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Pfälzer Bote für Stadt und Land (25) — 1890

DOI Kapitel:
Nr. 121 - Nr. 130 (30. Mai - 11. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44151#0505

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*

iill!



Gell 2** — SConn und Feiertags — —
— zeit Unterhakltungsbeilage, Yreiß vierteliahelich
a *2 Däne Trägeriohn a Poſtaujſchlag. Beitehungen
| — 90 ı, bei ber Grpebition Biöcfirake 108
entl
2



— Des hohen Fronleichnausfeſtes wegen

1 E — Blatt am Freitag Mittag.
/ ! ʒ hdgß —
mach Seutſches Reich.
* Berlin, 3. Juni.
— Die „Saale-Zeitung“ meldet, daß die Unter⸗
* mit auswärtigen Zeitungs⸗
—— — von diefem ſelbſt im Manufeript
OE S, gelOrichen feten. — Mus den Aeußerungen des
4 S Yiien Bimare gegen den Redacteur bdes
5 heben wir noch Folgendes hHervor!
von Württemberg fArteh mir,
DA San CM im Rriegsfalle fehr fhwer wirde, den
Str Sbertrag aufredht zu erhalten und ſich gegen
j — zu wehren. Waͤs die Raroltnen-
ar“ DBetrifft, mußte ich unfere Marine zurück⸗
* da fie wohl fehr geneigt {Aien, einige ſpa⸗
45* Fen zu bambardiren; aber ich war der Aıt-
e —
5 Tofort {olche Nepreffalten bedingte, und daß c&
4 gewejen wäre, unS noch andere Feindẽ zu
— ich ſah mich nach etnem Ausweg um, die
d

Der

Cifion de8 Paͤpftes war ein glücklicher Fund

SWedmäßig zugleih. — MI8 Fürſt Bismarck

$ Ailhelm nadı dem Nohiliug ſchen Attentat be-

rfä?““fcl')_?e hetreffs ſeiner raſchen Heilung, erwiderte

4 lächelnd: „Der ungefhicte Menfch, der

4 e‘“g‚ €r war gefdeidter wie meine Merzte; er

je daß ein tüchtiger Mderlaß wohl des

* itiel gur Herftellung meiner. Gefundheit fetn

”fefi — Der deutſche Innungstag Hf {ehr

f .@efütfi;. Beſynders Hervorzuheben, ift die NRede

8 — — Faßhauer (Köln). Das

44 'ge Handwerk verfwinde innier mehr. Die
* demokratte

en s Deiter, G3 fei hohe Zett für

eder aufzuhelfen, Seither hHätten alle Bett-

nichts genützt, jetzt

Her habe bekundet, daß er auch dent Haud⸗

— wolle. Dephalb fel es Pflich der

!# Dandwerker, von Neuent ihre Forderungen

sa Obligatorifde Junuugen Befaͤhigungs⸗

S, friminelle Beftrafung des Kontraktbruches,

rilhe Cinführung der Arbeitshuͤcher für alle

3 DOre MlterSunterfchteh, Regelung des Lehr-

* Der InnungsStag befchloß den Dank

Serwahl aller Abgeorbneter, welche im


8 2* eine Anzahl Vetitionen befchloffen, da-

eg er weldhe in der Gewerbenovelle über die
Üi.pOttichte Die Ginführung Dder Innungs:
A SErichte verlangt, ferner für Abänderüng
8 Lentaffeugefches Nach einer Rede Bil:

— eine Betitton — Beihränkung des

O

Die ſchwarze Hand.
—** Roman von Lambert de Ste, Groir,
Rnrte freie Ueberſetzung von Philipp Freidank.

8
ere ‚de8 Schloſſes dagegen bot allen Lurus und
——— — im Weiteften Maße dar, Anit weichen
Die au nnig liebende GHerzog, feine — in umgeben
Teich Möblirten Salons des Exdgeſch 3e8 bewiejen
. TÄchtigen AWandbekleidungen en g.Äten Geſchwaͤck
8 * Sa Mittelpunktxbes großen Gebäudes befand
4* Unbedekte Halle, getragen hon einer Keihe
ün Atmorjäulen, welche durch ein rechgemalles Spiß-
! ‚_\b)utrüt au ammengehalten iurde, _ F ıeje Halle, welche
8 im Q Quft ungehinderten Singir L geftattete, erlaubte
Oaufes zu erfriidhen u erholen,
alle (einem modernifirten römiſchen Airium
18 ine Wweite Gallerie, auf welche hin ſich alle

