ate
Anzeige-Blatt für die Amtsbezirte Heidelbers/
lniil Laͤnil Ladenburg, Weinheint, Schwebingen —
9 — Miesloch, Bruchfal, Bretten, Nedargemiünd, Mosbad,
F
| tuglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage,
1
. D 8 mit uintetbalängßbeüage. * 4 —
* ungen
8 den 2 2 4 2 — T Y⏑ *
Berantwortliher Nedalteut: — 77 1 - 4— juber | 6 d
l‘l.\zoa‚ — Freitag, den 3. September 1090. —— — ⏑⏑ 26. tt.
— :53 Es iſt ſehr bitter, von Feinden ſprechen zu müffen, | die Quelle der meiſten uud größten Schwierigkeiten.
die überhaupt nicht mit ſich reden laſſen wollen. An ] 6. Wenn man die Noth Dder vergangenen Fahre
8 Abonnements uns liegt ** nicht die Schuld indeſſen haben ſich * — —*— ſoiſt man es gewohnt,
p N taglich erſcheinend Alzer Boten für den;| wir aud nicht die Macht, es zu ändern. in eriter: Linie an beftimmte Perſönlichkeiten zu denken,
Ma — N E D * 3. Wir haben andere Gegner unſerer Seneralver= | die von Univerfitätsfathedern, von Parlamentsſitzen
September werden noch fortwährend ent⸗
und von Minijterftühlen aus Kulturkampfslarbeeren
en ; ; ;
in en M mMeN: v le tanitalten, von | Jammlungen, diemannicdtgeradealz Feinde | u |
k“n ngee;\ten DE„babä * * edition des bezeichnen darf! Sie beurtheilen uns und un— ſich geſammelt haben. Allein ſo viel kath. Leid ſich
— ferẽ Beſtrebungen nach Ddeni, was ſie von anderer auch an ihren Namen knuͤpfen mag, ſo waren ſie doch
©®, Zmi ON idelberg.
b — 2 _._. ; 2 Seite dariüber mitgetheilt hefommen. Und das ſind die ſchlimruſten nicht Schlimmer als ſie waren jene
2 — — 2 444 die * 7 mehr 4 die ſelbſt in der Zeit in der 4
* ' ohnehin. ſchon Vorurtheile gegen uns vorhanden ſind. iniſtergunſt ſich wohl fühlten als unſere Biſchöfe
— tet kilhiliſchen heneralberſanulugen. LEs iſt das um ſo ſchlimmer als ſpeziell unſere ſich des kulturkämpferiſchen Andranges kann erwehren
* Geueralberſammlungen, wie überhaupt das, was man fonnten. - Schlimmer als die Männer, die unſeren
s Serr er Wacker, gehalten auf der
** 8 — * fatholijche Bewegung nennt, eine Gegnerfchaft-| Biſchöfen Lerter und Sril bereiteten, waren jene an⸗
f o $ am 98. Muguft. hat die natürhich iſt deren, deren Theilnahme und Intereſſe in dem Streben
2 Hochwürdigſter Herr Erzbiſchof! Menn die Maurerei den Hammer ſchwingt; wenn | aufging, vor den Bedrängern der Kirche weijer, ' ge-
die Herolde des Evangeliſchen Bundes in die Trom- | mäßigter und friedlicher zu erſcheinen aͤls die Biſchoͤfe
Hochanfehnliche Verſammlung!
; b‘flie G ſt mir die Aufgabe zugewieſen worden, über | pete ſtoßen, wenn Alles herbeieilt, um in Reih und üund deren, Anwälte ; die von der Ferne aus als übel⸗
‚ c 58@beutung der fatholijhen Generalverjammlungen Glied gegen uns zu treten, wWas CS an Feinden der wollende Kritiker zuſchauten, als Prieſter und Laien
ſiſ! katholiſchen Sache giebt, ſo finde ich ſehr begreif⸗ von der Noth der Kirche gedrängt und vom Rufe des
en e8 ſich nur darum handelt, ſie gegen An- lich. Wenn aber auch ſalche in Reih und Glied | eigenen Gewiſſens getrieben unfer Ddie Yahne eilten,
in und Vorurtheile zu vertheidigen, ſo fanı e8 | gegen uns ſich {tellen, deren einzig richtiger Pla im welche gerade dieſe übelwollenden Kritiker hätten vor—
uleh8 Thema nicht geben; aber auch fein fatholijchen Lager ift, die auch den katholiſchen Lager antraͤgen ſollen.
