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Mannheimer Morgenblatt — 1843

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November (No. 256 - 282)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44564#1097

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1843,












ſammlung.

Die auf 21. Nov. d. J. einberufene Staͤnde-Verſammlung wird
Donnerstag, den 23. d. M., im Hoͤchften Auftrag Seiner Königlichen
Hoheit des Großherzogs und in Hoͤchſidero Namen durch den Praͤſt-
denten des Miniſteriums des Innern eroͤffnet werden. Morgens halb
10 Uhr wird in den beiden Stadtpfarrkirchen Gottesdienſt flaͤttfiuͤden.
Um halb 41 Uhr verſammeln ſich die Mitglieder der 1, und 2. Kam-
mer in ihren reſp. Sigungsfdfen. Die Mitglieder der zweiten Kam-
mer nebmen in den Baͤnken der Abgeordneten dieſer Kammer ihre Sitze
ein. Die erſte Kammer, den zweiten Hrn. Vizepraͤſidenten an der
Spitze, begeben ſich um 3, auf 11 Uhr unter Voͤrtritt eines Zermo-
nienmeiſters, in den Saal der zweiten Kammer, und nehmen die fuͤr
ſie bereiteten Seſſel vor den Sitzen der Abgeordneten der zweiten Kam-
mer ein. Um 11 Ubr werden der großherz Commiſſaͤr ünd die uͤbri-
gen Mitglieder des Staatsminiſteriums aus ihrem Verſammlungsſaal
von einem Zermonienmeiſter in den Sitzungsſaal der zweiten Kammet
gefuͤhrt, wo ſie die fuͤr ſie bereiteten Sitze einnehmen Hierauf wird
der großherzogliche Commiſſaͤr, nach der Eidesleiftung, die Staͤndever-
fammlung eroͤffnen. Nach erfolgter Eroͤffnung wird ſich der Zug in der
nämlichen Ordnung, in welcher er eingetreten, zurhdbegeben. '

Carlsruhe, den 18 Nov 1841 2
2* 8 Der Vize⸗Oberſtkammerherr:
Graf Brouſſel. 2 4*

* at. Berton



Lagsbericht. ar (l

* Mannheim, 21 Nov. Das hieſige Militär: Hofpital iſt ſeit
einiger Zeit mit einer ungewoͤhnlichen Anzahl Kranken angefuͤllt; ſie
belaͤuft ſich dem Vernehmen nach auf 68. Die Nervenkrankheit iſt vor-
herrſchend; mehrere noch ganz junge Soldaten ſind in den letzten Tagen
derſelben unterlegen.

+ Heidelberg, 20. Nov. Unſer geſtriger Bericht iſt in Bezie-
hung auf die Angabe der Summe, weiche im Groͤßherz. Oberamts-
Gebaͤude dahier geſtohlen worden, unrichtig. Es wurde die eiſerne
Kiſte felbft, welche von nicht unbedeutender Groͤße und Schwere war,
mit ihrem Inhalte von den Dieben fortgetragen, und ge-
ftern Morgen erbrochen vor dem Thore gefunden. Zugleich vernehmen
wir, daß ſchoͤn vor einigen Jahren ein gleicher Verſuch gemacht/ der
aber durch eine alte Frau, die in der Naͤhe wohnt, und gerade eine
ſchlafloſe Nacht gehabt, vereitelt worden iſt.

Weinheim, 20. Nov. Nachdem Hr. Geheimerath Mitter-
maier beſtimmt und urkundlich die Wahl abgelehnt batte, iſt Ado.
Dr. Hecker von Mannheim heute dahier als Deputirter erwaͤhlt worden.
Daß, ohngeachtet der den Wahlmaͤnnern verkuͤndeten Ablehnung Mit-
termaiers, Stimmen auf denſelben gefallen find, mag als ein Zeichen
der Muͤndigkeit der Waͤhler gelten.

Freiburg 20. Nov. Bei der heute dahier ſtattgefundenen Er-
ſatzwahl für den austretenden Deputirten Bannwarth iſt Herr Hofge-
richte Advokat Haͤgelin mit 34 von 44 Stimmen zum Abgeordneten
der Stadt Freiburg gewaͤhlt worden. ; '
Cartsruhe, 19. Nov. Das geſtrige großherzogliche Staats⸗ und Regierungs-
blatt Nr. 29, enthält: \ :

L Solgende höchſtlandesherrliche Verordnungen: Leopold, von Gottes Gnaden,
Großherzog von Baden, Herzog von Zähringen. Wir ernennen zum Präfidenten
der erſten Kammer Unſerer Ständeverſammlung für die Dauer des nächſten Land-
tags, Unferes geliebten Herrn Bruders des Markgrafen Wildelm Hoheit und Lieb-
den / ſodann zum erſten Vicepräſidenten Unferes verrn Vetters uno Schwagers,
des durhen voͤn Jürnenberg Durchlaucht und Liebden und zum zweiten Vizepräſi-


dieſe Ernennungen ſeinex Zeit zur Lenntniß der erfien Kammer zu dringen. Ge-
gehen zu Carlsruhe in unferem Staatominiſterium, den 18. Nov, 1843, Leopold.
— v. Rüdt, Auf höchſten Befehl Seiner königlichen Hoheit des Großherzogs:
Büchler.





