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Pfälzer Bote für Stadt und Land (25) — 1890

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Nr. 31 - Nr. 40 (7. Februar - 18. Februar)
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gel
an




meinen heiligen Glauben und mein religiöſes


zugethan. Aber was nicht mit den Gebhoten
Gottes und der Kirche zuſammenhängt, da fühle
ich mich vollſtändig frei und unabhängig.
Ich bin ein gläubiger Katholik und zugleich ein
deutſcher Mann.“ Ich fügte dann noch mit
Bezug auf die bevorſtehende Wahl bei: „Wenn ich
wieder gewählt würde, ſo werde ich wieder In der
Sache der erhöhten militäriſchen Anforderungen ſo
ſtimmen, wie ich geſtimmt habe.“ So, Herr Pro—
feſſor, habe ich in der Septennatswahlſache mich gegen⸗
über dem Wunſche des Papſtes geſtellt. Der hl.
Vater hat meine Stellung und meine Abſtimmung


er heftete nach einigen Moncten das Ehrenkreuz
pro papa et ecclesia amn meine Bruſt. Beruhigen
Herr Profeſſor, hinſichtlich unſerer
Unterwerfung unter den Baaſt und die Kirche und
ſorgen Sie dafür, daß Sie ſich als Liberaler ſo
frei fühlen, wie ich als Katholik. Meine Herren!
Ich bin zu Ende. Diejenigen, welche mich früher
ſchön gewählt haben, bitte ich mir wieder ihre Stimine
geben zu wollen. Diejenigen, welche jetzt meine An-
ſchauungen und Grundſätze gehört haben, mögen ſich
der unbefleckten Fahne des Centrums anſchließen, auf
der geſchrieben ſteht: „Mit Gott, für Wahrheit, Frei—
heit und Recht!“

Ueber die Verſammlungen Richters ſchreibt das
„ %. M, V, Endlich war es uns heute in Mannheim
unſern Kandidaten, Herrn Dr. Adolph
Richter in feinem Waͤhlkreiſe begrüßen zu können.
Mit neuer Begeiſterung werden uun ſämmiliche Ver—
trauensmänner unter ſeiner Aegide den Kampf auf-
nehmen, um gerade die letzten wichtigſten Tage noch
recht für unſere gemeinſame Sache auszunutzen Leider
wird die Kürze der übrig gebliebenen Zeit es dem
verehrten Candidaten nicht ermoglichen, wie er wollte,
zu ſeinen

in ſaͤmmtlichen Ortſchaften wenigſtens kurze Beſuche
bei den Vertrauensmännern abſtatten, welche dann
frühzeitig benachrichtigt werden. Die nationalliberale
gefliſſentliche Lüge von dem Rücktritt Dr. Richter's hat
fomit recht kurze Beine gehabt. ;

Die geſtern Abend in Weinheim abgehaltene
demokratiſche Wählerverſammlung nahm ohne Stör⸗
ung einen glänzenden Verlauf. Dr. Ad. Richter
mußte fich, da er noch halb krank, kurz faſſen. Nach
ihm ſprachen die Herren Fulda und Vogel noch in
ausgezeichneter Weije. Außer den mit aus Mann—
heim Herübergekommenen, die während des Vortrags
im untern Lokale zumeiſt verweilten, mochten etwa
300 Männer anweſend ſein, ein erfreuliches Reſultat.
Die Rückfahrt erfolgte per Extrazug.

* Die „Koln. Ztg.“, das führende Blaͤtt der
Kartellbrüder, kann ihren Mißmuch uͤber die
kaiſerlichen Erlaſſe kaum noch verhehlen, ſie ſchreibt:
Alles in der Welt hat zwei Seiten, und das kräftige
Cintreten der deutſchen Kaiſermacht für die praktiſchen
Arbeiterintereſſen wird viele hochfliegende Hoffnungen
eymeden, denen Enttäuſchuugen folgen müffen und wird
das Machtbewußtſein, den Großmachtzkitzel der
Arbeitermaſfen ſteigern. Die Schwierigkeiten der
Angelegenheiten bürgen der deutſchen Induſtrie, welche
bereits ſo viele Opfer (?) gebracht, fo ſchwere Laſten
(?) auf ihre Schultern genommen hat, dafür, daß die
Sozialpolitik aus ihrem bedächtigen und ſichern Gange
nicht zum Sturmſchritt übergehen wird. Wir betonen


