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Pfälzer Bote für Stadt und Land (25) — 1890

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Nr. 191 - Nr. 200 (22. August - 2. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44151#0777

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MAnzeige=-Blatt für die ntsbezitte Heidelberg

S Deint tugtich mit Muend me der Sonn uud — * *

* — Preis — für Slaill * — unil Lanil Sadenburg, Weinheim, Schwegingen, Philippsburg,

j 120 ohne Traͤgerlohn ı. Poftanffhtag. Beftelungen . _ Wiesloch Bruchfal, %re_t}m, Weäqrgemunb, MoSbad,
den Poftanftalten 1, bei der Erpedition Zwingerſnaße?. Eberbach Buchen Walldürn T Biſchoſsh Wertheim 2c,

S0 ; 194'

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2





Druck, Berlag ı. Exrpedition von Gebr. Yuber
in GHeidelberg, Zwingerfraße 7.



— ν(„œ„„





Seidelberg, Dienjtag, den 26. gul 1890.

Julius Jecker in Heidelberg.

— 2—

Verantwortlicher Redalteur:



















1 A H ! Sallobft, bei den Beerenfrüchten zwiſchen den ver= Peterhof 44 — 4 * * 35g
/ ſchiedenen Beerenarten in Bezug auf das AlfoHoler= linge der Militärfhulen zu Offizieren. befördert.
Beſtellungen ** wohl zu unterſcheiden * BPeterhof, 24. Aug. Kaiſer Wilhelm maͤchte
1 den „Pfalzer Boten“ für den Monat Bei Berückſichtigung der vorangegebenen Pıunkten | das vorgeftrige Mandver an der Spitze feines Wyborg⸗
ber werden bei jänımtlichen. Poſtanſtalten, jo- dürften ſich, nach den gemachten Erhebungen, die Al- ſchen Snfanterieregiments mit. Nach Schluß des
H0M unferer Eredition Heidelberg, Zwinger- | Foholausbeuteläße für die Tolge ſtellen: bei Zwetjch- | Manöbers beim Frühftück trank der Zar auf’z Wohl
HiM 7 eutgegengenommen. gen auf 4 Prozent bisher 445 Proz,, bei Pflaumen | des deutſchen Kaifer3 1und der Armee. _ Der Bar
a Die Erpedition. auf 3 %roz. bisher 4,5 Proz., bei Faͤllobſt auf Proz ſchenkte dein Kaiſer eine Iroika mit drei prächtigen
R — ELoher 2,2 Pres bei Heidebeeren, Himbeeren und Füchſen.
— —t: Brombeeren auf 2 BProz. bisher 2,5 Proz, bei Wach— Wien 20. Aug Der erfte Hirtenbrief



| holder- und Bogelbeeren mf 1,5 %roz. bisher 2,5 | des neuen Für ſterzbiſchofs . Antonius Joſeph,
@%_"I %Iflllllfmflllbßiffllflllßfl in Saden. Prog., bei Weintreber auf 1,5 Proz. bisher 2 Proz, | datirt Wien, im Auguftmonat, ein Meistertück nach
“ Ihp:. Berathung de BittjHrijt: des Oberbadifjchen | dei Kernobfitreber auf 1 Proz: bisher 1,5 Proz. für | Snhalt und Form, voll prieſterlicher Würde und
o A uderein8, vie Befteuerung des al Haustrunk | den Hektoliter Material. : „ | Siebe, in Dinreißend jchöner Sprache gefchrieben. Er
i“\beten Branntweins betreffend, ift in beiden | „ Cin bejonderes Augenmerk foll außerdem darauf | handelt von der Verfündigung. des Wortes Gottes,
‚vb„fn des Landtages darauf Hingewiejen worden, | IErichtet werden, Daß die Musbeute von Beerenfrüch: | yon den Sacramenten, ‚vom jenſeitigen Leben, und
‚in in den Bundesräthlihen Ausfiührungsbeftim- | ten niOt zu Hoch bemeijen werde, damit nicht das ichließt, anknüpfend an die frühere Wirfjamkeit des
“ JR zum Branntweinftenergefeß, für nichtmehlige | Yrennen von Beeren beeinträchtigt wird und armen | Oherhirten -als Gejellenvater und Armeebifchof, . mit
e Dorgejehenen Mormalausbeutejäge im Allge- | Seuten der Berdienit vom Beerenfammeln entgeht. — | erhabenen Segenzworten. Der leßte Theil lautet :
2 OM hoch gegriffen und daß gerade auf Ddiejen Da unter den Keindrennern‘ noch vielfach die Es geht eine unverkennbare, tiefe Sehnfucht durch
Adi Bejchwerden der KMeinbrenner zum guten | Anficht hereicht, daß das Erzeugniß on Branntwein, | unfere Zeit nach Rückkehr zu Gott,. nach Re [igion.
ruͤck uführen ſeien! Die Bezirksfteuerftellen | Unter allen Umftänden ſchon vor dem Verlayf und Neligion: aber ‚im mahren Sinne des Glaubens wie
Dn ' — 6 datjelbe überhaupt verfauft werd 4 f die i *
daraufhin neuerdings angewieſen, für alle ohne zu mijjen, o aljelbe X er)aup' verkauf werden | Der Sprache gebeut.et,'_lft die Wiedervereinigung mit
— Stoffgattungen, die in der hetreffenden | Mann oder wann und zu welchen Breife dies gefchehen | GSott durdh Fefum Chriftum. . Eine große, ernfte Frage
— — werden, unabhaͤngig von Anträgen | Merde, veriteuert werden mülfe, {o {et hier Daranf Din- | hat fih der Weifter bemächtigt : die Frage nm daͤs



