d Srigent täglig, Sonne und
Amftags mit Unterhaltungsbeilage.
He
3644
Stldt
te
Anzıeige- Blait für ſammtliche Bezirke
des bad Unterlandes, Preis pro 1 {palt, Petit⸗
zeile 10 Pfg. bei Wiederholungen Rabatt.
Inſerate finden die weiteſte Verbreitung.
— —
er 97.
T gewarnt, den 1. Mat /blau zu madhen“, indem
alS das WünfchenZwerthe nur eine die ganze Welt
impofante Kundgebung, für den acht—
4
K Jben ifre Sbarteigenoffen, wie mitgeteilt, da-
{
Ündigen „Normalarbeitstag“ bezeichnen, welche in
eſtalt einer Maffenpetition demnaͤchlt auch den deut⸗
107 icf]en meid) E M
. OO Stag beſchaͤftigen ſoll. Damit — te
— 4 auf eine Forderung zuruͤck, die ſchon
a dem Congreffe der Internationalen Arbeiter-
} M0cintion, zu Genf im Sahre 1866, formulirt und,
| KBn die Stimmen der franzöfijhen Delegirten, ange-
— wurde Lebtere votirten für zehnftlndige&rbeitz-
{ %, ımd diefeMeinungsverfchiedenheit unter Brüdern iſt
* On geeignet, jede derartige allgemeine FiLILUNG als
* Teine Willkuͤrlichkeit zu kennzeichnen. Mit dem-
J * Rechte, wie die einen für acht Stunden ein—
2* können dritte für neun oder ſieben Stunden
Die Achtzahl dürfte ſich nur durch die
meliſche Spieleret empfehlen, wonadh der Kalender-
I drei gleiche Theile, einen für Arbeit, einen für
* Dlung, einen für Schlaf zerlegt wird. Wiſſen—
rtlich iſt das jedenfalls nicht.
zeit Daß einer übermäßigen Ausdehnung der Arbeits-
die gefeßgeberifch entgegengetreten werden Joll, haben
8 Kundaebungen des Kaͤiſers in Ausficht geſtellt.
wie Dder Leßte Bericht der FJabrikinjpectoren
42 hier und da eine fechszehnftündige Arhens
4 Dorfommt, fo iſt dies brutal gegen die Arbeiter
Lumn gegenüber den eigenen Bortheil. Denn
al Dei Grfahrung hat hinzeichend gelehrt, daß Arbeiter
/ Ieißu“mflßig langer Arbeitszeit weniger, abſolut weniger
*— als bei einer Arbeitsdauer die ihnen außer
6 Nöthigen Nachtruhe auch die Möglichkeit gemitth-
l 50 Crholung gewährt. As Dolfus in Mühl-
im Sahre 1866 Ddie Mrbeitszeit bei gleich-
— 3*
D S
2
— —
SS
—
nen
4 Lohne von 12 auf Stunden herabſetzte,
nır eine beträchtlihe Erfparniß an
bof?t und Feuerung, fondern auch ein Mehrprodukt
ruck 1* pCt Damit find die Ausbeuterbedenken zu⸗
0 Lwieſen, wonaͤch die Arbeiterſchutzgeſetzgebung uNnG
—— — machen würde; das Gegentheil iſt
einlicher.
3 mb It * Geſetz über die Arbeitsdgauer überhaupt
ta 44 GSewiß, infofern c& das Verbot der Sonn⸗
/ Ürbeit und der Nachtarbeit im Allgemeinen auS-
Aber es fcheint uns, wie ſchon gefagt, ein
4 — fämmtlicge Betriebe ohne Unterfchied will-
hin * irgend eine Stundenzahl anzufeßen, über die
f o S nicht gearbeitet werden Ddürfe. Bei den ge-
beiden Verboten haͤndelt es ſich darum/ dem
Den Gebote und der Forderung der Natur 3U-
Folge zu Leiften; hei der Stundenzahl der LageS-
—
—
Harte Köpfe.
Erzahlung aus dem Schwarzwald.
