Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Pfälzer Bote für Stadt und Land (25) — 1890

DOI chapter:
Nr. 71 - Nr. 80 (28. März - 10. April)
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44151#0301

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext



(

4




8



4

1

j

1




N

4













6y

dn

Ul














* Slich, Somu- und Feiertag® auzgenommen.

Mit Untergaltungsbeilage. Prei3 viertellahrlich
m£ Ne Trägerlohn u. Boftanffehlag, Beftellungen
‘ POftanftalten u. hei der Erpebition Blöchjiraße 108,








RAnzeige-Blaft für ſämmtliche Bezirke
des bad. Unterlandes, Preis pro 1 ſpalt. Petit⸗
zeile 10 Pfg. bei Wiederholungen Rabatt.
Inſerate finden die weiteſte Verbreitung.






* Auf nach Nom!



$ Yom der vorchriftlichen. Zeit, fei e& das
Vor Sahrtaufenden iſt Rom der Mittel-
5 ÄWelt und der Weltgefhichte gewefen, ‘ und
Yeute iit c& Diefer Mittelpunkt, Zı allen

üben die hervorragendſten Geiſter es als

Forſchungen, Studien und Schilderungen
/ Unb je tiefer ſie eindringen in ſeine Schaͤtze
iſe um ſo lebhafter mußte es ihnen
daß diefelben für Gin Menfchenleben

Icöpfen ſind.



egnungen und Gnaden, die von Rom
auf der Jahrhunderte ausgegangen und

N m Mırge des Chriften erſt Rom in ſeiner
Y eltät, Denn diefes erſchaut in Rom nicht
Stadt der arößten Kunitjhöpfungen, Dder
Kirchen, Baläite, Denknäler und Plätze,
M geiſtige Haupt der Welt, die Stadt der
c Orundjäule des Chriftenthums und jeg-


e qUütte Darıım noch nicht danach verlangt,



‚ wo Tauſende von Marthrern ihren

erſten Chriſten die hetligen Geheimniſſe


N den Denkmälern der SJahrtanfende und
n SAnd gefeftigt in feinem fatholijhen Olau-

ég_en des Heiligen Vaters mitzunehmen in
ach?

© Sehnfucht zı erreichen, ſogar für den


Quf die Pilgerzüge, wie ſie im Auftrage
e , Derfammlıung der Katholiken Deutſchlands
üter’ 4 8wei Jahren veranftaltet merden. ;
ün h‚e“ großen Bortheilen, welche die Bethei—
| bt?fen Zuͤgen gewährt, jei einzig herporge—
‚e Theiluehmer mit Sicherhett auf eine
n Geiligen Vater zählen dürfen und un-
Utritt zu fo mandhen Sehenswürdtaketten
e ſouſt mur ganz Bevorzugten erfchloſſen

4 ei
8

ſchon ſind alle Zurüſtungen auf das
© getroffen. Wir brauchen da uur auf

* 8l verweifen. Möge die Einladung des
Oites mun auch die verdiente Aufnahme





* 8

* 4* fünfundzwanzig! Welch ein Wort!

5 — Priefter, Hirt amı gleidhen Ort.
8 —— —— Gott geheiligt Walten,

— O ein Mann in ſolcher Zeit entfalten,

n * Bater Aller;z muß in Aller Leben
ßiht ſſterliches Wirken {tet® verweben,

4 das Kind er in dem heil'gen Bade,

Uact jper ! Blüthenzweig am Baum der Kirche werde.
ROn ?b.“ er dem Grei8 die Iekte Gnade
9 Un danı in kfihler Gott geweihter Erde.

wenn deffen Herz erkaltet,

in 5 Oort der Kinder Liebreid waltet.

