Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mannheimer Morgenblatt — 1843

DOI chapter:
Februar (No. 27 - 50)
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44564#0157

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext








15. Februar.







Tadðbexicht.

Carteruhe 9. Jebr. Das großh. Staats- und Regierungsblatt vom Heu-
tigen, enthält noch: Fortſetzung.)

V, Ordensverleihung:

Seine königliche Hoheit der Großherzog haben gnädiſt geruht, dem Kammer-
herrn Franz Simon Frorn v. Pfaffenhofen das Ritierkreuz des Ordens vom Zäh-
ringer Löwen zu verleihen.

NI Zivildienſtnachrichten:

Seine konigl Hoheit der Großherzog haben Sich gnädigſt bewogen gefunden z

die bishexigen Hoſiunker Friedrich Alexander Froͤr v. Münzesheim, Auguſt
Suetter v. Lötzen Karl v. Vineenti, Karl Frhr. Küdt v. Collendberg-Bödigheint


merjunkern; *
ferner den Rechtspraktikanten Gottfr. v. Duſch, die Rechtskandidaͤten Johann
Paul Friedrich Auguſt Frhr. . Ungern-⸗Sternberg und Herrmann Frhr v. Falken-
ffein/ ſo wie den Forſtpraktikanten Karl v, Verſchner zu Höchſtihren Hoͤfiunkern zu
ernennen; ; . { —
den bisherigen Miniſterialreviſor Wilbelın Schmidt zum geh. Kabinetsregiſtraͤtor-
den bishertgen Konſul J. W, Schmidt zu Neuyork zu Höchſtihrem Generaͤl⸗

Konful in den Vereinigten Staaten von Nordamerika zu ernennẽn;
der unterthänigſten Bitte des zum Oberamtsvorſtand in Pforzheim ernannt ge-
weſenen Oberamtmanns Lang in Sinsheim, um Belaſſung auf ſeiner bisherigen
Stelle alg Vorſtand des Amtes Hoffenheim, zu entſprechen
; * den Oberamtmann Bleibinihaus zu Uebertingen zum Bezirksamt Wiesloch

u verſetzen; }

* die erledigte Stelle eines Aſſefſors bei dem Bezirksamte Gengenbach dem Rechts-
praktikanten Ludwig Schaible in Offenburg,


Phyſikat Neudenau zu Mosbach dem praͤktiſchen Arzte, Wund- und Hebarzte Hein-
rich Kraus zu Mosbach zu übertragen;

dem Privamozenten Doktor Delffs in Heidelberg den Titel eines außerordent-
lichen Profeſſore zu verleihen;

den Voftofizialen Maurus in Raſtadt in gleicher Eigenſchaft zu der Poſtwa-
genexpeditien in Carlsruhe, und

den bei letzterer angeſtellten Offizialen Joſeph Werber zu dem Poſtamte Ra-
ſtadt zu verſetzen;

die katholiſche Pfartei Brenden, Amts Bonndorf, dem Pfarrer Johann Bays
tiſt Aſaal zu Satg, ;

die lathoͤliſche Pfarrei Gremmelsbach, Amts Triberg, dem Pfarrverweſer Aıts,
guſtin Freund zu Dillendorf,

Die katholiſche Pfarrei Forchheim, Amts Kenzingen, dem dortigen Pfarrverwe-
ſer Joſeph Haberſtroh,

Die katholiſche Pfarrei Neuhauſen, Oberamts Pforzheim, dem Pfarrer Michael
Hopfenſtock zu Weingarten, Oberaints Durlach, und

die Stelle eines Dekans der Diözeſe Weinheim dem bishexigen Dekanatsver-
weſer Bezirksſchulviſt ator und Stadtpfarrer zu Weinheim, J. L. Hörner, definitiv
zu ühertragen. D

“ Nach dem Antrag der ev. Kirchen: und Prüfungskommiſſion ſind die ſich zur
Sryätfahrsprüfung 1842 gemelteten drei Theologen: Theodor Beck von Graben un-
ter Beſtimmung feiner Rezeption auf das Früjahr 1842, Wilhelm Friſch von Wehr
bei Lörrach Ludwig Adolph Sabel von Treſchlingen unter die Pfarrkandidaten auf-
genommen worden.

_ Durgd Beſchluß des großh Juſtizminiſteriums vom 27, Januar d. S, Nr. 415
iſt dem Rechtepraktifanten Karl Friedrich Heuniſch von Karlsxuhe das Schriftver-
faſſungsrecht in gerichtlichen Angelegenheiten, auf das er früher verzichtet hatte,
wieder verliehen und ihm geftatfet worden, ſolches in Fteiburg auszuüden.

(Schluß folgt.)

Baden⸗Baden Febr. Es ift nun abermal ein bedeutender
Hausverkauf hier geſchehen, nämlich das großherzogliche Palais an der
Promenade dieſſeits der Bach iſt käuflich an die verwittwete Frau Groß-
herzogin St phanie übergegangen. Der Großhe zog bewohnt künftig
Des Schloß, auf deſſen Herſtellung eine bedeutende Summe verwendet
werden ſoll. Die Einwohnerſchaft Badens iſt üher dieſes Exeigniß ſehr
erfreut;,. indem in ihr die ſchöne Hoffnung auflebt, daß dieſe hohen
Herrſchaften ſich künftig bfter und länger hier verweilen würden. Da
die Fren Großherzogin Stephanie ohnehin ſchon ein ſchönes Palais hier
befißt, fo ſteht die erfreuliche Ausſicht für Baden , daß einer ih er he-
hen Schwiegerſöhne, wenn nicht für immer, doch wenigſtens für die
Saifon, den Aufenthalt hier nehmen düyfte.

