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Mannheimer Morgenblatt — 1843

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Juni (No. 127 - 151)
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No. 130 —


















22



E M

— —

f










ein Blatt.



Zagsbericht.

Manuheim. Nach einek Genehmigung des k. baieriſchen Landkom-
mifiariats hat das Buͤrgermeiſteramt zu Fraukenthal in einer der letzten
Nummern des dortigen Lokalblattes folgende Bekanntmachung erlaſſen:
Ddaß, ſtreng genommen! jeder, auch der geringſte Gewichtmangel am
Brode zur Strafe Anlaß geben koͤnne; daß es aber ſchwierig fet, ein
zum Voͤraus fuͤr den ausgebackenen Laib Broͤd beſtimmkes Gewicht ſchon
im Taige genau einzuͤhallen, fomit der gewiſſenhafteſte Baͤcker nur all-
zuleicht in Strafe verfallen koͤnne und es dabei der Willkuͤr der Poli-
zeibehörde anheim geſtellt bleiben, welcher Grad von Mindergewicht alg


Willkuͤr leicht zu verſchiedenartiger und ſcheinbar vexatoriſcher Behand-
{ung Anlaß geben koͤnne und daͤß nunmehr beſtimmt ſei, daͤß die Baͤk—
ker don nun an das Brod ihren Kaͤufern vorzuwiegen und das Feh-
lende am Laib von der gleichen Qualitaͤt beizulegen haͤtten, und deru-
nach das polizeiliche Brodwiegen in ihren Laͤden und Häufern aufzuhoͤ—
ren habe und die polizeilichen Viſitationen ſich nur noͤch auf Unterſu-
Hung der Ouglitaͤt des Brodes erſtrecken ſollen. Diefe Einrichtuͤng
hat in neuerer Zeit uͤberhaupt ſchon in vielen Gegenden Aufnahme gefuͤnden.

Berlin, 28. VMai. In verſchiedenen gebildeten Kreiſen unterhält
man ſich jetzt lebhaft, wie es ſcheint, nicht ohne triftigen Grund, daß


eineetettete naterſuchung gegen viele Studenten, welche fich zu
widergeſetzlichen Berbitdungen habe verleiten laſſen, hoͤherem Befehl
gemüß niedergeſchlagen ſei! Die einzige Strafe, welche Ddiefen


ſoll nır in mehrtaͤgigem Caͤrcer beſtehen.

Zürich, 23. Ma
aus Italien begriffen. Nach ganz auͤthentiſchen Naͤchrichten iſt ihin
uun Vuͤrtemberg zur Ruͤckkehr feroͤffnet. Der Koͤnig von Wuͤrtemberg
ſoll dieſen Beſchlutz aus eigenem Antrieb gefaßt haden.

Wien, 24. Mai. Da aus den Zeitungen bekannt iſt, daß das
Unternehmen. beſteht, deutſche Auswanderer naͤch Teras zu ſchicken, ſo
haben! wir die Gelegenheit, ganz verlaͤßliche Nachrichten über die Be-
ſchaffenheit dieſes Laͤndes einzuziehen, benuͤtzt und in Erfahrung gebracht,
daß unter allen Laͤnderbezirken Amerikas welche fuͤr Niederlaſſuͤngen
deutſcher Anſtedler gewaͤhlt werden koͤnnen, Texas der unrathſamſte iſt.
Das Klima iſt poſitiv ſchlecht, naͤmlich außerordentlich heiß und feucht,
daher fortwaͤhrend Fieber uͤnd Ruͤhren der heftigſten Art herrſchen.
Man kann zum Voraus fagen, daͤß von freniden Anſtedlern ein gro-
ßer Theil von dieſen ſeuchenartigen Uebeln ergriffen und hinweggerafft
werden wird. Außer dieſen ſchlechten klimatifchen Verhaͤltniſſen waltet
aber eben jetzt noch ein anderes, einen Koloniſationsverſuch um ſo
gewiſſer vereitelndes Hinderniß. Bei den zwiſchen Texas und Mexiko
ausgebrochenen politiſchen Wirren naͤmlich iſt alle perſoͤnliche Sicher-
heit aufgehoben. Der Aukoͤmmling ſchwebt in Gefahr, wenn nicht das
Leben zu verlieren, ſo doch zu Kriegsdienſten verwendet zu werden.
Entgeht er zufaͤllig jenem Schickſal fo mag er ſich darauf gefaßt maͤ—
chen‘, daß ihn diefes Loos trifft! 5 .

