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Pfälzer Bote für Stadt und Land (25) — 1890

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Nr. 211 - Nr. 220 (16. September - 26. September)
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die gegenfeitige Erbitterung in’8s Waßloſe zu ſteigern
Zudem iſt ein Menſchenleben dem Aufſtand zum Opfer
gefallen. Die einzig erlaubte Waffe iſt der Stimm-
zettel, und dieſer haͤt letztes Jahr, vorläufig wenigſtens,
zu Gunſten der Conſervativen entſchieden Der
Wille des Volkes muß reſpektirt werden,
möge er einer Partei gefallen oder nicht.
Das Vorgehen der Kadikalen muß darum auch vom
Demokratifh=republikanifchen Standpuntt aus verur⸗
theilt werden! — Und deutſche liberale,
dadiſche Amtsverkündiger nehmen die ſchweize⸗
tiſche Räuberbande in Schu ß!!

Leber den angeblichen Skhavenhandel
in Deutfch- Oftafrika brachte die „Limes“ vor
einigen Tagen fenjationelle Mittheilungen, wonach der
deutiche {tellvertretende Reichskommiſſaͤr Dr. Schmidt
Surch einen Erlaß den Sklaven-Ankauf und Verkauf

in Deutfch-Oftafrifa für erlaubt erklärt und ſogar
unter amtlicher Mitwirkung eine öffentliche Sklaven—
auftivu in Bagamoyo ſtatthefunden habe. Die deutſche
Preſſe erwartẽte allgemein einen Widerruf der Nach—
richt, der leider nicht mit der ſanſt ſo üblichen Prompt—
hHeit erfolgte. Allerdings muß man ſich hüten, den
Schilderungen der engl. Breſſe aufs Wort zu glauhen.
Die Deklamationen der Times über den „Schhmußfleck,
Dder mit- Ddiefem infamen Erlaß auf den deutſchen
MNamen, Ddie deutſche Ehrlichkeit und Treue gefallen,“
verrathen zu ſehr die Drohung, daß wenn der an-
gebliche Erlaß nicht zurückgenommen werde, England
jeine in dem Abkoinmen mit Deutſchland übernomme—
nen Verpflichtungen, den Sultan von Sanſibax zum
Abtrelen ſeiner Beſitzungen auf dem Feſtlande au
Deutſchland zu bewegen, nicht erfüllen könne. Man
fah da wieder einmal den britiſchen Uebermuth in
feiner ganzen Gröüße und die engliſche Vertragetreue
wuͤrde Techt deutlich durch den Artikel der „Times“
gekennzeichnet. Die Aufklärung von deutſcher
Seite iſt nunmehr erfolgt Wir verweiſen auf
die in der letzten Nummer unſeres Blattes veröffent—
lichten Mittheilungen des Reichsanzeigers. Die wei—
tere Entwickelung der Angelegenheit kann man jetzt in
aller Ruhe abwäͤrten. E3 ſcheint, daß es ſich in der
That mir um eine pure Verleumdung der deutſchen
Behörden handelt, ſollte aber auch irgend ein Miß—
griff ſtattgefunden haben, ſo iſt nach der jetzigen
Kundgebung des Reichsanzeigers!, eine ebenſo ſchnelle
wie gründliche Remedur zu gewärtigen.

Die Cholera macht in Aſien und Afrika Fort—
ſchritte, ſie iſt ſowahl in Aleppo als in Maſſana aus—
gebrochen. Die Eüropäer blieben bisher von der
Seuche verſchont. Die Ziffer der täglich ſterbenden
Eingeborenen beträgt nach einer Meldung aus Kairo
50 Perſonen. — Im ſpaniſchen Cholerareviex kamen
neuerdings 89 Erkrankungen und 46 Todesfälle vor.