IL Eine Berorbnung großh. Miniſteriums des Innern vom 14. d. M, lau-
tend: Mit höchſter Genehmigung Seiner lönigl. Hoh. des Großherzogs aus großbh;
Staatèminiſterium, vom 10, Nov. 1843, Nr, 1878, wird aug denfelben Bewegagrüne
den, welche die dieſſeitige Verordnung vom S. Närz 1832 (NMegbl. Nr, 11, das
Haufiren mit gebrannten Waſſern betreffend) Hervorgerufen baben, in Bezug anuf
den Branntweinverkauf im Allgemeinen, ſo wie auf den Branntweingenuß noch wei-
ter verorrnet, wie folgt: Art 1, Nur Wirthe und ſolche, die zum Branntweinſchant
eine beſondere Konzefflon baben, find befugt, Branntwein unter einer halben Maay
abzugeben. Feine Likoͤre jedoch dürfen wie biüher, ſo auch künftighin von den Con»


terliegen einer Polizeiſtrafe und zwar im erſten Fall von 5 bis 20 M, und int


nung vom.22. Juni 1832, Kegbl. Nr. 38,. welche den Handel mit Bran iwein ohne
Beſchränkung des Maaßes frelgegeben Hat, in hiernach aufgehoben. At. 4, Diez
jehigen, welche eineim noch nicht aug der Schuͤle entlaffenen Kinde Branntwein zu
trinken geben, verf llen in eine Strafe bis zu 15 fl Art 5 Von den unter Art.
Aund 4 genannten Strafen fällt ein Drittel dem Anzeiger ein Drittel der Ge-
meindekaſſe und ein Drittel der Staatskaſſe zu. Art. 6... Sänmtlichen Behörten
welche die Bertheilung von Unterftützungen und Almoſen zu beloͤrgen haben, wer-


; find, und den deshalb ergangenen Verwarnungen keine Folge leiſten, bei den je-
weiligen Geldyertheilungen in minderem Grade zu bexückfichtigen, als andere Per-
ſonen weldhe ſich den genannten Fehlex nicht zu Schulden kommen iaſſen.
— 4 1 —
V, Dienfinachticten, e A — ;
Seine önigl.s Doh. der Groherzog haben ſich gnädigſt bewogen gefunden,
den Polizeidirector Picot dahier in den Ruheftand zu verſetzen; n
den Garteninſpector Metzger zu Heidelberg. zum Gartendirector zu ernennen;
bie Dritte Beamtenſtelle bei,dem..Bezirkgamte ‚Bühl vem-gum Affeffor bei deni
- DBegirkgamte Schoͤnau ernannten - Anıtsaffelfor Eberlein, dermaligem Verweſer der
zweiten Beamtenſtelle in Bühl, zu übertragen; *
dem Aſſiſtenzarzt Dr. Krämer in Raftatt die Staatsdienereigenſchaft zu verleihen;
; Dder, Ernennung deß Forſtpraktikanten Eugen Ketmer zu Zoͤhlingen zum Be-
zirkofotſter der Stadt Durlach die böchſte landcebertliche Beſtättgung zu ertheilen
_ Der von Seiten der graͤflich von langenſteiniſchen Standess und Patronates
berrſchaft erfolgten Präfentation des Stadtoͤikars Narl Auguſt Leibnitz zu Manu-
heim auf die evangel. Pfarrei Gondelsheim iſt die Staats⸗Genebmigung ertheilt
worden
Stellen, die zur Bewerbung bekaunt gemacht werden:
V Un dem Lyzeum zu Naͤnnheim f eine Lehrſtelle mit einem philologiſchen
Lehrer katbol. Religien zů beſetzen. 8 SE :
2) Bei dem Bezirksamt Schönau iſt eine Aſſeſſoroͤſtelle erledigt.

Freibueg „ 14, Nov. %e?am\tlidj hat unſer ſeeiſinniger Hoſrath
Welker im vergangenen — auf einer Reife auch Heidelverg ve-
ſucht, wo ihu von einer großen Anzahl Studirenden und vielen andern
znabhaͤngig Denkenden ein dagetzu, Muſikſtaͤndchen und Vivat ge-
bracht wurde; dabei hielt Welker natuͤrlich eine der Veraulaffiug 4
ſprechende Dankrede. Weniqe Tage darauf leitete das heidelberger Stadt
2 eine unierſuchung ein, und verfaͤllte die Wenigen, nicht der Uni-
verſitaͤt Angehoͤrigen/ deren Anweſenheit und Mitwirkung bei dem Staͤnd-
chen conſtatirt werden konnte, in eine Strafe von 5 2 Akademiker ſol?
len keine zur Verantwortung gezogen worden ſein.

Aachen, 14. Nov. 2 — — Art nimmt *
Zeit die hieſige Behoͤrde in Anſpruch! Es handelt ſich um eine foges
nannte Hoͤllenmaſchiene. Vor einigen Tagen wurde hier ein Kaͤſt
chen, welches nach einer Stadt in Weſtphalen adreſſirt war auͤf die

Poſt gegeben. Als es am Orte ſeiner Beſtimmung ankam, wurde das
ſelbe — ſei es nun, daß irdendwie Angaben gemacht, oder ſonſt ver?


 
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