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Pfälzer Bote für Stadt und Land (25) — 1890

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Nr. 141 - Nr. 150 (24. Juni - 4. Juli)
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— — g *

— teetich CEonnes und HeiexlagS auZgenomweil.

— — ⏑

8 — — fſchkaß Beit
den?

— Foſtanſtalten ı. beiber

24
7
&r





ſir Siadt





KAnzeige-Blaff für Jämmtliche Bezirke
des had. Unterlandes, Preis pro Iſpalt. Vetitz
zeile 10 Bfg., bei Wiederholungen RKabatt,
Inſerate finden die weiteſte Verbreitung.





— 142,

Heidelberg, 24, Juni 1890.
Die. Waibſtadter Zeitung“ N, 74 vom
un (Amtsverkündiger) verbreitet folgende
OL aus Heidelberg?
„Nit Mblauf diefes Monatz ftellt das Blatt,
Jahr unter dem Titel „Pfälzer Bote“ er⸗
ma Tein Grfcheinen ein unDd geht der be—
Teitdan, el auf das gemäßigte Eentrumsorgan, das
m Verlage der Gebr. Huber unter dem
„Sadifch:r Voltshote“ erfchien, über.“
— uns vorſtehende Notiz erſt kurz vor
fn B der Redaktion vor Augen kam, beſchrän—
UG Dir uns für heute auf folgende Er—
rung.
it unwahr, daß der „Pfälzer Bote“
* Suli zu erſcheinen aufhört. Der Pfälzer
& Dheute über einen größeren Lejerfreis
HN je, tritt vielmehr am 1, Suli in
iläumsquartal ein. € geht dies
auch aus der am letzten Sonntag ver⸗
en Abonnements⸗Einladung klar und
hervor. Die Waibſtadter Zeitung hat
— wenn ſie den
ten nicht hält, haͤtte ſie ſich erkun—
d ſich von der Wahrheit ihrer beir. Mit⸗
9 Überzeugen müffen, ehe fie dieſelbe auf—

Supo D bisher im







4,

üm
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Tentli
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8

1

Verlage der Herren Gebr.



Naͤchdruck verbolen











Heidelberg, Mittwoch 25. Juni 1890,

und weiter kämpfen für Wahrheit, Freiheit und
Recht, wie er dies ſeit nunmehr 25 Jahren mit
beſtem Erfolge gethan.

Da wir allen Grund haben, hier eine a b-
fichtliche Verbreitung falfcher Thatfadhen
anzunehmen, werden wir zu erwägen haben, in
welcher Weiſe wir die Intereſſen des „Pfälzer
Bote“ gegenüber den Intriguen unſerer Gegner
ſchützen können. Unſere Geſinnungsgenoſſen aber
bitten wir, nur ſolchen Mittheilungen Glauben
beizumeſſen, welche ſie im Pfälzer Boten ſelbſt
gedruckt finden.

die Kedaktion des Ffülzer Bot





— — —



Lochmals 1890 und 1887,

Unter dieſer Rubrik ſchreibt der Weſtf. Merkur“ :
„Gegen unſern neullchen Artikel über das Verhaltniß
der ietzigen Lage zu der von 1887 polemiſirt die Frei—
jinnige Zeitung. Recht bezeihnend für die Art
der freifinnigen Beweisführung ift gleich der erſte Ab⸗
ſatz der Polemit, den wir woͤrtlich wiedergeben: „Zu⸗
Lächſt iſt es nicht richtig, daß 1887 es ſich umeine neue
Periode der militärijhen Bewilligung, die Neube-
gründung der ganzen Friedenspräfenz gehandelt habe,
mwüährend jetzt e3 ſich nır um einen Zufag zur gelten⸗
den Ziffer Handele, Auch im Kahre 1887 war das
Zeplennat noch nicht abgelanfen. Das damals gellende
Septennat erreicht erſt mit dem 1. April 1888 fei
Cnde, und bis dahin ſtand eventuell nur ein Zuſatz in







