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Mannheimer Morgenblatt — 1843

DOI Kapitel:
Juli (No. 152 - 177)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44564#0701

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No. 175,














Tagsbericht.
Heiligenberg, 18. Juli.
ger Gewitterregen die Gewaͤſſer der Aha ſo ſehr an, daͤß ſolche in kur-
zer Zeit aus ihren Ufern traten und im Orte Deggenhaufen: 5 Bruͤ—
dfenftege und zwei Muͤhlwehre mit fortriffen. . Auf der Gemarkung von
Unterſiggingen wurden einige Saatfelder mit Steinen, Holz und Schlamm
bedeckt und alles darauf befindliche zu Grunde gerichtet. 2
Aus der badiſchen Bergſtraße, 22. Iuli. In Heſſen greift
man mit Energie die Eiſenbahnarbeiten an. Die Linie iſt von Daͤrm-
ſtadt bis an unfere Graͤnze durchhauen und genau abgeſteckt.
Zwingenberg, Bensheim, Heppenheim und dem Walde dei Weinheim
bekoͤmmt ſie einen ſtumpfen Winkel, weil die Abhaͤnge des Sdenwaͤldes
weſtlich vortreten und Darmſtadt und Weinheim oͤftlicher liegen. Sie
ſoll unterhalb Ladenburg die Naͤhe des Neckaͤrs erreichen, ihn aber ober-
halb uͤberſchreiten, was wohl wegen des Eisganges fuͤr Neckarhauſen
noͤthwendig iſt. Hebpenheim und Weinheim koͤnimen ihrer Lage wegen
etwas entfernter als die uͤbrigen Orte, ungefaͤhr 8 Minuten, von der


die 20 39 Fuͤß Hoͤhe betragen koͤnnen.
Frauffurt, 26 Juli. In der heute ſtattgefundenen Ziehung 3.
Klaſſe der 104. hieſtgen Stadtlotterie haben folgeude Nummern Haupt-


— 1500 . —

M ünchen, 19. Juli. Die Schrift des Doctors 3. Döllinger:
„Der Proteſtantismus in Bayern uud. die Kniebeugung, ein Send-
ſchreiben an Hrn.. Prof. Harleß,” iſt ganz geeiguet, daͤs letzte Wort
in dieſer Sache zu behalten. Iſt einnal der wiffenfchaftlich gebildete
Nann aus der Bahn der Bildung gewichen, ſo daͤrf er ſich nicht wun-
dern, wenn er ohne Wirkung bleibt. Nach dem ſchoͤnen und wirkungs-
vollen Beiſpiele gegenſeitiger Achtung, welches die confeſſionell geſchie-


Paris, 24. Juli. Die Regierung hat auch heute keine telegrahi-
Iſchen Depeſchen veroͤffentlicht. Die gewoͤhnliche Poſt aus Madrid vom


mehreren Tagen bekannt waren. Narvaez, der am 15. vor der Haupt-
ſtadt erſchien und ſte aufforderte, iſt am 18. mit Zuruͤcklaſſung eines


Sevane und Zurbano entgegen, die am 13. von Saragoſſa auszogen
und am 18, nahe bei Alcala angekommen waren. Es wird nun ver-
ſichert, Espartero habe den beiden Generalen Sebane und Zurbano die
Weiſung ertheilt, die Koͤnigin in Madrid abzuholen und zu ihm nach



lichen Ordonnanz geſchloſſen worden, bei den Pairs durch den Confeil-
braͤſidenten Marſchall Soult, bei den Deputirten durch den Minifter
des Innern, Hrn. Duchateli

— Ein paxiſer Correſpondent der „Allg. Ztg.“ berichtet, daß man
ſich in Paris uͤber das ploͤtzliche Erſcheinen des Generals Romartnd in
Portugal gewundert habe Romatinv bezieht, wie weiter gemeldet wird,
ſeit dem verungluͤckten Savoyer Zug eine monatliche Unterftüßung von
300 Franken von der Pariſer Polizeipraͤfektur und koͤnnte alfo ruͤhig in
Paris ſitzen bleiben. Man behauptet nun von gewiffen Seiten, er el
in Portugal/ um für die ſpaniſchen Ereigniffe an der Graͤnze des wich-
tigen Eſtramadura disponibel zu ſein, und habe vor feiner Abreife meh-
rere Uaterredungen mit vertrauten Anhaͤngern der Koͤnigin Chriftine
gehabt. Unter den Voͤlen iſt jetzt Romarino's Namen ohne allen Klang.