yrln tigeres, menn deren Werth und — im| zugezählt werden wollen, ſo iſt das eine 1 weT be⸗ Und auch jetzt noch gehören zu den gefährlichſten
‚ y} Slnen und volljtändig dargelegt werden ſoll. greiflidhe Berirrung. Die Fahnen find doch | Gegnern jene‘ VBertreter des Katholizismus, die in
M © 2 exrfennbar und das Teldgejchrei ijt verftändlich, Das | fchiefer Stelung zu unjeren SGeneralverfammlungen
Tn O e8 denn nothwendig ſein, unfere Generalver= | M beiden Lagern gilt. Wenn gleichwohl Ddie natur- | ftehen nicht etwa DeBhalb, weil die Liebe zur Ein—
zu vertheidigen ? gemäßen Feinde unjerer GeneralverJammlungen Bundes- / jamkeit fie ferne Hält oder Pflichten des Berufes und
f Ilr s Freund und Feind laun ja wit größter Leichtig- genoffenjhaft bei ſolchen Männern finden, die unter | fonftige perſbnliche Verhältiiſſe Hindernd in den Weg
M \nu“b Sicherheit erfahren, was fie find und was mehr al8 einem Titel berufen wären, in der Katho- | treten, fondern darum, weil fie mit dem Geiſte nicht
f“‘"
%%?Ien. liſchen Bewegung Führerrollen zu übernehmen; die | fympathifiren, der über dieſen Verfammlungen jwebt,
haben keine Geheimniſſe; keine Geſellen und herufen mären, in heryorragendem Maße an den | mweil fie die Luft nicht fürderlich finden, die hHier weht,
Yı Na sı Teine Rangunter[chiede zwijhen mehr und | Arbeiten unjerer Generalverjammlungen be- | — wenigftens nicht ſo forderlich wie die Luft in den
8 Eingeweihten. Wir führen nicht eine andere theiligen; die berufen wären ihnen Auwaltsdienſte z | Miniſterhbtels.
8 vor unfjern Genofjen und eine andere vor leiſten, * iſt das gegen die Natur. 7. Nichts kann abftoßender aber auch nichts ge—
‚ o“ 8 welche nicht zu vns gehoren. Geräuſch und 5In * Geſchichte der katholiſchen Bewegung | fährlicher ſein als jenes Streberthum unter
——— bei uns nicht in Ehren, aber wir per⸗ ſpielt das Inſtitut der personae gratae und ingratae | fatholijder Maske, welches von den Nöthen
ha uns auch nicht. Und wie wir ſind, ſo zeigen | eine große Rolle. Wo immer bei ſolchen personae und Schwiekigkeiten der Kirche auf der einen und
4 4 gratae: und ‚ gratissimae Da in Ordnung iſt, ma8 | pon der Mbneigung undden Vorurtheil gegen ſie auf
; Atge © alfo Intereſſe hat für unſere Generalverfamım= | v0r Allem in der Ordnung jein ſoll, da ſind fie der anderen Seite für ſich ſelbſt zu profitiren ſucht.
A A aıd deren Beftrebungen, der kanı ſie unjhwer | die mn a turgemäßen Vermittler zwiſchen Der | Mit nicht3 fönnen die Träger der ftaatlichen Gewalt
6
8* lernen. Wer Stellung gegen ſie nimmt, iſt | verkannten katholiſchen Bewegung und | und , Mutorität ſo große Gefahren und ſo tiefern
T zu entſchuldigen, wenn er ſie nicht kennt. denen welche ſie verkennen. Schaden bereiten, nutit nichts ſo ſchweres Unrecht ihr
illlei es aiſo in der That nothwendig ſein, ſie Die e3 in Wirklichkeit ſind, leiſten der Kirche und | anthun als wemnn fie diefes Streberthum pflanzen und
“ Zemanden zu vertheidigen? dem fatholijhen Volke unſchatzbare Dienſte; die e8 | ınit allen. möglichen. Mitteln hegen und pflegen Vom
j 8 ja! Die Vorzeſchichte dieſer Generalver- nicht find, gehören zu den ſchlimmiſten und gefähr⸗ | ihm gilt:
8 iſt Zeuge dafür lichſten Geguern. Dhne ſie wären un? viele Bitter⸗ voila l’ennemi! Da ift der Feind den
ß“\\i' Wir haden Gegner, für die ſchon Eteiten erfpart geblieben ; Dder Kampf wäre nicht ſo | Finger dD’rauf!