” ermer, aljährlich | die” Durdimnittsausbeute | gervielen, daß eroronUnOSgemäß auch dem Sein- | Wohl und Wehe Aller, um den gefichterten, geordne-
1 —— — zu ermitteln und hiernach die brenner die Möglichkeit gewährt wird, ſich Die ge=| ten Fortheſtand der ganzen menjchlihen Gejellichatt.
A, Täthlichen Ausbeutejäße, fotveit nöthig, z be- | Wünichte Stundung der Steuerentrichtung zu verfchaf- | Mit Recht darum wird. fie die {ociale Frage genannt,
14 Und zwar ſollen fich die Probeermittelungen | e Dadurh, Daß er jein Erzeugniß vis zu deffen | weit HinanSreichend über die Grenzen eines einzelnen
1 auf die geriugwerthigſten Stoffe (Wein- 1und Verkauf unter Steuerkontrolle ſtellt. .| Staates oDer Candes. ür die glücliche, endglltige
g[’fttreber) erftrecken, welche früher zur Erzielung Söjung dieſer Frage, für den Wiederaufban der ganzen
7R oustrunfes gebrannt mwurden, jebt aber — Deutſches Reich. Gejelljhaft auf Ddem Fundament der von SGott ge-
Berichte der Petitionskommiffion der erſten * Serlin, 23. Aug. Der Voſt zufolge verlieh ; Molten rechtlichen und ſittlichen Weltordnuug iſt die
* — bielfach * weggeworfen \ merden. Um zu der Zar Hern v. Caprivi hHeute den Andreasorden. / Antwort vom Apoftel längft gegeben ;: „Sinen andern
ol x Durchjhnittslägen zu gelangen, muß ferner * Berlin, 23. Aug. Dem Berliner Tageblatt @m‘lb„f“““ Niemand legen als der gelegt iſt, Chriftus
O0 edacht genommen werden, daß überhaupt bei | mwird aus Samburg gemeldet: Beim Manöver am . Jeſus. *
rodraden nicht nur beſſeres Material, | 21. Aug erregte ein Angriff der Garde Huſaren unter Auf dieſem Fundamente hat ſich durch Gottes

14 auch ſolches von mittlerer Güte Verwendung | dem Kommando des Großfürſten Niedlajewitſch gegen Fügung das junge chriftliche Hantwerk inn&halb
die Artillerie beſonderes Interefje:. Der Großfürft- | der beſcheidenen Grenzen des ka holiſen Geſellen—
den erwähnten landſtändiſchen Verhandlungen Thronfolger kommandirte eine Schwadron Beim | Bereins aufgebaut, und eine nahezu vierzigjährige
ondere auch hervorgehoben worden, daß bei | Mandver am 19. Auguſt ertrank ein Kavalerift mit | Erfahrung in Leitung diefes Vereinz läßt niich die



