Bon Ostar Höcker
(VBjeudonym: Germann Frank,)
8 (Forifeßung.) .
| welegen r“ hatte Afra bei dieſer Mittheilung
a Mgeftüm mar fie dem guter Bater unı
der ny' MWie zitterte yor freuniger Srregung ihre Hand,
| SUndin, in einem Briefe den
gejubelt, mit
als ſte
in das
die Liebe der
* — , erwartet, der Elſe 2*
— Seit jenem Tage war
Yber er{ iedenheit ihrer Charaktere, harmonifd —
cechthnen dauernden Sonnenjchein — der * *
wze — — — — Natur, un bfllß |
—— defto heftiger geltaltet i da3 Y Y 4
q FE Uit, So _ ballten Atd) denn ONM die dunkeln
hHeiden Mädchen
n S
QBettet TeENND{Haftebunde Dder *
Atiten 99r fen zufammen, und die heutige
itag 18 Und Donner mit fi H gebradht. © der
Arn C deßten Glfe tief, denn fe fühlte die OD mg(rl?ä)t ut, }
di © IM 1Orer eigenen Schwere, Sie war unen 4 gut⸗
— Glje, und Fein Opfer _ Dönchte Dr
@toig ſchaft 3U groß. Mber fie befaß
Nandı; AD der Gedanke, von Leuten, Ddie
* — Bande mit ihr verknlüpit Ware
ma[xete‘l.‘e men 3u müffen, eıfoien 10r jeßt
M Oaufe wie ein zuter Engel,
ſei
liebes
** Hausmütterchen.. Slije ve
w‘“tbut ygalt taujendfältig
IO D
den
„Don Bater Tochter, . und e& Y 4
& gefali — g Gut und
da8 S SCTallen, eine beffere Wirkhjchafterin — —
* — zu finden — dennoch fühlte
28 den Mra in ı xx gefentt, und
5\„%_%“ * Afra in ihr Herz g
— ſie mit verweinten Nugen daſaß un
ein namentofe3
d die Schüffel
Seidelberg, MNittwoch, 30. April 1890.
arbeit aber fommen außer dieſen beiden Factoren, die
allerding3 auch hier nicht zu überſehen ſind noch zahl-
reiche andere Geſichtspunkte, wie die Erferdeute des
Marktes, die Schwierigkeit oder Gefuhrlichleit der Ar⸗
heit, die Leiſtungsfahigkeit der Arbeiter und dergleichen
mehr in Betracht. ohl gemerkt: der achtſtundige
Normalarbeitstag im Sinne der Sozialdemokraten be—
deutet nicht nur ein Verbot für den Unternehmer.
arbeiten zů laſſen, ſondern auch für den Arbeiter, z
arbeiten. Ein ſolcher Eingriff in die perſönliche Frei⸗
heit will doch erſt gerechtfertigt ſein.
Sollte es aber den wiſſenſchaftlich Gebildeten
unter den Sozialdemokraten wirklich entgehen, daß
daS, was {ie da vorſchlagen, in Wahrheit gar kein
Normalarbeitstag, ſondern nur ein imagt'malarhettß;
tag ift, daß, um jenen Namen zu rechtfertigen, ZzU der
Beftimmung der Zeitdauer auch noch die Beftinumung
DeZ Tagewerks und des Antheils der Axbeiter am
KroducttonZertrage treten muß, und Ddaß nur eine
derartige combinirte Beftimmung dem Arbeiter m'irof-
lichen Ruhen verſpricht, während der Varimalarben
tag ihm Höchftens die Gelegenheit verſchafft. intenfiver
über DagS eherne Lohngefeß nachzudenken und ſich Kefer
in Ddie Verbitterung über ſeine Lage I)mguagrbeiten?
Darauf fommt e& ja allerdings den alten begpqr'aten
Führern nur an; alles iſt Agitation, einen wirklichen
Erfolg erwartet, ja wuͤnſcht man nicht.
Wie iſt dieſer perfiden Taktik zu begegnen? Das
nächſte dürfte fein, daß die Arbeitezeit zum Gegen⸗
{tande periodiſcher Vereinbarungen zwiſchen den Unter⸗
nehmerverhbänden und den Arbeiterlammern unier
itaatliher Aufſicht und Garantie gemacht verde. Auf
diefent Wege wird man alwählich das Material ge-
jinner, unı zu einem wirklichen Normalarbeitstag zu
gelangen.
— —
* QZandtag.
I, ammer. (47. öffentlige Sigung.)
Karlsruhe/ 28. April.