4 * xften Stodes Sffneter,

N ,Drla Tode der Heraogin Yade der Herzog den liulen
8 ſen und Ließ fich im anderen Zheile des weiten
ein Schlafzimmer und ein Bibliothekraunt


* — —
2* — mit — Leber yon Corbova
%“mm — Fenfern waren Ständer angebracht,

* 24*— der herrlichjten Gieß= und . Stoßwaffen

Nderga © Lerlen der Aaffenfhmiedekunit des fedhzehnten

* 8 den Die Bibliothek enthielt mächtige Büchergeftelle,

SN % Celgniffen der neueften Literatur aller Cultır-
ÜÖrere — den Kenner verrieth, ;

$ ir getfelle, Mndentken einer Reile nach Iudien,

8 ED Hk tS Sict in dem blank gewichsten Fußboben

üln S& — einen ſprechenden Gegenjaß zu dem erniten

8 * 44 * in Marmor Künftlerifch ausgeführter

e eite ;
n T %'“milie mtoreoß“‚@emacbeß aus; derſelbe trug das

er —
* de agte e& nirgens wohler als in diefer jeiner






Heidelberg, Donnerſtag, 5. Juni 1890.

Coalitionsrechts der Arheiter his zum 20. Lebensjahr
Erſchloſſen. Bom Centrum find die Abgeordneten
; Biehl und Megner auwefeud.! Betm Eſſen theilte
Regierungsrath Sieffert mit, daß nach einem {veben
; iın zugegangenen Telegramme der Kaifer eine Depu⸗
/ tation morgen Mittag 123/,Ubhr m neuen Palais in
Polsdam empfange. Die Vittheilung rief unbe⸗
ſchreiblichen Subel hHerbor. Oherbürgermeiſter Tho⸗
| mas (Berlin) brachte ein Hoͤch aus, da8 ſtürmiſch
aufgenommen wurde Alsdann ſang die ganze Tiſch⸗
geſellſchaft ſtehend „Heil Dir im Siegerfranz.“ Die
Deputation beſteht dus 8 Perſonen, darunter Bil⸗
ling, der bei den Heidelberger Handwerksmieiftern
noch im beſten Andenken {fteht. SKrren wir nicht, ſo
war es im Jahr 1887, als er In einer Verſanunlung
; im „Bremened“ ſprach. Bezüglich des Kücktrittes
; des Muiſters v, Lırk fchreibt der Berichterſtatter der
Voſſiſchen Zeitung“ aus München, e ſei ein öffent⸗
liches Geheininiß, daß Luß am Hofe nicht mehr das
Entgegeulommeu zu finden glaubte, deſſen er früher
im welteſten Maße ſicher war. 9

—. Die /Kölniſche Zeitung! ſſt wuͤthend darüber,
daß die Abgeordneten RKickert, Hänel und Barth, an⸗
ſtatt die freifinntge Partet zu ſprengen, kleinlaut bei⸗
gegeben haben. Sie nenut den Abgeordneten Richter
einen „gewerbSmäßigen Ringlämpfer“ und die vorhin
genannten, gemäßigen Barlamentarier im rohen Ton
ber badiſchen Amtönerkündiger „markloſe hhſteriſche
Weiber.“ Eine „edle“ Seele, dieſe „Köln. Ztg.“l

Aus land.
Die neuen Kardinäle.





Nami. Ueber die



promovirenden Prälalen thelll die Uuita Cattolied?
folgende Perſonalien mit: Mſgr. Bincenz Bannat.
tellt, Tuular⸗Erabiſchof von Sardes und apoſtoli⸗
Icher Nuntius in Liffaboyn, ſt geboren am 5. Dezbr.
1836 zu Genazzano in der Diheeſe Paleſtrina, war
unter Pius IX. UnterfiaatSjefvetär , wurde unter
Leo XIII. zunächſt Auditor der heiligen Rota, 1880
Erabiſchof, apoſtoliſcher Delegat und Patriarchalbilat
/ im Kouſtantinopel.

de5 Kaiſers Meyander IM.
folgte feine Ernenming zum Nuntiuz
18 Februar

venna, geboren zu mola am 1822,

brachte feine Jugend in Rom
Doktorat beider Hechte, wurde Prieſter und General
vifar von Aquapendente, Canvnicus zu Smola, 1886

von Rabenna. Migr. Caſpar Mermillod, Biſchof
von Lauſanne Genf/ geboren 22, September 1824 zu
Carvduge im Canton Genf, wurde 1864 zum Titular⸗