nunur burd bedächtige Arbeit etwas Brauchbares und
Dauerndes geſchaffen werden kann, weil wir die Er—
regung unerfüllbaver Hoffnungen fuͤr be—
denklich halten; wir halten dieſe nüchterne Stellung⸗
nahme gerade gegenüber den uͤberſchwenglichen Jubel⸗
Hymnen einzelner Blätter für geboten Wenn anderſeits
vereinzelte Zeitungen einen Zuſammenhang zwiſchen
den Kaiſerkundgebungen und den Wahlen herſtellen
wollen, ſo möchten wir es einfach als unſere Ueber—
zeugung ausſprechen, daß die ergreifenden Erlaſſe des
hochherzigen Monarchen den Soztaldemokraten vorerſt
feine Stimme entreißen werben.“ Die „Köln.
3to,.“ würde nach ihren intimen Beziehungen zum
NReichStanzleramte nicht ſoenergiſch ſprechen, wenn
Fuͤrſt Bismarck den kaiſerlichen Erlaſſen voll und ganz
zuſtimmte. ;
* Mandje Katholiken meinen, mait könne drinnen

im „Kämmerlein des Herzens“, im Hauſe und in der
Kirde kaͤtholiſch fein, . aber im öffentlichen Leben. —
bewahre!
„Bei den Waͤhlen ift’2 gleich, ob man ſo oder ſo wählt.“
Das kann man oft und vielfältig hHören. Es iſt eben
nicht gleich, wie man ſich verhält im öffentlichen Leben,
und e3 iſt eines waͤhren Kaͤtholiken unwürdig, in der
irge und an der Communionbank und im Qaufe ſich
als Katholtk zu geberden — Dbei den Wahlen aber
Jeine Pflicht als Kathol. Mann nicht zu erfülen. In
dieſer OHinlicht iſt ein Wort des großen Biſchofs







7




„Man kann nicht im Schooße ſeiner Famitie
Chriſt ſein und im öffentlichen Leben ein
Heide Das geht nicht. Mann muß ein
einheitlicher Mann ſein, ſonſt iſt man
kein Mann. Wo du immer biſt und auftrittſt, da
mußt du als chriſtlicher Mann auftreten,
und mußt deinen Einfluß geltend machen nach Ehriſti
Lehre, nach Chriſti Grundfätzen: Dann wirſt auch du
der wahre Freund deines Volkes und deiner Mitbürger
ſein, denn wenn Chriſti Jutereſſen vertreten ſind, dann
ſteht es gut um das Wohl der Stadt, um das Wohl
der Gemeinde um das Wohl des Volkes.“ So Ketteler.
Wer einen Wahlzettel abgiebt, der ſtellt eine Urkunde
über ſeine Geſinnung aus drum pruͤfe ſich jeder Wähler
gewiſſenhaft, ob er keine falſche Geſinnung ausſtellt!
Er überlege, ob er für die Parteien ſtimmen will,
denen es nicht Ernſt iſt mit den Rechten und Freiheiten
der Kirche und des Volkes. Drum prüfe, wer ſich
auf fünf Jahre bindet!
; = Brühl/ 15. Febr. Vergangenen Freitag Abends
8 Ubr fand hier im Gaſthaus zum goldenen Hirſch
eine Centrums · Verſammlung ſtatt. Nach der Sprach—
weiſe des Schwetzinger Amtoverkuͤndigers, der in Be⸗
zeichnung über die Betheiligung bei ſolchen Anläſſen
nie in Verlegenheit iſt. wäre dieſe Verſammlung zum
wenigſten eine „Außerft“ oder eine . „Döchft” zahlreich
befuchte zu nennen, denm 2 aneinanderſtoßende Säle
des Hirſchen? waren dicht beſetzt. Es ſprachen die
durch ihre Rührigkeit und Thätigkeit in Centrums
kreiſen bekannten Herren: Kaplan Schott, Enck, Engel,
König, alle Mitglieder des Centrumsvereins in Mann-
heim. Herr Kaplan Schott legte in zündenden Worten
dar, daß auch der kath. Geiſtliche als geborener Volks⸗
mann berechtigt ſei, im öffentlichen Leben aufzutreten;
er zeigt uns was für Wohlthaten! wir bis jetzt von
den Herrn Nalionalliberalen empfangen und was wir
eventuell vom Nationalliberalen Wohlwollen“ zu er⸗
warten haben. Herr Enck behandelte in ſachlicher Weiſe
das Programm des Centrums, Herr Engel die der
übrigen Fraktionen und legte zugleich die Gründe dar,
warum im XL Waͤhlkreiſe ein Zuſammengehen mit
den Demokraten für uns geboten iſt. Herr König, der
bekannte Volksredner zeigte uns an Beiſpielen aus Er⸗
fahrung und Geſchichte, wie der überzeugungstreue und
charaktervolle Katholik handeln müffe. Zum Schluß
lieferte Herr Fabrikant Neuhaus aus Schwetzingen einen
intereſſanten Nachtrag zu den bereits erwähnten na⸗
tionalliberalen „Wohlthaten“. Dieſer Herr, noch jung


