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Mannheimer Morgenblatt — 1843

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April (No. 77 - 101)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44564#0345

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feine Hunanität,bei allen Bürgerklaſſen gerne geſehen war. Wenn diefe Regenes
ration, die Dabei gewiß beabfichtigte Lerbeſſernng unſexex allgemeinen Zuſtände und
MNoftellung ſo vieler laut beflagter Mißbräuche herbeiführt, 10 fönnen wir dieſes
nur mit Dank erfennen und allgemein wird daͤrauf die Hoffnung gebaut, daß unſere



werden.

gemacht hatte, — mit eineni Defizit von ca. 5000 . in unſerer Gemeindskaſſe abging:
— oftmalg wurde über dieſen Fall die Frage aufgeworfen, ob derſelbe zur Stadttech-
; mnet zuläffig geweſen und od nicht die Sbervormundſchaftsbehörde einer derartigen


Doch ‚er war ieider ein rotegirier unſexes frühern Nachthaͤbers, der ihn und ſeine
⏑ felbſt benußte, wie ſich ſolches denn auch bei einem frühern Caſſaſturz
dargethan.
richt unferes Zaushalts, den die Bürger ohngeachtet der vielen Anforderungen an
das Suͤrgermeiſteramt feit Entſtehen der Gemeindeordnung pis heute nicht erlangen


ten bei der Staats- und Ortoͤbehörde wegen den berechneten ungebührlichen auf


ohne Erledigung geblieben, deren hälftigen Rückerſatz von den Betheiligten mit Recht
ermartet wird. Mit Bedauern ſieht man auch, daß die ſchon längſt beſchloſſene
Erneuerungswahl des engern Ausſchuſſes erſt antı 19. d. M. ſtatt finden wird; es
bleibt in der That eine eigene Wahrnehmung , daß die ieweilig gebotene Verſammlung
des großen Bürgtrausſchuſſes von dem Bürgermeiſter Fingade immer verzögert
und zurüdgehalten wird. Sollte man nicht etwa glauben, daß man ſich der Dinge
fürchiet, die hier zur Sprache gebracht werden können?

gen. —. Als eine intereſſante Gabe erſcheint in un
Zufendung von 150 fl. für unſere Armen als theilweiſer Ertrag des Dinglinger-


getündigt. Hat doch dieſer fatale Thurm auch ſeine Früchte getragen!
Frankfurt, 19. April. In der heute fortgeſetzten Ziehung fech:


Looſe fl 1000: No, 12,839, 13,415, 16,108, 25,535 und 25 890.
— Darmftadt, 8. April. Das großh. Miniſterium der auswaͤrtigen
Angelegenheiten macht unterm 7. Abril einen, zwiſchen dem Großher-
zogthum Heffen und der freien Stadt Frankfurt über die Ankage ei-
ner Cifenbahn von Offenbach nach Frankfurt am 12, Dezem-
. Ber v S: zu Caffel abgefchloffenen und feitdem beiderſeits ratifteirten,
Staatsvertrag zur Wiffenſchaft und Nachachtung bekannt.
Mainz, April Bei den jetzt ſo hoch gefteigerten Preiſe fuͤr
die dringendſten, unentbehrlichſten Lebensbeduͤrfniſſe, des Brodes und
Fieiſches einem Uebelſtande uͤber den von allen Seiten her geklagt
wird, duͤrfte es nicht unintereffant ſein, eine Notiz uͤber den Preis
derſeiben Lebensbeduͤrfniſſe in den vereinigten Staaten von Nordame-
rita zu geben. Wir verdanten dieſe Noti der Mittheilung eines Pri-
datbriefes aus Belle Ville bei St. Louis vom 21. Februar dieſes Jahres.
Jenem Schreiben zufolge hatten Fruͤchte und Fleiſch dort folgende
Preiſe: das Malter Waizen 3 fl., Hafer 1 fl., das Pfund Schweine-
fleifdy 3 fr. und das Pfund Rindfleiſch 4 fr., das Pfund Rindsfett
77% F, und das Pfund Schweineſchmatz 6 kre — Man ſteht daraus,
daß jene Preiſe im Vergleiche mit den unfrigen um das Dreis, Bietz,
ja Sechsfache niedriger ftehen. / :
Berlin, 6. April. Aus guter Quelle kann ich Ihnen die erfreu-
liche Naͤchricht mittheilen, daß der Anſchtuß Hannovers an den
deutfhlen Zollverein nunmehr als offictell zu betrachten iſt, und
daß die diesfaͤllige Convention am 1. Jan 1844 in Kraft treten wird.
Aargau. Ueber die Aufhebung der thieraͤrztlichen Unterfuchung








