändig überfehen
e.
n dieſem Augenblicke hatte ; Lagartijo. dem Stiere
4* dem Beifallsjubel der Menge ſeinen Degen zwiſchen
5E Schuldern gelioßen und ihn gefödtiet. Darauf erhob
Mercedes von Moron und warf unter Erröthen init
ä’!m feinbehandſchuhten Händchen ein Cigarrenetuis zu
üßen des kKüihrien Siegers. ; ;
B Dieſes Eiuis enthielt eine beträchtliche Summe in
Anfnoten. ;
* Die Menge verdoppelte ihren Beifalsjubel, worauf
Ntfer neuem Erröthen Ddie junge Dame wieder Platz nahm,
9 Der Marauis de Ia Montana ‚erhob ſich in dieſem
Ugenhlice, um ſich von Raoul zu verabſchieden.
— Herr Graf,“ fagte er zu
— „denn ich habe noch einen Beſuch abzuftatten; i
£ue mid, Ihre Bekanntſchaft gemacht zu haben Wenn
A Bloge: San Sofe Nummer .10 jehr erfreuen. .
Daus ift da Ihrige ; c& jteht zır Shrer vollen Verfiügung:
Apaniide Höflichkeitsformel, welche nux dieſem Lande
SCn 8 Ich bin jeden Morgenszu ſprechen und werde
aft: freuen Sie bei mir :;3u jehen:
Nach dieſen Worten drückte der Marquis, lebhaſt die
— — fich Lief und verließ die Gejellichaft.
3 er Marquis begab fid) dirett nach dex Loge des Her-
— Mioron, Mopfte an begrüßte die Unmwejenden auf
8 Freundjaftlichjte. Er wendete fich dann an die Tante
ſeinem Schnittpunkte mit dem 33. Graͤd bſtlicher
Länge hinauf und folgt ihm weiter bis zu demjenigen
Punkte, mo er die Grenze des in dem erſten Artitel
der Berliner Konferenz beſchriebenen geographiſchen
Kongobeckens, wie dieſelbe auf der dem 9. Protokoll
der Konferenz beigefügten Karte gezeichnet iſt, am
nächſten fommt.
Von hier geht ſie in gerader Linie auf die vor—
her gedachte Grenze zu und führt an derſelben ent—
lang bis zu deren Schnittpunkt mit dem 32. Grad
öſtlicher Länge; ſie wendet ſich dann in gerader Rich—
tung zu dem Vereinigungspunkt des Nord- und Süd—
armez des Kilambofluſſes welchem ſie dann bis zu
ſeiner Mündung in den Tanganhika-See folgt.
Der Lauf der vorgedachten Grenze iſt im Allge—
meinen nach Maßgabe einer Karte des Nyaſſa Taͤn—
gannika⸗Plateaus augegeben welche im Jahre 1889
amtlich für die britiſche Regierung angefertigt wurde.
3. Im Weſten durch eine Linie, welche von der
Mündung des Flußes Kilambo bis zum 1. Grad ſüd—
licher Breite mit der Grenze des Kongoſtaates zu—
ſammenfällt. .
Das Großbritannien zur Geltendmachung feines
Einfluſſes vorbehaltene Gebiet wird begrenzt: 1. Im
Süden durch die vorher erwaͤhnte Linie von der
Mündung des Umbefluſſes zu dem Punkte der Grenze
des Kongofreiſtaates, welcher von dem 1. Grad ſüd—
licher Breite getroffen wird! Der Berg Mfumbiro
iſt in dieſes Gebiet eingeſchloſſen.
2 Im Norden durch eine Linie, welche an der
Küſte am Nordufer des Zubafluſſes beginnt, an dem
genannten Ufer des Fluſſes entlang läuft und mit
der Grenze desjenigen Gebiets zuſanimenfällt, welches
dem Einfluſſe Italiens im Gallalande und in Abyſ—
ſinien bis zu den Grenzen Egyptens vorbehalten iſt.
3.. Im Weſten durch den Kongofreiſtaat und
durch die weſtliche Waſſerſcheide des oberen Nil—
beckens.
Artikel II. Um die in dem vorſtehenden Artikel
bezeichnete Abgrenzung zur Ausführung zu bringen,
zieht Deutſchland ſeine Schutzherrſchaft über Witu zu
Gunſten von Großbritannien zurück. Großbritanien
verpflichtet ſich die Souveränetät des Sultans von
Witu über das Gebiet anzuerkennen, welches ſich von
Kipini bis zu den im Faͤhre 1887 als Grenze feſt—
geſetzten Punkte gegenüber der Inſel von Kweihn
erſtreckt.