Ayale, Sryiftenz Grund genug iſt, gegen | hart und ſchwer und die Frucht desſelben größer Es iſt naͤturgemäß daß es von UnjerEN General⸗
—
und reicher geweſen. Und auch jebt noch ſind ſie verſammlungen weg bleibt, ſeitdem die Beziehungen
uhl X jein.
— — — — —
—
Der Maire von Riesweiler. (Nadd. verb.) die Hochzeit. fejtzujeben,. aber Dder Biederhofbauer blieb | raden des Maires von Rieswieler wachten Jorafältig über
n „ (Gine eälfijde Erzählung.) unbeweglich. Er iagte: Ich will nicht, daß mein Schwieger- | ihren Chef. Ihre Zuneigung erlaubie Frit Diesbach
4 8 — ; {obn gezwungen. jei, na jeiner Heirath Antheil am Kriege | mandje That der Tapferkeit zu verrichten, welche er ſonſt
; 4 Franzbſiſchen ‚übertragen von Philivp Freidant. —4 2 *4 iſt 2 * zu warten, ——— 74 können —
J0 \ Mei . — n } enn Dder Rrieg beendet ijt, wird die Hochzei eine um ſo m 2. Oftober famen neue Truphen der Deutichen in
. 24— 4* 4* — — jröhlichere , werden.“ ; 8 — an und deven Chef8, Y Y —
* *— Yeite. * 5 4 * Binien deflelben ließ er So. redete Meijter Job, aber im Grunde feines Herzens { .abgeftiegen. waren, betrachteten jich als Herın des Haufes.
4 4 * 8 — einen gediegenen Herz{hten doch Unrzuhe und Bekflemmung. Sr fürchtete den 1 SXob hatte jeine frühere Sebhaftigkeit verloren. Er
0 err i"gf.“ 1a Z 4 Einbruch der Deutihen und nmit Gretchen zitterte er für fißt 1noch immer an feinem alten Klas, aber er verjOmäöht
| angedeihen. die Gejundheit Frig DiesSbadhs. jein Liebes braunes Bier und jeine alte Pfeife. Sein DliE
he 4 dem Fage, an weldhem Meilter Iob bemerkte, doß Das algemeine Gerächt bezeichnete die AriegZertärung { ichien erloichen und eine tiefe Muthlofigkeit ihır auf feinen
on — * Oreichen jeinen ⏑ — — 444 ais "gewiß.. Deshalb hatte SXob jeinem zukünitigen | Strobfiudk zu bannen. —
8* ——— — — — H | Schmwienerfohn na Straßbutg geichict, um zu Hören, was Die Deutjchen hetrachteten mitleidig diejfen Fräftigen
n n n en ; — | 2ahres an den Nriesgerüchten 16i. Die Mückkehr des | Mann, welchen fie für einen Idioten Hielten und weshalb
7 11A3 e.ä..s‘ßfe‘fe u —— * 8 8 — jungen Mannes .. hatte . aljo, anitatt die Befürchtungen } fe jich ungelört in feiner @egentwart unterhielten.
N i ären, als Hot 8* 7 * Yeijter3 Job3 zu zeriirenen, diejelden verarößert, Sr hatte | Wären die Deutjhen vorlichtiger gewejen, würden fie
A en E heträchtlihe Mitgiit befiße, NM einen avmeN | $oppefte Ürfache zu Teiden, indem er an fein geliebtes hier and da bemertt Haben, | wie die Wimpern JodS {
) a“fibimu ® — — — fuͤtte der be- ‚Heimathaland und zugleih an das Schickfal theuxen * 4 wie ein Strahl des — in ſeinen blauen
e 1 8 Outzbefiber, meldher jeine Zochter über Alle3 Liebte, %ägtrerg ggfi;te. „Arımes ’ Eljaß, armes Gretchen! ſeufzte 44 und ein . graujames Lächeln ſeine Lippen
Yihgar 90 { i in d üh' } ; % .
yDen M ‘“gißn‚ner.n@:a%lä‘tit??;?ee‘itnxglßg%rid% %?äieexi?geneäär%nrfig‚ * — Dank jeiner erheuchelten Geiftes{hwäche eſehreb
e ieSbac an die Spige der Gemeinde zu bringen, | , Ebtfatr Rrxeg bafge iteitä; zwei —4 * den 74 2 und Anſchläge⸗
* * i i urg ijt von dem Deutichen eingejchloffen und das ganze | weldhe €r Z ME MAENSORNIE. —.