Aus der Türkei kommen höchſt wunderbare Ent—
hüllungen. Man ſpricht von der Eutdeckung eines
vollſtandigen Berſchwörungsplanes gegen den
Sultan! Es habe ſich ſeit einem Jahr ein Geheim—
Comite von unzufriedenen Türken gebildet, welches
ſeine Hauptagenturen in Paris und London haben
ſoll. Mamentlich in London entfaltet das Komite eine
große Thätigkeit und läßt daſelbſt zahlreiche Broſchüren
drucken, Ddie auf unbekannten Wegen in den Palaſt
des Sultans gelangen und worin der Sultan unter
Drohungen aufgefordert wird, der Türkei eine Ver—
faſfung zu geben, der Verſchwendung der Staats⸗
finanzen Einhalt zu thun und eine georduete und an—
ſtändige Verwaltung einzuführen. Alle Bemühungen
der tuͤrkiſchen Regierung, durch ihre Botſchafter in
Paris und London den Urhebern jener Pamphlets
auf die Spur zu konimen, ſind vergeblich geweſen.
Daͤs Alarinirendſte dabei ſei, daß das Comite Mit—
wiffer und Mitverſchworene in der nächſten Umgebung
des Sultans und in der Regierung ſelbſt haben müſſe.
Man beginne im Palaſt des Sultans bereits eine
ahuliche Kevolution zu fürchten, wie die, welche der
Herrſchaft und dem Leben von Abdul Aziz ein Ende
gemacht hat, zumal eine ſolche Repolution im Gehei—
men durch den Botſchafter einer fremden Großmacht
unterſtützt werde.

Aus Stadt und Land.

Nachrichten für dieje Kubrit find ung jederzeit millfommen. Etwaige
Noſten werden ſtets fofort erfeßt.)

S.C.B. gHeidelberg, 20. September. MuthHmaßlide®
Wetter am Sonntag, den 21. Sept. Nachdruck verboten.)
Hn der Weftfüfte Zriands ift ein nener Luftwirbel er-
fchienen, der aber für Deutſchland nichts bedrohliches ent-
halt, da der Hochdruk in Deutſchland fjelbit, 1owie im
Norden und Oiten unverändert andauert und über der
mittleren Oftfee einen Barometerſtand von über 755 mm,
nerurfacht. Desmegen dürfte auch der jünglie Luftwirbel
von Srland in noͤrdlicher bis nordweſtlicher Richtuns ab-
gedrängt werden. Die zunehmende Wärme kannn zwar da
und dort Lufteinfenkungen mit Bewölfung Hherbeiführen,
aber [chwerlich einen iraendwie nennenSwerthen Nieder-
Schlag. Demnach iſt auch für Sonntag und Montag
jdhönes, warmes und tracenes Weiter zu erwarten,

* geidelberg, 20. Sept. Ueberklehte Poſtkarten ſind
unzuläflig. Die Bherpoftidirektion zu Berlin jagt in einer
joeben ergangenen Ent{heidung wörtlidh, daß nacdh S 12
IT, der Boftordnung vom $S. Marz 1879, Boftkarten, weldhe
nach Befeitiaung der urſprünglichen Auffchrift oder der
auf der Rückhleite zuerft oemachken ſchriftlichen Mittheilungen
aur auderweiliger Wufichrift, besehungsweife mit neuen





Mittheilungen verjehen,. zur Boft geliefert werden! von
der Poſtbefoͤrderung ausgeſchloſſen ſind

= Geidelberg, 20. Sept. Wir verfehlen nicht, unſere
Lefer auf die angefündigte Abendunterhaltung aufmerkſam
zu machen, welche morgen der Nath. Sammelverein
im aroßen Saale des Zwingers veranftalten wird. Jeder
und Zede, welche einen guten Zweck unteritügen wollen,
gehe morgen Aöend in den Zwinger. Bewährte Kräfte
haben ihre Unterſtützung zugefagt und bei der geplauten
Verlooſung ſollen, wie wir erfahren, ſchöne Gaben zu ge-
winnen ſein.

? veidelberg/ 19. Sept. (Zur Abwehr) Am letzten
Sonntag wurde in der kath Pfarrkırhe zu Ziegelbauſen die
Feiex des Geburtetages S. Kal. Hoheit unjeres Großherzons
durch einen GotteSdienjt begangen, an dem ſich auch der
dortige Militärverein betheiligte. In Nc. 217 der Heidel-
berger Zeitung wird nun die hierbei gehaltene Prediat.
die in Stellvertretung des abwejenden Ortspfarrer8, einem
„iungen Geiftliden” (wie die Heidelberaer Zeitung (0 {Hön
jagt) zufiel, zum ®egenitand eines offenflichen Angriffes
gemacht, der an Unmahrheiten und Entitelungen jein
Möglichites leijtet. In nicht ſchwer zu ergründender Ab⸗
ficht reißt der O-Korrejpondent der Heidelb. Ztig. einige
Satzẽ der Prediat aus dem Zuſammenhange heraus, citirt
Worte, die gar nicht gejagt wurden, während er andere
ganz entitellt miedergibt. Schon auf den erſten Blid muß
e auch dem blödeſten Auge klar werden, daß in dieſer
Weije, wie dieſe abgeriffenen Sätze der H. Z. e$ darthun
wollen, ein katholiſcher Geiftliher nicht geſprochen gaben
fann, ganz abgefehen von dem Charakter des hier in Frage
itehenden Geiftlichen, deſſen Beſtreben wahre Tolexanz mit
ſtrenger Vilichterfühlung zu Paaren allgemein bekannt ift.
Hieraͤus folgt ihon, daß demſelben die Abſtcht irgend
Semand zu nahe zu treten oder gar eine Rede gegen
AnderSgläubige zu hHalten, vINitändig fern lag. ;