Dentſchland verzichtet ferner auf ſeine Schutzherr—
ſchaft über die an Witu grenzende Küſte bis nach
Kismajn und auf ſeine Anſprüche auf Gebiete des
Feſtlandes nördlich vom Feſtlande und auf die Inſeln
Patta und Manda.
Artikel II In Südweſtafrika wird das Gebiet,
welches Deutſchland zur Geltendmachung ſeines Ein—
fluſſes vorbehalten wird, begrenzt:
1. m Süden durch eine Linie, welche an der
Mündung des Oranje Fluſſes beginnt und an dem
Nordufer des Fluſſes bis zu dem Punkte hinaufgeht,
wo derſelbe vom 20 Grad öſtlicher Länge getroffen
wird. —
2. Im Oſten durch eine Linie, welche von dem
vorher genannten Punkte ausgeht und dem 20 Grad
öſtl! Länge bis zu ſeinem Schnittpunkte mit dem 22.
Grad ſüdl· Breite folgt: die Linie läuft ſodann dieſem
Breitengrade nach Oſten entlang bis zu dem Punkte
wo er von dem 21. Grad öſtlicher Länge getroffen
wird, ſie führt darauf in nördlicher Richtung zu dem
genannten Längengrad bis zu ſeinem Zuſammentreffen
mit dem 18 Grad ſüdl Breite hinauf, läuft dann in
öſtlicher Richtung dieſem Breitengrade entlang bis er
den Tſchobe / Fluß erreicht und ſetzt ſich dann im Thal⸗
wege des Hauptlaufes dieſes Fluſſes bis zu deſſen
Mündung in den Zambeſi fort, wo ſie ihr Ende findet
Es iſt Einverſtändriß darüber vorhanden, daß
Dentſchland durch dieſe Beſtimmung von ſeinem Schutz⸗
gebiete aus freien Zugang zum Zambeſe mittels eines
Landſtreifens erhalten ſoll! welcher an keiner Stelle
weniger als 20 engl. Meilen breit iſt.
Das Großbritannien zur Geltendmachung ſeines
Einfluſſes vorbehaltene Gebiet wird im Weſten und
Nordweſten durch die vorher bezeichnete Linie be⸗
grenzt. Der Ngamifee iſt in dasſelbe eingeſchloſſen.
Der Lauf der vorgedachten Grenze iſt im Allge—
meinen nach Maßgabe einer Karte wiedergegeben, die
im Jahre 1889 amtlich für die britiſche Regierung
angefertigt wurde. Die Fortſetzung der Südgrenz
des britiſchen Wallfiſchbai⸗Gebietes wird der Eniſchei—
dung durch einen Schiedsſpruch vorbehalten, falls nicht
innerhalb zweier Jahre von der Untexzeichnung dieſes
Uebereinkommens eine Vereinbarung der Mächte über
die Grenze getroffen iſt. Beide Mächte ſind darüber
einverſtanden, daß, ſolange die Erledigung der Grenz⸗
frage ſchwebt, der Durchmarſch und die Durchfuhr
von Gütern durch das ſtreitige Gebiet für die beider—
ſeitigen Unterthanen frei und daß die Behandlung der
letzteren in dem Gebiete in jeder Hinſicht eine gleiche
ſein ſoll. Von Durchgangsgütern wird kein Zoͤll er—
hoben und bis zur Ordnung der Angelegenheit ſoll
das Gebiet als neutrales betrachtet werden.
Schluß folgt
des Berzaas, welche in der zweiten Reihe der Loge ſaß
und meinte: 4
Sie waren ſo liebenswürdig, ran Marquife, mi
heute zum Diener einzuladen; zu meinem Bedauern muß
i mi 6ntjchuldigen, denn ich haͤtte bereits vorher beim
Civilgouverneur zugefagt. Ich werde dafür ſo frei fein,
Sie hente Abend zu befuchen.“ {
„Wir werden uns ſehr freuen Herr Marquiz, Sie
%lf heute Abend bei uns zu jehen,“ erwiderte die würdige
ame.