der Schweizer Bote den Aufſchluß, dieſelbe ſtehe als eine rein geſund-
heitspolizeiliche Maßregel außer aller Beziehung mit den Hahndelshemz.,
niſſen und bemerkt äͤber letztere insbeſondere, daß die Ruͤckkehr aͤcht
freundnachbarlicher Verhaͤltniſſe nur auf die Grundlage neuer Vertrags-
unterhandlungen gedenkbar ſey. ig
Mari8, 8. April. Der Koͤnig hat den SGenerallieutenant Banz!
drand, Paͤir von Frankreich, zum Gouverneur Sr. : Föngl. Hoheit des
Kronprinzen, Grafen von Paris, ernanyt. Hr. Reguier, Proͤfeſſor
der Rhetörik am Colleg Charlemagne, iſt zum Lehrer des jungen Prine, -
zen ernannt worden. Der Graf von Paris wird am 24. Auguſt fünf!.
Jahre alt. * * *
— Die Nachrichten aus Pointe-a Pitre auf Guadeloupe gehen
bis 6. Maͤrz; ſie lauten noch immer troſtlos; die Fluͤſſe waͤlzen Schlamm
ſtatt des Waſſers, der Boden iſt an mehreren Stellen geſpalten, die
Bergſpitzen ſind herabgeſtuͤrzt; es iſt eine nicht zu beſchreibende Ver-
wuͤſtüng; es iſt Sodoma, Babylon, Palmyra; nirgends ein Zufluchts-
ort {n Dder eigentlichen Stadt; nur die Neuſtadt mit den bretternen
Haͤuſern iſt ſtehen geblieben. Dieſen Morgen“ — ſo heißt es in ei-
nem Schreiben vom 21. Februar — „Diefen Moͤrgen habe ich einem
Toͤdtelamte beigewohnt; ein groͤßartiger aber trauriger Anblick! Die
Schwarzen und Weißen durcheinander niederkniend vor dem Gotte-
deffen Arm ſie ſo unerbittlich getroffen! Wir hatten den praͤchtigſten
Himmel, die Sabliers liehen uns ihr gruͤnes Obdach; hier unſere ein-
Feſtuͤrzten Hdufer, dort der Hafen mit den Schiffen, unſere Hoffnung!
Ich gedachte meiner armen Freunde, ihrer nicht zu erdenkenden Leiden
und Ddiefer Maſſe von halbperbraunten Leichen, dieſer Gabarren voll
zerquetſchter Menfchentrummer; wer reißt mir dieſe entſetzlichen Bilder
aus der Phantaſie?“ Am 27. Februar betrug die Zahl der ausgegra-
Benen Leichen beinahe 6000; zu allem Ungtuͤcke iſt unter der Übrig ge-
bliebenen Bevoͤlkeruug das geibe Fieber ausgebrochen— und der Komet,
der ſeinen ungeheuren Schweif ausſtreckt, wie zur Drohung/ verbreitet
Schrecken in der Kolonie; iſt den Leuten der Aberglaube nicht zu verzeihen?
London, 6. April. Die Ueberſtcht der oͤffentlichen Cinnahme er-
gibt fuͤr das Quartal 1843 die Summe von 10,469,477. Bfd. St. und-
für das am 5. Aprit abgelaufene Jahr einen Betrag von 46,078,810
Pfd. St., was fuͤr das Quartal eine Zunahme wacht von 766
Pfd. St. und für das Jahr eine Mehreinnahme von 714,933 Pf. St.
— Man ift mit diefeni Ergebniß nichts weniger als zufrieden; das
Plus der Jaͤhreszinnahme wurde allgemein hoͤher angeſchlagen; doch


Radrid 3 April. Die Cortes ſind heute erdffnet wor-
den. Die Koͤnigin haͤtte ihten Sitz dem Regenten gegenuͤber. Espar-
tero hielt die Eroͤffngsrede; er gab eine Dartegung von dem Zuſtand des
Landes, bemerkte, es ſei ein organiſches Geſetz noͤthig⸗ das an die
Kammern gebracht werden ſolle, und ging dann uber auf die Lage
der Finanzen; er verſicherte, In der Eomptabilitaͤt ſeyen weſentliche
Reformen angeordnet worden; das Budget werde beweifen , daß er
die Abficht habe, den Staatscredit zu heben; Armee und Marine ſeien
Gegenſtaͤnde ſeiner Sorge. Die Rede iſt nach dem Muſter der fruͤhe-
ren zugeſchniten; man erfährt daraus nichts Neues *2

Brüffel, 7 April. Der Vonitent enthält heute zwei Fönigliche
Mrrets , oͤurch deren erſtes die Entlaſſung des Generals de Liem von
feinet. Stelle als Kriegsminiſter angenommen _ unD derſelbe wieder den
Fuͤnktionen eines General: Juſpektors der Artalerie zuruͤckgegebe 8*
Das zweite uͤbergibt das Kriegsdepartement intermiſtiſch dem Miniſter
der Staatsbauten.

Sonftantinopel, 22. März. Es wird hier beftinmt verfichert, Daf



alle wohllöbl. Poſtamter an.


Den jetzt



 
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