Der „junge Geijtliche“ Hatte fih zum Thema feiner

Prediat den Satz gewähHlt: „Der Glaube iſt die feſte
und dauernde Stüße des Staate3”, ein Thema, das im
Binblick darauf, daß dex jebt ſo drohenden Gefahr feitens
der Partei der Unzufriedenen uur durch Rüctehr zum
®fauben begegnet werden kann, ſehr zeitgemäß Wwar, Im
Verlauf feiner Rede wies der hHohw. Herr mit Recht darauf
hin, daß der Ungläubige niemals ein rechter Patriot
ſein fönne, da ihm das die Dauer feines Patriotismus
verbürgende Motiv fehle, daß Ddagegen dex Giaube die befte
Stüße des Staates ſei weil Glaube und Gewiſſen gebieten,
die Unterthanenpflichten treu 3zu erfüllen. Der hochw.
Redner ſprach hier ganz allgemein vom Glauben,
d. h. von jedem Holitiven Glaußen ohne ſyeziell den katho-
iichen hervorzuheben und zos dann die — —
Nur ein Gläubiger fönne ein guter Batriot
jein. Der Artikelſchreibex der Heidelb. Ztg. ſcheint aber
„gläubig“ mit „Fatholifh“ zu iDdentifi;iven und madte
{lug$ aus dem „©®fäubigen“ einen „gutent Katholiken!, 10
daß obiger Saß nun lautet: Nur ein guter Katholtk
füönne ein rechler Batriot jein, was felbftverftändlih der
Geiſtliche niemals behauptet Hat. Db dieſe HandlungsS-
weije des Artikelſchreiberz der Heidelb. Zia hervorgeht
aus der Unfähigkeit einen längeren VBortran feinxem Fnhalte
nach richtig mwiederzugeben, oder gus der Unfenntiniß, daß
es neben den Kathöliken auch noch andere Gläubige gebe,
laſſen wir für heute dahingeftellt.
_ Im weiteren Berlaufe ſeiner Rede lam der hohw
Herr ſpeziell auf den LathHoklifhen Glauben zu ſprechen,
und führte hier zur Widerlegung der landläufiaen Phraſe,
daß die Katholiken weniger ireue Freunde de Baterlandes
Jeien, Tirol und den deutſch franzöſiſchen Krieg an.. Be-
jonderS in Bezug auf letzteren zeigte er, Daß die Fathol.
Soldaten zu den kapferſten gehörten, dies anführend LeDiglich
zur Entfräftigung senannten Borwurfes, FeineSweges
aber, al3 ob damit die Tapferkeit nichtkatYol. Soldaten
beftritten werden jollte. Der gute Mann von der Heidelb.
Atg. hoͤrte aber allem Anſchein nach nur mit halbem Ohre
zu, vernahm hie und da wieder einen Satz und ſucht
nun die Sache o dazaſtellen, als habe der hochw Redner
jagen wollen, andere Krieser ſeien weniger tayfer gewefen,
als die katholiſchen refp. nur ein fathol. Volk ſei wirklich
tapfer, was nicht behauptet wurde. Ebenſo unwahr ift,
daß der hochw. Redner geſagt hHabe, eS gehöre kein großer
Muth dazu, in der Schlacht dem Feinde gegenüber zu
itehen. Wohl aber hat er behauptet und zwar mit Recht,
daß gerade in unſerer Zeit oft ein noch grüBerer Muth
dazu gehöre, immer und überall ſeinen katholiſchen Glauben
zu bekennen

