Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Pfälzer Bote für Stadt und Land (25) — 1890

DOI Kapitel:
Nr. 31 - Nr. 40 (7. Februar - 18. Februar)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44151#0161

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext










Eſcheint täglid, Sonn⸗ und Feiextags auzgenommen.
Zaniſtags mit Unterhaltungsbeilage. Prei3 vierteljährlich
2Ü"*—_LZO ohrnte Trägerlohn u, Pojtautfchlag. Befteklungen
bei den Boftanftalten u bei der Erpedition Plöckſtraße 103.







Anzeige-Blafti für Jämmtlide Bezirke

des bad. Unterlandes. Preis pro 1 ſpalt. Petit⸗

zeile 10 Pfg., bei WiederhHolungen MNabatt.
SInferate finden die weiteſte Berbreitung.







Nr. 40.
— —



Heidelberg, Dienſtag, 18. Februar 1890.

— 25, Jahrgang.









gebietet.




Heidelberg, 14. Februar 1890.





zu ſtinunen.
Neuenheim, 14. Februar 1890,





fünimttiche Wähler der Centrumspartei
Herrn Profeſſor Dr. Ofthoff




aſtenhirtenbrief des Hochw. Herrn
Erzbiſchofs von greiburg.

Johannes Chriftian,

Stuhles Gnade
Erzbiſchof von Freiburg
8* etropolit der oberrheiniſchen Kirchenprovinz,
nbietet dem Hochmürdigen Clerus der Erzdiöcefe und
allen Chriftgläubigen Gruß und Segen.

Geliebte Diöceſanen!
Wohl iſt zur Zeit das irdiſche Leben für die
nder Gottes vielfach recht ſchwer und drückend; denn
Kinder der Welt verbreiten faſt überall den Un—
4* und die Gottloſigkeit und mit ihnen all das
©nd, das immer im Gefolge derſelben ift. Aber wir
Aben in dem ftets wachfeuden Verderben einen feſten
?It_lm'ä Schutz und Troſt an unſerer heiligen Kirche.
iſt vom Sohne Gottes gegründet und vom heil.



* geleitet, daͤß ſie unter allen Voͤlkern und zu allen
Hen den Menſchen die don Zeſus Chriſtus gebrachten
— — — — —

7
Emma und Delphine.
Von Mekati v, Zava.
Aus dem vollandiſchen überſetzt von L, v, Heemftede,

Fortſetzung.
T

jr Alfred fich um: ine in e '

{ iehte fid um: da ſtand Delphine in einem Lang

weißen Kleide, mit einem ſchwarzen leichten Tuch

Quf Den D} Sopf und Sehultern gefchlagen, matt und Injtlos
8 Ayın ihres Vaters fich ftügend,

— * ſchien wie in Silber gehüllt, einen Lichtglanz zu

ſu mSC jagte er, vergeben8 nach einer befferen Antwort

; heig, ‚„e8 ff ein herrlicher Abend.“ ;

5* *2* ein (stjve_;_ntig m;f:iunhfniebe?gei)en, Bapa, e&

eu mein Geiſt in dieſem feenhaͤften Lichte ſich zu
— aufſchwingen wolle,“ Z S


. fä'“g?fien;-%u bift noch nicht wohl,“
A apa, aber Du mußt nicht mit mir redeit; e8
gehenzw wenn der Geift über mid Lommt, laß uns weiter

— ſtarrte ihr bewunderud nach; konnte man ſich eine
bagr ‚_ma{“‘b mehr ätherijde Geftalt denken? Sie gingen ein
Tihtefen „ und ab; er {ah, mwie fih ihre Blike nadh oben
Ü i © Wwie fich ihre Lippen leife bemwegten. Endlich lieh fie
— Geijjel nieder und Alfred trat näher,