Marquis de Ia Montana wendete ſich dann an Mer⸗
cedes Moron mit den Worten : , i
Geſtatten Sie mir Mercedes, mich zu ihren Füßen
zu leden (eine andere woͤrtliche ſpaniſche Höflichkeitsformel:
a Jos pies de usted) und Ihnen dazu Glück zu wünichen,
ein Enael gearbeitet und Ihnen alle Ehre gemacht.“
* danke Ihnen MAlvaro für Ihre Complimente,
jagte Mercedes, aber ich bin nur halb zufrieden geftellt.
Ihr Torero konnte ſich wohl an jentand Anderen als
gerade an mich wenden oder mich vorher weniaſtens von
jeinem Vorhaben unterrichten; denn ich batle ia garnicht?
bei mir, was ich ihm geben ‚Fonnte. Es blieb mir deshalb
nicht3 Anderes übrig, als mir das Eigarettenetuis meines
zuzuwerfen. Ich bin darüber ſehr verdrießlich.“
Und ich bin eS noh mehr wie meine Tochter,“ fiel-
der 2— in die Unterhaltung: ein weil ich aroße Stücde
auf mein Cigarrettenehiis Halte; ich werde es deshalb
‚Morgen von.Lagartijo wieder verlangen laſſen/ unt ihm ein
_ u ſchenk Bitte la Montana, mit wem unter⸗
hielten Sie jid in der Loge Lecters? War es nicht der
Graf von Zerötre, dieſer Fremde welcher ſeit einiger Zeit,
man weiß nicht zu welchem Zwede, in unferer Stadt weilt?
„ Herr - Herz0g,.€3 i{t Graf von Hersire,“ erwiderfc
der Marquis. Der junge Sranzvje iſt ein Mebenwürdiger,
- jebhx wohlerzogener‘ Cdelmann.® .06 49 800
Verweilt er hier zu ſeinem Bergnügen 7! {rug: Mer-;
cedes welche lich umdrehte, um an der Unterhaltung theil⸗
zunehmen. Sie ſagen, er ſei wohlerzogen?“
„ 3n der That! erwiderte der Marquis. „Wie mir
der Graf, Jagte, hält er ſich zu feinem Bergnügen hier auf.”
„Wird. er längere Jeit hier bleiben ?” fügte der Her—
zog hinzu . } X
„3@ habe ihn darüber nicht befragt,” ſagte Ia Mon-
tana; „aber nach dem CEnthuftasmus zu ſchließen mit
welchem der Eref yon ‚den Stiergefechten {pricht, Dürfte es
waͤhrſcheinlich ſein daß er auch denI großen Feſtlichkeiten noch
anwohnen wird; die in vierzehn Zagen ftattfinden werden.“
Iſt der Graf wirklich aus guter Zamilie ?” , frug
Mereedes Man ſollte es kaum glauben denn er hat ſich
noch Niemandem in der Stadt vorſtellen Laffen.”
Bei dieſer Frage ſeiner Toͤchter dünkte es Herın D
Moron ſcchicklich die Unterhaltüung über dieſen Gegenſtand
abzubßrechen. _ %4 —
Sich an Nerecdes wendend frug,der Herzog: „DHalt
DunochH Suft, dem Schauſpiele bis zum Ende anzuwohnen ?”
Nein Bapa,“ erwiderte das junge Maͤdchen nicht
ohne etwas zu ſchmollen ı *
Wenn Du nichtS dagegen haſt, liebe Tochter,“ meinte
der Herzog Teichthin, ſo gehen wir, um das Gedränge zu
vermeiden.“. : . *
Gehen Sie mit uns Ia Montana?. In dieſem Falle
bitte, reidhen Sie meiner Tante den Arm und ich werde
mit den jungen Damen folgen.“
Der Wagen wartete bereits Der Herzog balf ſeiner
Tante bein Einfteigen, worauf die junge. Herzogin mit
ihren beiden Freundinnen ebenfalls Piatz nahm. Die
beiden Herren verſchedeten ſich dann von den Damen
und ſetzten Armin Arm ihren Weg zu Fuß fort.
„ Das aufregende Schaufpiel wat zu Erde und die
beiden Helden des Stierkampfes,, Lagartijo und Frascuelo,
wurden auf den Schultern der Menge im' Iriumphe zu
ihrem Wagen getragen: Eilf Pferden koſtete der Nachmit⸗
tag das Leben.
Naoul; der noch / vollftändig im Banne der blutigen
Thiertrahodie ſtand · haͤtte ſich von ſeinem Freunde dem
franzöfijchen Koninl, verabſchiedet und ſtrebte feinem Hotel
. 3u, wo er Naͤchrichten von Dubois oder Pianorrain er-
wartete. (Sorti. f.)