* — ift, wenn ſie alle fommen

* 4* de8 Gerın das erjtemal im Leben,

0S Gottegwort von ihm vernommen,

—.bemngeblübt in Gottes inn’gem Streben,
trey C mit väterlihem Mahnen;

3U bleiben auf des Lebenz Bahnen.

f Ddr Gotteg Heil’gem Altare,

Aa 0, IDei Gerzen zu der Che Bund gefunden

%eumüut Ne, und ſpricht zum jungen Paare :
Taug „ CT Gott, er wird Such fchlken, ſchirmen,
Qreis. — Sott in bitt’ren Sebensftunden.“

%grtu 4

B t x
Ndef 5 Cin in’s Leben eines Jeden;
utr% * ÄAllen Gottes Wort an heilger Stätte;
S na Silt fein Opfer, gilt fein Beten,
Nn Eg 4 den er bergeffen hätte
u %%en le Zeuchte Gottes, fih verzehrend
* 8 Dienft, nır Gnaden-Segen mehrend.
%Qgfimeräbäm‘?“äig Jahre! Welches Wort!
© deyr Ötit in düftzen Weitertagen
terde Hirt, des Glaubens Hort.





Hetdelberg, Mittwoch, 2. April 1890.



finden in den Herzen der deutſchen Katholiken und
alle, die es irgend vermögen, ermuntern, ſich aufzu⸗
machen und zu den Graͤbern der Apoſtelfürſten zU
pilgern und dem Stellvertreter Chriſti. der ja gerade
dem katholiſchen Deutſchland ſeihe angelegentlichfte
Fürſorge zuwendet, den Zoll ihrer kindlichen Liebe
und Dankbarkeit darzubringen! Gerade darum ift 8
aber auch eine Chrenfache für das katholiſche Deutſch—
land, in beſonders ſtattlicher Anzahl vor den 55
ligeni Vatex vertreten zu fein. „Auf na Iom!
jet drum die Loſung Aller, die guten Villens ſind
im deutſchen Landen; „auf zu den Füßen des er—
hahenen Greiſes, der unſer deutſches Volk mit wahr-
haft väterlicher Liebe umfangen hält!“
die Btreikgelüſte

ſcheinen epidemiſch werden zu wollen. Faſt aus allen
Theilen des Neiches und des Auslandes fommen ſetzt
Meldungen über den Ausbruch partieller Axbeiter⸗
ausſtände. Es ſcheinen dies die Vorläufer des für
den 1, Mai gehlanten allgenieinen AuSftandes zu ſein.
Sehr ernft läuten die Nachrichten üher die Bewegung
im rheiniſch weſtphäliſchen Kohlenrevier. Die Zahl der
Lusſtändigen mehren ſich von Schicht zu Schicht.
Anzuerkennen iſt die Ruhe, welche his jetzt noch
herrſchte. Daß die Lage jedoch eine bedrohliche iſt
geht daraus hervor, daß der Oberpräſtdent von Weſt⸗
phalen, Studt, und der Regierungspräſident von
Arnsherg ſich in das Streikgebiet begeben haben. In
Münſter ſtehen Küraſſire und ein Bataillon Infanterie
niarſchbereit! Ein Ertrazug ſteht ſtändig zur Ver—
fügung der Militärbehörde. Der Vorſtand des berg—
baulichen Vereins beſchloß, den Zechen zu em-
pfehlen, diejenigen Bergarbeiter, welche die Arbeit
auf den anderen Zechen unter Contraktbruch nieder—
gelegt haben, nicht anzunehmen. Am Sonntag wurde
in Herne eine von 800 Bergleuten heſuchte Verſamm—
lung aufgelöſt und die Kaſſe polizeilich beſchlagnahmt.
Sn den Kohlengruben von Saint-Elloh Puh de
Dome) haben die Gruhenarbeiter die Arheit einge—
ſtellt. An 10,000 Schuharbeiter haben in London
die Arbeit eingeſtellt. Dieſelben verlangen, daß ihnen
künftig die Meiſter die Arbeitsſtätte gewähren.

Deutfhes Reich.
Berlin, 31. März.

— Meichskanzler v. Capribi bekleidet nach der
„Politiſchen Correſpondenz mit Ausnahme des noch
unbeſetzten Bicepräfidiums im preußiſchen Staatsrathe
alle Aemter, deren Träger bisher Fürſt Bismarck
war. Er iſt ſomit auch Führer der preußiſchen
Stimmen im Bundesrathe lleber die Abſicht, den
General v. Caprivi zuu Reichskanzler zu eruennen,
hat der Kaiſer, wie die /Poſt“ ſchreibt, die erſte
Mittheilung am Dienitag, den 18, März, den im

Er hat für uns gefämpft und ſchwer getragen!