25. Jahrgang.




nächfteS Jahr muß ja doch wegen Ablaufes der Friſt
eine neue Bewilligung des Ganzen nachgeſucht werden,
dann wird e& Zeit fein, den Stier hei den Hörnern
zu faſſen! Warum bemübht ſich mun die „Freif Ztg.“,
den klaren, ganz und gar zweifelloſen Thatbeftand zu
verdunfeln? Sie will ung conflietsluſtig madhen, indem
ſie vorfpiegelt, daß wir jetzt ebenſo wie 1887 ver⸗
pflichtet ſeien, eine oder gar mehrere / Compenſa⸗
tion8“-Bedingungen in das Geſetz hincinzuſchreiben Im
Jahre 1887 forderte der obige $1 ein neues Septent
nat. Der Reichetag haͤtte keile andere Wahl, als ent⸗
Leder das Septennat za bewilligen oder eine andere
} Bewilligungsfrift in das Gefeß hinein zu amendiren
Die Frage ließ ſich nicht umgehen oder vertagen Man
mußte entweder auf einen pichiigen Punkt des Rartei-
Vrogramms ver zichten oder einen Confliet riskiren.
Ttzt aber wird in keiner Weiſe en Berzicht auf unſer
Programun der Verfürzung del Bewillungsfriſt und der
Dienſtzett gefordert. Freilich behauptet die/Freif. Ztg.“
‘ fühn, es könne „feinen ſfchaͤrfern Verzicht geben, als
indem man auf die Geltendmachung ſeiner Gegenfor⸗
derungen verzichtet, wenn neue Mehrforderungen er⸗
hoben werden.“ Iſt man denn verpflichtet, bei Je der
Mehrforderung ein Zwangsverfahreu zu SGunfen der
fraglichen Compenjatiosen einzuleiten? Man kannn es
thun wenn manı Ausſicht auf Erfolg hat; aber man
vergibt ſich nichts, wenn man eine an ſich begründete
Mehrforderung zunächft bewilligt, für die Durchſetzung
der Compenſationen den günftigeren Zeitpunkt ber Inan⸗
griffnahme von Zufunfisplänen abwartet und durch
die Reſolution nebft der ſich an ſchließenden Moitation
den gedeihlichen Austrag vorbereitet. Die jetzige Vor⸗
lage iſt nicht der Grundftein des Zukunftoplanes⸗,
ſondern der Schlußſtein des gegenwärtigen
wiliäriſchen Gehäudes. Ihre Forderungen find zum
Theil Confequenzen fruͤheler Beſchlüſſe, zum anderern
Theil durch die Madiverhältnifje der Staagten ſo
zweifellos geboten, daß felbft der Abg. Richter nicht
die einfache Abtehnung bder jeßigen Vorlage zu
rechtfertigen vermag. Um ſo bedauerlicher iſt es, mwenn
in ſeineni Organ immer mieder der Anſchein erweckt
wird, als ob es ſich um eine unnöthige willkürliche
„Mehrbelaftung“ des Volkes haudele. Gegenuͤber unferm
Hinweis auf die Gefahren, welche eine etwaige neue
Fartellmehrheit mit ſich bringen wuͤrde, ruft z. B, die
„Freiſ. Ztg. aus: „Was ſind Wahlrechte und Volks⸗
rechte werth, wenn man ſich aus Angſt/ dieſelben zu
vexlieren, eutſchließt, die Verantwortlichleit fuͤr Mehr⸗
belaſtungen zu ubernehmen welche man an ſich nicht
für gerechtfertigt hält?“ Ja, wenn wirklich die Mehr-
forderungen „an ſich nicht gerechtfertigi“ erſchienen,
falls auf einen Conflict an-

dann könnte man es allen
Die „Freiſ. Zig.“ fönnte auch fragen:











Qn „“TiDienene Badifde Voltsbote da: } Frage“ Die „Freif, Ztg.“ welde fonjt Über auge:
fe'[%et , wie das Blatt ſeinen Leſern bereits 6 — — 44 2**
Mitgotp : 5 er Regierungs Vorlage von —87 aus ihren Alten
* —— * 8 — ** V 4 entfernt zn haben. Diefer S 1 Befagt‘ „ Sn Ausfüh-
Br ! geht Orud un erlag des f rung der Artikel 57, 59 und 60 der NReichSverfaffung :
äßer‚ Öae.[ud_) * auf die Herren Gebr. Huber * die — —— —
4 as hä i i ; ülten 7Ur Ddie Zeit vom 1. Apri 18 zum
reicfi N m üſſ * * 44 ** 31. März 1894 auf 468,409 Mann feftgeftellt.“ Iſl
en — * 4 + /60118 9 8094° | penn bas eiwas anderes, als die Eröffnung einer
; ® ; neuen Pexiode der milttäriſchen Bewilligung und die
mtey Fälzer Bote wird alſo nach wir vor Yeubegründung der ganzen Friedenspräfenz ouf fieben
M Titẽl Sahre? Wenn die damalige Vorlage gelautet Hätte:
OL * Für das noch übrige Jahr des Laufenden Septennats
f ’73‚?‘:“1891' ggOte 8 die Friedenspräſenz um 41,000 Mannn erhöht
einen für Stadt und dand werden” — dann wuͤrde ſie mit der jeBigen Vors
* und zwar ebenfaͤlls wie bisher unter lage gleichartig geweſen ſein! Dann wäre e& aber
— des Herrn Redakteur Jul ius | aug dem Reichstage von 1886—87 ſchwerlich einge⸗
l &“ Diefe Thatfache buͤrgt auch dafür, daß fallen, auf die Gefahr eines Conflictes Hin die wichtige
5 E ⏑ ⏑ g — * couſtitutionelle Frage, ob Septennat oder Triennat oder
id).mirb * *7 — — ährliche Bewiligung bei einer ſolchen Nachſchluß⸗
Led ‚7 Wie vor, unentwegt und ent— Horderung für den Reft der beftehenden Bewikigungs-
en d Ü j
— 9le Faͤhne des Centrums hoch halten | freift zum Austrag zu dringen. Man hätte fich gefagt:





Im — nach ſeinem Hotel zu



Die ſchwarze Hand.
— von Lauibert de Ste, Croix,
4 * freie Ueberſetzung von Philipp Freidank.
8* ⏑ ift der Chulo arbeitsunluftig und nicht

— s „Fegelmäßigen Befhäftigung hinzugeben ; am
%‚bfln MC jn * Dinge, Ddie wenig Mühe machen und gefällt
; } r NRolle * unentbehrliden Schwerenndthers,

ın be
* Chrlichteit
\ Con;
9 8 fepmant Datte Antonio bereitg als fehr findigen
M 8 8 — Dielfach benüßt, fei eg, m -
%Rlui “djbqre Ate Buͤcherſchaze zu ermwerben, ſei e8,
4* * * einzufaufen, Auserdent pflegte ihn der :
ykihp de 21 tüchtigen Begleiter bhei der Jagd und dem ;
N näng?er — Lurz und gut Autonio war ein fehr ;
in 900 geg‘l‘f) Wnd was ſehr wefjentlich ijt, Ddem Conful
E, weil diejer ihn tegelmäßig zu befchäftigen

&-
gerfte dah

ſitzt der Chulo ganz befonderg Ddie ;

Git, ‚ ber MAnftelligfeit und Wohlan-

‚er

8
Y M dedn . *
LA er nur wenige Worte, um den Chuio mit
{ 9; AUnt zu madjen, den ihn der Conful in der
; „QE“?_L‘FS — hatte, - Die Gejhäfte gingen ;
n mflémhcr_e jehr {Olecdht, fo daß das auSgiebige }
v 2 in m MKaoul nady den ihm gegebenen ;
.t‘g[eu“nm mble Hand drückte, einen ſehr tiefen Eindruck
ie vi Adte, und jeine Sewifjengsbedenken, einige














— — — — — — — a — a T \


*
* reicht der Juſtiz zu Überliefern, jOleunigit

r

* p k7

22 8 Üın gewordenen Auftrag gleich den beſten

2 drei xaußäuf}ü)reä‚ und verficherte, daß er binnen

ı f\luflef‘i)riehc — Brief, von Maria Ordonnez eigen-

A S}}q s Über ur Stelle liefern und außerdbem genaue

8 — 8 TE _ Berfon berſchaͤffen werde,

Dl Da Ziwek deß Befuches erreicht war,
® Conjul und verabfchiedete fih einftweilen,
















5







g_auf die Uhr der Kirche vom HL, Antoniug
und bemerkte, daß c3 erft 1 Uhr war, Da er vor dem Diner
niht3 Weiteres vorhatte, {o beidhloß er, durch die Straßen der
Stadt zu flaniren,

