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Pfälzer Bote für Stadt und Land (25) — 1890

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Nr. 121 - Nr. 130 (30. Mai - 11. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44151#0501

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Feitrtege Außgenogum er
— mit Unterbaltungsbeilage, Breis viertelaͤhrlich
; 2.20 ohne Trägeriogn x Bofauielag. eln aen
# hex Boßanfiallen u bei der Gypebition Kockſtraße od.

S

— — —













Anıeigz-Blait
des bas, Unterlandes,
z ...zeile 10 Pfg., bei Wiederholungen Rabatt,
a 4 nferate finden die weitefte Verbreitung.

für ſämmtliche 2—







r. 125,
W. Den evangelifhen Bundesbrüdern ı
‘ Stammbuch.




Wie in
fatbolifder Seite zu „vergemwaltigen“ gefudt mird. .
welch
Esſtadt Nedarfulm gewohnt und dort

lebt in
Wunſch






Wimpfen zurück. Daz ältelte der Kinder


hl Firmung empfangen.
‚ von * ] }

,


— jeboc der erfie evangeliſche
m fathol, Lehrer/ um ſie zu reklamiren.



408 Miniſterium mit. der Bitte,
0B re Kinder, deren
. Deiter Fatholifch erzogen. würben.
„ Deidung ‚eintreffen lonnte⸗
Ecrichter beſchiedei
‚, Rarg bebeutet, ſie

| mübten die Kinder in die evangel.
. SOule ſchiclen

Sie fůgten ſich fuͤr den Augenblick,


Miuiſteriums Hoffend. , Nach, ‚einiger
Cit murde dem Vater duech die Hürgermeifterei Wimpfen
*Öffner, das Gefnch {jei abſchlagig beſchieden.! . Eine


(D ebenfals ohne Erfolg, — Cinige Woden vor Oſtern


badiſchen Städtchen Neudenau , wohnt, mit Zu⸗
damit er dort die Schule
den latholiſchen NReligtonsunterricht beſuche. Als
5 bei dem evangeliſchen Pfarrer, der zugleid) Vor-
- "Bender des

. und

„Sohämt

bır dich nicht daß du kalhoͤliſch
en und die

Religion ! Deines Valers . verlenanen


— urer) namute; Dier katholiſche augeb⸗
aus Winipfen und wies auch auf
telen in Rom vorfommenden „Berbrehen“ hin.
© gute Herr dedachle nicht, wie leicht ihm feine Be⸗
wtung eine Inlurienklage eintragen Lonute, da einem
fatbolifchen „ VBerbreier“ . da8 Gericht eine . .„vers
xiſche! Haudlung nicht naͤchzuweifen vermochte,
TE au nıcht daran, Da das Gericht in Wimpfen

N — —



Nachoͤruck verboten.
Die ſchwarze Hand
KRoman von Lambeit de Ste, Croir,

Lutoriſtrte freie Meberfegung von Phiipp Freidank,
* 1, Capitel,

Der Brief an die Aebtiffin.

ilf, was feine Beoölterungszahl betrifft, die
Andalufiens ‚und durch Jeine. weltberühmten

/

Reres S
S (Serez)
Eendſte Stadt

‚Heinen — erbaut, hat man Dvon der Stadt aus auf
Hen Seite einen Ausblic in lachende, . reizende Thäler,


Ebe
ie

ue
enden Sonne in greflem Lidt {OHummern und in das
Örün der Weingärten,

e ber Oerzoge von Moron, eine der
von welcher die Geſchichte Spaniens zu erwähnen weiß,

welche Napokeoi: I, gegen Spanien ge⸗
Wwelde diefes
Urden die Herzoge von Maron gezwungen,. Die Nord⸗
Un ei{fn’ %00 Ddie Miege ihreß SGejchlechte8 {tand, zu verlaſſen
g‚t.et Öuflucht in Andalufien zu {udhemn.
er el den Trümmern jeines ehemaligen Reidhthumes hatte
e 9r BVater des jeßigen Herzog3 von Moron eine beträchte
— Derrlicher Weingärten angekauft, . deren — in
"edlichen Kriegsgeiten . weit unter Dden wahren Werth
War, Dantk einer jäußerft. ſorgfaͤltigen Bewirthſchaft⸗
— und jeiner Sorgen ohne Bahl hatte ——
eträchtlich im Werthe {owodl wie an Umfang ver-


Z
3
S


— war. glorreicdh — in Dder
8 von VBag Nadas; ein anderer hatte bei Lepanto tapfer










4


5

|
/
!






