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Pfälzer Bote für Stadt und Land (25) — 1890

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Nr. 131 - Nr. 140 (12. Juni - 22. Juni)
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zeile 10 Big., bei Wiederholungen Rabatt.
Inſerate finden die weiteſte Verbreitung.



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4 —

7*— oftantidhlag. D
— er Sybebition Plöckſtraßze

An unfere Sefer!
g.@?? war am 17. Auguſt des Jahres 1865,




S3 M. Flaſchon zum erſten Male die Ge—
* Sögenoffen im badiſchen Unterlande aufforderte,


— Boten , zu abonntren.
Undar) Hd alfo am 17, Auguit diefes Jahres fuͤnf⸗
— Jahre feit der Gründung des „Pfälzer
© beriloffen.
Tein %e’—" „ Bfälzer Bote“ tritt mithin am 1. Iuli in
Teiner O Hänmsquartal ein. Cine große Anzahl
8 * bet welchen ſeit ſeiner Gründung der
Teit ca 3Cr Bote“ vorerft dDreimal wöchentlich, und
4 * Sahren täglich al lieber Gaft einkehrt, ve

Subiläumsquartal mit diefem ſeinem





*

fen“ eingetreten ſind, werden gewiß mit uns


der SCh Hit, fünfundzwanzig Zahre lang, ivoß
$ eflm‚&ten Schwierigkeiten und iroß der größten
Und poille, meldhe dem Unternehmen entgegenſtauden


Itm—tefd)eg Volke einen BerihHeidiger ſeinerhet—
* Intereſſen zu erhalten.

ftann 303 Daben wir in erfter Linie Gottes Bei⸗

jeitg AD Gottes Onade zu verdanken. Anderer-



den großen Intereſſe und den großen Opfern,
ran . Dührend Dder fünfundswanzig Iahre das
erra'cgte %af%ot&@omtte dem Blatte entgegen⸗

* 7 e5 auch in Zukunft ſo bleiben!

Y

Nie ſen denden und Gönnern dem

Geſchenke daͤrgebracht werder

4 nun unſere Leſer nicht in Verlegenheit zu

* und ihnen langes Ueberlegen über die Art

lgen A Menfes, welcdheS fie unZ zu unjerem 25 füh-

Dofen Oiläumsfejte verehren ſoͤllen, zu erfparen,

ielh& Dir, in der uns angeborenen Beſcheidenheit
M Jagen, wag wir ung winfchen,

. HET Aunfchzettel alfo Jantet:

die — unſerer Leſer möge

rn ]



beſonders auch
— — ſchleuntgſt ſein Abonnement
*
eoe Leſer beranlaſſe einen andern Geſinn—
3 enwen zum Abonrement auf den „Pfälzer
SM { PrD ITE Quartal, und ruhe ntcht eher bis
— 4* überzeugt hat, daß der Betreffende den
— Arten⸗ beſtellt hat.

Nachdruck berboten,

Die ſchwarze Hand.
2 _ Homan von Lambert de Ste. Croix.
riſirte freie Neberfegung von Philipp Freidant.

+





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35 des Wagens, während NRaoul den Rüccfig
heq“‘e‘l\giq) Anahıt, Sr verjuchte dem Kutfher in gebrochenem
Ör de

C
* fii er S S ;

3 aug TAuSZUreißen und recht dentlich die Adreſſe des


8 Der ‚b"ftunben hatte.
— feuerte ſeine Roſſe durch einige tüchtige
4* *2 endlich ſetzte ſich der vorſündfluthliche
A x 164
— darauf verzichten, den körperlichen Schmerz
* Welder den Reijenden durch das unbarmherzige
0, m:, Alten Magens auf {Olechtem Pilafter verurfacht
C ® wollen nur die Thatjade conftativen, Ddaß die
e Ohfurg 09 Berlauf einer guten Stunde vor dem Haufe
8 * glücklich anlangten. Die drei Parijer waren um
* 8 * Teidher, daß ſogar in Cadix der alte Kutſcher⸗
F 14 — iſt, fremde Reiſenden krenz und quer durch
X Unen, — T Stadt zu fahren, um hHöhere Zeittaxen rechnen
ME Nan n
‘\nä;“.ßlicfi ließ feine Karte bein Conful abgeben und einige
Mit M dep Üier wurde er mit feinen beiden Begleitern in
%'“Be(aeid)mq äerlien Etage des Conſulatsgehäudes gelegenen,
* Quf ein...(U3geftatteten Salonn eingeführt, Dura ein
@iflte“ 8 * weiten Balkon hinausgehendes Feuſter oͤffnete
Sa Wlg p 30lict über die mit altınodijden Kanonen ger
8 bis zu der an der weftlichen Spige der Bai von
de ©M Stadt RKota, Zur Kechien bemerkte man die
uerto Santa Maria, Sin- großer transat⸗