Nagul hatte bis jeßt forglos dahingelebt und das Geld
auSgegeben, ohne e& zu zählen. Sr Hatte feine Mutter als
kleines Kind ſchon bverloren und deßhalb fehlte ihm Diefe
wie fie eben nur eine chrift
Vater hatte ſich mit ihın
mur waͤhrend der letzten fünf Jahre feiues Lehens beſchäftigen
jelden befaß er nur uͤch

as mußte ihm der Neid
jogar laſſen/ aber alz SJunggefelle nicht ganz geeignet, Jeinem
Leffen denjenigen fittliden HGalt zu gehen, den eim junger
Mannn in der Sturm: und Drangperiode ſeines Lebens zu be-
that fein Onkel, iwas in }
feinen Kräften ftand, den jungen Schüler der Kriegoͤſchule von
St, Cyre von der Neigung zu allerlei Teichtfertigen Vergnüg⸗
ungen, zu welchen er von jeinen Rameraden häufig genug vel⸗
führt murde, zurücgehalten,

NRaoul hHatte im Grunde genommen einen ganz vorzůg⸗
lichen Charakter und es ftand zu erwarten daß die Keinie der
Hriſtlichen moraliſchen Srziehung, welde feine Mutter während
der erſten Jahre jeiner Kindheit in die Seele de8 Kindes ge⸗
legt hatte, eine® Tages Herrlih aufgehen mußten; aber er
verſtand es nicht immer, den Berführungen, welche ihn in der
Geſellſchaft ſeiner Kameraden umgarnten, Widerſtand zu leiſten
wie es leider in der
jogenanuten guten SGejelljhaft von Paris Sitte geworden i{ft;

i

10 famı es daß Raͤoul mit ſeinen Dreißig Sahren zum Slep⸗
tiler wurde und an wahre Liebe nicht mehr glaubte — nein,
weil er eben nur ſolche Frauen kennen gelernt hatte, weiche
derfelben nicht würdig waren und fie auch nidht einzuflößen
verſtanden.







kommen laſſen
Was iſt mein Kopf werih/ wenn ich aus Angſt, den⸗
gegen die Mauer zu
i ſie wieder in das {o nothwendige Glet ewicht
zu bringen, wenn fein Ontel die Gaͤbe * 8 dieſe
Ummwandlung mit Crfolg anzubahnen obwohl e8 am guten
Aillen nict fehlte, Dubois war deßhalb im Geheimen er
erfreut darliber, daß der geheimnißdvolle Brief an detn Erz—
biſchof von Paris zu ſeiner Kenutuiß gelangte, weil er von
dem ſpaniſchen Abentener eine Heilfame Ablenkung vor den
Folgen des Pariſer Lebens für {eiren Veffen erwartete, vor
Allem aber, daß er Seine= Babel gerade zU einer Zeit ver-
laſſen mußte, wo Dder Mufenthalt für Raͤbul gefährlich zu
werden drohte Raoul Hatte ſich nämlih in der Leßten Zeit
dem Hazarbfpiele ergeben, welchem bekannt⸗
heren Kreifen der HGauptitadt Frankreichs fehr

© bie Straßen von Xeres,
Sebanken über ſein hiefiges
dHende Sefühle beherrichten
in DTiefe Beltimmung, bei den Auguftinerinnen eine Art von
Viederlage erlitten zu haben und der herechtigte Wunſch die
Fälſcher! deren Oßfer ex war, 3zur Beftrafung . zu briugen.
Andererſeits hatte ſich ſeiner Perſon das Sefühl bemächtigt,
; der Welt daſtehe, und eine tiefe
deren er fayınm Herr werden konnte befiel ihn,
Sr verfuchte, ſich feine Düfteren Gedanten auS dent Kopfe zu
ſchlagen und jeßte feinen Weg aufs Gerathewohl fort Plotz⸗
lich befand er fich in einem Gewirre enger Gaſſen und e8 war
ihm unmöglich, fid in der Nichtung nach ſeinen Hotel zurecht⸗
zufinden, Er mählte eine feine, von hohen Mauern begrenzte
Straße, um aus dem Labyrinthe herauszufommen, ach
kurzer Zeit befand er ſich auf einem großen freien Platze,
welchen eine der alteſten Kirchen von KXeres ſchmückte, die zur
St Mercedes Diejer alte Bau ſtellte ein Gemiſch rortaniſchen
und gothiſchen Sthles dar, war von hohen Chürmen überragt,
im Nebrigen aber ziemlich im Berfalle begriffen.
„ Raoul war diefer Pla volljtändig unbefannt, Der Platz
wimmelte von Menichen, welche die Lirche befuchien.
Fortſetzung folgt.)



zu heilen und

gehuldigt wird.
Kaoul flanirte alſo ruhig bur
iwobei er Muße genug fand feinen





Es wäre nicht ſchwer geweſen, die krauke Seele Raoul’8































































 
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