Befibung, obwohl in taufend Keinigkeiten täglich an Dden
Berluft Jeiner Gemabhlin erinnerten. Sr hatte ſo viel Glüc in
diejen Räumen verkebt, und beßhalb gerade Konnte er fich nicht
von denſelben trennen, \

Von großer ſtattlicher Sigur, wenn auch etwas hager, bot
der Herzog das, Bild eines wirflidhen Sdelmannes, Sein
YAniliß mit . feinen ausSdrudsvollen, beinahe ſtrengen Zügen
zeigten dahei ebenfo biel Güte wie Cneraie. Trotz des Schleiers
einer gemiffen Zraurigkeit, den ein Seelenkeiden uber die Büge
des Herzog8 Breitete, erblickte Seder, daß derſelbe von robufter
Sefundheit und yon einem guten, wenn auch vieNleicht {(trengen
Charatter mar, Zwei hochgeſchwungene Augenbraunen verliehen

SGraue übergehende Bart gab den _ ariftofratijchen Zügen Ddes
Herz0g5 ein gewiffes Mnjehen der Strenge.

On dem Augenblickz, in weldhem unjere Craählung beginnt,
gedachte der Herzog feit langer Zeit wieder in KXeres die erſte
große Geſellſchaft zu geben. Sr ermwachte _ zur gewöhnlihen
Zeit und rief Durch zwei SGlodenfläge feinen Kammerdiener
zur Stele, Geränfhlos Sffnete ſich eine Tapetenthlire und der
Diener teug das frugale SHrühjtäüc, beftehend aus einer Taſſe
Chocolade mit zwei Törichen, auf.

Wie viel NOr haben wir, Bablo?“ frug der Herzog, fid
von Jeinem Sike erhebend,

„Qalb 11 Uhr, Durchlaucht !“ erwiderte der Kammerbiener,

„So {pät Ihon! Ich hHabe eine Hujammenfunft. um 11
Uhr verabredet, Bitte, rafire mich jofort, Pablo! inzwifchen
werde ich mein Frühftüc einnehmen.“ ! ;

Mit dieſen Worten begab fich der Herzog. in fein Ankleide-
zimmer,

„Nun, Meiſter Bablo,
in Xere8 ” frug der Gerzog. ;

Pablo war nämlich auf dem Grunde und Boden des Her
zogs von Moron groß geworden, und er diente jeinem verrn
mit einer Liebe JonderSgleichen, Sr fühlte ſich deßhalb immer
ſehr geſchmeichelt! menn fein Gehieter vertraulidhe Worte an
ihn ricdhtete — und dies kam fehr Häufig vor. Pablo war 35
Jahre alt, lehhaften Gemüthes und wie alle Leute ſeines
Schlages fehr intelligent, Sr verſtand zur gehörigen Zeit zı

} *

was giebt c& dieſen Morgen Neues
























25. Jahrgang.

7555 8—
ernannt, nach Aufhebuug diefes Bikartates nach Lau
Janne-Genf mit dem Sike in Freiburg verfebt, Gr
Dürfte einige Zeit nach feiner $Kardinalpromotion ſeinen
bleibenden Mufenthalt ir KRom nehmen, wodurch ſein
gegenmwärtiger Biſchofsſit vakant vürde. Migr.
Albin Dunajewstki, Fürſtbiſchof von Krakau,
Bruder Sr, Excellenz des öſterreichiſchen Finanz⸗
miniſters Dr. Sulian Dunajewstt geboren Dden 1,
März 1817 z3u Stantslawow in Salizien, war püäpfte
licher Hausprälat und bekleidete derfchieden Aemter,
bis er am 15. Mai 1879 zum Biſchof dieſer Stadt
präconiſirt wurde

us Buden,

* Zandtag,
IL, Rammer. (69, öffentl. Sitzung)
Karlsruhe, 3. Juni.