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2—
















Heideiberag, Sonntag, 22. duni 1880.







25, Jahrgang.










ſchaffe einer unbemittelten Familie ein Abonne—
ment auf den „Pfälzer Boten“. Das heißt: er
bezahle für den Unbemittelten den Abonne—
mentzprets, ſo daß auch in dieſen Kreiſen die
hohen Beſtrebungen und Prineipien der Centrums-
partet immer mehr Eingang finden und erkannt wer⸗
den zum Beſten unferer gulen Sache und zum Wohle
des Vaterlands.

Das ſind unſere Wünſche und wir bitten recht
eindringlich, ſich die Erfüllung derfelben ange—
legen ſein zu laſſen.

In dieſem Jahre kann bon einem Sommer⸗
gquartal, von einer politiſch-ſtilhen Zelt keine
Rede ſein. Die Wogen der Politik gehen gegenwärtig
höher, als ſeit langer Zeit. Der Reichstag, deſſen
Berathungen gerade jeßt von beſonderem Intereſſe
ſind, hat noch eine Reihe höchſt wichtiger Vorlagen
zu erledigen. Vor Allem iſt da die Militärvor—
lage welche zur Zeit alle Gemüther in Spannung
erhält, ferner das hedeutungevolle Arbetterſchutz
geſetz. Selbſt von der Möglichkeit ernſter Kon- }





dem Reichstage im Falle der Ablehuung der Militär—
vorlage mar die Rede. Von einer kodten Saiſon
kann atſo keine Rede ſein, und iſt daher für jede :
katholtſche FZamilice das Haͤlten eines Een—
trumsblattes, in den diesſeittgen Bezirken des

„Pfälzer Boten

eine abſolute Nothwendiekett.

Daß der /fälzer Boie“ allen Anfordberungen,
welche an ein Probiuztalblalt geſtellt werden können,
entſpricht, brauchen wir nicht beſonders hervorzu⸗
heben. Es herrſcht daruͤber nur eine Stimme Durch

— v ——

dene Vergrößerung des /Pfalzer Bote“, iſt er {a }
auch in der Lage höheren Anforderungen gerecht zu
werden.

Alſo: Vergeſſet den Wunſchzettel des „Pfülzer }
Boten“ zu feinem Jubiläum squartal nicht, Lefe IOn }
jeder unſerer Abonnenten noch ein Mal genau durch
und dann handle er demgemäß. Und nun Gott be—
fohlen!

2 1 u
die Kedaktion des „Bfälzer Bote,
DBentfches Reich.

* Berlin, 20. Juni.

* (Reihstag.) Fortſetzung der zwelten Leſung des
Geſetzentwurfs über Gewerbegerichte Die Debatte über
$72 Ginungsſchiedgerichte wird fortgeſetzt. Eberty
(freif.) und Cuny (il) ſprechen gegen die Iunungs-
gerichte BiehHl (Centr,) bekämpft die freiſinnigen und
ſozialdemokratiſchen Anträge auf Streichung der Zu:
ſtändigkeit der Innungsgerichte. — Ein konſervativer





ung einiger Kabellängen vorbei und entfaltete, während ein
SKanonenfhuß ertönte, die ſpaniſche Flagge, welche kurz darauf
ſtolz auf feinem Beſanmaſte flatterte.