Doch Gott er Half, und jene Leiden ſchwanden,

Die mit uns Allen noch enger ihn verbanden.



Und wenn auch neue Leiden ihn betroffen,

Die ihm den Heil’gen Dienſt, ſein ernſtes Amt erſchweren,
So bleibt ihm doͤch ein Gottbertrauend Hoffen,,

Das Leid mög ſich in Freude bald verkehren.

Dem gilt ja ſtets auch Aller, Aller Flehn!

Den Hirten bald geſund, wie einſt zu ſehen.

So nimm ſie denn die Wünſche al enigegen,
Die heut zu Gottes Thron aus aller Herzen
Die Dir erfleh’n des Himmels reichſten Segen,
Und ſo Dir Lieb und Daukbarkeit erzeigen.
Gott gebe! Daß in fünfundzwanzig Jahren,
Sich Deine Kinder wieder um Dich ſchaaren.

13
Aus heiterem Himmel.
Etzaͤhlung von Suftav Höcker,
Fortſetzung)

Die Augen der ältlichen Zran fülten ſich mit Thränen,
was den ſchadenfrohen Xempf veranlaßte, mit ſeinen Befchul-
digungen fortzufahren. Beraͤebens richtete die Lammwirthin
an den Rothbart das Srjuchen, endlich das unerquickliche Ge-
ſpräch abzubrechen, oder wenigſtens den Kummer und Schmerz
der Frau Schröter nicht noch zu {teigern, das reizte den Re-
vierjäger nur noch Mehr, er erging fich gegen die bedauern8-
werthe Frau in heftigen Borwürfen /und. würde noch lauge
nicht aufgehört haben, wäre nicht Edwin pLöklich „ aus der
duͤkeln Ecke in den hellen Vorderzrund getreten. Er fah ſehr
bleich aus und ſchien hoch erregt zu jein, Bei feinem Anblick
{tieß Frau Schröter einen Ruf der leberraſchung aus, Sie er—
faßte die Hände der Wirthin und flüfterte derſelben etwas zu.

„Die Aehnlichkeit ift mir auch ſchon aufgefallen,“ er⸗










. 25. Jahrgang.

Sternenfaal verjammelten commandirenden Generalen
gemacht, Der Kaiſer hielt bei dieſer Gelegenhett eine
Anſpräche, die auf die Verfammelten den tiefſten
Eindruck machte.

— In der Commiſſion für die Sonntags—
ruhe eröffnete Fürſtbiſchof Köpp die Arbeiten mit
einer kirzeren Rede, in der er auf die Wohlthat hinz
wies, die der Menſchheit ſeit 4000 Jahren auZ der
Sonntagsheiltgung entſproſſen ſei. Gleichzeitig gab
er aber zu daß die Entwickelung der Iuduftrie eine
vigoroje Handhabung der Sonntagshetligung im
Angenblick nicht zulaſſe, und er forderte die Delegirten
auf, in Liebe und Eintracht einen Compromiß zu
Stande zu bringen, in dem die Forderungen der
Induſtrie mit denen der Tradition und der Hygiene
zu vereinen ſeien. Die Anträge der dänifchen, eng-
liſchen, belgiſchen italieniſchen und holländiſchen Ber-
treter faßte Biſchof Kopp in verſöhnender Form zu—
ſammen in einem Autrag, der mit einigen Abänder—
Ungen in folgender Form angenommen wurde: 1) E3
iſt wünſchenswerth, daß den unmündigen Arbeitern
wochentlich ein Ruhetag gewährt wirb. ) Es {ft
wuͤnſchenswerth, daß allen Zuduſtriearbettern wöchent
lich ein Ruhetag gewaͤhrt wird. 3) Es iſt wuͤnſchens—
werth daß der Ruhetag der unmündigen Arbeiter
der Sonntag ſei. Es iſt wünſchenoͤwerth/ daß
der Ruhetag für glle Induſtriearbeiter der Sonntag
ſei. Dieſen vier Antraͤgen wurde folgender Voͤrder!
ſas zugeſellt: „Ausgenommen die Ausnahmen und
4 welche jedes Land für nothwendig
erachtet.“



; Wäuß / Bauden.

