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Pfälzer Bote für Stadt und Land (25) — 1890

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Nr. 81 - Nr. 90 (11. April - 22. April)
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— ErfGeint täglid, Svun. und Weiertagg auZgenommen.
— Samitogs mit — — * — —
‘ R, 1.20 ohue XTrägerlohn u Beſtellungen

lag.
bei den Boftanftaken ı. bei — — — 108,











Verlin, 13. April.
k 4 Das Comite für Errichrung eines Bloͤmarck⸗
— tritt am 15. Mai under Voͤrſitz v. Levetzow's
Lecstage zufammen. — Wie verlatet, fol eine
— Caprivi’s, Kalhly’s und Crispt’s Ende
Sal in Larlebad ftattfindem. — Der „Reihsanzerger“
vmädtigt,. die Meldung der „Berliner Polltifchen

: Deutſches —



































adrichten“ betreffs der Fvage einer neuen Organifation
in \ ?‘telt'i)ß-fcentra[bebö'rben und die Behauptung,
ön OB Srmägungen in diefer Nigtung an maßgebender
5 %Dielle ftattfinden, als ijeder thatfächlichen Unterlage
0 Mtbehrend zu hezeichnen. } }

— Aus dem Elſaß wird uns geſchrieben! Im
ELſaß wie im ührigen Deutſchen Reich, wird die Land⸗

*
ST einer Neihe von Fahren hart mitge-
, MMOMMeN. Der Bauer weiß nicht mehr, wie die Aus-

i_‚ahen keſtreiten. Das Gejinde fordert mit jedem Sahre
öbheren Lohn:;
‚Dteuerzettel zu,
4 ASaOr Tleiner werden.
Aabatbanenden Kreiſen

Tüber und nahm ſich det uns einige tauſend Zentner

A He Sanben für Dünger, Taglohn 2e., von Gemwinn kanı
in ine Red *

4 * e mehr ſein. Die Kreiſe Erſtein und Schlett⸗
al 05 Daben bei diejer Sachlage am meiftern . zu Leiden. !

ie Tabakpftan
‚aDa zer dieſer Kreiſe

* Vorfibe deg Hın.

g in

etiü„n

>°”f‚ä‘gg}’ gefordert, daß das Tabaksmonopol eingeführt,
f 'm“ie‘}fl dieſes nicht thunlich, daß der ESingangszoll
4 ——4 Tabale erhöbht, waͤhrend die Steuern
S6 An inländijdgen Tabak vermindert werden. Das

ftuck wirdmit zahlreichen Unterfdhrtften bededt,
* Wir, daß es voͤr dem hohen Haufe Erfolg haben
8* Uſere deglerung ſteht der Bewegung ſympathiſch

—*— — ‚9b aber die Reichsregierung dieſe Gefühle
an ME nicht ficher, Das Tabakmonopol wird übrigene

— — — zumal bei unjern Verhattuſſen — oͤhne
* i fem. * Nauche geben ſich der ſüßen Hoffnung
* —— ß — Ausſtellung, die Anfangs

2— —
45 Landwirihſchaft von großem Nutzen werden.
‚M 4 augen, die Hoffnung dürfte gar bald zu Waſſer
md Jene Ausſtellung wird den Wirthen, Bäckern

Levbern der Stadt mebr zum Nutzen gereichen

Aus Heiterem Himmel.
Erzählung von Guſtab Höcker.

(Fortfegung,)
Da ging

ile © €8 wie ein helebender Sonnenftrahl durch das
tmu"b‘fi“”. man wechſelte Worte des Staunens und der
Dabei SYUng unmd erging fid) in allerlei Barmuthungen, ohne

7 Neldte zu treffen,
— Oiobsbotjchaft, daß Wally verunglückt
der ‘l'tü[\ef erfranft fei, ſofort mit feiner jungen Frau nach
2**— 4 geeilt mar, hatte mit der apathiſch auf dent
önnen SeNlager ruhenden Schwägerin nur wenige Worte wechfelı
X 93 und wer in Ddazu vermocht, die Schuld des