Durch welch’ gluͤcklichen Zufall kommen Sie hierher,

Conſuls in Cabir, den Salon betrat! Geſtatten Sie mir,

Herrn Dubois und den Sachwalter des Herrn Grafen, Herrn
Pignorrain/ vorzuſtellen

Es freut mich fjehr, meine Herren, Sie alg Landslente
begrüßen zu fönnen,“ ſagte mit berbindlicher Höflichkeit der

zu wollen, welcher Urſache ich die Ehre Ihres Beſuches verdanke
„Die Urſache! welchẽ unZ Hier-herführt, iſt eigentlich in

einzuziehen, Hhielten e& aber bei dieſer Gelegenheit für unſere
Pflicht, dem Beamten, welcher hier in Cadir in ſo würdiger
Weije unſer Baterland vertritt, unſere Aufwartung zu machen,
und deshalb erlauben wir unS, auch Ihre koſtbare Zeit in
Auſpruch zu nehnten.

Ich danke Ihnen, meine Herren, aber die Ehre iſt ganz
auf weiner Seite, Könnten Sie nicht Herrn Leclerc in meiner
Gegenwart um die verlaugten Auzkünfte bitten? Ohne Zweifel
handelt es ſich um die Angelegenheit des bewußten Briefes

meinen Woͤrten keine Indiseretion, ſondern nur den Wunſch,
Ihnen nüßlidh fein zu tonnen. Herr Leelere hat mich über den
Faͤll bereits unterrichtet,“ ; S

„Unfer Befuch bei der Aebtiſfin war nußlos,“. ergriff
Raoul das Wort; fie hat uns nachgewieſen daß wir lediglich
der Spieball frecher Fäiſcher waren, und daß die ganze Depot⸗
angelegenheit auf eine nicht mehr ganz neue Art von Hoch⸗
ſtablerei hinausläuft, Obwohl meine ER_etiegennfien der gegen⸗
£heiligen Anficht find, habe ich die Abficht, Dder Angelegenheit





tiefer auf den Grund zu gehen, und ich möchte Sie bitten,

Abſtimmung mit 124 gegen 112 Stimmen abgelehnt.
— Auer (Sozialift) weiſt durch Eingehen auf die
Geſchichte des letzten großen Strikes die gegneriſche Be⸗
hauptung zurück/ daß Innungsſchiedogerichle die beſten
Verhütungsmittel gegen Ausſtände ſelen. Würbde der


Willkür der Unternehmer überltefert mürden, ſo wür⸗
den die Sozialdemokraten einftimmig des ganze Geſetz
ablehnen. — Miquel (nl.) ſtimnit im Allgemeinen
dem Vorredner zuz die Regterungsvorlage wuͤrde nur
zu Unzuträglichkeiten führen, er ſtimme für Cierty’s
Vorſchlag, Streitigkeiten zwiſchen Meiſter und Lehr—
lingen den Innungeſchiedszerichten zwiſchen Meiſter
und Geſellen den Gewerbegerichten zu übertragen. —
Mener (freif.) bezeichnet die Innungsſchiedsgerichte
als Surogate, die fortfallen müßten, wenn eigentliche
Gewerbegerichte geſchaffen würden — Naͤchdem noch
Biehl (Cent.) und Kleiſt⸗Retzow (fonf.) die Re⸗
gierungsvorlage vertheidigt Haben, nimmt Migquel
die Gegner des $ 72 gegen den allgemeln verhreiteten
Glauben in Schutz, als ſeien ſie Gegner des Kleinge⸗
werbes. Er glaube, daß das Handwerk, wenn es Kraft,
Einſicht und Opferfreudigkeit beſitze, keiner Privilegien
bedürfe; er begreife die Innungsſchwärmer nicht! die
den Arbeitern entgegenwirken und ſtets vergeffen, daß
die ſozialpolitiſche Frage nicht nur eine Magent-, ſondern
auch eine Ehrenfraͤge ſei. (Das wird in Handwerker⸗
kreiſen lebhaftes Kopfſchütteln erregen. D. R.) —
Böckel (Antiſemit) betont die Nothwendigkeit den
Stärkung des Handwerkerftandes, der durch die So—
zialdemokratie gefährdet ſei. Die Sozialdemokratie ſtehe
im Solde der Börſe und arbeite dem Großkapital in
die Hände, ſie führe zur Pulveriſirung der Geſellſchaft.
— Bebel (Soz.) Die Sozialdemokratie habe niemals
Geld von der Boͤrſe empfangen, alle Beiträge ftamm-
ten nur von Arbeitern Wenn die Sozialdemofraten ans
Ruder Fämen, würde e& Niemand ſchlechter gehen, als
der Boͤrſe