faſſende Kenntniß dargelegt, daß wir uur wünſchen
können, daß er ſich auch als Wortführer der Centrums:
ſache ganz zur Verfügung ſtelle Beim Verlaſſen der
Verſammlung nahmen wir den Eindruck mit nach Hauſe,
daß die Brühler ganz auf dem Boden des Centrums
ſtehen und ſich nicht von nationalliberalen Größen“
aus Nah und Fern für deren ohnehin in die Brüche
gerathene Sache ködern laſſen.“

Vom Neckar, 13, Febr. In der „Tauberztg.“
findet ſich ein Aufruf des nationalliberalen Paͤrlei—
Ausſchuſſes zu Gunſten des Herrn Dekonomen Klein
von Wertheim. Da der 14. Wahlkreis Überwiegend
katholiſch und religiös geſinnt iſt, ſo ſind die liberalen
Herren genöthigt, wenigſtens acht Tage lang eben-
falls ein frommes Geſicht zu fchnetden. Daͤrnm iſt
im Aufruf die Rede von der /freien Ausubung der
religibſen Pflichten“, von der Freiheit des Gewiffens?,
vom confeſſionellen Frieden“ und von „dem zwiſchen.
dem Kaiſer und Papſt beſtehenden freundſchaͤftlichen
VBerhältniß.“ So ſchwätzen Leute einer Partei, welche
ſeiner Zeit Bifchöfe und Prieſter wegen „AuZiübung
ihrer religiöſen Pflichten! einfperren und verbannen
hHalf, welche in Baden die Ausübung der evangel.
Räthe mit Gewalt verhindert, welche die Miſſtonen
verbietet, die Wallfahrten verſpottet u. ſ. w. Solche
Redengarten führen Leute, die größtentheils das ganze
Jahr üher keinen Gottesdienſt beſuchen. Iſt das nicht
die purſte Heuchelei? Intereſſant iſt, daß auf dem
Aufruf außer den Staatebeguten faſt nur prote—
ſtantiſche Bürgermeiſter unterſchrieben haben, ein Be—
weis, daß die kath. Bürgermeiſter größtentheils gott—
lob noch nicht Dem Lakatenthum verfallen find. Merk⸗
würdig iſt auch, daß während bei jede n Unterzeichner
ſein Stand angegeben iſt, die dret Oberamtmänner
Lacher, Jung und Nebe ganz mänschenſtill bloß
ihre Namen aͤngaben Die Herren ſcheinen ſelbſt zu
fühlen, daß es unpaſſend iſt, wenn „ODbheramt-
männer! als Partei⸗Anführer die Stimmung der
Lehrer, Schreiher, Bürgermeiſter und dgl. abhängigen
Leute beeinfluſſen. Die Taubergrüuder und Sden—
wälder Bauern laſſen ſich indeſſen durch die frommen
Redensarten der Stadtherren nicht bethören und


gehörigen — Durchfall bereiten.

