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Mannheimer Morgenblatt — 1843

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November (No. 256 - 282)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44564#1045

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— 1843,



— —

zoi










Tagsbericht.


Heutigen No. 26 entbält: .

. Nachſteheude höchſtlandesherrliche Berordnung:

Leopold, von Gottes Gnaͤden,
Großberzog von Baden, Herzog von Zäbringen.

Wir baben beſchioffen, Unſere getreuen Stände auf den 21, des E M, um uns
zu derſammeln. 2 —

Wir laden daher fämmtliche Mitglieder der beiden Kammern ein fich an ge-
dachtem Zage dadier einzufinden, die Zewählten Abgeordueten der erſten Kantmet
vnd die Abgeordneten der zweiten Kaminer, welche in Staatsdienſte ſtehen, naͤch-
deni ſie vorerſt den erforderlichen Urlaub bei der ihnen vorgeſetzten Stelle nachge-
ſucht und von Uns erhalten haben werden.


Fror. v. Rü dt. Leopold.
* Auf höchſten Befehl Seiner Königlichen Hoheit
des Großberzogs: ; \
Büchler.


gänzungs⸗Mannſchaft. *
„ JIl Mebhrere Stiftungen zu wohlthätigen Zwecken.
‚, AV, Kachſtehende Stellen, die zut Bewerbung bekahnt gemacht werden:
1) die evang. Stadtpfarrei Mullheim! —
2) die kath. Pfarrei Wieſentval, Amts Philippsburg. ;
Mannheim. Die Wuͤrzburger Zeitung enthält. Folgendes: Die
badiſche Regierung ſteht in kebhaftem Berathungsverfehr mit einigen
Cantonen uͤber den zu waͤhlenden Ausgangspunkt ihrer Eiſenbahn. Wie
es beißt, beabſichtigt diefelbe, Baſel ganz zu umgehen und den Bau


Seite des Großherzogthums gebracht werden, ſind in der That erſtau-
nenswerth, und es iſt jedenfalls zu wuͤnſchen, daß dieſelben jenen Er-
folg haben moͤchten, der dem großartigen Unternehmen mit ſo vielem
Recht gebuͤhrt. Freilich kommt ſehr viel auf Wuͤrtemberg an, das ſeine
projectirten Bahnen doch endlich einmal in Ausfuͤhrung bringen muß.
Die Aufmerkſamkeit der Cantone Graubuͤnden und St. Gallen iſt ſchon
laͤngſt auf Wuͤrtemberg gerichtet, da es in deren Intereffe laͤge, wenn
die Friedrichshafen⸗llmer Bahn ſchleunig hergeſtellt wuͤrde.
: Heidelberg, I: Nov. Die Unterſuchung uͤber den Unfug, wel-
cher an dem Haͤuſe des Pfarrers Sabel dahier veruͤbt worden, iſt be-
endigt und die Acten liegen bereits der hoͤheren Behoͤrde vor. Eine
andere Unterſuchung wird aber nunmehr hier beginnen. Es wurde naͤm⸗
lich in oͤffentlichen Blaͤttern die Amtsfuͤhrung der evangeliſchen Geiſt-


und dieſe haben ſich au den evangeliſchen Oberkirchenrath in Karlsruhe
gewendet/ und um eine unparteiiſche Commiſſion gebeten. Auch der
evangeliſche Kirchengemeinderath von hier hat, dem Vernehmen nach,
eine ausfuͤhrliche Darſtellung der religioͤs⸗kirchlichen Verhaͤltniſſe der
oberſten Kirchenbehoͤrde unſeres Landes vorgelegt.

Carlsruhe, 4. Rov. Wie man vernimmk, wird anf hoͤchſten Be-
fehl Sr. koͤnigl. Hoheit des Großherzogs die Bewaffnung der Schuͤtzen


aus Zuͤrich eingefuͤhrt werden. Die niedergeſetzte vereinigte großherz.
bad und großherz. hefl. Commiſſion ſtellte diefen Sommer gruͤndliche
Pruͤfungen uͤber dieſe Waffe an , welche ſich in jeder Hinſicht als ausge-
zeichnet brauchbar erwieſen haben ſoll. Ueber die voͤrzuͤglichen Eigen-
ſchafien dieſer Buͤchſe werden wir ſpaͤter ausfuͤhrlicher berichten.
Frankenthal, 2. Nop. Da Weinverfaͤlſchungen leider auch
in uuferm Lande, eben ſo wie anderwaͤrts, vorkommen ſo mag auch
Ddie oͤffentliche Meldung geeignet ſein, daß die Gerichte neuerdings die-
ſem verwerflichen Treiben entſchieden entgegenwirken! So wurden am
Det. zwei Weinhaͤndler, aus Bergzabern und Klingenmuͤnſter, deren
Sache an das hieſige Zuchtpolizeigericht verwieſen worden war, von die-
ſem der eine zu 4-, der andere zu ömonatlicher Gefaͤngnißſtrafe, ſodann
jeder zu 500 Fres. Geldbuße und in die Koſten verurtheilt, endlich auch
das Ausſchuͤtten des fabricirten Weines verordnet. —