Das Haus tritt in die Berathung des Geſetzent⸗
wurfs die Auflöſung der Gemeinde Neuenheim und
deren Vereinigung mit der Stadtgemeinde Heidelberg
Etreffend ein (erfte Lefung). Der Herichterſtatter/ Abg.
Kiefer, beantragt auf Srund ſeiner Ausführungen
die Annahme des Regiexungsvorſchlags Abg Wilcens
erkläxt, durch die Neglerungehegründung ſowie durch
die Darlegungen des Herrn Berichterſtalters feien die
einſchlägigen Verhältuiffe {o Har Sargeftellt, daß er ſich
auf wenige Worte befchrauten fönne. Die Vereinigung
der beiden betheiligten GSemeinden werde ſich gewiß als
Zwer ſei in beiden Gemeinden
gegen den Vorſchlag eine Oppoſttion aufgetreten, die
dorgehrachten Bedenfen fcheinen aber nicht gerechtfertig
Die Gemeindevermaltung ' von Hetdelberg Habe hem
Projekte hauptſächlich aus dem Erunde zugeftimmt,
weil Heidelberg ſchon jetzt zu Verbefferungen, die


jen, während die Bewohner yon Neuenheim zu dem
Aufwande der Stadt Heidelberg nichts beigetragen
hätlen, obwohl ſie die dortigen Einrichtungen vielfach
mitbenrußien. Heibelberg werde für die nächfte Zukunft
15000 W, jahrlich zuzuſchiehen haben, einen An8-
gleich dafür aber in der Zunahme ſeines Stenerkapi⸗
tels finden. Reduer bittet, Ddem Geſetzentwurf zuzu-
ſtinmen Die aNlgemeine Diskuſſion wird geſchloſfen
und das Geſetz nach der KRegierungsvorlage angenommen,
ohne daß Jemand zu den einzelnen Paragraphen das
Wort ergreift. €& folgt die Verathung des Berichts
der Kommiſſion über den Geſetzentwurf die theilweiſe
Abänderung der Semeindeordnung betreffend. . An der

Ö ſich Staatsminijter Dr.
Turban, ſowie feltens. des Hauſes der Verichterſtaiter
Ybg. Weber-Konftanz und die Abgg. Nopp (gegen),
AWeber-Offenburg (gegen), Frideric, Kögler, Hug (ges
gen), Strauß, Marbe (gegen); Kuecht, Fieſer SGerber
(gegen) und Frant. Muf Vorſchlaß des Präfidenten

hören zu ſprechen 1D zu ſchweigen Alle Nenigkeiten der
Stadt wußte er für feinen Nußen zu verwenden, Gr ging
nämlich jeden Morgen mit der Loͤchin nach Leres, welch letzterẽ
dort Eintäufe madte, und dabei bracdte Bablo von dort immer
eine ganze Mehrenlefe von Neuigkeiten mit, -

Mit einer gewiffen Gelänfigkeit beeilte ſich Bablo auf die
Frage des Herzog8 zu anlworten : ; \
/ „©®& gibt alerdings etwas Neues 3u berichten, und zwar
etwas jehr Intereffantes,“ i

„Du jpannuft mich auf die Folter, Pablo; Dbitte, erzähle,”

©8 handelt ſich um den Convent Dder Auguftinerinnen in
XereS, deren Superiorin die Schweſter des Herrn Herzogs i{ft.“

„Weiter , ı, Bitte; il Feuer im Kojter Aausgebrochen 2“
frug beunruhigt der Herz0gs,“

„MNein, aber e& geht dort Alles Durcheinander,“

In Klofter? Äber nun rede doch endlih]“

Die Fran Superiorin hHat einen Brief in franzöſiſchen
Sprache empfangen, von welchen fie fein Wort verfteht,“

Aber meine Schweſter verſteht doch das Frauzoſiſche wie
ihre Mutterfprache,“

„Das ift möglich Aber diefer Brief ſpricht von einent
VBerbrechen, einent Diebitahle, und ich weiß nicht von was
Allem n00, f@erfaiße_ hat einen ſolchen Sindruck gemadit, daß
ſein Inhalt in ganz Lere8 befannt geworden iſt. IJO Habe e8
von den Milchlieferanten des Bürgermeifters erfahren,“

S „Weißt Du den genauen Inhalt des Briefeg 2 frug der
erzog

* Derfelbe Kindigt der Superiorin die MAnkunft einer
Commiffion, beſteheud aus Drei Perſonen aug Baris an, welche
Lachforſchen follen, wo ein durch den Grafen von Feretre nach }
ber Abter geflücteter Schas verblieben fet, Der Graf habe
nämlich fein Teftament Hinterlaffen,“

Der Graf von Feretrel“ wiederholte der Herzog era
Bleichend, Weißt Dır weiter nichts Bablo 2“

„3O habe Alles gefagt, was ic weiß.“

Was, giebt der Brief keine näheren Auffchlüffe 2“

Fortſetzung folgt.)




 
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