Von der Steinach, 14. Febr. (Den Liberalen
in’8 Stammbad.) „Die Geiſter die ich rief, die werd
ich nimmer [98.“ — Die Sozialiſten ſind boͤſe Getſter
und verbreiten unter den armen Arbeitern einen ſchlim—
men Geiſt, den Geiſt der Unzufriedenheit, des Neids
und ſogar des Aufruhrs. Daher ſucht man ihre Ver—
ſammlungen möglichſt zu verhindern, das iſt ſehr be—







greiflich. Am meiſten ſind an manchen Orten in dieſer
Beziehung die Liberalen gegen die Sogialiſten thätig.
Aber gerade den Liberalen koͤnnen die Sozialiſten ſagen:
Ihr habt uns gerufen Wie ſo? Die Urſache der Un⸗
zufriedenheit iſt vor Allem der Unglaube. Der Un⸗
glaube hat dem armen Arbeiter den Himmel nach dem
Tode geraubt; folglich ſucht er den Himmel auf Erden
zu erlangen, denn Jeder will moͤglichſt glücklich werden.
Sehr ungluͤcklich fuͤhlt und ſieht er ſich aber im Ver—
gleiche zu den Reichen, die das Leben in vollen Zügen
genießen können! Daher die Unzufriedenheit, der Neid,
die Mißgunſt, der Ruf nach Gleichheit unter den armen
ungläubigen Arbeitern. Woher aber der Unglaube?
Er darf laut und überall verkündet werden. Das ge—


waren die Armen viel zufriedener, weil ſie noch Glauben
hatten. Damals hatten die Kinder in der Schule täg—
lich Religionsunterricht. Das war den Liberalen zu
viel Religion. Die Religionsſtunden wurden vermindert,
herabgeſetzt auf 3 woͤchentliche Stunden. Das ſind
liberale Sejeße, das iſt liberales Wohlwollen! Der
Glaube nahm ab, der Unglaube zu. Es kam die ge—
miſchte Schule, die grundfätzlich im ganzen Lande be—
ſteht, beſteht ſeit 13 Jahren. Das iſt eine liberale Er—
rungenſchaft, ein Schooßkind des Liberalismus Was
wird dadurch gefördert? Die Gleichgültigkeit gegen Re⸗
ligion und ſoͤmit nicht der Glaube ſondern der Un-
glaube. Der Liheralismus beguͤnſtigt den Unglauben,
bringt dadurch Unzufriedenheit; und der unzufriedene
Sohn/ weil ungläubig erzogen, lehnt ſich auf gegen den
ungläubigen Vater, der Sozialismus gegen den Li—
beralismus. Dort, wo noch der katholiſche Glaube
feſt und lebendig herrſcht, hat der Liberalismus und
ſein Sohn der Sozialismus noch wenig Eingang ge—
funden. Dort ift der arme Arbeiter zufrieden mit
ſeinem Schickſale weil der Glaube ihm Hoffnung
gibt auf ewigen Lohn. Die Liberalen mögen ſich daher
wohl merken: „Die Geiſter, die ich rief, die werd
ich nimmer 103“ — bis das Wort eines mächtigen
Königs/ geſprochen an ſeinen Miniſter, voll und ganz
befolgt wird: „Schaff' er mir wieder Religion in's
Land! ;
fius Stadt und Zand,

* SHeidelberg, 15, Jebruar.

5,C.B, (Nuthmaßliches Wetter) ant Sonntag, den
16, Februar! Der geſtern erwähnte Luftwirbel ift in noͤrdlicher
Richtung vorgeſchritten und wird auf Mitteleuropa um ſo weniger
einen weiteren Einfluß ausuben fönnen, als der Hochdruck über
der Oſtſee nicht nur mauerfeſt ſich zeigt/ ſondern auch in ſeinem
Rücken noch eine weitere Verſtärkung aufweiſt, 10 daß das
Barometer in Petersburg den ſeltenen Stand von 780 mm er⸗
reicht hat. Im Mittelmeer macht ſich eine leichte Depreſſion
geltend, voch bieten die Alpen ein Hinderniß für deren Aus⸗
dehnung auf Suddeutſchland. Die ſtarken Schneefälle in Fraͤnk—
reich werden zwar eine voruͤbergehende Trübung aber keinen
weſentlichen Wilternngsumiſchlag bei uns verurſachen können
Demnach iſt fowohl für Sonntag als Montag trockenes,
mäßig IaltesS, in geſchützten Laͤgen Mittags ſogar mildes
Wetter in Ausſicht zu nehmen,