—— mehr als dies in den bundes= Pferd im Luga Fluß während eine Anzahl Leib— freudige Ueberzeugung ausſprechen, daß die göttliche
Ausführungsbeſtimmungen geſchehen, jpezia- Garde Schützen mit Mühe geretiet wurde! Vorſehung in diefen braven, religiös und bürgerlich
* müſſe; es ſei nicht zutreffend für Stein⸗ Kaiſerslautern 24, Aug. Der Wahlkommiſſar tüchtigen jungen Handwerkern einen mächtigen, feſten
N echtweg einen, nämlich den für Waldkirſchen, hat die Stichwahl zwiſchen Bruͤnck und Grohe auf Bauſtein für das Wohl der ganzen chrifttichen Gefelt
ne veredelte Kirſchen, entſprechenden Satz an— Donnerſtag, 28. Auguſt anberaumt. ſchaft ſich vorbereiten mollte. Der kaͤtholiſchen Kirche
* da fleiſchige Zwetſchgen, faft alle Pflaumen und in ihr dem Prieſterthum hat die Vörfehüng diefes
Ü7 große Edelkirſchen hinter dieſem erheblich Ausland. beſondere Apoſtolat in Loͤſung der ſoeialen Frage an
en auch bein Kernohft ſei zwiſchen guten, “ St, PeterSburg, 23. Aug. Kaiſez Wilhelm vertraut; denn auf wunderbaren Wegen wurde der
Een Früchten und dem ſo vielfaͤch gebrannten ! und die ruff. Laiſerſamilie ſind geſtern Abend in verewigte Stifter diefer jebt, {0 ſegensreich überall
4 Die ſchwarze Hand. (%amb. berb.) / 3U Verrathen und werde keinen der Schuldigew verſchonen. | einzuziehen. Maria Ordonnes wohnte mit ihrem Hunde

; unter der einzigen Bedingung jedoch, daß gegen mich die | alein in dem Haufe und verkehrte mit ihren Nachbarın bei-

Drifi?iom‘u.t * 5* 44 Todesitrafe in Verbannung umgewandelt wird. Wenn Sie.| nahe gar nicht. Von BZeit- zu Zeit befuchte fie ein hochae-

„freie Ueberſetuug von Philixp Zreidank, . ] mich hinrichten Naffen, ohne mein Geftändniß empfangen | wachfener Mann: mittſeren Alter3, : welcher mitgder Er

{‘‚nh N zu * * * die * 4 als — * 68 zu 44 44 Die
Ön der Aufregung betrat der Chulo das Gemach des | Vernichtet jein. Sie wird im Gegentheil ihr Bernichtungs» | Berlonalbeidhreibung ieſes MannesS paßte auf Quiz.

* 2 wert fortjeßen. Bedenten Sie, daß Sie von Hundert ‚ Weitere Anskünfte erhielt der Geheimpoltzift von dem

e Antonio eintrat, jagte der Nichter, in einem großen. , Sührern derjelben nur zehn in Ihrer Gewalt Haben. Die Briefträger des Viertels Seit einigen Monaten empfing

e blätternd: „Die Beweije Ihrer Unfchuld find | orde Diebjtähle 2C. werden ungeftort ihcen Zortgang | Maria Ordonnez alle! vier Wochen regelmaßig einen Briet,

1 Antonio, aber ihre Fteiheuiduͤuen wir Shnen erjt | Nehmen. IH mwiederhole nochmals, daß Sie die volitän= | welder den Boftitempel Mnillg tirug. Da Jacobo an-

n S ı 4 4 Y iẽ Gerechtiatei bige Sijte_der Führer der „Schwarzen Hand“ nichtbefiben. | nahm, daß der undekannte Briefiteller in Manilla von den

* g i Die Gerechtigkeit hat er D ; : SN ;

da IAl geirrt, aber Ddiejer Irrthum ift men{chlich, und Vehmen Sie mich alſo als Kronzeugen an ‚und gewähren | Morde noch keine enntniß hHatte, {o wirkte er eine Wol-

wohl einjehen, daß ſehr WBieles für Ihre Schuld. Sie mir dafür die Nettung meines Lebens, indem Sie, wie | macht des llnterfud;ungértch_te_rä aus, um die für Maria

cl hat. Sie haben durch Shre Undorfichtigkeit jelbjt. | IDon einmal erbeten, die Todesſtrafe gegen mid in Ver- | Ordonnez ‚ankommenden Briefe il DBejchlag . zu nehmen.