Hethelberg, Mittwoch, 4, Juni 1890.

nicht bloß mit „Katholifen“ zu thun hat, ferner nicht
welches Geſinde unter dem Schuße der italieniſchen
Herrſchaft in Rom einzog; wir woͤllen demfelben au
ob ſeiner Liebenswürdigkeit nicht gram ſein, da ſie ja
das Gegentheil von dem erreichte, was ſie bezweckte.
Kaum war der Knabe in Neudenau in die Schule
aufgenommen, als auch ſchon das evangeliſche Pfarrauet
Sulzbach wohin die Evangeliſchen von Neuͤdenau ein⸗
gepfarrt find, von Wimpfen aus aufgeboten, auf dem
Plan erſchien, um gegen die Ertheilung des katholiſchen
Religionzunteryichts an den evangeliſch getauften Knaben,
der /wider Geſetz und Ordnung kalholiſch gefirmt“
worden, mit aller Entſchiedenhelt zu proteftiren! Bald
erſchien auch eine Verfügung der Großh. Kreisſchul
viſitatur Moobach an die Irtsſchulbehoͤrde Neudenau,
daß der Knabe nicht den katholiſchen Religionsunter-
richt beſuchen dürfe, und als er, vom Lehrer ausge⸗
wieſen/ den des Geiftlichen weiter bejuchte, noch eine,
um auch dieſes zu verbieten Es blieb noch die Anaft,
der Knabe möchte am weißen Sonntag zur erſten heil.
Communion zugelaſſen werden Dagegen proteſlirte
ber vackere Streiter im Voraus und ſchkieb wörtlich:
Falls der Knabe nun trotz alledem Konfirmirt wuͤrde
Gie Herren Fönnen e& nicht laſſen katholiſche Sakra⸗
mente und goitesdienfilihe Haudlungen faͤlſch zu be⸗
nennen) was wir nicht hoffen wollen, ſo wäre es unſere
Pflicht, ſo leid es uns thäte, die Stantsgewalt zur
Aufrechthaltung von Geſetz und Ordnung
und gegen Vergewalttgung eines evange—
liſchen Kindes und damit unferer evange-
Lifden Kirche in Auſptuch zu nehmer. Gottlob,
Geſetz und Ordnung blieb in Neudenau aufrecht er-
halten, und der Mußerfigat, Baden wurde in ſeinen
Grundveſten nicht erſchünert! Die evangeliſche Kirdje
wurde nicht vergewältiat, wer aber den Anaben. verge⸗
waltigt hat, wolle der Leſer aus dem Erzählten ſelbſt
entnehmen. Zur groͤßten Ueberraſchung des Oberamts⸗
Achters erſchlen dieſer am 3, Mai vor ihm und er⸗
klärte: Ich hin jeßt 14 Jahre alt und bleibe, von
meinem Selbftbeftimmungsrecht Gebrauch machend, fatho-
iſch Am Ehriſti Himmelfahrtsfefte ging er zur erften
5l Communion. Er hat alſo die Hl Firmung, das
Soframent der Stätfung im SGlauben, niot umfonft
empfangen. .
i Damit vergleiche man folgenden Fall.

1879 jtatb in Heiligenfreuzfteinach der badiſche
Gendarm H. Drändle, katholiſch. Seine Frau, evan:
geliſch, 303 mit ihren katholiſch getauften Rindern zu
hren Sltern na dem heſſiſchen Helmbhof und ſtarb
daſelbſt. Vor ihren Tode (eote fie e& ihren (Eitern
noch an de? Herz, ihre Kinder doch ja katholifch zu
exziehen... Foch dief ſchickten fie, als fie das fchul
pflichtige Alter erzeicht Hatten, in den evaugeliſchen
Rekigionäunterricht. Das kathoüſche Pfarramt Wimpfen,
bag erſt verſpätet Keuntuiß Ddavon erhielt, daß Die
— — — — — — — — ——
— Dbreißig Jahre vor den Tage, an welcdhem
Diefe Erzählung beginnt — Hatte. e8 fid) bereits zu einer
ſtolzen Serrſchaft emporgefhwungen,