London 29. Mai. Mit dem Dampfſchiff Hibernia ſind Nach-
richten aus Nenyork vom 15.7 Mai eingelaufen! Die Hibernia machte
die Ueberfahrt von Halifax nach Liverßool in neun Tagen, was in
dieſer Jahreszeit ohne Beiſpiel iſt.

Lord Paulet Commandaut des Schiffes Carysfort, hat am
8, Maärz Befiß von den Sandwich-Inſeln genommen. Die brittiſche
Flagge wurde uͤnter Kanonenſalven aufgepflanzt. Die Inſeln werden
bedingungsweife an die Koͤnigin von England abgetreten, weit die Ein-
geborenen auf die Foderungen des brittifchen Befehlshabers nicht einge-
hen wollten.! 2 ( } ;




— Die Berichte aus Irland lauten dahin, daß die Agitaͤtion zu-


Paris, 31. Mai. Man bemerkt ſtarke Bewegung unter den hier
anweſenden Chriſtinos; es heißt, General NMarvaez,.einer der Ver-



— Der Bericht des Herzogs von Aumale uͤber die Wegnahme der


— Man hat uͤber Neuyork Nachrichten aus Port⸗au-Prinee (Hayti)


Madrid, 24. Mai. Die Gaceta veroͤffentlicht heute eine Recht-


Sept. 1840 bis zum Datum dieſes Decretes verurtheilten Indibiduen.


Miguel zum Generalcgpitaͤn von Barcelona. Ein auf Antrag des


ſetz uͤber die Budgets oder anderes ſpecielles Geſetz in der naͤchſten
Seſſion von den Cortes votirt ſein und zu der Erhebung dieſer Steu-
ern autoriſirt haben wird. Art. 2. Die Steuerquoten aber, welche
die Gemeinden vder Privaten freiwillig entrichten, follen von Dden
Steuern, welche die Cortes votiren werden, in Abzug gebracht werden.“
Nach dem „Heraldo“ folles die Abſicht Mendizabals fein, die Summe,
welche in Foͤlge der Verpachtung der Queckſilberminen von Atmaͤden
dem Schatze zuftießen werden, zu verwenden. Hr. Calatraba haͤtte
dieſelben zur Zahlung der Intereſſen der 3pCt, Rente beflinmt. Hr.


Bareelona, 23. Mai. Ein Courier des Miniſteriums Becerra-
hat dem Generalcapitaͤn Cortinez den Befehl uͤberbracht, den Einwoͤh—
nern Barcelonas den Betrag der außerordentlichen Kriegsevntribution,


General Cortinez

Vor der Poſt, auf der Rambla, war eine große Menge
verſammelt, welche auf neuere Nachrichten aus Madrid und Saragoͤffa
Der erſte Aleade richtete, als er nach Ankunft der Poſt voͤn
den Depeſchen Einſicht genoͤmmen, folgende Worte an die Menge:


Patrioten in dieſem Augenblick in Catalonien ſind und 40,000 M für
die Vertheidigung der Rechte des Landes orgaͤniſiren! Niemand indeß
ſoll ſich in Barcelona rühren, um unſere guten Beziehungen zu den
Truppen zu erhalten! Die welche die Waffen ergreifen wollen, koͤn—
nen die Stadt verlaſſen. Keine Bewegung iſt im Innern voͤn Barcelona
gelungen, mit Ausnahme der Bewegung, welche ich im Jahte 1840
leitete. Die, welche mich beſchuldigen, daß ich ein Eſparteriſt fei, ver-
laͤumden mich; ich werde beweiſen, daß ich es nicht mehr bin.“ Nach


Der erſte Alcade hat bemerkt, daß Hr. Prim dem-

Roin, 18. Mai. Wie man vernimmt, ſind die Differenzen der portu-



 
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