Verleſung der Eingänge wird in die Tages⸗
ordnung eingetreten: Berathung DeS Berichts über
Sie Bitte des Allg. bad. Volksſchullehrer BereinS die
Abänderung einiger Beftimmungen des Elementar⸗
unterrichtsgefjeßes Detr. S ;
* 42 des badiſchen Volksſchullehrer⸗
Rereinz hat — Hierin die meiften Sehrex des Landes
yertretend — eine Betition unter Anſchluß einer he—
gründenden DenkfcNrift an beide Kammern eingereicht,
Seren Gegenſtand die nachbezeichneten Anträge bilden:
S3 möge das beſtehende Elementar Uuterrichts
geſetz in den bezuͤglichen Beſtimmungen abgeändert
werden wie folgt:
1. Das Ortsklaſſenſyſtem in ſeiner jebigen Form möge
aufgehoben werden und an ſeine Stelle die Bezahlung nach
HOT *
Nach
Gerold aug dem Hauſe zurüg, Sein ſcharfer BL erkannte }
jofort, daß Elſe geweint hatte, und er mochte wohl aud) den
Grund errathen, Ddenır er trat mit der Frage an das {höne }
Mädchen heran:
— Ihnen wehe gethan?! *
Slje vermochte nicht zu antworten Der Schmerz überfam
ſie von Neuem und ſie fah ı mit einem rührenden Blick auf
den vor ihr ſtehenden Berwakter, —
Es iſt ein ıedt übermüthiges Mähchen,“ äußerte Gerold,
; MNater Crispin ijt eben z fOlwad), um
WHeohling auf den rechten Weg zu führen,“ E i
{%g;em;ggemmi Sie nicht 10,“ bat Elje, „Ich bin beiden
i Dank verpflichtet, und wmenn aug Afra ihre Fehler
Herzen gut.
Das gebe id) zu,“ ermiderte Serold mit mehr Feuer, !
mahriheinlich Heb war. „Xh bin fogar Überzeugt, }
Mfra ein vortrefflidher SHirakter erziehen ließe.
wie gefagt, der Meiſter fehlt.”
* — fommt er nod) einmal,“ verſebte SHe, die }
Iggtm'{ Spuren iyrer Thränen Irocknend, „Die wahre Licbe
der Afra
2
zu qroßent
und wenn €3 einen Mann güde,
o recht von Herzen zugethan wäre, fo glaube ich beftimmt —”
! Sie hielt inne und blickte Gerold an i
Er ſchlug die Augen 3 Boden und jagte: „AWarum ſoll
„Wenn er ihr freundlidh enfgegentänte —“ ;
„Dasz hHeißt, mwenn er fih ihren Launen mwilig unter-
Sie, daß er fih Ddann der Anwartſchaft eines Erziehers für !
„Man Braucht ja _ den Bogen nicht gleih zu ftraff zU 1
{pannen,“ meinte Elſe Lächelnd. :
„BWenn man damit Ireffen, mil, muß man e8 tYun,“
erwiederte Gerold,. „Nein, nein, bei Afrta kann nur die {
Schwere des Schickfals gedeihlich einwirken und ihren Hochmuth!
brechen.“
Er wollte noch etwas Hinzufügen, unterdrückte e& aber!
25. Jahrgantt
2 44 treten wie dies bei andern Beamten der
all iſt.
2 Die Zulagen möchten nicht mehr an die Stelle, ſondern
wie bei den Beamten, an die Perſon gebunden ſein und in ſol
chen Friſten gewährt werden, daß der Höchſtgehalt mit etwa
20 Dienſtjahren von der erſten Anſtellung als Hauptlehrer an
gerechnet erreicht werden kann.
3, Die Gehalte der Hauptlehrer möchten auf allen Stellen
erhöht und ſo bemeſſen werden, daß ſie den Gehalten der Be⸗
amten mit gleichwerthiger Vorbildung entſprechen.
4, Den Schulgehilfen möchten höhere Gehalte und nach
Ablegung der Dienſtprüfung eine Zulage bewilligt werden—
5. Die Ruhegehalte der Lehrer und die Verſorgungsgehalte
ihrer Hinterbliebenen möchten nach den Beſtimmungen des Be—
amtengejebße8& geregelt werden
Die Kommiſſion beantragt:
„Die vorliegende Petition, ſoweit ſie Abänderung
des Ortsklaſſenſyſtems und Erſetzung deſſelben durch
eine Ordnung der Gehalte nach dent Dienſtalter
unter angemeſſener Erhöhung der Gehalte der
Hauptlehrer und der Schulgehilfen nachſucht —
unter gleichzeitiger entſprechender Berückfichtigung
der in der Petition nicht erwähnten Haupt und
Unterlehrerinnen?,
ſowie:
„im Hinblick auf die bisher nur in ungenügendem
Maße bezůglich der Ruhegehalte ımd der Ginter:
bliebenenverſorgung geleiſteten Abhilfe?
auch in Betreff dieſer Bitten der Großh Regierung
empfehlend zu überweiſen.