Laris, 11, Febr. Einige Journale bringen heute das Gerücht,
das Miniſterium werde demnaͤchſt zurücktreten z andere dagegen behaup-
ten, uur Hr. Guͤizot habe ſich dazu entſchloſſen, das Miniſterium zu

verlaſſen. Alle dieſe Geruͤchte ſcheinen jedoch nicht den geringſten Olaus
ben zu verdienen. Es braucht nur an die Außerungen des Hın. Ouis
. 30t erinnert zu werden/ daß er nicht zurücktreie, ſo lange er feinem
Vaterlande nüglich fein zu Fönnen glaube, und daß niemand beffer,
als er, im Stande fet, die von dem Lande und den Kammern gewuͤnſch-
* — zu einer Aufhebung der Durchſuchungsbertraͤge eine
zuleiten. ; ‘ » ‚
— Mehrere Journale halten die Aufloͤſung des Cabiieté Soult-
Guizot für unvermeiblidh und ganz nahe. Nur ſo viel iſt aber ges
wiß, daß die Oppofition ihten Organen die Parole gegeben hat, dem
Mieiſterium auf alle Wtiſe feine Stellung zu verleiden; es wird auch
an Interpellationen in der Kammer nicht fehlen; ob aber diefe
Mittel anſolagen, iſt d® ganz Ungewiß. — Hr Mole wird forte
dauerud in den Tuilerien empfangen! Es werden dieſer Tage zwei
neue Journale erſcheinen; die Titel verraihen die Tendenz; das eine
heißt: „Henry IV.“ und vas andere: „„Je Cavalier.“ .
Gegen 3000 Arbeiter verſammelten ſich geſtern um das See-
miniſterialgebäude, in der Hoffaung, Beſchäftigung in der neuen Ko-
lonie der Marqueſasinſeln zu erhalten. Die ihnen auf ihr Anliegen
ertheilte Antwort ging, dem Vernehmen nach dahin — es ſei noch
nichts über die Koloniſirungsart entſchieden.

Strefiburg, 12. Febr. Am 8. Febt. gegen 5 Uhr Abends führie
Georg Zeil aus Illtuch zwi Einwohner von Sſtwald, welche von der
Arbeit zurückkehrten, in einem Nachen nach dem linken Ufer des Ill-
fluſſes, els ſein Nachen durch den Stroͤm mit fortgeriſſen wurde und
an einer Schleuße zerſchellte. Die beiden Paſſagiere konnten ſich mit
Schwimnmen retten, allein der Schiffer wäre ohne die Aufopferung der
Tochter ciaes Fiſchers aus der Gemeinde, Anna Maria Fels, ohuͤfehl-
bar umgekommen. Dieſes bloß 17 Jahr alte Mädchen hatte den Muth,
mit einem Nachen an den nämlichen Ort hinzuſteuern, wo derjenige
des Zeil zerſchmettert worden war, und es gelang ihe, dieſen Letzteren
aug den Fluthen zu ziehen, in dem Augenblick, wo er in einem Ab-
grund von einigen Metern Tiefe zu verſchwinden im Begriff war.

London, 9. Febr. Geſtern brachte Lord Stanhope im Ober-
haus die bebräugte Lage des Laͤndes (der Fabrikbezirke) zur Sprache;
er will, daß eine Cominiſſin niedergeſetzt werde, den Sıand der Dinge
in Unterſuchung zu ziehen. Im Unterhaus mterpellirten Napier und
Bowring den Premierminiſter über Syrien und die Türkei; Sir Ro-
bert Peelſermahnte ſie, ihke Lieblingstheorie von der Nicht⸗Inter-
vention (Jeder kehre vor ſtiuer Thlire! praktiſcher in Anwendung zu
beingen.

* Die Koſten einer Reiſe nach Oſtindien auf der neberlandroute
ſtellen ſich gegenwärtig wie folgt: Von London nach Paris 4& Pfd.z
von Paris nach Marfeille 10 Pfd. von Marſeille nach Alexandrien
28 Pfd.; von Alexandrien nach Suez 12 Pfde von Suez mit dem
Dampfſchiff nach Bombaͤh SO Pfd.z im Ganzen! 134 Pfd Sterl.

Marfeille, 6. Febt. Berichte aug Algier melden, daß mehrere
Truppeneorps der franzöſiſchen Oceupationsarmee auf's neue in's Feld
gerückt ſind, um den in den Diſteiet von Cherchell eingedrungenen Emir
Abd el Kader zu vertreiben. } —

Madrid, 4, Febr. Die Gazeta puͤblieirt eine Depeſche des
Geacrals Seovane, Generalcapitaͤns von Catalbnien, über den SianD
der Dinge zu Barcelona. Es wird darin geklagt über die voN veR
Journalen und den Clubs ausgehende Aufregung; die Patrouillen
wurden ſhon bfiers von den Bürßern inſultirt; Seovane fügt bet, er
werde von der auberordentlichen Gewalt, wozu ihn der Belagerungs-
ſtand berechtige Gebrauch machen, dem Unweſen ein Ende zu bereiten.
Die Gazetà mact bekaͤnnt, der Regent habe den — —
ermaͤchtigi, ſeine Befugniſſe alg Generalgouperneur von —ä *
idrem ‚ganzen- uufaus in Ausäbung zu bringen, um die Verſuche der
Aufrührer zu vereiteln. ;




 
Annotationen