Zum Schluſſe führte alsdanı der hochw Herr die be-
fannte Beftimmung Daniel O’Connell’S an, die er in feinem
Teftamente niedergelegt hatte! „Mein Leib vermadhe ich
dem Baterlande, mein Herz nach Kom, meine Seele dem
Himmel.“ Hieraus die Nıubanwendung ziehend, forderte
er die Katholiken auf, fiets tren dem Baterlande zu dienen,
aber aucdh in der Treue zur Hl. Kirdhe nicht zu Wanken,
dann werde auch gewiß das dritte wahr werden, Ddas ift,
ihre Seelen einft dem Himmel gehören. Der Artikelſchrei
ber der Hdbg. Zig. Hörte aber olfenbar nur die erſte Hälfte
dieſes Theiles und Fam deshalb zum Schluffe, jeder Ka—
tHolit müffe die Worte O Connelts buhftäblidh er
füllen, d. 9. das ſchon bei Lebzeiten thun, was O Conneh
für feinen Tod verordnet Hatte. Die Yufgabe, wie dies
zu machen ift, zu loͤfen müffen wir dem genannten Artikel—
ſchreiber überlaſſen ; ; ;

Dies zur Steuer der Wahrheit. Man ſieht hieraus,
daß in der ganzen Bredigt nichts enthalten war, was
irgendiwvie eine andere Kaufeſſion hätte verletzen kKönnen.
Daß aber ein kath Geiſtlicher von einer Fath. Kanzel kath.
Lehre vorträgt, ift doch eigentlich ſo klar und felbitver-
{tändlich, daß e2 au dem Artikelſchreiber der Hdbg. Hia
einfeuchten {jollte. Oder alaubte Letzterer der „junge Geift-
liche“ würde ein Loblied über Militärvereine 2c, anftimmen ?
Schließlich hoffen und erwarten wir nach dem Grundſatze
audiatur et altera pars, daß die Hdbg. Zta., ſowie die
Bad. Landeszeitung, die den entitellten Artifel der erfteren
mit Beranligen abgedruct hat, Ddiefe Richtiaſtelluna ipren
Lejern nicht vorenthalten werden. Wir werden ſehen!

>I Ketſch, 17. Sept In der geſtrigen Bezirks⸗
rathsfitzung in der Amtsſtadt Schwetzingen hatte ſich
unſer hat liberaler Bürgermeiſter Kon. Abel wegen
Verhalten im Dienſte zů verantworten. Wie man
hört, hat ſich derſelbe Dienſtwidrigkeiten bei der
Flucht ſeines politiſchen Geſinnungsgenoſſen Anton
Käpple, der außer berſchiedenen anderen Vergehen
auch die Entführuͤng eines jungen Mädchens auf dem
Gewiſſen hat, zu Schulden kommen laſſen. Räpple,





ein verheiratheter Mann (ſeine Frau iſt aus 4
achtbarer Familie, und Vaͤter mehrerer Linder, wil
auf der Flucht eingefangen, ſitzt in Nannheim
ſieht ſeiner demnaͤchſtizen Aburtheilung 4
Wir erinnern an Ddiejer Stelle die Lejer des „Bl- 0 4
an die hieſigen Vorgänge bei der letzten Keig
wahl, wo unſer jetziger Bürgermeiſter hat ausſch! f 3
laſſen! Die Bürger ſollten zur Wahl kommenl
ſollen aber den Diffene und nicht den Brei ' N
wählen! — Wenn hier eine Neuwahl nöthig W S
ſollte, ſo wird keinesfalls mehr einer von der .@aflflv
voll Nationalliberalen aus der Wahlurne herborheſ 8
denn die Zeiten ſind vorbei, wo durch 2 4
die große Maſſe bethört wurde Hier nod Ng
Stückchen von einem Iudasftreiche. Bei der y X
läumsfeier unſeres hHochw. Herrn Pfarrers ſe
mehrere Bürger Geld zuſammen, um die Koſtenh
Feierlichkeit beſtreiten zu können Einer unf 14
Gegner hatte nun nichts eiligeres zu thun, als I
der Schweginger GenDdarmerie,. anzuj00 M
(Pfui! und abermals Pfut!). Es gab eine
ſuchung, das Geld wurde confiscirt. Glücklicher
hatte der Oberamtmann Eſchellborn ein gütiges
fchen 1und-ließ das Geld mit dem Wunſche, das d
möge einen ſchönen Verlauf nehmen, rückerſtal *
An dem herrlichen Jubelfeſte nahm aber nicht 8
die ganze katholiſche Bevölkerung Theil, ja es v 8
ſogar geiſtliche und weltliche Herren und 8
unſeres lieben Herrn Pfarrers aus Schwetzingen * 2*
den Nachbarorten hierhergekommen, um dem JUI Aln
Glück zu wünſchen. Der prächtige Verlauf des o 11
war daher eine Genugthuung für unſeren 2 8
Pfarrer und für uns Alle. ; aéi%