— — — ! — Sliaß beinahe von Ddenjelben bejegt. _ Das Hübjche Dorf Sobald die Feinde ihre Pläne entwickelt hatten. wurde
B“d’bg u“%ieiegmx}ä‚t:egäg? — 4 wie wir ſahen in Er- ! Niesweiler gleicht einem Friedhofe. Die Männer, mwelcdhe | Irig Diesbadh Im Geheinien, benachrichtigt und die Deut-
* — Srig Diesbach mwurde al8 Bürgermeifter - Der ilmfiötanbe‚ finbb_‚ 3u ttru%en, ggben_ 1f)tenb Herd * F 44 44 Jieh 44 4* * 44
ItoUde. SK ; ä ü afjen, um in die Armee einzutreten, Diejenigen aber, weidhe | ACAIELEN üjje der unfichtbaren FranctireursS zahlreiche
—— — — — Bnl ibr Alter oder ihre förperlihe Beichaffenheit 3wang, ‚3 Opfer an Toͤdten und Verwundeten zu erleiden.
Öra Diederhofer3, ı weicher Dann nichts dagegen hHatte, [ . . e
* * * Gemeindewürdenträger‘ zu verloben. Haufe zu bleiben, . haben KD zu Franctireur-Compagnien Als anı 2 Oltober die erſten Klänge der Mulik._ der
Da € Hochzeitsfeierlichkeiten, 3U welchen bereits die Be⸗ — —— Sn die Umgegend zerſtreut, befämpften | Ulanen in den Ohren 3003 Mangen, und bejonders als er
* e Riegiweiler3 und der ganzen Umgegend eingeladen | !F den deind Schritt für Schritt. } . “ dem Oberit und feinen Stab die Schwelle feines Haufes
er Waren, jollte genen Ende Des Monats Muguit Srig Dieshach, der neue Maire, nahm Zheil an diefem über|dreiten jah, wurde der Belißer von Biederhof von
2 — und die junge SHafjerin ſtickte bereits ibr Hoch- | Guerillakriege. An der Spige der HranetireurS (Sreis | einem unmiderjtehlichen Zittern befallen, welches eben{D-
&d nrit freudiger Ruhe. jhaaren) von Riesweiler ftand der Bräutigam Öretchens. wohl Schreden wie Zreude bedeuten Fonnte. Frau Ottilie
geraumer Beit waren die geitunger mit Kriegs- Er {pielte eine höchit [hädliche Kole für die Deutihen, 10 | bemübte fich um die Gäfte, welche fie haßte und das in
‘fxüttt“‘ gefüllt. Meeijter Kob, darüber beunruhigt, Hatte |Ddaß feitens der Behörden ein Preis auf jeinen Xopf aus= | Tranerkleider gehüllte Töchterchen blieb in der tief auSge-
‘\it ; daß die Heirath jeiner Tochter wit dem jungen gejeht. wurde, Die, Bejagungstruppen, ‚bejaßen natürlich |. Ichnittenen SFenjteröjfnung. Die Stiderei ihres Hochzeits-
jdolbllt —— 10 — merden mülfje, | eine genane Berjonalbeihreibung des jungen Mannes, der | KHeides hHatte Gretchen erjeßt. durch weiße Leinemwand, weldhe
1 nächite Zukunft zweifellojer geworden lei Gretchen. | die Bilichten als Maire hinter die als freitvilNliger ämpfer theil3 zu Verbandſtücen (Bandagen), theils au 3u
’ ® im Berborgenen. Zrig bat, eine beſtimmte Zeit für ! jür Frautreichs Größe gejebt hatte. — Mber die Kame⸗ Charpie verarbeitet werden ſollte. (Sortf. folgt.)