London, 2l. Juli. Die Verlegenheiten, die ſich gegen das Toz
rykabinet erheben, werden mit jedem Tage groͤßer, und je meyr ſie
anwachſen, um ſo mehr verringern ſich die Mittel, denſelben zu begeg-
nen. Es iſt hier uͤbrigens nur von inneren Verlegenheiten die Nede,
denn was auswaͤrts vorgeht, ſcheint die Miniſter, wenigſtens den staate-
ſecretaͤr des Auswaͤrtigen, Lord Aberdeen, nicht ſehr zu fümmern. Man
hat im eigenen Hauſe genug zu thun, und nimmt es daͤher mit dem,
was im Hauſe des naͤhern oder entferntern Nachbars vorgeht, nicht
ſo genau. Unter den innern Verlegenheiten ſteht Irland odben an, jeßt
beſonders deßhalb, weil die Miniſter, vielleicht wider ihren Willen,
gerade dadurch, daß ſie die zu bevorzugte Stellung der proteſtaͤutiſchen
Kirche in Ireland mißbilligten und einen Tadel über das Verfahren
der iriſchen Geundherren gegen ihre Paͤchter aus/prachen, die CSyu.Dathie


— Im Oberhaus wurde die duͤrch eine neuliche Entfcheidung der
Richter nothwendig gewordene Bill zur Legaltfirung der duͤrch press
byterianiſche und andere diſſentirende Geiſtliche in Irland eingefegneten
gemiſchten Ehen zum zweiten und dritten Mal verlefen. Das Unz
terhaus hat die iriſche Waffenbill bis zur 54ſten Clauſel gefoͤrdert.
Man merkt, daß die Partamentsſeſſton ihrem Ende nahe ift.

Algier, 15. Juli. In einem der letzten Gefechte zwifhen uufern
Truppen und den regelmaͤßigen Truppen Abd-el:Kader’s erkannte man
unter den letztern viele Europaͤer. Der Emir ſoll einem Gemeinen
taͤglich Fr. Sold geben. — General Bugeaud begibt ſich! dem Ver-
nehmen nach, auf einige Zeit nach Frankreich. *

Oran, 8. Juli. Wir haben ſo eben vernommen, daß General
Bedeau nach einem 14ſtuͤndigen Zuge an der Sahara am 1. d. die
Deira (Truppen, Bagage) Abd-el⸗-Kader's erreicht und dem Feinde 30
Gefangene, 800 weiſt reich beladene Kameele, 900 Ochſen 15,000
Laͤmmer, eine große Anzahl Pferde, Maulthiere und Eſel abgenom:
men hat.



Carlsruhe. Die Bewerber um nachbenannte erledigte Schuldienfie

Baylen zu bringen, von wo er ſie nach Cadix fuͤhren wollte. Dieſer
— Blan iſt in doppelter Weiſe vereitelt woͤrden, einmal durch den ſchnel-
— In Marſch des Generals Narvaez, der fruͤher vor Madrid ſtand als

haben ſich bei ihrer vorgeſetzten Bezirksſchulviſitatur innerhalb 6 Woͤchen
zu melden:
Durch die Befoͤrderung des Schullehrers Schmeiſer auf die Schul-

die Armee aus Aragonien hin gelangen konnte, anderntheils durch die
neuften Vorgaͤnge in Andaluſien, — Dden Abfall der fuͤl den General
Van Halen beſtimmten Artillerie und das wabrſcheinlich zu Cadix ein-


curtv, das am 29. Juli zu Marſeilles eingelaufen iſt, erfaͤhrt man,
wie das Seearfenal zu Cadix (la Carraca) und Porto-⸗Santa-Mariq
ſih pronuncirt haben! Cadix ſchien dem Regenten noͤch treu zu fein,
es iſt aber durch eine ſpaniſche Schiffsdiviſion (die ſich pronuncitt hat h
gewiſſermaßen politiſch blokirt; dieſe Escadre beſteht aus zwei Dampf-
booten, (Soberano und Iſabella II.) einer Fregatte und mehreren Trin-
cadouren.

— Die Seſſton der Kammern iſt heute in Gemaͤßheit einer koͤnig-


ſtelle zu Staufenberg iſt der in die 2. Klaſfe gehoͤrige Schulſtelle zu
Rinklingen, Schulbezirks Bretten, mit dem Noͤrmalgehalt von 175 fl
nebſt freier Wohnung und dem Schulgeld &ä fl. von jedem Schulkind
in Erledigung gekommen. *

Durch das den 1. Juli d. J. erfolgte Ableben des Schullehrers


ſtelle mit dem Normalgehalt von 175 flı nebſt freier Wohnung und dem
geſetzlichen Antheil an dem auf 45 kr. beſtimmten Schulgeld von jedem
Die Bewerber um dieſelbe haben
ſich nach Maßgabe der Verordnung vom 7. Juli 1836 binnen ſechs
Wochen bei der Fuͤrſtlich Leiningenſchen Standes- und Eatronatsherr-
ſchaft zu melden.


 
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