Das einfade Haus, weilches die Auswanderer aufgenommen/
einem Schloſſe Platz gemadt. — Sem Schlofje von










25. Jahrgang.




Inder katholiſch ſeien, erhob Befdjwerdhe hei er Großh.
Kreis Schulcommiſſion Heppenheim. Dieſe ließ/ nach⸗
dem das Kreisamt von dem Amts gerichte Heidelberg
Auskunft über die rechtlichen Verhäͤltniſſe erbeten 1nd
Leſes eſkribirt hatte, die Kinder müßten nach der
Confeifion res Vaters katholifch erzogen werden, durch
die Bürgermeifierei Wimpfen dem Großyater mittheilen/
er müſſe die Kinder an dem katholiſchen Religionsnnter-
richt theilnehmen laſſen und e& würde ihm Weiteres
von bem katholiſchen Pfarramte Wimpfen mitgetheilt
werden Die Kinder folten uun in der 1/ Stunde
von Helnbof entfernten Schule von Untergimpern,
welche auch von den uͤbrigen katholiſchen Kindern . von
Helmhof beſucht wird, den Religionsunterricht em-
pfangen. uns unbekannt, welche Verfuͤgungen
an den Schulvorftand von Helmhof erlaffen worden
ſind aber Thatſache iſt e8, daß die Kinder nie zum
latholiſchen RKeligionsunterricht erſchienen und auch Inie
aufhörten, den cbangeliſchen Unterridht in
beſuchen, obwohl bei der Großh. Kreisſchullomnniffion
Seypenhein wie auch bei der Obervorniundſchaftoͤbe
hörbde in Heidelbers Beſchwerde erhoben wurde. Endlich
auf erneute Beſchwerde des katholiſchen Bfarramts,
welde vor 3 Wochen erfolgte, . murde diefe Abſchrift
einer von 11, Februar d. 3. batirten Zuſchrift des
Sroßb. Amtsgerichts Heidelberg an Ddas Kreisamt
HeppenHein mitgetheilt, daß der Vormund und bder
Großvater der Kinder ohervormundſchaftlich ermächtigt
worden feien, dieſelben in der evangeliſchen Religion
zu erziehen und und unterrichten zu laſſen

Alſo dort wirh Ddem Übereinftimmenden Antrage
der Eltern gegenüber denfelben verwehrt, ihre RKinder
katholiſch 3zu erziebent und hier wird dem Übereinfim:
menben Wilhen der verftorbenen Eltern enigegen geitatiet,
Arme evangelifdhe
„vergemwaltigt, “

Hentkſches Beich.

} * Berlin, 2 Suni.

ı = Heber den Unfall, welcher am 25, v M,
den Kaiſer betroffen/ . bringt die in Meiningen er⸗
jMeinende Zeitung folgende anſcheinend autorifirte
Darftelung: „Se, Majeftät der Katjer ſprang nicht
auS dem Wagen ab, fondern er wurde betm Anprall
dieſes an den Bordfteit aus dem Wagen herausge⸗
ſchlendert. Fünfzig Schritte weiter. fiel der Wagen
um”, vobet der Erbprinz von Meiningen und der









— Dilligen der Cultusminijter
unb Der Minifier Dder Hffentligen Arbeiten den ur-
Jprünglichen Plan des Maalſtrais, das Wiſer Friedrich⸗
— AnZbau der Friedrichobruͤck⸗
zwiſchen Nuſeum und Boͤrfe, zu errichten. Die
kechrilchen Vorarbeiten veren allerdingS erft nad
der Tieferlegumu. des Spreeſplegels, frühejtens In zwet

— — — ——— — — RN
das SGefjühl der %reusgbfci)aft und Liebe mit dein Mehltau des
Hweifels - und des Mißirauens' zu bededen, Der Herzog hatte
nänilich noch einen anderet Grund der Trauer, Gr halte den
alten Snte_nbantea ſeines Baters, einen intelligenten und,. wie
e8 ſchien i treu ergebenen Diener in jeistemnt Tienſte behalten.