Der Kommiſſionsantrag wird durch den Bericht⸗
erſtatter an der Hand des gehruckt vorliegenden Koin—
miſſionsberichts begründet. An der hieran ſich an-
fnüpienden Diẽkuſſion, betheiligten ſich ſeitens der Großh.
Regierung Geheimrath Nolk und Geheimer Referendär
Joos, ſeitens des Hauſes die Abgg. Strübe, Weygoldt,
v. Buol, Wilckens, v. Stoeſſer, Goͤnner, Frank, Marbe,
Greiff, Kirchenbauer, Müller, Hug, Pfiſter, Vogelbach
und der Berichterſtatter.
Der Antrag der Kommiſſion findet einſtimmige
Annahme. Nächſte Sitzung Dienſtag.
48. öffentlide Sitzung der Zweiten Kammer.
Tagesordnung auf Dienſtag den 29, April, Vormittags
9 Uhr: 1. Anzeige neuer Eingaben, 2 Berathung
des Berichts der Budgetkomm ſſion uͤber das Spezial:
budget des Großh. Fnanzminiſteriums für 1890 und
1891, und zwar: Tit. VIL der Ausgaben, Tit. IV der
Einnahmen; Berichterſtatter: Abg. Weber - Konftanz.
3. Desgleichen über den Nachtrag zUum Budget des
@;oßb. Siaatsminiftertums für 1890 und 1891 —
Tit. II der Ausgaben; Berichterſtatter: Abg. Friderich.
Heidelberg. 29. April.
* Der evang. Bund iagte am Sonntag in der
Providenzkirche. Die gehaltenen Reden, waren dieſelben,
wie ſie im evang Bund immer gehalten werden. Es
lohnt ſich nicht der Mühe des Näheren darauf einzu⸗
des Hofes zu
Dort trat ihm ein junges Weib entgegen,
* das fehr
härmt ausfjah. Nachden er einige Worte 4
mit ihr gewechfelt,
Eſe hatte in der Fremden die Fran eine8& er Aufſeher
welche in Cri@pins Sägemühlen ihätig waren. Sie
war bei der Hocheit des jungen Paares gewefjen, die im verz
gangenen Winter ſtattgefunen hHatte, Elſe interejfirte jich um
19 mehr um bas muntiere Bärbele, als zwiſchen ihr und ihrem
Horen/ eine rührende Liebe Heftand, wie fie ſonſt nur ſelten
bei Seuten von fo niederer Raͤngſtellung zu finden ift, Um ſo
größer gejtaltete ſich daher Elſes Eritaunen, da e aus dem
— — Weibes den
er in ihrer glücklichen E inge⸗
treten war! 7—
2—— Loxenz hat mich ja noch inmmer lieb“
weinende Bärbele, „aber er iſt in fhlimme
und het ſich dem Trunke ergeben,
Elſe ſchauderte zufjammen,
Das Laſter des Branntweingenufjes war unter der männ-
un *2* * e
.nchen_ %mmgfeqrm_t;a‘ des Dorfes ſtark verbreitet und Slie war
oft eine unfreiwikige Zeugin, der Häßlihen Scenen . gewejen,
die Jid namentlid) Somntags abfpieiten, Für ihre reine
Müdchenfjeele gab c& nichtz AWiderwärtigere8, als das Laftel
der Trunkjucht, die den Menjchen tief unter das Thier tellt,
Der Gedanke, daß auch ein ſo JYmucker Burfehe, wie Qorenz
* bemfeiben verfallen fönne, herührte U
merzlich, und mit großer Theilnahme hHörte o Yıa ar
Baͤrbeies an. DE Sagen
Der Herr. Crispin Jörger,“ te i }
— Jert Orispin „Sürger,“ ſaͤgte das ju 18088
ja immer nachſtchtig genen den i@n‘;enzg 8
70 BVWEJEN und
gejehen, wenn er
$ ° Aa (r 7 CI er
da aber alle (xrnmbmmgen nichts
erzählte das
Geſellſchaft gerathen
A, „
29 Yat ihm
verauſcht zur
nutzten, 1D
(Fortiegung folgt.)
— —