Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mannheimer Morgenblatt — 1843

DOI Kapitel:
März (No. 51 - 76)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44564#0233

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext






; Tag8beridht.
** Mannheim, 8. März. Seine Königliche Hoheit, unſer
durchlauchtigſter Großherzog haben ſich gnaͤdigſt bewogen gefunden, dem
erſten Haupilebrer an der kaiholiſchen Volksſchule dabier, Hrn. Adam
iebler, die goldene Civilverdienſi Medaille zu verleihen und zwar in
gnädigfter Anerkennung ſeines vieliäbrigen erfolgreichen Wirkens und
ſeiner ſtets bewieſenen DBerufstreue, Dieſes ehrende Zeichen der
Werkennung wurde heute dem Hru. Lieblet durch Hrn. Geheimerath
Riegel in Gegenwart des katholifchen Schulvorſtandes und ſämmilichet
Lehrer feierlichſt überreicht und dadurch abermals bekundet, wie ſehr
unſer verebrier Landesfürſt die Verdienſte j den Standes zu lohnen ge-
neigt iſt, und das Gute anerkennt, wo es ſich Indet.
für das Gute vom Throve ſelbſt ausgehend kann nur ſegensreiche Früchte
tragen, es muß einwirken auf die Regierung ſelber, auf jeden Stand
im Vaterlande, und das Volt ſelbft, welches ſich überzeugen muß, daß
die Erziehung der Kinder, welche doch zum großen Theil dem Lehrer
anveriraut ift, dem Fürſten am Herzen jiegt und von feiner Regierung
nicht vernachläßigt werden darf. Die feierliche Handlung, weiche im
Vrüfungsſaale des kath. Schulhauſes Statt fand, eröffnete der um die
Schule ſehr verdienſtliche Hr, Pfarerverweſer Orbin mit einer der Feier
angemeffenen Rede, worin verfeibe, neden den Verdienften des Hran.
Liebler, die des Lehrerſtandes im Allgemeinen beſprach, und nachwies,
wie dieſex achtungs werthe Stand in neuerer BZeit mehr Anerkennung
findet, aber immer noch mehr ſich heben müſſe und ſchilderte in vollz
fler Wahrheit, auf welche Art die Lehrer ſelber ſolches zu erwirken, im
Stande ſind, durch Fleiß und Studium und Wandel; nicht aber durch
Klagen und oft unreife Beſchwerden. Nach ihm ſprach Hr. Geheime?
raih Riegel in berzlichen Worten dem Hrn. Kıebler ſeinen Glückwunſch
aue und übexreichte die Auszeichnung dem verdienkvolen Lehrer, wels
Ler in gemüiblichen Worten ſeinen Dank für ſo unverhoffte Gnade
Sr. Königl. Hobeit aueſprach.
anerkannten, daß hier das wahre Verdienſt belohnt wurde.
Carlsruhe, 6. März. Das großh. Staate- und Regierungsblatt vom Heu-
tigen, No. 5, enthaͤlt:
LEine höchftlandesherrliche Verordnung das Studium der Bergwerks und
Hüttenkunde und insbeſondere die Staatsprüfung in dieſem Fache betreffend,
‚. 31 Eine Bekanntmachung der großb. Finanzminiſteriums, die vierte Gewinn-
giehung für das Anlehen vom Jaͤhr 1840 von fünf Millionen Gulden betr.
Eine Bekanntmachung des größ). Miniſteriums des Innern, das Ergeb-
niß der im Jahr 1840 geſchehenen Schußpocken⸗Impfung betr.
IV. Nachſtepende Ordens⸗Verleihung: 3
„ , Seine Xönigliche Hoheit der Sroßherzog haben gnädigſt gerubht, dem
Eöniglich franzöſiſchen Präfecten des niederrheiniſchen Departements, Sergs, vdas
Commandeurkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen zu verleihen.
V. Nachſtehende Lidil-Dienſtnachrichten:
Seine Königliche Hoheit der Großherherzog haben Sich gnädigſt
bewogen gefunden!
ben nad) fahr als erſten Beamten ernannten Oberamtmann Böhme in glei-
ger Eigenſchaft zu dem erledigten Oberamt Pforzheim zu verfeßen, und dagẽgen
den Oberamtmann Baufeh in Müllheim zum Ymtsvorfland in Laht zu ernennen;
den Amtmann Fiefer in Walldürn die erfle Beamtenſtelle in Ettenheim,
* 4 erledigte zweite Beamtenftelle in Bühl dem Amtmann Löw in Lahr zu
übertragen; ;
die auf den Fofratb, rofeſſor Doclor Schweins gefallene Wahl zum Pro-
reetor dex Univerfität Heidelberg für das Studienjahr von Oſtern 1843 dis daͤhin
1844 gnäbigft zu genehmigen;
den außerordentlıchen Profeſſor Doctor Th. Biſchoff zu Heidelberg zum or-
dentlichen Profeſſor,
den vermaligen Centralcaſſier Dittweiler zum Oberrechnungsrath bei der
Oberrechnungskanimer } }
und den Cameralpracticanten Guſtav Winter von Carlsruhe zum Oberein-
nehmer in Hornberg zu ernennen;
dem Cameralpracticanten Ludwig Hummel von Philippsburg die Oberein-
nehmerei und Domainenverwaltung St, Blafien zu Übertragen, .
dem Buchhalter Forſtmeherꝰ bet der Hofrechnungs/ Controlkammer den Cha-
ractex als Oberrevifor zu ertheilen;
; bem. dermaligen Verwalter der kath. Central· Stiftungenverwaltung, Ferdinand
Mietinger dahier, Staatodienerrecht zu verleihen,









das Amtochirurgat Philippsburg dem praetiſchen Arzie, Wunds und Hebarzte
Ferdinand Kopp zu Leopoldshafen zu übertragen; ; *
den Kreiskaſſier, Hofkammerraͤtd Friedrich in Mannheim, auf ſein unterthä-
nigſtes Anſuchen, nach zurückgelegten 42 Dienſtiabren, in den Ruheftand zu verſetzen;
die Fatbolifche Pfarrei Yad, Amts Waldfirch, vem Pfarrverweſer Martin
Walfer zu Kirchhofen!