Augen < werden mich lacherlich finden,“ fagte fie mit geſenkten
—miherft'eé'eatä €r mwenn die Juſpiration fommt, fann ich ihr nicht

w „Aber mun €
ahr R * —— wir wieder zur Erde zurückkehren, nicht

in Ra jade, daf ich mich nicht zum Sehreiben nieder-

wa "9.““‘!‘3“ wir denn nicht aus Ihrem Munde vernehmen,


"%einl €& liegt in meinem Kopfe bewahrt, Worte mürden



himmliſchen Heilsmittel des Glaubens und der Gnade
mittheile, durch welche die Auserwählten aus dem Ver⸗
derben der Welt gerettet, erleuchtet, gereinigt, geheiligt
und dem Himmel entgegengeführt werden. Wie ihr
göttlicher Stifter, iſt auch die Kirche fortwährend von
der Welt angefeindet und bedrängt, aber auch beſtändig
geſtärkt und erquickt durch die Tröſtungen Gottes.
Wir aber, die mir ohne unſer Verdienſt von Gott be⸗
rufen ſind, ihre Kinder zu ſein, die wir fortwährend
Erleuchtung mit himmliſcher Wahrheit, Reinigung und
Heilighaltung, Troſt und Frieden durch die göttliche
Gnade von ihr empfangen, gewiß! wir ſind verpflichtet,
ſie von ganzem Herzen zu lieben. Nux eine große
Liebe zu unſerer heiligen Kirche, der Braut Chriſti,
ſeinem geheimnißvollen Leibe macht uns fähig, der
Fülle ihrer Segnungen theilhaftig zu werden.

Und ſo möchte ich Euch dies Mal beim Beginn
der Faſtenzeit zur Liebe gegen unſere Kirche ermuntern.
Vorzuͤglich in dieſer heiligen Zeit bietet ſie ja als
unſere geiſtige Mutter un& wieder die Schätze der Er—
barmungen Gottes an in der Buße und heiligen Com-
munion. Je mehr wir ſie lieben, um ſo mehr werden



wir ihren liebevollen Abſichten mit uns entgegen kommen
und um ſo reichlicher Vergebung und Vereinigung mit
Gott, Troſt und Frieden der Seele empfangen.

Vergegenwärtigen wir uns, Geliebte! zunächſt die
Gründe, welche uns bewegen müſſen, unſere heilige
Kirche von ganzem Herzen zu lieben.

Wahrlich! Schon ein gläubiger Blick auf das
Weſen der Kirche iſt hinreichend, die Liebe zu ihr in
uns zu erwecken.

Iſt ſie ja doch die große Heilsanſtalt Gottes für
die Menſchheit, beſtimmt alle durch die Gnade Jeſu
Chriſti aus dem zeitlichen und ewigen Verderben
herauszuretten, alle ihrer Beſtimmung zur glückſeligen
Vereinigung mit Gott wieder zuzuführen. — Es lieben
diejenigen, welche von ſchweren körperlichen Krankheiten
geheilt worden ſind, die Heilanſtalt, der ſie Geſundheit
und Kraft zur Berufsarbeit wieder verdanken. Gewiß
mit Recht! Wie große Liebe ſind wir aber der Kirche
Gottes ſchuldig, die uns mit ihren himmliſchen Heil⸗
mitteln von dem Verderben und den Krankheiten der
Seele und vom ewigen Tode gerettet hat! Arme
Sklaven, die unter der Willkür eines rohen und grau⸗


die Kraft der Eingebung aͤbſchwächen! O© Papa, wären wir
nur erſt wieder in Soerabaya!“

„Dur machit Herrn Terkeulen neugierig, liebes Kind !“

Iſt es ein Gedicht?“ fragte Alfred,

Sie verneinte kopfſchůüttelnd. ;

„Meine Frage war doch nicht unbeſcheiden?! ;

„D nein, aber ich ſpreche nicht gerne von meinen intimſten,
heiligſten Gedanken.“

„Komm’, Phine, nur heraus damit, unfer Freund darf e&
wohl hHörei.“

„S8 iſt das Sterbehett meiner Heldin,“ flüſterte Delphine,
„O, Sie koͤnnen ſich nicht vorftellen, wie hart e3 ift, wenn
man Monate lang mit einem Weſen, wenn es au Nur in
der Idee beftehlt, gelebt, gedacht und gelitten Hat, was es
danıt ift, mit der eigenen Hand Diefent Wejen den Tod zu
geben!“

Und fie drückte ihr Taſchentuch an die Augen.