8 ] i ; ] ‚ anfonım iriefe An !
beweife auf Ihr Haupf gehäuft und dieſe That- bannung ummwandeln. Dasz Gejeh neftattet Diefe Aöohlthat, Der Geheimpolizift batte ſich in ſeinen Crwartungen nicht
Sie 2 — * lange — und ich beanſpruche diefelbe:” etſcetnmn furzer Zeit befand. fih.ein Brief an die
l Dlieben. ‚Tröjten muß. Sie.aber noch mehr das Suiz hatte {o überzeugend gefprochen, daß ſeine KRede ! Crmordete in ſeinen Händen. Derjelbe Hatte folgenden
Mhey , „Doch erhobenen Hauptes von hier mweggehen | beim Unterfuchungsrichter tiefen Eindrud machte. Waz Inhalt: — E
fn 8 Sie werden bald in Freihet gefeßt werden..| der Brigant fagte, war ganz zutreffend. Man haͤtte nur 10 „Sunigit geliebte Frau! —
Au“ Geduld, Antonio! Gehen Sie nun, auf Wie- Haupt{pigbuden und Spanien mußte unter allen Umitänden .i?etm Du diejen Brief in den Händen haft, bin ich
er von ber Sandplage der „Schwarzen Hand“ befreit werden., | Vereit® auf dem Wege nach Spanien. Meine Begnadigung
7 u@fmlo ſtammelte unter Thränen einige Worte des Der Unterfuchungsrichter hob die Sigung auf und iſt angekommen unNd in furzer Beit werde ih Dih in
4 fehrte in feine Belle zurüc, mwo er fich, der. ſchie Quiz in Gefängnig zurüc und berichtete dann fjo= | meine Arme fOließen fönnen. Ih habe einige Eriparnifje
Ü 'fiegm_ Freude über den glüclichen Ausgang feines | fort über den Erfolg des Verhöres an die Regierung. gemacht und hoffe, daß du dasjelbe haft thun fo;men.pab
11_tfü Hingab.. Zunächft zollte er Gott {einen Dankes- Die Frage der Unterdrückung der „Schwarzen Hand“ ! Yabe für Dich regelmäßig fünfzig Franc8 an Deinen Onkel
‘l%etli‚lbm Crrettung. aus ßehen;qefabr_ } war weit wichtiger al der Mord an "SYJtaria Ordonnez- Quiz gefhidt, von dem Du bxeie[ben_ boffentlich teden
Nterjuchungstichter begab -fidh dann in die Zelle Much hatte der Richter aufmerkjam den Bericht Muleta’s | onat erhalten haben wirft. Was mir am meijten Rum-

ISa OriNla’s, Der elende Verbrecher hatte i von i Ür ei ia | mer machte,iit, Daß i niemals von Dir Briefe empfing.
/ in welchen ihır die ploͤzliche QInEI}nft des —4 4 — herborging, was für ein Menid Souis Seit zwei Zahren erhalte ich nur durch Lutz Nachrichten





* Dlizift t- hatt b nicht It. Sei — 7 3 * von dir Er ſchrieb mir, es gehe Dir gut-und Dein Ge-
M Ön rln verfeßt hatte, noch nicht erholt. Gein ie mir wifjen, hatte der Geheimpolizift den Auftrag | YON-Hlr, RA — ;

A pa Icbiem ihn vexlaffen zu haben. Er erwiderte ! orı | W ; in | IOäft blühe. Er meinte, ich JoNte die Briefe an Dih, durch
4 ‘ugt[’eerübgeffimmtem Tone auf die Fragen des Richters 4 genaue Erkundicungen über Maria Ordonnez ein feine Hände gehen laffen, aber ich 30a vor, mit Dir direkt
—— — — Dieje Aufgabe mar anfdheinend eine kaum lößbare ; für | { SDerbindung zu ireien. Bei meiner Rückunfi ——
: * — * — — * — — * * * * 7 4 — ——
In i möchte vorerit wifjen, was daraus ent- | nicht zu eriftiven. Er hatte Feine anderen.Beweisitücke in * ; R DEı
} Die SGerechtigkeit befißt nur zehn Haupkper- der Dand, Mie. die Lefer wijfen, al Bruchitüce eines jehem, geliebtes Weib. Dein Dich liebender 54
wanen Hand” und 35 Affilürte der Genoffen-‘ Briefes an Maria Ordonnez, die blaue Schürze und : die .

A ’&gtfäten Händen, weldhe letztere fajt unſchuldia und |! Navaja. Fortſetzung folgt.)
( als Führer find. Ich mache mich verbind- Die erſte Sorge Jacobo’3 war, in der Siraße, in

/ !e genaue Organiſation der Schwaͤrzen Hand“ ! weldher die Srmordete wohnte, die nöthigen Erkundiaungen




 
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