S Die Erwerbung Helgolands erfuͤllt einen
Lieblingswunſche des Kaiſers Wilhelm. — Die Natio⸗
nalzeltung! fheilt mit, ſie erhalte aus den Kreiſen der
Kolonial⸗ Intereſſenten mehrfach un zu frie dene Aeuße⸗
rungen über das deutſch engliſche Abkommen. — Helgo⸗




wird vielfach angenommen, daß der Bundesrath Helgo⸗
land an Preußen abgibt. — Börſenkreiſe dringen an⸗
dauernd darauf, bei Emiſſion von Retchsantethen
4 Prozent Zins zu gewähren. — Definitiv ftzht feſt,
daß der Reichztag nur vertagt, und nicht geſchloſſen
wird — Die dritte Berathung der Kolontialvorlage
des Reichatags, welche nur einen formalen Charakter
haben ſollte, ſoll in Folge des deutſch⸗engliſchen Abkom⸗
mens exmweiterte kolontalpolitiſche Debatten herbei
führen. — Die Behauptung der „Köln, Ztg.“, die Re—



mir dazu behilflich jein zu wollen, die Urheber dieſes Be⸗
trugsverſuches zu entdecken und der verdienten Beſtrafung zu
überliefern.“

Herzlich gerne,“ ermwiderte der Conful, „aber in welcher
Weiſe?

„Der Brief iſt gefälſcht und ebenſo deſſen Siegel“, fuhr
Raoul ſort. Aber in dem Briefe heißt es! daß eine Antwort
unter der Adreſſe der Milchſchweſter der Aebtiſſin Frau Marie
Ordonnez/ erwartet werde, Ehe ich nun dieſe Frau aufſuche⸗
möchte ich Sie freundlichſt bitten, mir über dieſelbe einige
Auskunfte zu verſchaffen, welche Sie wohl in ganz disereter
Weiſe einzuziehen im Siande ſiud.

Ihre Anficht iſt fehr verſtändig, Herr Sraf,“ meinte der
Confuk; „aber haben Sie daran gedacdt, die Frage zu ſtellen,
ob die Aebtiſſin überhaupt eine Wilchſchweſter befaß 2“

„Sa, fie hat uns mitgetheilt, daß ſie eine Milchſchweſter
niemäls hatte und kaunte.

„Sut; wir bebürfen zu unferent Zwecke unbedingt eines
Geheimpoliziften und damit ſind wir in Spanien {Hlecht
verfehen,“

Gluͤckliches Spanien,“ murmelte Dudois,

„Wir müjfjen ung aljo an den Civilgouverneur oder
den Bürgermeifter von Reres wenden, um einen geſchickten
LBolizei-Agenten zu dieſem Zwecke zu gewinnen,“ ſagte der Conful.

Das werde ich unter keinen Umftänden thun, Herr Conſul,
erwiderte Raoul. Dadurch würde in kurzer Zeit ganz Xeres
von der Briefangelegenheit unterichtet ſein und Ddie wirklich
Schuldigen fönnten entrinnen, Würde e& nicht viel beſſer jein,
eine Civilperfonu zu heauftragen, dieſe Frau zu befuchen, um
fie unter einem Bormande auszuholen und ihre Handſchrift
feſtzuſtellen?

Ich gläube, ich kenne einen ſolchen Mann,“ unterbrach
Viceconjuk Leclerc KRaoul. „Antoniv, der Chulo, ift ein ganz
gewandter Burſche. Dieſer wird mit Leichtigkeit ein Stück
Mapier verfhaffen, weldes von der jogenannten Milchſchweſter
der YNebtijfin geſchrieben ift und es ung erlauben wird, ihre
Handſchrift mit der des Briefes an ſeine Eminenz zu ver-
gleichen, Sind Sie damit einverſtanden?“

Fortſetzung folgt.)


 
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