„Sa,” fagte Alfred, eigenthünlich ergriffen, „ich kann es
mir denken.“

Sie verſtehen nich?“ fragte ſie, überraſcht zu ihm auf—
blickend, „Sie find der Erſte, und ich danke Ihnen dafür,“ .

Ich fann es mir vorſtellen, wie Sie ſich mit dem
Kindẽ Ihres Geiſtes identifiziren fönnen, wie Sie es lieben
miüffen, wie eine Mutter ihr eigenes Kind von Fleiſch und
Bein liebt.“

„O ja, noch weit mehr!“

Wenn es mich ſchon ergreift, eine Heldin ſterben zu ſehen,
mit der ich einige Tage lang ſo zu ſaͤgen vertraulich umge⸗
gangen bin, die der Autor mich lieben lehrte und die er dahin⸗
welken läßt, um wie viel härter muß e& dann für Sie ſein,
Ihre eigene Schöpfung zu vernichten!“

Aber laſſe ſie doch nicht fterben,“ brummte der alte Herr⸗
laſſe ſie heitathen! Mutter vieler Kinder werden und ihr
goldenes Höchzeitsfeſt begehen !”

O pfui, Papa!!

Und ſie ſah Alfred an mit einem Blicke, worin ſich das
Mitleid mit ihtem proſaiſchen Vater deutlich ausſprach.


gegefjen, gerade wie Du, Hätteſt Du ihr ein ordentliches Leben
verordnet, ſo wäre das ganze Malheur nicht paſſirt!

Er lachte laut über feinen eigenen Wiß. Delphine ſeufzte.
„Der gute Papa kann das Necken nicht laſſen, aber meine arme
Miranda wird noch viele zu Ihränen rühren,“

„ „Mit Ungeduld werde ich ihrem Erſcheinen entgegenſehen,“
rief Alfred begeiſtert 2

„Sa, ih bin noch lange nicht fertig damit; Fernando muß
noch auf dem Schlachtfelde ſterben und die elende Sudoria darf
der verdienten Strafe nicht entgehen,“

„Daz Zeichnen der Böſewichter wird Ihnen gewiß recht
ſchwer?“

Ja, €& mar mir, als wenn ich mich in eine andere Welt
verſetzen müßte, als ich all’ die Intriguen von Eudoxia und
und Telesphorus befchrieh,“

Das kommt, weil Du ſelbſt ein halber Engel biſt,“ ſcherzte
der alte Herr.

Delphine ſchien wieder in Gedanken verſunken. Alfred, der
vor Verlangen brannte, auch ein Pröbchen ſeiner Beleſenheit
zu geben, und in Gedanken die Worte wiederholte, die er vor⸗
bringen wollte, ſagte:

— „Sollte ein Abend, wie dieſer wohl je ſchöner beſchrieben
ſein, als in Walter Scott's Darſtellung der Ruinen der Abtei
Monroſe?⸗

Melroſe, meinen Sie? Ich finde fie, um die Wahrheit
zu geftehen, ein wenig veraltet.“

Walter Scott, war das nicht der Komödiant am Hofe
der Königin .. . Viktoria 2“

„O Bapa, wo bift Du wieder hingerathen! Du meinft
* 44 —— 2

„D ja, Königin Slijabeth, die enthauptet wurde auf Be-
fehl %r[erb%icbrt_ed)flläarta * Maria — * B

elphine Lächelte und fragte Alfred, ob ie
— 4 4
„Aber Phine!“ fagte der alte Herr, „hilf meinem Gedächt⸗

niſſe lieber ein wenig nach, iſtd
Kanal gefhwommen 24 ch, iſt der Shakejpeare nicht über den



} Fortſetzung folgt.)






















































 
Annotationen