LCLandtag.
II. Kammer. (35. öffentliche Sitzung)

Karlsruhe, 31. März. Zweite Kammer
dem Vorſitze des Präſtdenten Lameh.

Das Sekretariat verlieſt folgende Eingaben: 1, Bitte
der Landwirthe aus den Lemeinden Engelswies Rohr—
dorf, Heudorf, Waſſer, Sauldorf und Raſt um Frei⸗
gabe der Beſteuerung des zum Hausgebrauch gebrauten
Biers, übergeben vom Abg. Straub. 2. Bitte des
Freiſinnigen Volfsvereing Konftanz, betr. die Einführung
des allgemeinen dirckten Wahlrechts für die Landtags⸗
waͤhlen, übergeben vom Abg Muſer

Der erſte Gegenftand der TageSordnung, zu
welchem das Haus nunmehr Übergeht, iſt die Berathung
des Berichts der Budgetkammiſſion über das Budget
e& Großh. Staatsmininexiums für 1890/91. Bericht
erſtatter ift der Abg. Geßler. Eine Diskuſſion Inüpft
ich an Tit. IX der Ausgaben (Allgemeiner Unter-
itüßungs« und Belohnungsfond) und an den Einnahme—
titel. An der Diskujfion betheiligen ſich eitens der
Großh. Regierung Finanzminiſter Dr. Ellſtaͤtter und
ſeitens des Haufes Präſident Lamey und die Abgg.

— — — — — N

unter

widerte Frau Riecke,
in dieſer Gegend,“
Es wäre aud) des SGlückes zu viel“, fuhr Frau Schröter
fort, ohne den Bliek von dem jungen Manne
„Slauben Sie?“ ließ fich die hohniſche Stimme Kempfs
Ich meine, Sie müßten eine Rückkehr

— — erften Male jebt

An Dla Schröter bebte ſichtlich zufjammen,
liche Unruhe. überficl fie, die fie vergebend zu Demeiftern
Yuchte, bis ſich endlich CEdwin ihr näherte, ihre Hand ergriff
und in weichent Tone fagte:

Durch meine Wirthskeute erfuhr ich, daß ich mit Ihrem
verfchollenen Sohne große Nehnlichkeit haͤben joll.“

Die Angeredete nicte hHeftig, fie war {o überrafjcht, daß ſie
erſt naͤchdem der
Tyoyſt zugeſprochen Hatte, ſtahl es ſich
Auch der Klang der Stimme gemahnt

Eine eigenthüm-

junge Schauſpieler ihe

mich an ihn“

@empf jah Ddie Dazwiſchenkunft Edwins offenbar nicht
gern, Die Schadenfreude hHatte ſchuell einem zornigen und zu⸗
gleich furchtfamen Gefichtsausdruck Platz gemacht, am liebſten
würde er das Weite gefucht haben

Das Blut ſtieg ihHın zu Kopfe/ e& flammte vor feinen Augen
und in den Ohren beganm e& zu fanjen und zu braufen, alg
ob jidh draußen ein Orkan an den Ecken des Haufes bräche,
Er vernahm aus dem Iurzen Gejpräche, das Ramberg mit den
Frauen führte, kaum ein Wort und als ſich Frau Schröter
verabſchiedete und in Begleitung der Wirthin das Saltzimmer
bverließ, da wollte der Kevierjäger den Beiden nach. Doch die
kräftigere Hand des Schauſpielers riß ihn zurück.

„Dier geblieben — Feigling!“ donnerte Chwin, ihn gleich⸗
zeitig gegen die Wand drückend, „noch habe ich ein Wörtchen
mit Dir zu rebden, SI weiß jeßt, daß Du mich Ddereinit be-
trogen und irregeführt haft, ja, daß Du ſogar vor einer uner-
hörten Süge nicht zurücjdreckteft, die meinen ehrlichen Namen
mit Schmuß befudelte, Die Zeit der Täufhungen i{t jebt aber
vorbei und id) werde Dieh zur Rechenichaft ziehen; bis dabin
verſchyinde aus meinen Augen — elender Schuft !”

Nach diejen Worten Sffnete er die Ausgangsthlir, durch





































 
Annotationen