Sammini * 2
1 bet Steinert zu tilgen, das war und blieb ein

Malle
S zum Schlo









diefe Vorkommniffe dachte jetzt Gdwin, während
2 44 emporjtieg, Der beſchwerliche Weg, ſowie die
— den ’Sa?'"»)u letzten Stunden hatte ihn ermübdet und er verließ
en un fich zur furzen Maft ein geeignetes Pläß-
M Yuchen, Hinter einem alıfgerichteten Holzichobe ftreckte
erfih)&gg? das weiche Moos, in allerlei wehnıllhige Gedanken
“trifim K äenen er jeboch bald durch näherfommende Schritte
Dg jei )vurbc._ Yn Ddem Jägersmanıt, welchen Edwin etzt
annte s;“;\f”flf}cfteu Blabe aus auf dem Schleifwege fah, er-
€ Dlich Derſelbe ſchien nach etwas zu {pähen, denn
eilen 4* ehen und ſah ich nach allen Seite um. Zu-
ehr * <r DaS Über jeiner Schulter hängende dopbellauftge
jeßte ı eſter bi$ er ſich ſchließlich in einen furzen Tvab verz
InD bald im Wald verſchwand

-


. #Sin undeimlicher — 2
feinetiy \heimlicher Menfch,“ dachte Edwin bei {ich, „Schon
egen mird mir Schei iefiger © d niht
4 das Scheiden aus hieſiger Gegend nicht
Eine




dem ‘_%iertclftm_lbc ſpäter fehrte der Heldenfpieler nad
2 ZurÜck, die nicht mehr weite Strecke his *
4 Emporfteigenbd,
der Stelle, wo Wally in jener unheimlichen Nacht
ſtand der Freiherr von Kemmerig mit feinem ge-









— — —






als unſern Bauern und Winzern. Dennoch ſind wir
nicht dagegen Elſaß verdieuͤt mehr von dem übrigen
deutſchen Reich gekannt zu werden. Es iſt uns ange-
nehm, wenn recht viel Deutſche aus anderen Bundes⸗
aaten zu uns herübertommen/ um ſich zu vergewiſſern,
daß wir ein ruhiges, das Gefetz achtendes Volk ſind,
und nicdht verdienen unter der Dictatur und dem Paß—
zwang ferner noch zu bleiben. Dieſe politiſche Neben⸗
ſeite der Ausſtellung duͤrfte vielleicht mehr als die
landwirthichaftliche Seite uns von Nutzen werden.
Hustianad,

Kopenhagen, 12. April. Der wegen Betrugs
verhaftete Seifenfabritant Philipſen hat jebt bekannt,
daß er den Boten Meyer/ welcher für ein hieſiges Ge—
ſchäft Geld einkaſſierte uud feit dem 7. Januar ſpurlos
verſchwunden war, durch Erdroſſelung ermor det und
den Leichnam nach Amerika gefandt hat.

* Wien, 12. April. Aus Melbourne wird der
Untergang des Dampfers „Onella“ geweldet, wobei
mmtliche 146 Paſſagiere ertranfen, während die
Bemannung gereitet wurde. Dem Kapitän wird der
Prozeß gemacht. Die engliſchen Zeitungen ſchweigen
den Vorfall todt. (Anbererfeit8 wird dieſe Nachricht
als erfunden bezeichnet.

* Sondon, 12. April. Eine den „Limes” aus
Veking zugehende Depeſche meldet den Tod des Marquis
Tſeng. Dong, Marquis von Tſeng/ hervorragenbder
864 Diplomat, war im Jahre 1839 geboren.

An
die Taipings, murde 1879 Botſchafter in Petersburg,
dann bis 1887 Botſchafter in London und Paris
und war ſeitdem Mitglied des Tſunglt Yamen |des
chineſiſchen Miniſteriums der auswärtigen Angelegen⸗
heiten].) S

Paris, 12 April. Henri des Hour erörtert, der
Papſt erſtrebe eine deutſch franzoͤſiſche Allianz. (?) —
Die Abſchaffung des Paßzwandes an der elſaͤffiſchen
Greme ſteht thatfächlich bevor. — Auch Chenard, der
römiſche Correſpondent der „Agenee Libre“, wurde auss
gewieſen.