die katholiſchẽ Pfarrei Oberſtmonswald, Amts Waldkirch, dem Vikar Ferdi-
nand Jäckle zu Elzach, —44 —

und die evangeliſche Pfarrei Sauingen dem bisherſgen Dienſtverweſer Pfarrer
Friedrich Engter dafelbft, zu übertragen.

Nach im October 1842 erftandener philoſophiſcher Staatsprüfung wurde Jo-
hann Evangeliſt Rivola von Hüfingen unter die Zahl der Lehramts-Candivdaten
aufgenommen. > - (Schluß flgt.)

Fraukfurt, 8. März. Bei der heute ſtattgehadten Ziehung der
Ften Ciaffe der 103ten hieſigen Stadtlotterie ſind auf folgende Nums
mern die Haupipreiſe gefallen: Nr. 21051 25.000 fl. Nr. 18928
6000 fl., Nr. 19627 4000 fi. Nt. 25750 2000 fl., Nr. 866 1000 fl
Nr. 16457. 15301, 17384 und 13389 jede 400 fl.

Wiesbaden, 5 März. Naͤch einer Sffenıliden Anzeige des Ver-
waltungsrathes der Taunuseiſenbahn Geſellſchaft wird die nächſte Ge-
Gegenſtand
der Berathung wird ſein: die Anlegung einer Zweiaͤbahn zwiſchen Höchft
und Soden und die Beſtimmung der Dividende für das Jahr 1842,
Die Anlage eines Schienenwegs von Hoͤchſt nach Soden ſcheint den
Intereſſen der Actionäre ganz zuſagend, zumal ſich die Gemelnden ers
boten haben, daͤs Terrain voͤn der hevorſtehenden Chauſſee unentgeli-
lich herzugeben, die Koſten der Anlage nicht bedeutend ſein wer-
den, und unfere Reyierung bei Eriheilung einer Concèffion ver *
Taunugeiſenbabn⸗Geſellſchaft den Vorzug vor einer andern Privatgee '
ſellſchaft um ſo mehr geben wird, als der Betrieb eines Derartiyen
Unternehmens vor Allem Einheit erfordert und die Taunuseiſenbahn-
Geſellſchaft wohl die meiſte Garanlie für einen geregelten Betrieb gewaͤhrt.

Gannvver, h4. März. Seit einigen Tagen iſt im Publikum viel
von einem Arzte die Rede (wie es heiht, einem Polen), der hierher
gekommen und ſich zur Heilung des Kronprinzen anheiſchig gemacht,
auch zur Beglaubigung ſeiner Kuuſt brreiis mehrfache Kuren Erblinde-
ter unternemmen habe, über deren glücklichen oder unglücklichen Aus-
gang indeſſen noch nichts bekaunt geworden.

Wien, 3. Mäcz. Wie es heißt, liegt es in der Abſicht der Re-
gierung, Handelverbindungen mit China möglichſt zu fördern und Erz-
herzon Friedrich ſoll in Perſon beſtimmt ſein, eine Expeviioa dahin zu
befehlen und den Grund vierzu zu legen. Es iſt auch zu erwarten,
daß gerade der Seehandel O ſteckeichs dahin für die Engländer am
mindeften. Beſorgniſſe einer Rivalifatioa erweden wird, fo wie die po-
liſche Allianz dieſer beiden ſich gegenſeitig gleichſam ergäazenden Staa-
ten nicht nur eine alte, ſondern natürlide il '

Wallis. Von dem vielen Lawinenunglüct in Wallis will ich zur
den einen Zug erzädlen, daß die vom Albinen gehende Lawine die Leue
teaf, die eben das Vieh im Dorfe zur Tränke trieben, Unter ihnen war


dem Haufe arbeitete, ſah, wie der den Lawinen immer vorausgehende
Lufiſtrom ſeine Frau packte, mit dem Kind in die Höhe hob und mit einer
Kuh an den Abhayg des Felſens trieb, wo alle glelch veridwanden,
Paris, 6. März. Durch Ordonnanz vom 4, März werden die
jedes drine Jahr vorzunehmenden neuen Wahlen dır Offiziere der Nas
tionalgarde von Paris regulirt; die Wabloperationen beginnen am 21,
Marzz in dem Berhältnif ,, wie dieſe Waͤhlen vor fich gehen, wird


Nationalgarde voraeſchriten, und zwar durch Föutgliche —
oder durch Beſchlüſſe des Präfecten, der UnterprAjecien ode; der Maixe.

London, %. WMärz. Geſtern Abend 7 Upr kamen fünf vierſpan
niae Wagen unier Escorie im Münzgebäude an; ſie bradten sine
Million Dollars hinefilde Entihädigungsgelder in Syeee Sılder»
Baren, welche mit dem Schiff Modeſte Aingetroffen ſind.


 
Annotationen