— Leutershauſen, 18. Sept. Heute 7 &i
nach 1 Uhr brach in einer Scheuer auf unerflärl 44
Weiſe Feuer aus, und legte raſch das Gebäud® ‚f
Aſche. Dank dem raſchen Eingreifen der hHiefigellr ıy
Schriesheimer und Großfachfener Feuerwehr und 4
Thaͤtigkeiteit der hieſigen Einwohuexſchaft blieh. *
Element auf ſeinem Heerde beſchränkt. Das Gebi
iſt zwar verſichert, aber nicht das Getreide, Futter 1 8
der Tabak, der in der Scheuer aufgeſpeichert *
Zwei Schweine wurden auch verſengt Menſchent?
hat es glücklicherweiſe keine gekoſtet.

— Roſenberg/ 19. Sept. Bei der geſtern 2
mittag im Brauackerhof, Filiale der Pfarrei
berg, abgehaltenen Bürgermeiſterwahl kam eine 4 1
nicht zu Stande, da die beiden Kandidaten 4
Stimmen auf ſich vereinigten. Von 17 Wahlbe
tigten gaben 14 ihre Stimmen ab. Davon e& ;
der ſeitherige Bürgermeiſter Karl Döpfner 7 Stim!
und Gemeinderechner Karl Seitz erhielt ebenfall⸗ 4
Stimmen.

—Walldürn, 19. Sept.


Am Montag.

ausſchuß dahier ſtatt. Die Wahl der Nieder— 4 j
Mittelbeſteuerten fiel zu Gunſten des Centrum$, M
der Höchſtbeſteuerten im Sinne der Liberalen 8
Lauda, 18. Sept Am 21. Sept. findet 4 X
der diesjährige 2. Abgeordnetentag der iiitarhe x
des Taubergauverbands ſtatt. Auf der Tagesordl 44
ſteht: L Um *21 Uhr Verſammlung der Toͤhrordi
im hieſigen Rathausjaale.. 2. Die Wahl des *
flandes3 Wahl des naͤchſten Fejtortes. Sihull!
der Verbandsvereine! 5. Geſchäftliche Hꝛihſ
Wie es an anderen Orten üblich iſt, wird auch 3
dieſer Tag nicht als Feſt behandelt werden, Yi|x
dennoch werden die Abgeordneten und Vereine, W” NL
vollzählig erſcheinen, von dem Ortsverein für 19ı A
radſchaftliches Entgegenkommen mit einer 7 *
Unterhaltung nach dem geſchäftlichen Theil, mit 1 4
bei gutem Bier im Gaſthaus zum Stern von 3 M
ab unterhalten werden Der Militärverein SM f
wird bemüht ſein, den Aufenthalt ſeinen Kaͤmerk
recht gemüthlich zu machen. ſi
* Bom FZuße der Yburg, 19. Sept. Wir y
im nationalliberalen „Bad. Wochenblatt“, daß *
verſtorbenen Vorſtand des Kriegsvereins in Wag
d
ı



ein Freund des Verewigten in wirklich Thah
herzlichen Worten eine kurze Grabrede gehalten fl
welche mit folgenden Worten ſchloß: „Lebe 14 4
lieber Freund, in Deinem tiefen, kühlen Grabe! 14
Einem verſtorbenen Ehriſtenmenſchen zu wünfchen, —u K
er „im tiefen, kühlen @rabe“ wohlleben möge, iſt,

linde geſagt, ein Ünſinn, den nur eine liberale 3

von dem furchtbar hohen und erhabenen Bildun
grade eines Badiſchen Amtsverkündigers ruhig ı“ IM

ſchlucken kann. B
Vermiſchte Nachrichten.

— Grubenunglück auf Zeche Mayb“%
Ueber das fürchterliche Grubenunglück auf der 5*
Maybach, das ſich am 15. d. M ereignete, ue% K
folgende Details vor. Das Unglück geſchah auf i
ſogen. Wetterſohl, wo nur 26 Leute arbeiteten. — o Ir
übrigen ca. 570 Leute, welche ſich ebenfalls I y I
Grube befanden, konnten gerettet werden. 4
ähulichen Fällen, ſo zeigte ſich auch hier Der f N
und die Unerſchrockenheit der Berglente zur *
ihter Kameraden im glänzenditen Lichte. Auch




 
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