Cannes, 12. April. . Stanley traf heute Vor—
mittag um 111/, Uhr hier ‚ein. Cr wurde am Bahn:
hefe von Makınnon und dem engliſchen Komfuk. em-
pfangen. Die Anweſenden begruͤßten Stanley mit leb⸗
haftem Beifall. Stanley begab ſich alsbald zum Prinzen
von Wales.




zünden; ebenſo die Kirche St Joje. Die Gendar morie
verhinderte iedoch die Brandlegung Die Stadt iſt jetzt
völlig beruhigt. Die Truppen haben die wichtigſten
Punkte beſetzt. Mengen von Neugierigen durchziehen
die Straßen, Cerralbo und SGenoffent xetsten von
Valencia ab und kommen heute in Madrid an, wo er—
neute Kundgebungen ſtattfinden könnten.





nızige-Blaft für jämmtlide Bezirke
4 8 — rei8 pro 1 {palt. Petit⸗
zeile 10 Pfg., bei Wiederholungen Nabatt.
Inferate finden die weiteſte Verbreitung.



25. Jahrgang.





Muf der Tagesordnung ſteht: Anzeige neuer
4 2) des Perichtẽ der Commiſſton
für Juſtiz und Verwaltung über den Gejebentwurf,
die Menderung des Geſetze vom 20, Februar 1868
über die Anlage der Ortöftraßen und die Feſtſtellung
der Baufluchten, ſowie das Bauen längs der Land-
ſtraßen und Eiſeubahnen betreffend Der Präfident
macht zunächft eine Reihe gefchäftlicher Mittheilungen.
Am Miniſtertiſch Minifterialdivektor Eiſenlohr und
Regierungskomniifſäx Bocherex. Da keine neuen An—
zeigen eingelaufen ſind, wird ſpfort in die Tages—
broͤnung eingetreten. Abg. Freiherr von Mudt er-
ſtattet Bericht über den Geſetzentwurf, die Aenderung
des Geſetzes über die Anlagen der Ortsſtraßen be—
treffend. Generaldebatte und Spezialberathung rufen
eine lebhafte Debatte hervor. Schließlich wird der
Geſetzentwurf in ſeinen einzelnen Theilen, ſowie in
der Schlußabſtimmung im Ganzen angenommen,

Naͤchſte Sitzung kommenden —

Heidelberg, 14. April.

* XXV. Kreisprefammlung des Kreiſes
Heidelberg. (FortjeBung.) Nach dem Bericht über
die Konventirung des Kreisanlehens, erſtattet von Or.
Blum, iſt nunniehr das noch reſtirende Kreisanlehen
init 184000 M. vom 1, Auguft 1889 nur noch mit
81 Prozent zu verzinſen. Von dieſen 184000 M.
wurden konverirt, Dbezw. baar eingelöſt und von der
deutſchen Genoſſenſchaftsbank Sorgel, Parriſius ı. Co.,
Filiale in Frankfurt, übernommen 181 000 M., der
Reſt mit 3000 M., beſtehend aus den Obligationen
Lit A Nr. 611e mit 1000 W, und Lit B. Yr 28
91, 130 uud 189 & 500 M, fam nicht zur Konver⸗





tirung und wuͤrden die Obligationen bis Dezember 1889
auch nicht zur Einlöſung präſertirt.
Die Konvertirungoͤgebühr einſchließlich der Oruck⸗
koſten für die neuen Zinsſchetubogen und der Inſer⸗
tionsfoften betrug 1175 M. 60 Poder den im 1889er
Voranſchlag vorgeſehenen 1000 M. gegenüber mehr
175 M. 60 Pf., welche Ueberſchreitung von der Kreis-
verſammlung nachträglich gutgeheißen wurde.

Für Ausbildung von acht Arbeitslehrerinnen wird
die Einſtellung von 960 W in den 1890er Voran—
ſchlag beantragt und genenehmigt.

Von Gr. Kreisfhulvijitatur Bruchſal jind für’s
Frühiahr 1891 zwei Ausftellungen von weiblichen Nadel-
arbeiten der Volkoſchulen in den Amtsbezirken Eppingen

und Wiesloch in Ausſicht genommen und jolen daͤbet






Edwin beim Naͤherkommen den ſtädtiſchen Baumeifter erkanıtte,
„Wir hHaben foeben befdloffen,“ äÄußerte nach gegenfeitiger
„Ddie gefammte
Beripherie des Plateaus mit einent {tarfen Geländer zu verz
jeher, um in Zukunft Unglücksfälle thunlichſt zu verhüten,“

„Dies iſt freilich mwichtiger, wie mein Befuch,“ Vverfebte
Edwin beſcheiden.