Nainz, 4, Vov. So eben (Abends 8 Uhr) tommit mir von Gerns-
heim die zuverläffige Nachricht zu, daß das kuͤrzlich verunglücte Fölntz
ſche Dampfſchiff, der Leopold, nicht nur gehoben, ſondern auch


ſchine die Reiſe an die Ruhr antritt. *
Gernsheim, 5. Nov. Die mit dem Dampfboot „Leopold“ un-
tkergegangene Kutſche iſt geſiern Nachmittag von zwei hieſigen armen


! } Dem Eigenthuͤmer, der
gegenwärtig zu Mannheim im Pfaͤlzer Hof logirt wurde ſogleich dieſe
Nachricht mitgetheitt.

Aus Preußen, 31. Okt. Die vielgegliederte Kette im preußi-


man will naͤmlich, wie verlautet, das Inſtitut der -Kreis juſtiz-
raͤthe das kein Zierrath der Juſtizverfaſſung iſt, am allerwenigſten
eine weſentliche Stuͤtze derſelben, aufheben. *

Berlin, 31. Oktbr.

Die polizeilichen Angaben in Beziehung der


ſtadt vorgekommen find, liefern die Materialien zu einem duͤſtern Bilde.
Es kamen zwei Meuchelmorde, ein Todtſchlag und 9 Selbſtmorde
vor. Zwoͤlf Leichen wurden aufgefunden, ohne daß ſich die Art und
Weiſe des Ablebens fuͤr den Augenblick ſicher herausſtellte. Im Durch-
ſchnitt betrug in den letzten Decennien die Zahl der Selbſtmorde in
Berlin nur jaͤbrlich ſechsundfuͤnfzig, nach den Ergebuiffen des vori-
gen Monats aber/ wuͤrde ſie das Doppelte betragen; ein Verhaͤlt-
niß, welches einen traurigen Schluß in Beziehung auf das Sinken
der Moralttät faſſen laͤßt. — Der Ftoͤtiſt Brieialdi aus Rom und der

Violiniſt Riefftahl aus Frankfurt a. M. erfreuen unſer Bublikum jetzt
durch ihre kuͤnſtleriſchen Leiſtungen. 2— —
Wien, 30 Oct. Seit einigen Tagen iſt davon die Rede, daß un-

ſer beruͤhmter Tanzmuſik⸗Heros Strauß einen Ruf nach Petersburg erhal-


St. Gallen. Die Corporation der Kaufleute in St. Gallen hat
das Direktorium ermaͤchtigt, befoͤrderliche Einleitung zu Erzielung eines
direkten Handelsverkehrs mit China zu treffen, und demfeiben behufs
Beſtreitung daheriger Unkoſten einen vorlaͤufigen Credit eroͤffnet.

Poſen, 30. Oct. Ituſere Nachrichten aus Warſchau und Rußland
ſtimmen alle darin überein, daß Kaiſer Nicolaus und ſeine Umgebung
die hoͤchſte Indignation uͤber die Vorfaͤlle in Athen haben laut werden
laſſen. Der Kaiſer duͤrfte es dahier bei der Abſetzung ſeines nicht vor-


stitutio in integrum verlangen, indem Rußland wohl aus allen Kraͤf⸗


fand’s Polypenarmen umſpannt werde — worauf die ganze griechiſche
en Hier ſteht man die
ganze Umwaͤlzung fuͤr das Werk einer Partei an, denn die Maſſe des


federn derſelben von vorn herein durchſchaut hätte. 2
Paris, 2. Nov. Nach einem nnter den gegenwaͤrtigen Umſtaͤn⸗
den bemerkenswerthen Geruͤchte heißt es, ſeit einiger Zeit werde im
Vatiean auf ausdruͤcklichen Befehl des Papſtes taͤglich eine Meſſe ge-
leſen, um fuͤr Daniel O'Conuell den befondern Schutz des Himmels
zu erflehen. 2* *
Antwerpen, 1. Nov. Heute gehen die erſten Waarenconvois
Mehr als 200

Unternehmung hergegeben haben wuͤrde, wenn ſie die geheimen Trieb-

Adres, aus 800 Kiſten Zucker beſtehend, macht einen Theil der Senz
dungen aus. Ungeachtet der Feier des Allerheiligenfeſtes haben alle





 
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