— (Die goldenen Fünfmarkftüce) find, wie wir
der „Nordd. Allg. Ztg.‘ entnehmen, ſchon ſeit 1879 nicht mehr




kanzlers hin, welcher die halben Kronen als im Verkehr unbrauchs
bar bezeichnete, Dementjpredend werden ſeit jener Zeit dieſe
Geldſtuͤcke von der Reichsbank ein gezogen und nicht wieder ver⸗
ausgabt. Ausgeprägt waren von dieſen Reichsgoldmuͤnzen ins⸗
geſammt 27,969,925 Mk. 4

— (n ſtadtiſchen Umlagen) werden für das Yah-
1890/91 in unſerer Stadt erhoben: 41 Pfy. von. 100 Marı


Gewerbeſteuerkapital/ 1.23 Pfg. von 100 Mark Einkommenſteuer⸗
kapital und 88 Pfg von 100 M. Kapitalrentenſteuerkapital. Die
umlagepflidhtigen Steuerfapitalien betragen in unſerer Stadt ins-
‚gefammt 108,955,855 Mark, der ungedeckte Aufwand beläuft ſich
auf 421,840 Mayf; €8 trifft alfo auf 100 Mark Steuerkapital
eine Umlage von 38,79, ;

— (Die Storungen der offentlichen Ordnung
an ZFaſtnachtdienſtag betreffend) Das Gr. BezirkSz
amt macht Folgendes bekannt:

In den letzten Jahren hat die Verubung groben Unfugs
auf Straßen und bffentlichen Plätzen hieſiger Stadt an den
Faſtnachtdienſtagen in einer Weiſe zugenommen, daß Maßnahmen
zur Verhütung deSfelben geboten erſcheinen.

Wir geben deßhalb hierdurch öffentlich bekannt, daß wir in
dem Bewerfen von auf der Straße pafſtrenden Perſonen mit
Erbſen, Mehl, Knallerbjen und ahnlichen Gegenſtaͤnden,
ferner in dem Gebrauch ſogen Schweins bleſen zum Ein
ſchlagen auf Menſchen den Thatbeſtand des „groben Unfugs!
($ 360 Biff 11 R: Sir.:©G.:B,) bezw. der Thätlichkeiten“
($ 52 R.-Str.:S-D.) erbliden und gegen derartige Ueber⸗
tretungen mit ſtrenger Strafe, eventuell mit Haft einſchreiten
werden ; ;
Weiterhin machen wir darauf aufmerkſam, das das Her ums
ziehen zerlumpter anftößiger oder ſonſt ſitten—
widriger Masken auf der Straße und an ſonſtigen öffent—
lichen Orten nicht geduldet werden wird und Zumiderhandelnde
ſtrafendes Einſchreiten zu gewärtigen haben.

Endlich iſt das Fordern und Einſammeln von Gaben in
den Häuſern der Stadt durch Masken verboten und werden wir
diesbezügliche Uebertretungen gemäß $ 361 Biff, 4 Nı-Str.:G,-B,
als Bettel mit empfindlichen Haftſtrafen belegen.

— Eppelheim/ 14. Febr. Auf den Artikel von
Eppelheim, den 13. Febr in der „Heidelb. Ztg.! iſt


Krieg mit keinem Worte erwähnte, darum auch das

Abreißen der Plakate nicht eine Folge dieſer Crwähnung
geweſen ſein kann. Vielmehr wurden dieſe Plakate, —
die ſchon am Freitag, den 7. d. We, verletzt waren, _
abgeriſſen, ohne zu wiſſen, wer der Miſſethäter ſei—
Als der Herr Paſtor hiervon erfuhr, fiürmte er in
bl. Eifer in die gemiſchte Schule und ſprach vor allen
Kindern, kaͤtholiſchen wie evangeliſchen, folgende Be—
leidigung: Ihr römiſches Chor, glaubt ihr, wir
Evangeliſchen beugen uns unter euch Katholiken, ſo














 
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