„Sie ſören durchaus nicht,“ verſicherte der Freiherr, „Ddenn
wir ſind mit unſerer Berathung zu Ende.“ Nach dieſen Worten
grüßte er flüchtig den ſich tief verneigenden Baumeifter, dann
ichritt er mit Eowin der Terraffe zu, uuır von dort nach dem
Aus ſichtspavillon zu gelangen, Wiſſen Sie vielleicht, mwie e&
dem verunglückten Mädchen geht?“ fragte der Freiherr Iheil-
nahmsvoll;- dann fügte er im kühlerem Tene Hinzu: „Cine
direkte Erkundigung ſteht mir nicht zu, da ich mit dem Grunds
müller nicht fontent bin und meine Leute gleichfalls mit ihm
nichts zu thım haben mögen.“

Ich war geſtern im Hauſe des Müller8,“ erzählte Edwin
„von dem anivejenden Arzte erfuhr idh, daͤß die BVerlekung,
welche das Mädchen erlitten, unerhebliche feien, Laß aber der
Ausbruch eines nervöſen Fiehers zu erwarten {tehe,“

Dieſelhe Befürchtung hegte ich ſchon in der Ungluͤcks⸗
nacht,“ erwidexie der Freiderr. „Wir wurden. durd) gellende

Hülfrufe aus dem Schlafe gewedt und es zeigte fih, daß das
Gejchrei von einer ältlichen Frau Herrührie,“ Der Sprecher
hach ab und fuhr mit der Hand über die Mugen, waͤhrend
Edwin vollendete:

Es war Steinerts Schwägerin,“

Kenimeritz nickte heftig,

daß zwiſchen ihrer Nichte

gefolgt, doch ihr plötzliches Sricheinen auf der Terraſſe,

zujammenbrach., Den Bemühungen meiner Leute
die Zerunghiche wieder zum Bewußtfein zu bringen.
imnter von Schrecken umfangen,





begann. ſie vor ſich hinzutaſten und laut zu jammern, E3
fehlte ihr ein Käſtchen, auf deffen Befiß fie großen Werth zu
legen ſchien Zuerſt glaubten wir, daß die Verunglückte irre
rede, bi? einer meiner Leute beim Schein der Blendlaterne
das Käſtchen zwiſchen Geröll und dornigem Geblilch liegen ſah.
i Unter Lachen und Welnen Ddrücte c& die Aerniſte an ftch,
hierauf bat fie die zunächſt Stehenden, fofort nach Buchshagen
gu eilen und ihren Schwager Martin von dem Borgefallenen
zu penachrichtigen⸗ — dann ſank ſie in ihre frühere Bewußzt⸗
loßigkeit zurügd, — Sch befürchtete, wie ich HJhnen bereit8
jagte, den Ausbruch einer heftigen Fieberattaque, deßhalb ord-
neie ich aı, bdaß die Kranke in das Schloß verbracht würde,
doch die Tante broteſtiexte dagegen, und {o° Blieb. nichts übrig,
als das Nädchen vorſichtig in einent Wagen nach der Mühle
zu verbringen.”

Der Ton, in welchem der Freiherr. dies erzählte, war
außerordentlich ruhig; gleichwohl entging Sdwin der Ausdruck
ſchmerzlicher Wehmuth nicht, der fich, wenn auch nur flüchtig,
in den Mienen des Schloßherrn zeigte, „So gehtz ung reichen
Leuten, fügte der Lebtere mit einem bitteren Lächeln hinzu,
„man verſchmäht unſere Hilfe, — und warum? Aus den nicdh-
tigen Gründen die auf Mißberſtand und Unwahrheit beruhen.
Das Leben iſt ſchal Herr Ramberg,“ rief, in den Pabillon
tretend, Kemmeriß, mit üherwallender Stimme, „und der ver—
einjamie Menſch ift doppelt ungllicklich.“ ß
Gottes Schöpfung aber bleibt bewundert





8



28,

wagte Edwin zu miderfprechen, indem er - auf d vor ihren
Blicen fidh augbhreitende, prächtige Landfchaftshil ;

mich von

diefem







trennen.“
Der Freihert ſeufzte tief auf
blicke den jungen Mann mit
dann ſagte er: {
zu Ende.“
„ Wwerde morg
„Warum 1D plög



NRi 4 g Ihr {



Fortſetzung









































































































































 
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