— 2,—







; Micofuelo — und der Herzog, m Genujje der Frü Hte harter
Arbeit ſeines Sroßyater8, ı war der Erbe einer Herrighaft ge⸗ :
worden/ um welche man ihn bielfach beneidete, Die Weinberge
; allein wachten den Herzog zu einem der reitfen Sdelleute der
; ganzen Probinz. .
; Der Herzog von Moran war drelundfuuf ig SJahre altı
; Seine Gattin hatte er einige SJahre nach ſeiner Vermählung
verloren Die einzige Tochter, welcdhe diefer durch den Tod ſo
raſch getrenuten Bereinigung ent{proß8, , Iebte in der Stadt hei
ihrer Großtante, der Gräfin von Cafagranja,
Das Leben des Herzog8 war feit dem Tode {jeiner Ge
ntahlin ein fehr einjames, . Obwohl er
offnete.



er jein Hans der Geſellſchaft nur jehr jellten, Seine

Theil ſelner Zeit vermendete cr Iheils zu Jeiner Lieblingobe⸗

theils zur Beguffichtigung jeiner Ar-

* *
Xeres/ Denn. Jeine }

Nur während des Winters kamı er nach
daß er am dieſe Jahres⸗

Tochter Drang jedes Mal .jo in ihn,
DUr ges }
an Ddere !



wöhnlich floh er die Welt, nicht etma. aus Neberdruß

ein Tuhiger und refignirter Gefichtsaugdruck bewies, wie

Sein ehemals ſo heiterer, für alles Schöne und Sute Jo_emt»
wie er Dden Bewohnern des Südens
Die Hoff⸗

hatte einer tiefen Trauer Platz gemacht,

Tanın Herr werden, Au diefem Grunde lebte er feit Jahren
Jn für ſich hin, in der Befürchtung, mit ſeinem Kummer jeine
BVBerwandten und Freunde anſtecken zu fönnen, Er ſcheute fich,
durch näheren Verkehr mit feinen Freunden und Verwandten






Sines ia’;özrgx; &ageS glaubte er zu bemerken, daß diefer Mann,
weldhent er die Verwaltung feine8 Gutes anvertraut hHatte, ſich
bebeutender Unterfehlagungen ſchuldig machte, Gr überwachte
L, ND Wa8 erft Wermuthung war, wurde
Ur DeirÄähenden. Grwißheit,. „ Der Herzog wurde., durch diefen
BerfrauensSbruc „tief ergriffen, Ueber Hunderttaujend Sranks
hatte dieſer gewijfenloje Berwalter, der das vole Vertrauen
be8 Herz0g$ befefjen, veruntreut, * Er eitirte Denjelben yor ſein
AMugeficht, hielt ihır feine Untwürdigkeit vor.und entließ den⸗
jelben, . da er auch nicht die geringfte Spur von;Reue und
DBefjerung zeigte, PIöBLih, Der Bermögenäverluft, ‚den, der
exz0g erlitten,‘ berührte ihn weniger, al3 die Nothwendigleit,
ſich vox dem Vertraulen -feines ganzen Lebens trennen zu muſſen
Der ungetreute Intendant verfhwand und ſeit dieſem Tage
bernahnt man von ihnt nichts mehr,
Der Herzog erfeßie den Detrügerifdhen Diener nidht, jondern.


ex fühlte ſich jehr einfam. und ſein Gemiüth verdüfterte fich


©o lebre der Herzog denn Jahre lang allein auf {einen
Sütern und hatte Mientanden um fich als eine alte Köchin
Nientals hHatte
er erlaubt, daß ſeine Tochter bei ihm Iebe, da er fein einziges
Kind niemalS zum Zeugen feines untilgbaren Kummerz maͤchen
wollte, einziger in Pferden. Seine Stall-
ungen waren mit zahlveimen Pferden edelfter Race beſetzt und
ein gefd)ulteä äfierfgna!a marieteb derfelben, Auch der Ounde-
zwinger Enihielt eine Mnzahl Dder jchönften Gr ;
4 — Menſchen. en ——
Ddas Schloß, oder eigentlid) deffer
(Billa), war einfadften %aufttfl%‚ 4*

ortſetzung ‚Folgt.)







7

*















N




















































































































 
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